Re: Tramal - Erfahrungen?

#16
Hey Louve!

Ist doch nicht schlimm, morgen bzw. heute ist wieder ein neuer Tag und eine neue Chance, irgendwann wirst du es schaffen! Ich habe hier schon viel von dir gelesen und halte dich für eine sehr starke junge Frau, du hast schon so viel hinter dir. Lass bloß nicht den Kopf hängen, hier sind so viele Leute, die dich auffangen und dir zuhören, wenn's mal ein Tief gibt. Aber ich bin mir sicher, dass du alles schaffen kannst, wenn du es nur wirklich willst. Auch von dem Tramal los zu kommen, auch wenn der Weg steinig und der Anfang am härtesten wird. Go for it! :wink:

Ich drücke dir die Daumen, dass du nicht weg musst, das wäre ja wirklich mal Mist... sag mal Bescheid, wenn du mehr weißt.

Nun wünsche ich dir eine gute Nacht und sende liebe Grüße!

AC (Tina)
Lebe wild und wunderbar.

Re: Tramal - Erfahrungen?

#17
Hey Tina!

Danke für deine lieben Worte!
Tuen mir gerade echt gut!

Muss dank dir gerade nämlich voll lächeln...weil es stimmt doch....wenn man meine Diagnosen anschaut...BPS, Depressionen, Essstörung, Alkoholmissbrauch, (Medikamentenmissbrauch, posttraumatische Belastungsstörung)....und sich dann aber mein Leben anschaut.....Dann schaut man auf 5 Monate ohne einen einzigen SVV RÜckfall, sieht einen Menschen der die meiste Zeit mit einen Lachen durch die Welt geht, der sich seit mittlerweile einen halben Jahr komplett normal ernährt, und der ziemlich genau ein halbes Jahr keinen einzigen Tropfen Alkohol getrunken hat. Der (wenn man jetzt vom Tramal absieht) keine Bedarfsmedikation m*ssb**ch* hat seit über einen halben Jahr. Und die posttraumatische Belastungsstörung...ich bin seit kurzen wieder auch später am Abend alleine in Wien unterwegs ohne in pure Panik zu geraten. Mein letzter Flashback ist über ein Monat her. Und ich habe es wieder geschafft mich ehrlich in einen Menschen zu verlieben. In einen Menschen der mich ziemlich überrascht hat. Weil ich mir einiges über meine eigenen Gefühle eingestehen musste - aber es sind Gefühle da!

Aufgeben gibts nicht.
Am 26.3.2013 bin ich das erste Mal stationär gegangen. Und ich hab damals das KH betreten mit der Einstellung "Ich tue jetzt alles um gesund zu werden."
Und an der Einstellung hat sich nichts geändert.
Irgendwann werd selbst ICH ein suchtfreies Leben führen :-X))

Ich werde es morgen auf einen anderen Weg probieren.
Ich glaub was es teilweise so schwierig macht, ist, dass ich ständig die Tramalflasche sehe oder weiß sie is im Raum oder ich darf noch so und so viele Tropfen nehmen.
Ich werd wenn i aufstehe (falls ich nach der heutigen Dosis überhaupt noch schlafen geh), mir 2 kleine Trinkflaschen herrichten. Wo ich Wasser reingebe und jeweils die Dosis, die abgemacht war für die erste Reduzierung.
Dass ich weiß, die eine Flasche muss i ma am VM einteilen und die andere am NM.
Vllt gelingt es mir dann besser. Wenn ich es schon hergerichtet hab und genau weiß, wie viel ich hab.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Tramal - Erfahrungen?

#18
Ach herrlich, immer wenn ich dich lese, muss ich unwillkürlich lächeln =)
Du hast so eine positive, mitreißende Art und - verdammt nochmal!!! - du kannst echt stolz auf dich sein.
Du hast geschätzt die Hälfte des ICD-10 bei dir diagnostiziert und gehst damit trotzdem so super um!
Normales essen, kein Alk mehr (weiß bei beidem, wie schwer das manchmal ist...), keine Panikattacken.. Und für das Tramal drück ich dir alle Daumen und Zehen, die ich hab, damit du das auch bald auf die "erfolgreich bekämpft"-Liste setzen kannst!

Re: Tramal - Erfahrungen?

