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von lientje
Hallo Fräulein von Mut,
manchmal hat es noch nicht einmal direkt mit der Essstörung zu tun. Ich kann von mir berichten, dass ich in den ersten drei Tagen nach dem letzten Essanfall und Erbrechen auch jedes Mal einen dicken Bauch hatte - generell war der ganze Körper 'dick'. Das hatte aber mehr mit den Wassereinlagerungen zu tun, als mit irgendetwas anderem. In den ersten Monaten nach dem ich mich das letzte Mal übergeben hatte, wurde es aber immer schlimmer. Blähbauch, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfungen, schlechter sehen können, Kreislaufprobleme, Herzrasen, Schweißausbrüche, Schwindel... Und vieles mehr kam hinzu. Ich war fix und fertig. Ich wollte so unbedingt normal essen aber sobald ich es tat, ging es mir immer schlechter. Nach fast zwei Jahren, die ersten Diagnosen : Laktoseintoleranz und Fructoseintoleranz. Weitere zwei Jahre später : Soja, Sellerie und Histaminintoleranz. Mein Darm ist auch hinüber. Seit dem ich weitestgehend auf alle Dinge verzichte, die irgendwelche Symptome verursachen könnten, geht es mir gut. Selbst wenn ich einen Essanfall und mich übergeben habe, nach drei Tagen konsequentem Verhalten, ist wieder alles in Ordnung. Aber wie schon gesagt, nur wenn ich keine Lebensmittel zu mir nehme, die ich nicht vertrage. Ganz schlimm ist alles mit Weizen und Zucker. Meine Haut ist schrecklich trocken, rissig und blutig,mir ist übel, habe Verstopfungen, könnte den ganzen Tag schlafen. Mir tun meine Muskeln und Gelenke weh. Von den meisten Lebensmitteln wo viel Histamin enthalten ist, bekomme ich Kreislaufprobleme, mir ist schwindlig, kann nur schlecht einschlafen oder schlafe einen ganzen Tag durch, habe einen Blähbauch, Durchfall, Übelkeit, übelste Migräneattacken. Fructose versucht bei mir ebenfalls einen Blähbauch. Was ich auch nicht mehr habe ist dieser Reflux. Es sei denn, ich esse wieder irgendwas, was ich nicht vertrage.
Hast du eventuell auch Allergien oder Unverträglichkeiten? Für mich war es am Anfang wirklich eine Offenbarung zu wissen, warum es mir so schlecht ging. Heute ist es einfach nur noch anstrengend und ermüdend aber man weiß woran man ist und vor allem, dass es nicht an der Essstörung liegt. Ich möchte dir nicht unnötig zu Arzneimitteln raten aber vllt holst du dir mal aus der Apotheke Fenistil oder Cetirizin. Wenn es dir bei der Einnahme besser geht mit dem Essen, dann weißt du schon mal ziemlich sicher, dass entweder eine Allergie oder eine Unverträglichkeit vorliegt. Oder versuche dich mal ein paar Tage nur von Kartoffeln und oder Reis zu ernähren. Gucke, ob es dir damit besser geht. Ich weiß ja nicht, wie oft du dich übergibst aber nach ca sieben Tagen, sollte sich eine deutliche Verbesserung einstellen. Ich würde dann noch eine Woche weiter machen und dann nach und nach gucken, welche Lebensmittel noch gehen. Zucchini, Möhren, Pastinaken, Gurke, Hühnchen (wenn es sehr frisch ist), Rapsöl (immer im Kühlschrank lagern) - geht eigentlich bei den meisten recht gut. Auf rohes Obst und Gemüse solltest du erstmal verzichten. Weizen und Milchprodukte ärgern den Magen in der ersten Zeit auch ganz schön. Ich weiß nicht, ob ich dir damit helfen konnte. Vllt liegt es auch an etwas anderem aber hätte ich damals geahnt, dass es an sowas liegt, hätte ich mir viel Ärger, Zeit und Leid ersparen können.
Liebe Grüße und gute Besserung