PCOS

#1
Hallo,

ich bin gerade etwas fertig, weil mir vor kurzem PCOS diagnostiziert wurde. Ich hätte damit überhaupt nicht gerechnet und weiß gerade nicht, wie ich mit der Nachricht umgehen soll. Ich habe schon im Internet recherchiert und weiß auch von meiner Frauenärztin, dass es nicht unmöglich für mich ist, einmal Kinder zu bekommen. Aber natürlich mach ich mir jetzt große Sorgen und bin v.a. sauer auf mich, weil ich sehr stark davon ausgehe, dass PCOS von der Essstörung kommt.

Gibt es hier jemanden, dem auch PCOS diagnostiziert wurde oder der sich damit auskennt? Bin über jeden Rat etc. dankbar!

Danke.

P.S. Ich habe meine Bulimie sehr gut im Griff momentan und bin ich auch sehr stolz, wie gut ich mittlerweile mit mir und meinem Körper umgehe. Ich hatte aber 4,5 Jahre diese scheiß Krankheit, teilweise sehr exzessiv.
Auf Regen folgt Sonne.

Re: PCOS

#2
Ich kenne mich leider gar nicht damit aus. So eine Diagnose wurde bei mir nicht gestellt.

Aber ich kann mir vorstellen, dass es für dich ein Schock gewesen ist. Du arme :(

Hast/hattest du denn mal einen Kinderwunsch?
Wie gehst du seit der Diagnose damit um?

Fühle dich lieb umarmt
BlackSun

Re: PCOS

#3
Liebe BlackSun,

Vielen Dank für deine Antwort und Umarmung. Mir geht es ganz okay mit der Diagnose, ich habe auch akut keinen Kinderwunsch. Aber wenn man eben weiß, dass es schwieriger wird, ist es trotzdem ein Schock. Denn irgendwann will ich auf jeden Fall Kinder haben. Wahrscheinlich erst in 5 Jahren oder mehr.

Ich mach mich nur teilweise verrückt von wegen, je älter man ist, desto schwieriger wird es generell als Frau, einmal Kinder zu bekommen. Und wenn dann auch noch diese Erschwerung durch PCOS hinzu kommt, vll ist es dann fast aussichtslos? Ich meine, es wäre Quatsch, daher jetzt schon bald ein Kind bekommen zu wollen. Ach keine Ahnung, ist einfach doof.

Ich habe mit meinem Freund mehrmals darüber gesprochen und er versucht das Ganze positiv zu sehen. Und er sagt eben, dass es Möglichkeiten gibt und dass ich mir jetzt keine Gedanken machen soll, weil es eben nicht zur Debatte steht und es wohl auch verschiedene Möglichkeiten gibt (also angefangen von Medikamenten bis hin zu einer Operation). Vielleicht übertreibe ich auch total und steigere mich hier in etwas rein. Aber ich habe einfach die starke Vermutung, dass die Diagnose durch meine Bulimie ausgelöst wurde, auch wenn man das nicht beweisen kann. Und da mach ich mir halt schon Vorwürfe.

Liebe Grüße,
black_white
Auf Regen folgt Sonne.

Re: PCOS

#4
Ich bin kein Arzt, ich kann dir nur sagen, was mein Gynokologe zu mir sagte:

Bulimie tut keinem Köper gut, dass weiß jeder. Aber es ist noch die 'harmlosere' Essstörung, denn mit einer Magersucht wäre alles noch viel viel sclimmer.
Ich hatte schon damals Probleme mit mienen Hormonen, noch vor meiner ES.
Nun habe ich seit gut 10 Bulimie und rein körperlich hätte ich keine Probleme Kinder zu bekommen.
Er sagt, dass die ES den Elektrolytehaushalt richtig durcheinander bringen kann, was dann verstärkt zu Problemen beim Kinderwunsch bringen könnte.
Aber er sagt, dass nichts unmöglich ist!
Er selbst hat schon die tollsten 'Wunder' bei Frauen erlebt, die eigentlich keine Kinder bekommen können sollten. Das gab und gibt mir auch für die Zukunft Mut.

Also: Bitte nicht verrückt machen. Am besten du sprichst noch mal ganz in Ruhe mit deinem Arzt.

