hallo, meine liebe djinn..
habe gestern abend vorgezogen, statt im forum zu sein, mir Gilmore Girls anzusehen und dann eine Dokumentation über den Beruf eines Gerichtsmediziners, nach einem langen Gespräch mit Chrisu bin ich dann eingeschlafen.
War gestern noch lange spazieren mit der hundedame, war dann auch auf dem X-mas market, habe mit den kleinen (meine nichte und ihre cousine) gespielt und ein nettes Gespräch mit der Besitzerin des neuen besten Freund von der Hundedame gehabt.
aber ich habe auch viel nachgedacht und deshalb werde ich auch jetzt dein posting beantworten können.
ob ich dich gemeint habe, in meinem gestrigen posting?
naja, nicht nur. ich meine, ja natürlich auch, aber nicht nur!!
das was ich dir gestern unbedingt sagen wollte, das habe ich eh getan, wahrscheinlich wieder zu angriffslustig, und anfallsartig, aber das war mir gleich danach bewußt!
ich bewundere dich sehr, dass du der Freiheitsberaubung handy so wider stehen kannst!!!
ich bin irgendwie davon abhängig, auch wenn es sich sehr gebessert hat, wirklich, aber das gelingt mir auch noch, ganz bestimmt!! ähm,hoffe ich zumindest!!!
mmmh, ich habe so etwas fast schon geahnt, denn darin liegt tatsächlich mein Sonja "Hauptproblem"- nämlich zu sagen, wie es mir wirklich geht!
ja, das stimmt, in der zeit, wo wir fast quasi die ganze zeit miteinander verbracht haben, habe ich mich mehr auf dich konzentriert, aber da lag zum großen teil auch daran, dass es dir ja wirklich nicht sehr gut ging und du einen großen schritt vor dir hattest. ich wollte einfach für dich da sein, weil du für mich etwas total besonderes warst.
Aber daran lag auch die Gefahr, denn erstens wußte ich ja, dass das ein sehr ein engendes Verhalten sein würde, und zweitens, dass du eben das Gefühl bekommen würdest, dass ich dich nicht an meinem leben teil haben lassen würde.
Das seltsame, für mich habe ich einen sehr großen schritt getan, denn normalerweise hätte ich nie soviel von mir erzählt wie dir, in kürzester Zeit, aber selbst da war wohl zu wenig.
Aber das haben auch viele Freundinnen und Freunde die ich schon seit 15 jahre kenne, auch da bekomme ich sehr oft zu hören, dass ich nie sagen würde, wie es mir geht oder wenn es mir schlecht geht, dass ich mich nie melden würde.
Aber andererseits immer wissen wollen würde, wenn es ihnen nicht gut geht, damit ich dann da sein könnte.
Aber ich habe mich immer schon mehr auf andere, mir wichtige menschen konzentriert, weil ich mich niemals annähernd so wichtig gesehen habe und sehe.
tja, ich weiss, da hast du vollkommen recht, plötzlich- in einem moment wo man es nicht erahnen würde- schreibe ich dann sms, wenn ich gar nicht mehr weiter weiß.
Aber im selben moment bereue ich es dann wieder, weil ich meine schwache, kranke seite gezeigt habe, die ich selbst am liebsten verleugnen würde.
Aber ich hasse es schwach zu sein!!!!!!!!!!
das liegt daran, dass ich immer die starke sein musste und dann auch immer war, egal wann oder wo, ich war immer diejenige die für alles oder vieles eine lösung gefunden hat, mit der man sprechen konnte, wenn es einem nicht gut ging.
Aber eben weil ich nicht über mich sprechen konnte oder kann, habe ich mir ja die Essstörung "ausgesucht"!!!
wie ich schon geschrieben habe, das war und ist die Spiegelung meines Inneren.
ja, es gibt zwei seelen in mir und beide bin tatsächlich ich.
die eine sonja, die weiß warum was so sein könnte und die versucht zu hlefen,weil ich ja schon selbst fast alles durchgemacht habe und langjährige therapie hinter mir habe.
ich bin fröhlich, ausgeglichen und manchmal vor lauter Lebensfreude nicht zu bremsen...
aber dann gibt es auch die sonja, die für sich weiß, dass sie wohl nie geheilt sein wird, weil sie es nicht selbst zulässt, weil sie die essstörung braucht und deshalb von ihr nicht loslassen will oder kann.
