Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#16
Ich glaub, du sprichst da einen ganz wichtigen Punkt an, mellibelli.
Man ist ja doch sehr sehr viel mit sich selbst beschäftigt in der Bulimie, schon viele Beziehungen zerbrechen daran.
Ausreichend Zeit und wirklich auch konzentrierte und liebevolle Aufmerksamkeit für seine Kinder zu haben ist wohl sehr sehr schwierig.

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#17
Ich möchte es noch ein wenig genauer erklären, wie ich das meine:

Tweets schreibt: Ihr leben ist wunderbar... sie hat alles, Traumjob, schöne Beziehung, jettet um die Welt

hmm.... ja Materiell stimmt es wohl! Nur ist das Materielle dem Kind eigentlich scheissegal....
Mein Leben sieht von aussen auch fantastisch aus... tollen Job, viele Freunde, sportlich, "gesund", flexibel, frei, .... von aussen, und doch würde ich einmal in der Woche meine Grossmutter verkaufen für eine FA. 10 Prozent hindert mein ganzes Leben und man siehts nicht von aussen und ich kann mir noch oft einreden, mein Leben sieht super aus. Ja 90 Prozent!!!!

Wenn man sich noch jeden Tag erbricht ( ähm ich k* auch "noch") ist man noch gar nicht weit. Man setzt sein aussehen noch über alles, nicht nur über das Materielle, die gute Beziehung und das wichtigste über das wohlergehen des ungeborenen Kind. Aussehen ist wichtiger! Man hat so wenig selbstliebe, dass man die FA drinlässt und denken kann ich werde jetzt halt dicker für mein Kind. Nein, so narzisstisch wie eine Bulimikerin ist, ist ihr aussehen wichtiger als alles andere. Man wird ja nur geliebt, wenn man dünn ist. Man nimmt eine Frühgeburt in Kauf, nur um gut auszusehen!
Ja ich weiss, Bulimie hat man nicht nur weil man dünner sein will, es ist ein Ventil! Aber doch geht es darum!

Gut, übersteht man die Schwangerschaft... (Nehmen wir mal an, das Kind hat irgend etwas ,Gaumenspalte oder so, es wäre sehrwahrscheinlich nicht vom kotzen, aber sag das mal deinem schlechten Gewissen?) Ja ich male den Teufel an die Wand.

Gut, dann reden wir mal vom Essen, wieso sollten die FA aufhören. Die hören vielleicht am anfang auf, stress, freude, neues etc... hmm... geheilt bis du wegen dem nicht. es wird dich einholen, oder gibt es spontanheilungen? Gibt es vielleicht schon, das k* hört auf, aber es kommt anders zurück... denn du bleibst narzisstisch, du definierst dich immer noch über aussehen, geleistestes....

Dann hast du ein Kind.... du hast noch eine neue Plattform um deinen Narzissmus auszuleben. Definierst dich vielleicht über das Kind. Du hast vielleicht nicht die Zeit, deinen Körper wieder zu stählern, du kriegts von niemanden anerkennung wenn du windeln wechselst.... also nehmen wir das Kind... Meins ist das beste, das schönste, es kann schon dass dass und das.... ohh und zack, ist mein Kind auch so wie ich.... wieso sollte es anders sein, ich lebe es ihm ja so vor...?


Ich könnte hier noch weiterschreiben... und vielleicht habe ich ja total unrecht. Ich hoffe es ganz fest!

Meine Mutter war sehr narzisstisch.... sie hat mich m*ssb**ch* und ich habe Jahre gelitten... 17 Jahre Bulimie ist das ergebnis.... ich bin vorbelastet, ja!

aber solange ich mich nicht selbstliebe ( das heisst nicht kotzen) würde ich nie ein Kind auf die Welt stellen, ich denke zwar ich würde genau diese Fehler nicht mehr machen, die meine Mutter gemacht hat... aber andere.....
ich bin streng und böse- keine Angst, nur zu mir!

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#19
Ich kann mir vorstellen, dass melibelli es in die Richtung meinte:
"Mein Kind ist das tollste, ich kauf ihm nur die süßesten Kleidchen, es darf nicht im Sandkasten spielen, sonst macht es sich schmutzig und bei der Schulaufführung hat es die Hauptrolle zu spielen!!!!"

