Leben... Wozu soll das gut sein?

#1
Ich bin so einsam... Zwar hab ich schon Freunde, aber mit denen kann ich nicht wirklich reden, meine innersten Geheimnisse nicht anvertrauen. Ich denke nicht, dass sie mich dann noch mögen und akzeptieren würden. Eigentlich weiss ich es, denn ich kenne sie und ihre 'Toleranz' anderen gegenüber. In Wirklichkeit kennt mich gar niemand, niemand weiss wer ich bin und ich weis es auch nicht. Es gibt niemand der den Menschen lieb hat, welcher sich hinter diesem Schein versteckt. Den dahinter verbirgt sich ein verabscheuungswürdiges, unsicheres Ding. Ich habe Angst eines Tages aufzufliegen, niemanden mehr zu haben der wenigstens so tut als würde er mich mögen. Es können 1000 Leute um mich herum sein, ich fühl mich trotzdem einsam. Mit andren Menschen zusammen fühl ich mich so verlohren, so existenzlos, abhängig. Zeige anderen oft die kalte Schulter, melde mich nicht. Bin meistens am liebsten alleine, auch wenn ich da auch einsam bin. Ich hasse mich für mein Verhalten, weis, dass ich selber schuld bin an dieser Einsamkeit. Aber ich schaffs einfach nicht was daran zu ändern, es geht einfach nicht. Die einzigen die ich längere Zeit in meiner Nähe ertrage sind meine Katzen, vor Menschen fange ich mich früher oder später an zu ekeln. Sogar vor meinem Exfreund, den ich überalles geliebt hatte... Ich kann einfach nicht mehr. Halte es nicht mehr aus. Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit, dieses Wesen, welches ich bin... Ekle mich vor diesem Körper, verabscheue mein Verhalten, mein Auftreten, mein Leben. Ich kann nicht mehr, will gar nicht mehr. Schon längst nicht mehr... Wieso überleb ich jeden dieser verdammten Versuche zu sterben? Wenn es einen Gott gäbe, wenn er mich schon nicht leben lässt.... Wieso ist es mir den nicht mal vergönt zu sterben??

kk

PS: tut mir leid, ich kann nicht in Worte fassen wie ich es eigentlich meine...

#2
Hallo Kellerkind!

Es klingt sehr traurig, was Du da schreibst:"...verabscheue mein Verhalten, mein Auftreten, mein Leben..."; dann ändere es.
Dein Leben gehört einzig und allein Dir. Du hast die Verantwortung dafür und nur Du kannst an dem jetzigen Zustand, den Du beschreibst etwas verändern. Selbstmitleid wird Dir kaum dabei helfen, es lähmt Dich nur und macht noch einsamer und die Anderen schert es einen Dreck. Das ist die Realität, aber Du hast es in der Hand offen und ehrlich auf die Menschen zuzugehen, die Du für Deine Freunde hälst und wenn Du das tust, wird sich der Spreu vom Weizen trennen. Die wahren Freunde werden Dich auch aus tiefem Herzen mögen, wenn sie wissen, was mit Dir los ist und können Dir dann auch erst beistehen und helfen, wenn sie es wissen. Sie werden Deine Offenheit begrüßen und Dir zeigen, wie viel Du ihnen bedeutest. Ja und der Rest, auf den kannst DU "pfeifen". Das waren nie Deine Freunde...

#3
Hallo, ich bin's wieder...

@MiniMe: Thx für deine Antwort, man kann es wirklich auch aus einer anderen Sicht angucken. Übrigens hab ich nicht mehr vor, mich umzubringen, über den Tod hab ich lange genug nachgedacht, mich mit ihm auseinander gesetzt.. Ich will leben, wie auch immer...

@Pauline: Denkst du ich habe nie versucht mein Leben zu ändern?! Es geht einfach verdammt noch mal nicht. Auch wenn ich tausendmal versuche anders zu sein, ich falle trotzdem immer wieder in meine alte Rolle zurück. Verhalte mich so, wie ich eigentlich nicht sein will, so zurückhaltend und agressiv... Es geht nicht um Selbstmitleid, WIRKLICH nicht, auch wenn es hier vielleicht so geklingt. Vor fast einem Jahr habe ich aufgehört mich 'schön'(was ist schon schön?) zu kleiden, zu schminken, mit anderen Menschen etwas zu unternehmen, viel zu reden. Damals als ich mich nach Monaten wieder geändert hatte, wollten ein grossteil der Menschen, von denen ich dachte sie seien meine Freunde, nichts mehr von mir wissen, ist ja auch verständlich. Nun, ganz enge Freunde hab ich nur noch 5, die mir geblieben sind.. Natürlich gibt es auch noch einen Bekanntenkreis, aber diese Menschen bedeuten mir nicht so viel. Ich habe Angst meine Freunde auch noch zu verlieren, weil ich schon oft Fehler gemacht habe, ihre Nerven strapaziert habe. Der einzige Freund, der über mich bescheid wusste, über AllES, der hat sich diesen Winter umgebracht und zwar wegen MIR. Ich will nicht an noch einem Tod schuldig sein... Und ich kann nicht einfach hinspazieren:'Hey, übrigens. Ich hab Bulimie.' Ich weiss, das sie mir wahrscheinlich würden helfen wollen. Aber ich will keine Hilfe, weil ich weiss, dass sie mir nicht helfen können und Mitleid von ihnen würde mich noch viel mehr krank machen. Ich halte das überhaupt nicht aus, so hilflos und klein zu sein in den Augen anderer. Trotzdem danke für deine Antwort..

