Ich verabschiede mich.

#1
Leute, ich gehe. Ich fühl mich gut und ihr habt mir verdammt geholfen, weil ich mich mit euch auseinandersetzen konnte und viel gelernt habe.
Ich hatte vier Jahre Bulimie, immer mal mehr oder mal weniger und bis vor einen Monat hab ich gekotzt wie blöd wieder. Aber irgendwie hat es in meinem Schädel seitdem ungefähr 1000mal klick gemacht und ich habe das tiefe Bedürfnis zu sagen: "I'm through with it."
Ich hab in mir von mir selbst ein unheimliches Gefühl der Kontrolle und Stabilität die nicht von der Waage abhängig ist. Ich habe den drachen in mir in Ketten gelegt und geknebelt. Ich gebe mir selbst Halt, kann mir meinen Gefühlen umgehen, kann sie, egal wie scheiße es mir geht relativ bald eingrenzen und beschreiben und die Probleme lösen. Ich hab mein essverhalten positiv im Griff, ich hätte nie gedacht, dass das geht.
Nur natürlich bin ich noch nicht frei, rausschmeißen muss ich den Drachen halt noch. Aber ich merke, dass ich das nicht kann, solange ich mich mit dem Thema ständig beschäftige.
Und daher werde ich mich vorerst verabschieden, vielleicht auch für immer. Ich werde nachher einen Vertrag mit mir selbst aufsetzen, ein Diktat der Siegermächte (ICH!!!) über die verlierer (Bulimiedrache), in dem ich festlege, was mir gut tut, worauf ich achten muss usw.
Das hat nicht mit dem Druck der essstörung zu tun, das sind mehr Werte, die es mir ermöglichen, mich gut zu fühlen, mich wieder auf Dinge zu freuen, mich frei zu machen von all dem Negativen in mir. Vielleicht schreib ich ihn hier mal auf, vielleicht hilft er ja anderen, aber ich muss ihn erst mal ausarbeiten. Bis dahin wünsche ich euch alles gute.
Ich fühl mich so stark...ich glaube wirklich, ich bin kurz davor davon frei zu sein udn wenn ich mich irre....meinen Account löscht ja so schnell hoffentlich keiner....aber ich hab eine Stabilität udn eine Ruhe in mir die von mir selbst kommt, die mich darauf vertrauen lässt, dass ich es schaffe. Ich mache mich momentan von so vielen Dingen frei und ich weiß nicht, warum es jetzt plötzlich geht, so weit war ich noch nie, ich fühle das, ich möchte nur noch weinen, aber vor Glück, weil mein Kopf so klar wird.
Nur leider muss ich halt das Thema Essstörungen auch erst mal aus meinem Leben bannen, damit ich nicht wieder auf falsche Ideen komme, denn wenn ich mich damit bescchäftige erinnere ich mich an meine kaputten Denkmuster und dann ist die gefahr groß, dass ich sie übernehme. Ich habe vor über sowas dann nur noch in ich-Form zu sprechen, weil ich mich sonst runterziehen lasse.
Das ist der vorerst letzte Punkt in meinem Vertrag mit mir selbst. Mein quasi Wiederaufbauplan nach vier Jahren Krieg.
Ich will nicht sagen, dass ich 100% gesund bin, aber ich bin durch damit, ich will es nicht mehr und ich verbanne es aus meinem Leben, es hat da nicht, aber rein gar nichts mehr zu suchen, es ist nichts als der Dreck unter meinen Schuhen, und ich schließe damit ab. Ab morgen werd ich mit Hilfe meines Vertrages nur noch das tun, was mir gut tut, bis ich irgendwann nicht mehr drüber nachdenken muss.
Das ist wie einen Verband machen. Erst macht man Schritt für Schritt und muss sich vielleicht verschiedene Salben und Pflaster notieren und irgendwann geht es allein. Mein Vertrag ist so eine Anleitung, ich halte darin das fest, das mir gut tut und was ich in meinen Alltag integrieren werde.

Ich wünsche euch alles gute und dass ihr euch auch irgendwann so großartig fühlt und wisst: Jetzt ist gut.

#2
Und du denkst nun du hast es wirklich größtenteils greschafft?Nur weil du vielleicht heute mal gut gelaunt bist?Ich weiß das kommt jetzt fies nur es kommt mir wie eine unüberlegte Reaktion vor ,einfach zu sagen ich habe es nun geschafft.Aber es ist egal was ich denke.Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen mit deinem Plan oder Vertrag!!!Ariane