Ich habe schon seit 13 Jahren eine schwarze Katze. Sie heißt Molli. Sie war immer für einen da. Wenn ich als Kind geweint hab, kam sie her und hat mir die Tränen abgeleckt und mich getröstet. Sie konnte jeden Menschen leiden, war immer sehr zutraulich und lieb. Jeder mochte sie. Warum ich in der Vergangenheit spreche? Sie ist krank. Sie leidet an einer chronischen und unheilbaren Darmentzündung. Das heißt, wenn sie etwas isst, muss sie sofort wieder aufs Klos um das Essen unverwertet wieder loszuwerden. Sie aß immer gern und tut es jetzt noch, denn sie will leben. Sie hat ihren Namen Molli, weil sie immer recht mollig war. Jetzt ist sie nur mehr Haut und Knochen. Wenn man ihr über den Rücken streichelt, kann man jeden einzelnen Wirbel spüren. Das Fell geht ihr aus, das Köpfchen ist spitz, sie ist so schwach sie kann kaum gehen. Manchmal finde ich sie schlafend in der Ecke, da meine ich für einen Augenblick, einen Kadaver vor mir zu haben. Seit Monaten geht es ihr so schlecht, man hätte sie schon einschläfern lassen, aber abgesehen von ihrem körperlichen Leiden, ist sie wie sonst. Sie schmust gern, hat gerne die Aufmerksamkeit der Familie, will manchmal sogar spielen und isst um ihr Leben. Sie will nicht sterben, doch der Tod wird kann sie jeden Augenblick holen. Letztens hab ich sie mir genauer angesehen. Da sah ich mehr, als ein geliebtes Familienmitglied. Da sah ich mehr, als ein armes, krankes Tier. Da sah ich mich. Ich sah mich im Zeitraffer. Denn genauso wie es meiner Molli jetzt geht, wird es mir ergehen. Sie leidet seit Monaten. Ich hab meine Bulimie jetzt seit zwei Jahren. Eine sehr exzessive Form der Bulimie. Ich kotze täglich. Manchmal bis zu * mal am Tag. Lange werde ich das nicht mehr mitmachen. Der Kampf wird bald zuende sein, die Frage ist nur wer gewinnt. Die äußerlichen Schäden sind nicht wieder gut zu machende Abrasionen an den Zähnen, eine schlechte Haut. Die anderen Schäden, die ich merke, sind Schwächeanfälle, Kältegefühl, Müdigkeit, geschwollene Speicheldrüsen, Halskratzen, Herzrasen, Verstopfung, Magenkrämpfe, ab und zu Nasenbluten und rote Augen durch den Überdruck. Doch ich war lange nicht mehr beim Arzt. Was ist, wenn ich bereits Speiseröhrenkrebs oder ähnliches habe? Der Tod läuft mir in letzter Zeit in Form von meiner schwarzen Katze vor der Nase herum. Doch seit sie mir die Augen geöffnet hat, halluziniere ich manchmal. Beim Kotzen höre ich immer ein Schnippen hinter mir, und wenn ich mich umdrehe, sehe ich für einen Sekundenbruchteil eine seltsame schwarze Gestalt. Sie ist groß wie ein Mensch, komplett schwarz und hat eine schwarze Kaspermütze mit zwei Zipfeln und Schellen dran. Die Augen sind zwei weiße Punkte. Ich sehe sie immer nur sitzend und mit den Fingern schnippend, als wollte sie sagen, mach schon, mach schneller, ich warte auf dich.

Penthesilea hat geschrieben:
Doch seit sie mir die Augen geöffnet hat, halluziniere ich manchmal. Beim Kotzen höre ich immer ein Schnippen hinter mir, und wenn ich mich umdrehe, sehe ich für einen Sekundenbruchteil eine seltsame schwarze Gestalt. Sie ist groß wie ein Mensch, komplett schwarz und hat eine schwarze Kaspermütze mit zwei Zipfeln und Schellen dran. Die Augen sind zwei weiße Punkte. Ich sehe sie immer nur sitzend und mit den Fingern schnippend, als wollte sie sagen, mach schon, mach schneller, ich warte auf dich.

warum nicht.. keiner von uns weiss wann er dran ist...

nimm´s als zeichen und versuch was draus zu machen

Das hört sich so resigniert an. Hast Du Angst vor dem Tod?
Mehr vor Deinem oder vor Mollis? Hilft Dir jemand?

