therapie- und konsequenzen

#1
ich war heute in der therapie, und bin noch nie so niedergeschlagen und frustriert wieder raus gekommen... ich fühl mich so ziemlich total unverstanden und überhaupt nicht ernst genommen und verletzt...
... und zwar gehts wieder mal um das liebe essen. ich bin echt soweit, dass kotzanfälle nur noch gaaaanz selten vorkommen und FAs auch... aber dafür kann ich kaum mehr was essen. ich hab so schreckliche angst vor jedem bissen. mein kopf, der sagt zwar "hallo, iss doch bitte endlich was... du hast hunger... so kannst du nicht weiterleben"... und sobald ich was esse, dann beginnt gleich die andere hälfte mir "das war zuviel, du musst dich wieder zurück halten... kotzen..." aber nein, gekotzt wird nicht. da ess ich lieber wenig... und außerdem hab ich inzwischen meine verbotenen und nicht verbotenen lebensmittel wieder... obwohl ich das gar nicht will und weiß, wie scheiße es ist. ich weiß mir nur im mom nicht anders zu helfen, weil ich andere dinge (verbotene) einfach nicht mit meinem gewissen vereinbaren kann... das immer zu FAs führt und wieder zum kotzen... also bleib ich lieber bei meinem erlaubten, ist zwar wenig, aber kann ich behalten....
ja, und meine therapeutin sagt, ich muss mir bis zum nächsten mal überlegen, wie ich das nun ändern kann, weil sie sonst die therapie abbricht... ich bemüh mich wirklich. ich versuch es. ich kaufe sogar dinge ein, die ich mir gerne gönnen würde. nur ich schaff es einfach nicht, sie zu essen... und jetzt kommt diese scheiß angst dazu, dass sie die therapie abbricht...

habt ihr vielleicht irgendwelche tipps oder so?! was ich machen kann? wie ihr es geschafft habt, euch wieder essen zuzutrauen oder die angst zu überwinden?! ich will hier nicht nur jammern, ich will wirklich, dass es endlich ein bisschen normaler wird... ich will KEINESFALLS, dass es wieder in diese extreme phase der bulimie übergeht (das ist einfach meine scheiß angst) und andererseits will ich auch nicht verhungern!!!!

LG
*Do I even have the strength to try*

*Is it better to try and fail than fear?-Can I know?*

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#2
ich finde es sehr erschreckend, dass sie dir androht die therapie abzubrechen!!
es kann auch sein, dass therapeuten manchmal daran zweifeln, aber das sollten sie nicht auf kosten der Klienten machen, würde das ziemlich unprofessionel finden.
ich meine, du gehst doch genau aus diesen und auch anderen Gründen zur Therapie.
wenn es kein Problem wäre, bräuchtest du diese ja auch nicht!!
oder habe ich irgendwie was missverstanden??
umarme dich, mein liebes butterbrötchen.
sonja

#3
hallo meine liebe sonja!

nö, ich glaub nicht, dass du was missverstanden hast. das problem ist, dass ich seit ich in therapie bin sehr viel abgenommen hab... und sie sagt, sie kann da nicht zuschauen. finde ich auch richtig. und sie meint, wenn ich nicht vorschläge bringe, wie ich was verändern kann, dann bin ich auch nicht bereit dazu... ich hab es ihr vermitteln versucht, dass dieser scheiß zwiespalt eben da ist in meinem kopf, ich mein, wir haben ihn doch alle... ich bemüh mich. ich weiß, was vom verstand her vernünftig ist, ich schaff es nur nicht, es einfach umzusetzen...
deswegen frag ich euch ja, was ich tun kann...? ob es irgendwem gleich geht bzw. was ihr gemacht habt, dass ihr erstens wieder mehr esst und gleichzeitig aba auch nicht wieder in die bulimie rutscht....
ich weiß auch nicht, ich fühl mich einfach so verdammt scheiße und machtlos... ich will nicht immer zwischen zwei extremen eingeklemmt sein!