Re: PCOS

#5
Hatte damals auch ein beginnendes PCO (mein Körper hat das dann aber irgendwie wieder hinbekommen), als ich gerade begonnen habe mich mit der Tatsache auseinander zu setzen, dass ich eine ES hatte und das erste mal mit einem Psychiater darüber gesprochen habe. Es kam dann zu folgendem Wortwechsel:

Ich: Hm, und dann habe ich mir überlegt, ob nicht die Gewichtszunahme (war immer normalgewichtig) in den letzten Monaten das PCO verursacht hat.
Er: Nein, die Gefahr eines PCO ist nicht nur bei Übergewicht gegeben, alle Essstörungen können PCOs begünstigen, egal welches Körpergewicht man dabei hat.

Also ja, die Bulimie kann wohl PCOs begünstigen. Aber was ich dir auch sagen will ist: Ich habe eine Freundin mit massivem PCO, die wegen des massiven Befunds nicht verhütet hat und 2 Monate später schwanger wurde. Also: ja, es ist durchaus möglich spontan schwanger zu werden. ;) Und außerdem ist die Medizin bei assistierten Befruchtungen schon so weit, dass du dir da keine Sorgen machen musst, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. ;)

Und vielleicht ist es ja ein Ansporn an der Bulimie zu arbeiten? Wie gesagt, bei mir ist es nur ein leichtes beginnendes PCO gewesen, aber es ist im Laufe der Therapie wieder verschwunden. Viel Glück!

Kibi
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Sa Jan 04, 2014 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.

-Hans Manz-

Re: PCOS

#6
Hallo,

Vielen Dank für eure Antworten. Es ist schön bzw. beruhigend zu hören, dass es nicht aussichtslos ist und ich mich nicht verrückt machen brauche.

@BlackSun: ja, ich werde das im nächsten Gespräch noch mal mit meiner Frauenärztin besprechen. Sie hat mir geraten, mich auch im Internet darüber zu informieren, mir allerdings von Selbsthilfegruppen abgeraten.

@kleines Ich-bin-ich: Es freut mich zu hören, dass dein beginnendes PCOS wieder verschwunden ist! Ich hoffe, dass es bei mir auch besser werden wird. Die Frauenärztin hat mir gesagt, dass ich auf keinen Fall die Verhütung absetzen soll (Nuvaring), da es dadurch noch schlimmer würde. Und dass ich auf eine gute Ernährung und Sport achten solle.

Es ist für mich auf jeden Fall ein Ansporn, weiter an mir und meiner Essstörung zu arbeiten!! Wobei ich im Moment wirklich stolz auf mich bin, ich hatte nur 1 Rückfall in den letzten 4 Wochen. Und ich hatte davor Jahre, wo ich mich jeden Tag zig Male übergeben habe. Trotzdem ärgere ich mich darüber, dass ich mir das selbst angetan habe. Habe neulich mein Herz mal so richtig untersuchen lassen (einfach nur für meine eigene Beruhigung, dass da alles o.k. ist) und habe das auch dem Arzt so gesagt. Er hat daraufhin gemeint, dass es bei Essstörungen nun mal auch einen Grund gibt und dass man im Nachhinein klar "schlauer" ist. Aber zu dem Zeitpunkt war es nun mal so bzw. ging es nicht anders. Ich versuche daher, verständnisvoller mir gegenüber zu sein und verstehe mich und mein Verhalten auch immer besser.
Auf Regen folgt Sonne.

Re: PCOS

#7
Hallo :)

Wenn Du 25 bist und in 5 Jahren ein Kind planst, solltest Du rechtzeitig mit den Therapiemaßnahmen bgzl. des PCOS anfangen. Sonst könntest Du evtl., da die "biolog. Uhr tickt" und eine Schwangerschaft ab 35 als Risikoschwangerschaft gilt (muss aber nicht heißen, dass man keine gesunden Kinder bekommen kann ;) ) unter Druck geraten. Und das verschlechtert die Aussichten noch mehr, schwanger zu werden.

GLG und alles Gute!!!
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: PCOS

#9
Kurzes Update:

war bei mehreren Spezialisten und habe herausgefunden, dass PCO nicht PCOS ist. Ich habe schon mal nicht PCOS, aber evtl. PCO.

Werde jetzt noch auf die endgültigen Ergebnisse warten, aber es scheint besser zu sein als erwartet.
Auf Regen folgt Sonne.

Re: PCOS

#10
Erneutes Update:

Habe kein PCOS, aber Zysten. Laut Ergebnissen aber nicht im Extrembereich.
Der Arzt meinte, ich dürfte keine Probleme haben, schwanger zu werden. Jetzt frag ich mich natürlich, ob mir die andere Ärztin im Dezember damals Schwachsinn erzählt hat. Naja gut. Aber es scheint auf jeden Fall nicht so schlimm zu sein wie befürchtet! :D
Auf Regen folgt Sonne.