Manchmal kann ich für Tiere viel mehr Mitgefühl empfinden als für Menschen. Irgendwie denke ich immer "Sie können ja nichts dafür, sie sind von Herzen gut" und so.
Es ist alles so traurig.

Alles Liebe,
Virginia

Ich kann gut nachvollziehen, was du meinst, habe solch ähnliche erfahrungen auch schon mal gemacht, allerdings nicht mit tieren, sondern mit einer unglücklichen liebe vor ein paar jahren, die damals nicht erwidert wurde.
ich war traurig und dachte, es sei mein ende, weil ich mich damals auch sehr schwach fühlte. auch ich habe jeden tag sehr oft gek...., hatte ständig rote augen, rauchte viel, hatte schwindelanfälle und wer weiss was noch.
jetzt geht es mir gerade wieder gut, hab vor zwei wochen meinen ca. vierzigsten versuch in eigenregie gestartet. leide seit neun jahren an bulimie, wobei es in den letzten drei jahren nicht mehr so arg schlimm war mit mehreren unterbrechungen und vor allem war ich nicht mehr untergewichtig.
auch ich habe immer dies angst vor speiseröhrenkrebs und herzstörungen.
hatte dazu noch vor ein paar monaten starke panikattaken, die gottseidank nach einem monat wieder verschwanden.
hatte trotzdem todesangst, es war so schrecklich.
jedenfalls will ich dir ganz viel mut zusprechen, dich nicht aufzugeben.
es tut mir für deine molli leid, ich habe selber zwei kaninchen, aber zu einer katze, die man schon zwölf jahre lang hat, hat man doch ein engeres verhältnis.
vielleicht will sie dir auch zeigen: "gib nicht auf, es lohnt sich zu kämpfen"
vielleicht zeig die dir damit, dass es nicht notewendig ist, sich selbst zu zerstören, der tod kommt ganz von selbst, aber noch nicht jetzt, dafür bist du noch zu jung.
versuche, deine kraft für dich einzusetzen und nicht gegen dich, du wirst es sicher schaffen.
versuche, deine fa's event, einzuschränken, also nicht so oft zu k...., damit du dich besser fühlst.
versuche wirklich regelmässige mahlzeiten einzunehmen und du wirst sehen, es geht dir besser, ich weiss das ist sauschwer, aber der wille zählt, und man muss sich halt überwinden.
glaube mir, ich hab das auch schon so durchgemacht und gedacht, ich schaffe es nie, aber jeder morgen kann ein neubeginn sein.

drückdichganzfest,
yvi

O mein Gott, das klingt total schrecklich!!!
Bist du dir sicher, dass du net mal zum Arzt gehen willst? Halus können Zeichen einer psychose sein! Hast du schon mal ne Therapie gemacht?

Meine Katze ist vor 2 Monaten mit 15 Jahren eingeschläfert worden. Es war ne ziemliche erleichterung für mich. Sie hatte eine Art Krebs im Kopf und war nur noch total schwach...

Bitte geh zum arzt.
Lg désemparé

Molli ist tot. Gestern ist sie gestorben. Aber ich weigere mich, mich von ihr zu verabschieden, denn sie lebt! Sie lebt, das weiß ich. Eben nur nicht mehr in diesem kaputten Körper. Stattdessen hab ich mich von meiner Bulimie verabschiedet. Ich will die Zeit, der Molli fehlte für sie leben.

oh, das tut mir so leid... ich weiß (aus eigener erfahrung...) wie das ist wenn ein geliebtes haustier stirbt... ich hoffe es war für molli nicht schlimm!! daß es für dich arg ist steht außer diskussion...
das weckt grad erinnerungen bei mir...
ich hoffe du kommst halbwegs klar!