#19
Danke Christie :D :D :D
Musste grad voll lachen....weil i mi gestern mit einer meiner besten Freundinnen getroffen hab, nachdem sie jetzt endlich wieder in Wien ist.
Und ich hab es ihr gestanden, weil sie kennt meine ganze Geschichte.
Irgendwie, bei all dem Ernst, mussten wir dann auch lachen weil wir überlegt haben ob es jetzt dann langsam noch irgendne psychische Erkrankung gibt, die ich noch nicht ausprobiert habe^^ (Weil mein Papa gemeint hat wie er es erfahren hat "Du musst auch jeden Scheiß ausprobieren oder?"). Multiple Persönlichkeiten/Schizophrenie wäre uns eingefallen....aber sonst sah es knapp aus :shock: :shock: :shock: :lol: .....aber was sie dann gesagt hat ging mir echt zu Herzen...
"Louve du bist meine beste Freundin hier. Und wenn du schizophren wirst - ich werd weiter neben dir sein und deine Hand nehmen und mit dir gehen. Aber komm von den Zeug weg. Weil wenn du da tiefer reinrutscht, da kann ich dir nicht helfen. Da kann keiner mit. Da KÖNNEN wir dann einfach nichts mehr tun. Also lass uns jetzt was ändern."
Sie hat dann gemeint, dass sie es scheiße findet, dass mir meine Eltern das Suchtmittel in die Hand gedrückt haben und dann nach Wien in meine Wohnung geschickt haben. Sie hat gemeint, das kann ich alleine nicht schaffen, wenn ich ständig die Substanzen bei mir hab.
Sie hat gemeint, dass ist wie wenn ich ihr meine ganze Schokolade zum "aufpassen" gäbe würde und ernsthaft glauben würde, dass sie sie nicht frisst und rausspeibt, obwohl ich weiß, dass sie Bulimie hat (hab sie hier im Forum kennen gelernt) - auch wenn es das letzte ist was sie will.
Sie war so weit, dass sie das Tramal zu sich nehmen würde. Mir immer für 2-3 Tage das Tramal schon in Wasser vermengt in die jeweiligen Flaschen und mir gibt. Quasi dass ich keine Möglichkeit habe, als immer nur die Menge zu nehmen, bei der ich gerade sein soll. (Davor hat sie vorgeschlagen, dass ich doch vorläufig zurückziehe zu meinen Eltern, aber das ist das letzte was ich will).
Ich hab nur so Angst, dass wenn wir das tun, ich sie in den nächsten Wochen so extrem hassen werde....weil ich weiß, dass ich momentan ständig Tramal nehmen möchte...und sie dann nun mal die Person ist, die mich daran hindert. Und ich werd so wütend sein, mit dem WIssen dass sie es aber nicht verdient hat.
Und da hat sie eben noch was gesagt, wo mir klar wurde, was für tolle Freunde ich hab und dass es ABSOLUT KEINEN grund gibt, von der Realität irgendwie fliehen zu wollen.
Sie: "Louve ich kann damit umgehen, wenn du mich dann anschreien solltest oder auszucken. Weil ich weiß, dass das nicht DU bist. Dass das die Sucht ist. Und ich weiß, dir wird in klaren Moment bewusst sein, dass du mich lieb hast. Und ich werd dir nicht böse sein, dass du wütend auf mich warst in der Zeit. Ich werd dir alle Ausraster oder was auch immer verzeihen."
Ich: "Aber was wenn ich es mir nicht verzeihe? Oder wenn ich DIR nicht verzeihe? Dass selbst wenn ich WEISS, dass du mir nur geholfen hast, ich dir nicht verzeihe, dass ich das durchmachen musste? Das will ich nicht."
Sie: "Dann hab ich meine beste Freundin verloren. Aber dann hab ich sie verloren, weil ich ihr geholfen habe, nicht weiter Suchtgiftmittel zu nehmen. Und dann war es das wert. Weil ich dann weiß, auch wenn ich dich vielleicht nicht mehr habe, dass wir etwas getan haben, damit du nicht in ein paar Jahren irgendwo Drogenabhängig in der Gosse landest. Und das ist wichtiger als unsere Freundschaft."


