Huhu Chrissi,
naja, dass ich alles darüber weiß würde ich auf keinen Fall behaupten aber da ich momenta in einer Psychiatrie meine Doktorarbeit schreibe und fast Ärztin bin, ist das schon eine Menge. Ja ich weiß das klingt jetzt so richtig bescheuert "Fr. Dr. in spe mit Bulimie, Depression, Persönlichkeitsstörung, und posttraumatischer Belastungsstörung". Ich spalte mit meiner Geschichte die Lager. Die eine Seite sagt:"Endlich mal ein Arzt, der Ahnung hat!", die andere meint ganz schockiert:"So jemand wie du darf auf keinen Fall Arzt werden!!!". Ich finde, dass ich gerade wegen meinen Problemen viel besser auf Patienten eingehen kann als viele viele andere. Bis jetzt hat sich auch noch niemand bei mir beschwert. Im Gegenteil oft haben sich Patienten gerade bei mir sehr verstanden gefühlt. Ich bin da schon stolz drauf, ohne dass es jetzt blöd oder arrogant klingen soll, aber jetzt fangen die letzten Jahre an Sinn zu machen. Ich weiß nicht, ob man das jetzt verstehen kann aber ich habe das Gefühl, dass ich nicht umsonst gelitten habe und aus den vielen schlimmen Dingen, die mir passiert sind, jetzt endlich etwas Positives ziehen kann. Es war halt doch nicht alles nur schlecht, denn ich mache etwas Gutes aus meinen Erfahrungen. Klingt irgendwie dumm

aber mir gibt dieser Gedanke viel Hoffnung und Mut.
Unterstützung bekomme ich von meinem Freund. So ganz fachfremd ist er übrigens auch nicht. Er ist Pfleger von Beruf. Naja, und dann habe ich ja noch meine Kollegen in der Psychiatrie, falls doch mal alle Stricke reißen sollten.
Ich sehe einfach mal wie weit ich alleine komme und wenn ich merke, dass es halt doch so garnicht funkioniert, kann ich ja immernoch den Schritt gehen es mit therapeutischer Unterstützung zu versuchen. Den Gedanken habe ich auf jeden Fall im Hinterkopf und habe mir auch schon viele Gedanken darüber gemacht. Also so ganz blauäugig gehe ich nicht in die Sache rein.
Liebe Grüße Nici