Lg Laura Andrea

#4
hi kellerkind (zum glück bin ich keins mehr) !!!
hört sich ja ganz schön schrecklich an die geschichte mit deinem freund...
mir schoss zuert durch den kopf das es vielleicht ja nicht nur wegen dir war...klingt unlogisch - darf mir aber kein urteil erlauben und so stehen die zeilen jetzt mit nem mehr oder weniger schlechtem gwissen wo sie eben stehen.
ich kann es gut nachvollziehen wie es dir mit der sichtweise und sorge anderer menschen dir gegenüber geht doch du darfst nicht vergessen das du es mit in der hand hast wie sie dich sehen...wenn du wie ein häufchen elend da sitzt und nicht mehr wirklich was am leben findest natürlich bekommst du dann mitleidige blicke bis sich es irgendwann zu ungeduld, frustration oder desintresse umwandelt.
wenn du jedoch von dir slbst überzeugt bist das du all das mal irgendwann hinter dir lassen kannst wirst du vielleicht irgendwann mal ein -ich bewundere es wie stark du trotzdem bist..etc.- ernten.
aprpopo hinter dir lassen:
hast du dir schon einmal überlegt das dir deine umgebung ob nun im privatem rahmen oder eben ausserhalb nicht gut tut ...
und nicht nur alles bei dir zu suchen
vielleicht bist du nur unglücklich mit irgenetw. und projezierst es eben als selbsthass auf dich... hört sich jetzt vielleicht abenteurlich an und nun bin ich auch so eine die ihre halbe geschichte zu fast allem erzählen kann


das ende das ich suchte
war nicht die wahrheit oder die erlösung
nur ein trauriger, unrealistischer
- traum - ...ob nun alp- oder tag
um die wahrheit zu finden sei dahingestellt
muss ich leben

#5
Hi insaja!

Bin wirklich froh über deine Antwort!
wenn du wie ein häufchen elend da sitzt und nicht mehr wirklich was am leben findest natürlich bekommst du dann mitleidige blicke bis sich es irgendwann zu ungeduld, frustration oder desintresse umwandelt
Genau das möchte ich nicht. Deshalb versuche ich meinen Freunden nicht zur Last zu fallen, immer gut gelaunt zu wirken. Auch wenn es vielleicht besser wäre sie über mich, mein Leben(nicht nur die Bulimie) aufzuklären.

Und ich denke schon, dass nicht allein ich "schuld" an meiner Krankheit habe(auch wenn ich mir allein immer die Schuld gab). Sicherlich habe ich auch schuld, aber verschiedene Faktoren gibt es bei jedem, denke ich mal. Vernachlässigung, m*ssbr**ch, Verlust des leiblichen Vaters, immer die doofe kleine Schwester von 2 überdurchschnittlich intelligenten Brüdern zu sein, das waren wahrscheinlich alles auch Ursachen meiner Bulimie.(Hat jedenfalls auch der Psychiater gesagt, bei welchem ich ein paar mal war)

Die letzte Woche hab ich nur einmal täglich gekotzt. Die 2 Wochen vorher war ich in Malta, da hab ich nie(ausser als ich 'ne Alkoholvergiftung hatte) gekotzt. In 4 Stunden gehts nach Teneriffa, mit meinem Daddy, und da werde ich auch nicht kotzen. So viel Selbstvertrauen hab ich jetzt mal :wink: Ich hoff ich kann mich da mal richtig entspannen und aus dem Loch herauskommen wo ich momentan noch einbisschen drinn stecke.

Lg Laura Andrea

#6
nochmal an das kellerwesen,
hast du es so gemeint das er sich "nur" wegen deiner krankheit umgebracht hat und deshalb du nicht alleine die schuld daran trägst da...ist das richtig angekommen ?
hab mir deine obrigen beitrag nochmals durchgelesen und irgenndwie wirkte er dabei viel häftiger auf mich
stell dir vor du hast diese krankheit noch ein weilchen..stell dir vor all die unangenehmen aspekte treten wieder ein und du hast ganz am ende vielleicht nur noch einen menschen, bis es ihm dann auch noch zu blöde wird mit dir ekelerregendem haufen der nichts schafft ausser zu spucken
die zeit zu verbringen.
stell dir vor wie schrecklich es sein wird
und dann eines tages machst du die augen auf und siehst das du nun mehr hast als je zuvor...dich selbst
nun brauchst du nicht mehr die anerkennung etc. der anderen da du dich selber lieben kannst auch wenn dich der rest der welt nicht mehr versteht

kurz gesagt:
wenn du einen freund auf dieser welt besitzt &
dich selbst hast und nicht mehr hasst
bist du reicher denn mit vielen freunden...ohne dich
denn wär freut sich dann darüber???

zu philosophisch?
bringt leider die nacht und der verwirrte kopf von ein mal k.....

wünsche dir alles gute
auf dem weg ins dachgeschoss