übrigens trotzdem danke sonja!
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#4
mein liebes butterbrötlein,
ich kann nur annähernd verstehen, was sie meint.
Natürlich will sie dir nicht länger zusehen, wie du abnimmst, trotz schwangerschaft, das verstehe ich sehr gut.
aber sie müsste dich kennen, sie weiß, dass es immer nur schwarz-weiß gibt, aber niemals oder selten eine andere Schattierung innerhalb dieser farben.
ich kann dir leider keine ratschläge geben, denn ich bin selbst zu ritualverhaftet, als dass ich dir einen rat geben könnte, wie man das Essen ohne reue essen kann und vor allem, dass das gegessene nicht zu einem erbrechen führt.
ich esse immer zu gleicher zeit, das Selbe. MIt dem konnte mich mich nach meinem letzten stadtionären aufenthalt arrangieren.
ich habe nie gelernt, wollte es wohl auch nicht, mein starres Essensritual aufzulösen, denn genau wie du, hatte ich angst.
denn immer wenn ich etwas anderes in meinen Speiseplan Raum gestattete, endete ich am WC.
insofern kann ich deine Angst ganz gut verstehen und ich finde auch, dass du sehr weit gekommen bist.
vielleicht hilft es dir, dich an deinem kleinen baby in dir, fest zu klammern.
dieses kleine ding in dir braucht sehr viel gesundes und vitaminhaftiges und genau das ist es ja auch, was dich nicht zunehmen lässt.
Wer sagt denn, dass du einen schweinsbraten essen musst, wenn ein salat mit putenstreifen viel nahrhafter ist und auch kaum kalorien hat???
es gibt genügend essen, was du dir erlauben darfst und auch sollst, für dich und deine Zukunft!!
du brauchst kraft und Stärke. suche dir diese nahrungsmittel raus, die das beinhalten!!
alles liebe, sonja

#5
@butterbrot: ohne die Therapeutin oder dich zu kennen, muss ich - aus meiner eigenen Erfahrung - schon sagen, dass ich die Aussage verstehen kann. Denn wenn ich bedenke, dass du schwanger bist und es also nicht "nur" um deine eigene Gesundheit geht sondern auch um die eines kleinen dir ausgelieferten Lebenwesens geht, dem dick oder dünn egal ist, es will einfach nur genügend Nahrung haben um eine Chance zu bekommen, gesund auf die Welt zu kommen, dann finde ich, dass du mit allen Mitteln darauf aufmerksam gemacht werden musst, dass du dir UND deinem Baby MASSIV schadest.

Ich weiß, dass man in dem Abnehmwahn keine Grenzen kennt, dass man kein Einschätzungsvermögen mehr hat, etc. - und da helfen nur radikale Aussagen und Ansätze. Brutal gesagt könnte es deiner Therapeutin schnurzegal sein, wenn du dich kaputt hungerst, deinem Baby schadest, deiner Gesundheit längerfristig Schaden anrichtest. Sie könnte ewig weiterreden, dich bemitleiden - dir zuschauen. Scheinbar gibt es genügend Anlass dazu, das nicht mehr länger zu tun. Überleg dir das mal, als jetzt auch noch Angst zu haben davor, dass sie dich "verstößt" und aus dieser Angst noch mehr in die ES zu fallen - sondern übernimm Verantwortung. FÜR DICH und wenn dir das schwer fällt, dann wenigstens FÜR DEIN KIND!!!!!! Bitte. Du schaffst das.