Der Abend gestern, hat mir noch mehr Motivation gegeben, das anzugehen.
Ich hab mich gestern, wie ich um 8 heimgekommen bin, hingelegt. Wollte eigentlich nur ne Stunde mich ausruhen um danach für die Uni zu arbeiten. Wollte es so probieren anstatt Tramal zu nehmen.
Naja...im Endeffekt bin ich vor ner halben Stunde wieder aufgestanden...in Jeans, bei Licht und laufenden Radio^^
Es war keine schöne Nacht. Weil ich es gestern geschafft habe, wieder auf die "Standartdosis" zu kommen. Also die Dosis die ich meinen Papa und der Ärztin gesagt hab. Das is mein Ziel momentan. Gar nicht reduzieren jetzt. Also eigentlich schon weil ich war ja schon weit drüber. Aber nicht niedriger als ich Papa und Ärztin gesagt hab. Sondern nur mal wieder auf die Dosis. Und nicht weiter steigern stattdessen.
Unbedingt wieder einen normalen Tag-Nacht-Rhythmus aneignen (was hoffentlich jetzt gelingt weil i die nächsten 4 Tage ne Mitbewohnerin hab wo i automatisch nicht die Nächte durchmache).
Und heute....all meinen Mut zusammen nehmen und mich beraten lassen bei der Suchtberatung (falls das anonym geht). Also mal anrufen und fragen ob man sich anonym beraten lassen kann. Weil vielleicht haben die ja nur irgendne Idee wie es leichter funktionieren kann...und wenn es geht nen Termin ausmachen.

Also Kopf hoch Louve...und wenn es gar nicht geht und du keine andere Möglichkeit findest, musst du halt wieder zu deinen Eltern ziehen für die nächste Zeit. Besser das, als nicht loskommen oder?
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Tramal - Erfahrungen?

#20
Ich fühle mich beschissen... Seit Tagen bin ich auf Entzug.
Ich befürchte i bin etwas radikal vorgegangen beim Entzug.
Aber ab dem Moment wo ich es das erste mal Bissi reduziert habe, nachdem ich 2 Nächte fast durchgemacht habe, hat es mich körperlich nur noch hin und her geschleudert.
Ich hab es genommen - und bin in der Vorlesung eingeschlafen. Kein aufputschen und nix.
Ich hab es nicht genommen - und war Entzugig.
Mein Papa hat gemeint dass das leider oft passiert. Dass es die ersten Wochen des m*ssb**ch* total aufputscht und dann umschlägt mit einen mal in eine total dämpfende Wirkung.
Auf jeden fall hab ich es danach reduziert und reduziert.
Jeden Tag.
Ich will dieses Gift nur noch aus meinen Körper haben.
Heute hab ich nur 1/7 genommen von der höchstdosis, wo ich vor ner Woche war.
Wie gesagt vllt ein etwas radikaler Entzug.
Es schleudert mich auch extrem.
Aber i hab es probiert die ersten Tage mit ganz wenig absetzen. Und es is echt so dass wenn i es nehm ich einfach nur schlafen will (obwohl ich ohne auch extrem viel Schlaf brauche)
Ich möchte die Woche das letzte Siebtel auch noch wegbekommen. Dann braucht der Körper angeblich noch eine Woche um das ganze Gift aus dem Körper zu spülen.
Obwohl ich jetzt das Gefühl habe ich schaffe es, werde ich morgen den Termin bei der Suchtberatung in Anspruch nehmen.
Vllt können die mir irgendwelche Tipps geben, damit es mich nicht ganz so schleudert.
Und vor allem - jetzt wo ich auf so ner niedrigen Dosis bin machen sich die Kopfschmerzen wieder bemerkbar :( wir müssen irgendeine Alternative Schmerzbehandlung finden... Vllt können sie mir da Tipps geben oder zumindest gute Adressen in Wien nennen.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Tramal - Erfahrungen?

#21
Mein Papa
War nur etwas überrascht wie ich am Sonntag ein paar Stunden zu Hause war... Er hat gemeint er hat noch von keinen Patienten so Extreme Reaktionen gehört wie von mir.
Weder dass sie die positiven so genossen haben aber vor allem nicht dass es sie so extrem schleudert und sie so Entzugig sind wie ich es bin.... Er meint alles zusammen - Schweißausbrüche, Schwindel, drehende Bilder, zittern, das Gefühl zu haben ständig alkoholisiert zu sein, Schwäche, Erbrechen,...- das sind zu heftige Reaktionen. ???
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!