Brauch ich wirklich Therapie?

#1
Hi ihr!

Wow, mir war gar nicht klar wie viele von uns es gibt... Also, ich bin Carmen und studiere in Wien. Ich weiß gar nicht mehr genau, wann ich das erste mal gekotzt habe, wohl vor ca 3 Jahren, nachdem ich ein Jahr in Amerika verbracht und irrsinnig viel zugenommen hatte. 2 Jahre ist es dann so dahingegangen, ich hab halt immer wieder mal gekotzt wenn ich alleine war und zuviel gegessen hatte, das war nicht sehr oft und ich fand damals auch nicht, dass ich ein problem hatte (außer zu dick zu sein).
Doch dann bin ich wegen des Studiums zu meinem Papa gezogen, der nicht oft zu Hause ist und da bin ich dann so richtig reingerutscht.

Mittlerweile habe ich mehrere Fressanfälle täglich, Tage ohne kotzen gibt es nur selten. Oft bin ich letztes Jahr statt zur Uni zu gehen zu Hause geblieben und habe den ganzen Tag nur mit Essen, Erbrechen und Fernsehen verbracht (dementsprechend auch mein Erfolg im Studium). Auch hätte ich mich früher nie getraut auf einer restaurantoilette oder bei freunden zu kotzen. Außerdem geht mein ganzes Geld nur noch für Essen drauf.

Ich habe einfach riesige Angst zuzunehmen, weiß aber, dass es so nicht weitergehen kann. Ich will aber wirklich nicht glauben, dass man da nicht auch alleine rauskommen kann. Gibt's jemanden, der's ohne Therapie geschafft hat?

#2
hallo du

ich hab es ganz alleine geschafft!meine eltern wollten zwar immer dass ich ne therapie mache weil es das vernünftigste gewesen wäre aber inzwischen sind einanhalb jahre vergangen und meine eltern interessieren sich nicht mehr dafür...

die ersten monate hatte ich sehr oft rückfälle aber nie länger als drei tage am stück und nach 6 monaten hat sich das dann gelegt.ich hatte im letzten jahr 3 kleine rückfälle aber sonst bin ich clean.

der anfang ist echt schwer aber ich wollte das einfach nicht mehr.jeden tag der gleiche tagesablauf mit mehreren FAs.ich wollte es wirklich nicht mehr.

und ich denke wenn ich es geschafft hab dann kann das jeder andere auch schaffen mit nem starken willen.
am anfang habe ich einfach nach den FAs nicht mehr erbrochen,was echt hart war, aber nach einigen wochen werden die FAs immer seltener.

klar das gewicht spielt auch ne große rolle,man will ja nicht wieder zunehmen. aber so schlimm ist das nicht(diesen satz hätte ich vor einem jahr nie gesagt)ich bin vom gewicht her wieder so wie ich war bevor ich bulimie hatte und ich kann sagen dass ich in den 3 jahren der bulimie nicht viel abgenommen hab...

also carmen wenn du schon einsiehst dass es falsch ist dann bist du af dem besten weg.ich würde dir eine therapie jedoch empfehlen,das macht die sache bestimmt etwas leichter.

mach dir nicht zu viele gedanken ums abnehmen,das regelt sich von alleine wenn du wieder normal isst

lieben gruß milkshake :)

#3
Herzlich Willkommen Carmen!

Eine Therapie ist deswegen wichtig für Essgestörte, weil man die Ursachen herausfinden muss und diese aufarbeiten sollte. Natürlich kann man versuchen, alleine die Symptome (also Fressen, Erbrechen etc.) zu bekämpfen, jedoch ist damit die Ursache nicht aus der Welt geschafft. Meist kommt es dann zu einer Suchtverschiebung, weil es in einem immer noch "arbeitet".

Ich selbst mache seit zwei Wochen Therapie und muss sagen, dass es unglaublich erleichternd ist, mit jemandem über alles zu reden und sich mal so richtig auszuheulen :wink: .

Was spricht denn dagegen, sich Hilfe zu suchen? Ist das bei dir wirklich nur die Angst, zuzunehmen? Willst du wirklich riskieren, zu sterben, weil dein Gewicht wichtiger als deine Gesundheit ist? Das klingt zwar jetzt sehr drastisch, aber seien wir uns ehrlich, auf den Tod läuft das Ganze ja hinaus...

Ich selbst dachte auch sehr lange, ich könnte es selbst schaffen, aber das zu schaffen ist eine Menge harter Arbeit, und im Endeffeckt glaube ich werden wirklich nur die Wenigsten 100% gesund.

Liebe Grüße
Wo wachsen eigentlich die Purzelbäume?

#4
Danke milkshake! Es tut gut, sowas zu hören! :D
Ich werd's alleine versuchen, wenn ich merk ich schaff's nicht, mach ich ne Therapie.

#5
Bittersweet, du hast auch recht. Aber ich glaube ich bin wirklich eine von jenen, bei der's wirklich nur um's abnehmen ging bzw geht. Wahrscheinlich bin ich jemand, der sein ganzes Selbstbewusstsein nur aus seinem Aussehen schöpft, was natürlich traurig ist.
Wie ist das überhaupt mit der Therapie? Wohin wendet man sich da am besten? Wisst ihr das?
cron