#6
reaktion der therapeutin finde ich nachvollziehbar aber absolut scheiße und moralisch sehr fragwürdig!
sie zieht sich aus der verantwortung, schlägt sich auf die rechtlich sichere seite wenn du nich mehr in IHREM versogungssystem bist.

manchmal sind therapeuten einfach überfordert. und ich glaube das kommt häufiger vor, als man sich naiverweise gern träumen lässt. das sind auch "nur" menschen. habe das gefühl, wenn´s schwierig wird und droht was zu "passieren" wird das therapeutische verhältnis von seiten des therapeuten gern beendet (oder damit gedroht) - mit dem argument der fragwürdigen effektivität der therapie oder vermeintlich fraglichen motivation der patienten; anstatt rückrad zu zeigen und die chance zu nutzen, dass die therapie genau an einem solchen punkt wirklich mal produktiv werden könnte - wenngleich mit gewissen risiken.

krasses beispiel: beihilfe zum suizid kann auch sein: der therapeut willigt in den wunsch des patienten, die therapie abzubrechen ein und patient begeht kurz darauf suizid und das war abzusehen....aber der therapeut is aus dem schneider, weil der patient sich zu dem zeitpunkt nicht mehr in seinem versorgungssystem befand.

#7
@ Mondwolf: es gibt sicher auch solche...sind ja immerhin auch nur Menschen und keine Gottheiten. Auch wenn das für den betroffenen Patienten beschissen ist. Aber manchmal denk ich mir, dass Hilfe dann an ihre Grenzen stösst, wenn man sie nicht annimmt. Wenn ich mich umbringen will, bring ich mich um. Da kann mein Therapeut einen Eiertanz aufführen. Obwohl: natürlich ist man in gewissen Momenten der Krankheit wohl nicht mehr wirklich zurechnungsfähig - dann wäre es allerdings besser, man bekommt ein One Way Ticket in die Geschlossene. Aber mal ehrlich: wird das dann akzeptiert? So ohne weiters?

Ich glaube, das ist eine sehr sehr schwierige Frage um die es hier geht. Ich muss aber schon sagen, dass ich nicht so ohne weiteres dem Therapeuten die Schuld an allem zuschieben kann. Der Therapeut kann mich nicht retten, wenn ich mich nicht retten lasse. Er kann mir auch nicht helfen, wenn ich es nicht will. Eine gewisse Grundmotivation und ein kleines Fünkchen Eigenverantwortung muss der Klient mitbringen...das ist meine Sicht der Dinge.

Beispiel: Mir ists nicht besonders gegangen an diesem WE (begonnen hats Donnerstag, da hatte ich Therapie). Therapeut hat gemeint, ich kann anrufen. Ich: nein, ich kann sie nicht am WE anrufen. Er: ich will sie aber hören. Damit gings mir schon besser, weil ich besser ihm entsprechen (=er will dass ich anrufe) bin als im Einfordern (ich brauche Unterstützung und rufe an). Ich habe sms geschrieben am Sa, er zurückgerufen. Mir gings besser. Er: ich will sie morgen auch hören. Ich: ja, ok. Und? Ich habe sms geschrieben, dass es gut geht und ich keinen Anruf will. Er / sms: ok, freut mich dass es besser geht. Wenn was ist, bitte melden. alles gute und schönen Sonntag. Ich: svv. (später aber doch). Und? Wer ist jetzt schuld? Ich als erwachsene mündige Patientin mit Eigenverantwortung habe ihm geschrieben, dass ich keinen Anruf will. Er hat dem entsprochen, weil er meine Zeilen gelesen hat und dass es mir gut geht. Therapeuten können auch nicht immer hellsehen, oder?

#8
och mensch....da hatte ich mir gestern echt mühe gegeben ´ne antwort zu schreiben....aber irgendwie is die hops gegangen....jetz weiß ich nich mehr, was ich sagen wollte...

#9
Hallo!

danke für die antworten! ich hab nie gesagt, dass ich meine therapeutin nicht verstehen kann- ich kann es sogar irgendwie nachvollziehen. wir haben einen vertrag mit gewissen bedingungen und es ist mir schon klar, dass sie eine gewisse verantwortung nicht mehr übernehmen kann. nur bin ich nicht wegen dem essen in behandlung, sondern hauptsächlich wegen borderline und essmäßig war auch nie irgendwas vertraglich ausgemacht- wie auch immer. egal.
ich wollte hier ja auch nur bloß tipps von leuten, die aus diesem krassen denken, nichts mehr essen zu dürfen oder dieser schrecklichen angst, ausbrechen konnten...