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#21
Ganz vorweg: Es kann IMMER passieren, dass man ungewollt schwanger wird während einer ES. Demnach finde ich darf man Tweety keine Vorwürfe machen (sofern sie aufgepasst hat und es nun mal passiert is)
Aber ich finde auch, solange man in einer ES ist, egal in welchen Ausmaß, sollte man alles dran setzen, um nicht schwanger zu werden (genauso wenn man nicht mit dem Rauchen aufhören kann, Medikamentenabhängig ist die schädlich fürs Kind sind, ein Alkoholproblem hat oder einfach auch ohne destruktive Muster mit seinem Leben nicht klar kommt)
Aber die ES ist einfach schädlich für das Kind. Und das kann man in meinen Augen nicht verantworten.
Ich hab die ES im Großen und Ganzen gut im Griff. Genauso den Alkohol und das SVV.
Aber trotzdem ist für mich klar (abgesehen davon dass ich es noch nicht will) dass ich noch kein Kind haben kann. Weil ich psychisch noch nicht so weit bin, dass ich ihr eine stabile Mutter sein könnte ohne zu extreme Stimmungsschwankungen zu haben die das Kind spüren würde (und Medikamente nehm aber das is ein anderes THema das nicht hierher gehört).

Ein Kind braucht keine Mutter die materiell alles hat. Ein Kind braucht eine GESUNDE Mutter die dem Kind ein stabiles Umfeld bieten kann. Und vor allem die mit Belastung umgehen kann. Denn ein Kind, so viel Freude es auch bringt, es bringt immer auch eine Belastung mit sich.

Aber so wie Melibeli seh ich es dann doch nicht.
Weil ich weiß nicht...ja sicher wäre ich gerne dünn. Aber bei mir hatte die Bulimie insgesamt einen ganz anderen Zweck. Nämlich Spannungsabbau.
Ich fühle mich ehrlich gesagt nicht narzistisch....ich trage das Gewand was mir gefällt und das hab ich immer schon getan egal ob es den anderen gepasst hat oder nicht (und wenn das bedeutet dass ich mit Schlabberhosen, Goahosen etc. am liebsten herumrenne dann heißt das das - hauptsache ich fühl mich wohl in meinem Gewand(hab aber auch genügend Jeans und "normales" Gewand das ich genauso anziehe btw ;)))
Ich brauch kein tolles Auto. Kein Rieseneinkommen.
Hauptsache ein sicherer fahrbarer Untersatz mit denen ich meine Wege erledigen kann und meine Ausbildung, mit der ich später so verdienen werde, dass ich sicher mich selbstständig erhalten kann und nicht abhängig bin. Und aussehen....ich bin immer noch ÜG. Und ja ich würde immer noch gerne Abnehmen. Ich hätte gern NG. Aber ich renne keinen falschen Schönheitsidealen her. Und wenn ich momentan nicht abnehme ist das für mich auch okay. Ich definiere mich nicht über mein Aussehen. Sondern über den Menschen der ich bin.

Möchte ich später Anerkennung für mein Kind?
Ja - welche Mutter möchte das nicht?
Aber ich möchte die Anerkennung, weil ich ein glückliches Kind habe. Oder ein empathisches (wer weiß, vllt leidet ja meine Tochter/mein Sohn später auch an Depressionen und ist lange Zeit unglücklich? Werd ich es deswegen weniger lieben? Nein.). Oder ein kämpferisches. Oder oder oder.
Und im Endeffekt ist es auch egal, ob man von anderen Anerkennung bekommt oder nicht.
Lieben würde ich mein Kind trotzdem über alles. Und wichtig ist doch, dass ICH mein KIND anerkenne oder? Und dass das Kind das fühlt!

Ich habe gerade ein Praktikum mit schwer beeinträchtigten Kindern gemacht (körperliche und/oder geistige Beeinträchtigungen)
Das tolle an den Kindern...sie waren trotz ihrer Beeinträchtigung die meiste Zeit fröhlich.
Und die Eltern hatten meinen größten Respekt.
Weil sie ihre Kinder über alles lieben und so so so mega stolz auf sie sind - selbst wenn sie im Rollstuhl sitzen, nicht viel verstehen von dem was du sagt und bei jeder Alltagshandlung auf deine Hilfe angewiesen sind.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#22
Ich habe drei kinder. Alle sind gesund und normal gewichtig ohne vitaminmangel zur welt gekommen, bei den ersten beiden hatte ich oft FA's mit anschliessendem k*, beim dritten, nur selten. der dritte war der leichteste von allen aber über drei kilos.
sie sind immer noch gesund und haben keine schäden erlitten, worüber ich unendlich dankbar bin!!!!!!!
Wenn ich sie ansehe kommen mir tränen und ich weiss was glück ist.