ich führe den Kampf täglich, aber selbst die schreckliche Krankheit brauche ich für mich, damit ich mich selbst spüren kann, da ich noch fast nie, einen Bezug zu meinem eigenen Körper entwickelt habe, weil ich ihn nicht spüren will, weil ich ihn an manchen tagen einfach nur bedingungslos hasse und ihn nicht mehr bei mir haben will!!!!
das ist die absolut kranke sonja, genau die, die dann kaum etwas über sich sagt, wenn dann nur vollkommen unvorbereitet, genau so wie du es beschrieben hast!!!
ja, dieser Teil ist uneinsichtig, das weiß ich!!
aber ich wehre mich dagegen und das ist es, was am nächsten Tag ein GEspräch über das vergangene schwer macht!!!!
und, selbst wenn ich für mich erkannt habe, dass ich nicht loslassen kann, will ich nicht aufgeben daran zu glauben, dass es andere menschen schaffen können, aus dieser Sucht herauszukommen.
ich kenne einige menschen die es geschafft haben, zwar ist es eine minderheit, aber es gibt sie und daran glaube ich!!!
daher immer mein mut machendes Verhalten, weil ich in jedem eine chance sehe, davon los zu lassen, auch wenn ich mich selbst zeitweise aufgebe.
Aber wie gesagt, ich bin ich, das muss ja nicht für all die anderen gelten!!!
das hoffe ich zumindest!!!
ich habe mir immer zum Ziel gemacht, dass ich nicht aufgrund meiner Essstörung definiert werden will, sondern über andere Eigenschaften, die auch in mir sind.
Auch dadurch habe ich mich vergessen.......
aber wenn ich nur für die Essstörung gestanden wäre, dann wäre ich jetzt nicht da, wo ich bin, denn jeder von uns hat auch den anderen Teil in sich.
Tja, wie du weißt, war der sommer echt nicht sehr leicht, weil ich eben wirklich sehr krank war, deshalb musste ja auch dein chris immer "herhalten", wenn ich wieder mal, auf schnellsten wege in die Klinik musste und wir jemanden für die hundedame brauchten und sie bei euch immer sehr gut aufgehoben war.
ich musste in diesem jahr tatsächlich schon mehrmals hören, dass ich, wenn ich so weitermache und meinem Körper keine Auszeit gönnen würde, es kaum noch länger aushalten würde.
Dann war ich schwer verzweifelt, und nahm für einen kurzen moment wahr, dass ich meinen Körper und meiner Seele schon genug angetan habe, dass es echt zeit sein würde, daran etwas zu ändern.
Aber das dauerte einfach nicht lange an....
Früher, nach stundenlangem erbrechen und fressen, war ich am abend immer so verzweifelt, dass ich sandra angerufen habe, und gesagt habe, dass ich mir morgen Hilfe suchen würde. ich war fest davon überzeugt!!!
am nächsten morgen dann, wollte ich nichts mehr davon wissen, so schlimm sei es ja gar nicht, habe ich dann immer behauptet, bis der nächste Abend kam.
und genau, dass war auch immer meine Reaktion ein paar tage oder vielleicht auch nur nach ein paar stunden, nachdem ich es hörte.
Tja und nun nach der Gehirnhautentzündung, oder auch schon während dessen, habe ich den ernst der lage erkannt, zumindest im moment und genau das macht mich leider auch sehr verletzlich und fast zu sensibel.
Ich habe keine Angst zu sterben, aber ich will es eigentlich auch gar nicht.
Dafür steckt noch viel zu viel energie in mir und lebensfreude und menschen, an denen ich sehr hänge, die ich so lieb habe, dass ich sie noch länger begleiten will und mich einfach nicht aus dem leben schleichen will.
und dann ist der dritte Teil in mir gefragt, nämlich die kämpfende sonja, die wie eine ertrinkende um ihr leben kämpft.
anyway, liebe A., ich danke dir für deine ehrlichen worte, nicht nur ich bin ein Spiegelbild für dich, sondern du auch für mich, mehr als irgendjemand anderer.
Ich habe dich so lieb wie du bist, mit all deinen seiten, auch wenn sie manchmal sehr schmerzhaft für mich sind, aber auch das werde ich noch lernen....
Danke, auch an pic und meine liebe dani (psycho), weil ihr an mich glaubt!!
pic, danke für deine lieben worte, egal ob per sms oder mail!!!!
und dani, die zeit wird kommen, und bis dahin werde ich einfach warten und hoffe, dass es dir gut geht, oder wieder besser geht!!!
alles liebe, eure sehr nachdenkliche sonja