zumindest hatte ich gestern wieder therapie. sie hat mich diesmal gar nicht mehr auf irgendwelche konsequenzen angesprochen, hat nichts geäußert. essen war zwar wieder thema nummer eins, aber ich hab mich diese woche so sehr bemüht, es ihr vermitteln versucht und sie fand es auch ok... (und ich werd mich um jeden weiteren einzelnen tag bemühen!)..

danke!
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#11
@butterbrot: freut auch mich, dass zu hören.

du hast geschrieben, du wolltest tipps von leuten, die aus dem totalen Nichtsessendürfen-Kreislauf rausgekommen sind. Was denn genau für tipps?
Bei mir war es auch so, dass ich vorallem eine riesengroße Angst hatte, wieder in die Bulimie zu kippen. Mir war es deutlich angenehmer, wenig zu essen als dieses ständige Überessen. Da ich immer schon ein Mensch der Extreme war, habe ich die Klinik, in der Klinik einen Kreislaufzusammenbruch und ein Drohgespräch mit der leitenden Ärztin gebraucht um überhaupt ansatzweise zu verstehen, wie weit ich schon unten war. Deshalb habe ich dir auch für meine Verhältnisse recht scharf geschrieben, was ich von Hungern, etc. halte und dass ich deine Therapeutin schon verstehen kann. Mir hat man in der Klinik auch mit Rauswurf gedroht, man hat mir auch gesagt, dass ich mich zwischen Leben und Tod entscheiden soll. Ich musste außerdem einen zuerst Gewichtshaltevertrag und dann einen Zunahmevertrag (500g pro Woche) mit 2 x zusätzlichem absolut unangekündigtem wiegen (sie standen um 6 Uhr früh in meinem Zimmer um mich so wie ich war zum wiegen zu holen) unterschreiben. Wenn ich den nicht eingehalten habe, gab es Ausgangssperre, usw. Außerdem Traubenzucker trinken, usw. Das mögen hier manche hart finden...ist es auch...aber mal ehrlich. Wir sind völlig realitätsfremd, was das Ausmaß unserer Krankheit betrifft. und wenn wir Hilfe fordern (und das tun ja die meisten von uns) dann soll sie auch noch so sein, wie uns das passt???? Ja, aber hallo. Natürlich, es spricht die Krankheit aus uns, die nun mal keine Lust hat aus uns zu verschwinden und die alles tut, um ihr überleben zu sichern. Aber umso mehr ist es notwendig, dass sie nicht mit Samthandschuhen angegriffen wird, sondern bekämpft wird. Mit allen Mitteln, die notwendig sind.

Ich habe mir sehr sehr schwer getan, mich dem zu fügen. Ich mag Regeln nicht, die mir jemand aufstellt, ich hasse Grenzen, die mir gesetzt werden. Aber ich wusste irgendwie, dass ich so sehr unter der ES leide, dass die Angst größer war, rauszufliegen, als mich den Regeln zu fügen. Ich habe schon gespielt, habe versucht ihnen auszuweichen. Aber irgendwann (auch mit Hilfe der Saktionen - Ausgangssperre war für mich der GRÖSSTE Horror -> Freiheitsentzug) fügte ich mich und gewöhnte mich auch daran, wieder mehr zu essen. Man explodiert ja nicht gleich, die vorgeschriebenen Gramm konnte ich vertragen nach und nach. Außerdem kamen wieder Lebensgeister zurück und die waren dann schöner als der Zustand vorher. So habe ich erst gemerkt wie es mir gegangen ist und vorallem was mir entgangen ist. Ich konnte besser denken, mich besser konzentrieren, ich hatte wieder Kraft, Motivation, Freude, Humor!!! und Anschluss! Ich war vorher in meiner eigenen Welt und wurde auch so behandelt. Krank eben, wie ein Aussenseiter - auch wenn ich nicht die einzige war mit einer ES, aber als extreme MSlerin ist man doch einen Fuss weiter draussen als andere. Nein, nein, das mag ich nicht mehr haben.


Jetzt ist es so, dass ich durchaus wieder bulimische Attacken habe, aber ich behalte es zu 80%. Das begann schon vor dem MSeinbruch, ich habe gemerkt, dass jedes Erbrechen automatisch (in immer kürzer werdenden Abständen) ein neues Fressen bedingt. Nur durch das Behalten konnte ich mich zufrieden stellen und eine (immer länger werdende) Zeit ohne FA aushalten. Irgendwann kam eben bei mir der Punkt wo ich nicht mehr Erbrechen wollte bzw. nicht mehr sooo oft. Und durch das immer wieder Behalten ist diese extreme Gier verschwunden. Meine FAs werden langsam aber sicher auch in der Menge kleiner und das Erbrechen konnte ich auf ein erträgliches Maß reduzieren. Und es kommt langsam das Vertrauen wieder, dass ich nicht sofort *kg mehr habe, wenn ich mal über meine kranken Grenzen schlage. Und ich merke, dass es tatsächlich auf viel mehr ankommt, als auf den Körper. Ich hasse es immer mehr mich von Essen und Nichtessen steuern zu lassen, es langweilt mich zu Tode als Hauptlebensinhalt meine Körperfülle und die Nahrungsaufnahme zu haben. Es kotzt mich regelrecht an, dass ich mir ständig selbst die Energie raube, dass ich permanent schwach, müde und mit Magen schmerzen herumlaufe, dass ich schlecht schlafe und mich abscheulich finde, nur weil ich zu wenig oder zuviel esse oder erbreche.

Klar, so einfach ist es nicht, aber ich habe das Gefühl, dass ich diese Stimmungen brauche um rauszukommen. Ich brauche Keulen, keine Samthandschuhe...du vielleicht auch.

#12
DANKE, das war wirklich ein sehr ausführlicher und bewegender bericht... ich glaub, wir alle brauchen die gewisse härte und strenge... kann mir nicht vorstellen, dass es jemand wirklich raus schafft, wenn man immer nur bemuttert wird.. wie auch?
aba ich bin nicht magersüchtig! ich bin an der grenze zu übergewicht und ich war vor 1 jahr noch sehr stark übergewichtig.. diese angst, da wieder mal hin zu kommen ist einerseits gegeben... und die angst, aus der bulimie in die ms ist eben auch sehr groß. dieser zwiespalt... der uns wohl alle beherrscht.
tipps... ja das ist eine gute frage. einfach, wie ihr es am besten angestellt habt? habt ihr mit kleinen mengen begonnen, und diese dann immer größer werden lassen? oder wie war das mit den verbotenen dingen... ich empfinde es als unmöglich, diese einzubauen... ich versuche es, ich kaufe ja auch mal was süßes... aba geht nicht. ich kann von obst und gemüse essen, soviel ich will... aba der rest, den muss ich total begrenzen... sonst FA und kotzen, was ich aba auf keinen fall will. und um dieses zu vermeiden lieber wenig esse... wie du schon gesagt hast!
meine therapeutin meint, ich soll mir eine gewisse kcal anzahl setzen und dann auch verbotene dinge einbauen... aber das funktioniert auch nicht gescheit. weil ich will 1. nicht wieder zum kcal zählen beginnen und 2. sind es bei mir nicht die kcal sondern die menge... also 3 äpfel sind NICHT viel und da nimmt man auch nichts zu, rational gesehen... aber von der menge her empfinde ich es als ZUVIEL... ist quatsch... ich weiß...
aber wie gesagt, ich bin dran und bemühe mich total und bin sehr zuversichtlich!
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#13
sehr produktives posting! danke sehr...
erwisch mich auch immer häufiger mit MS-gedanken, hab fast vergessen, dass das ganze ebenso eine hölle war, wie die b*...
hoffentlich krieg ich das jemals auf die reihe! aber wie gesagt, deine antwort hat mich mal wieder ordentlich wachgerüttelt. alles liebe. pssst.

#14
danke ihr beiden für das Feedback. freut mich sehr.
@butterbrot: ich verstehe dich sehr gut. Zeit meines Lebens habe ich keine Grenzen gekannt beim Essen (auch ich Borderline, Grenzen = Fremdwort :wink: ). Ich war nie übergewichtig, aber bei mir hat die ganze ES damit begonnen, dass meine Familie mich immer und immer wieder darauf aufmerkam gemacht hat, dass ich mehr esse als jedes einzelne Familienmitglied. Ich war immer sehr aktiv, deshalb ist es wohl nie ausgeartet, aber ich war schon sehr kräftig. Und irgendwann dann am Anfang der Pupertät begann dann das hänseln, das vergleichen, das darauf aufmerksam machen auch ausserhalb der Familie und ich begann die Süssigkeiten wegzulassen, usw. aber irgendwann kann man sich nichts mehr verbieten. Das geht einfach nicht. Es gibt diese ultimative Lösung also NICHT!!! daraus entsteht die Bulimie. Ebenso das Kalorienzählen. Das bringt dich nur weg von deinem natürlichen Sättigungsgefühl. Wobei: ich tu mir damit wie gesagt auch sehr sehr schwer, weil ich auch als Kind schon darauf nicht geachtet habe und die Impulskontrolle bei uns Borderlinern ja so ein generell schwieriges Thema ist.

Kurzgesagt glaube ich dass wir uns einerseits von diesem Ideal und der Vorstellung eines gewissen Körperbildes verabschieden müssen und zweitens wir uns nichts verbieten DÜRFEN!!! Das bewirkt nur das Gegenteil. Detto die Kaloriengrenzen. Mir geht es da wie in der Klinik, je mehr Grenze, desto eher gehe ich dagegen an. Volle Aggression. Darf ich jedoch nach meinem Willen handeln, gehts mir gut, bin ich entspannt.

Klar, die Angst, die Zeit vor der ES wieder zu erleben, ist groß. Aber: du bist jetzt weiter, du bist älter, es ist nicht mehr so wie vorher. Außerdem heißt die ES aufgeben nicht automatisch dick werden. Schau dir mal an, wieviele normalgewichtige Menschen Süßes essen. oder eben ganz normal essen. Warum sollte das ausgerechnet dir nicht vergönnt sein? Warum solltest ausgerechnet du so ein Alien sein, bei dem die selbe Menge doppelt soviel Gewicht bewirkt? Immer ein guter Tipp ist natürlich Bewegung machen. Die ist überhaupt auch gut für die Stimmung, für Spannungsabbau, etc. Und ich fühle mich auch generell in meinem Körper wohler, wenn ich aktiv war. und ich meine jetzt nicht gleich hardcore Sport sondern spazierengehen oder ein bisschen Rückengymnastik reicht mir schon.

Ach ja zu den Mengen: ich habe mit großen Mengen angefangen und lasse sie immer kleiner werden - aber bitte die großen sind die essgestörten Mengen und die kleinen die normalen! :wink: Mit Süßigkeiten kann ich auch nicht umgehen...aber warum mit dem schwersten anfangen? Bei Obst kannst du tatsächlich reinhauen, aber das wird dich nicht befriedigen...oder? Was mir aber hilft ist, meine Lust auf Süßes mit Obst zu mischen...damit ich nicht ausschließlich Kekse, Schoko und Co. reinschiebe. Also zb Banane mit Joghurt, Honig, Ahornsirup oder Obstsalat oder Eis mit Früchten, etc. ich esse ja bei solchen Attacken nicht nach Sättigung sondern nach Volumen (klingt saublöd) und deshalb versuche ich zu mischen - schmeckt ja auch lecker! Und so ist es nicht ganz sooo viel und fett und zuckerhältig. Außerdem mache ich die Erfahrung, dass ich mehr und mehr auf Genuss und Sättigung achte, wenn ich das so mache. scheinbar triggert es mich dann nicht ganz so als wenn ich vor der Eisbox oder dem Schokotafelberg sitze. KA...