Wie geht es jetzt weiter?

#1
Hallo,
Ich bin gerade ganz am Anfang, habe auch erst ein paar mal gebrochen und habe schreckliche Angst dass das jetzt schlimme wird. Ich weiß aber gar nicht so recht wie ich dn Tag anfangen soll. Denn wenn ich etwas esse, dass esse ich meistens zu viel. Wenn ich dann zu viel esse gehe ich k*. Und weil ich davor Angst habe habe ich jetzt schon 24 Stunden gar nichts mehr gegessen und habe auch Angst jetzt auf zustehen und in die Küche zu gehen. 1. weil ich dann wieder zu viel essen könnte und 2. weil ich Angst habe, dass mein Körper sich alles entzieht.. Weil er gerade auf Spar Modus ist. Das ist so eine Zwickmühle aus der ich nicht mehr raus komme :( denn ich will weder brechen noch mich abhungern. Und ich mache mich total verrückt...
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Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Re: Wie geht es jetzt weiter?

#2
Guten Morgen Tiny,
oh, ich verstehe Dich so gut, denn mit diesem Gefühl kämpfen hier viele von uns. Der Konflikt "Essen oder nicht essen, Hungern oder nicht Hungern, Brechen oder nicht Brechen" beginnt schon vorm Aufstehen und eine wirkliche Lösung, die man auf die Schnelle findet, gibt es vermutlich nicht, wenn man ein Mal drinhängt.
Manchmal klappts in dem man eine normale gute Mahlzeit zu sich nimmt, die den Magen sättigt und dann SOFORT das HAus verläßt. So hats bei mir oft geklappt. Bin dann rausgegangen zu Freunden, spazieren, shoppen oder zum Joggen. Dann ist die erste Gefahr schonmal gebannt, das es wieder eskaliert vorm Kühlschrank.
Du bist nicht allein damit...mein Tag begann heute auch so und zu allem Überfluß griff ich noch zu ner zu engen Jeans. Sehr kontraproduktiv ;))
Fühl Dich gedrückt!!

Re: Wie geht es jetzt weiter?

#3
Das mit dem direkt das Haus verlassen ist vielleicht gar nicht so eine schlechte Idee :) danke dafür.. Ich liege jetzt immer noch im Bett weil ich mich nicht getraut habe. Also um halb 1 gehen wir essen wegen Feiertag und so.. Vielleicht lasse ich es jetzt erst noch und esse dann nachher einen Salat oder so :) das ist doch bestimmt eine gute Idee :)

Fühl dich zurück gedrückt und danke für den lieben Tipp und die Antwort. Das zeigt mir immer, dass ich nicht alleine bin :)!
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Re: Wie geht es jetzt weiter?

#4
Hallo Baluga, ich wollte mich mal kurz melden. Also ich habe es voll gut unter "Kontrolle" gehabt. Ich habe nicht mehr gebrochen und alles war OK soweit. Also natürlich ging es mir innerlich immer dreckig nachdem ich etwas gegessen hatte. Ich war jetzt eine Woche in Taizé und hatte mir auch fest vorgenommen dort nicht zum Klo zu gehen um mich zu übergeben. Das hat auch richtig gut geklappt. Ich bin zwar zwei mal gelaufen aber dann doch wieder um gedreht.

Ich weiß nicht ob du weißt was Taizé ist oder ob du schon einmal dort warst. Aber es ist ein zauberhafter Ort! *_* In den 5 Tagen konnte ich über alles nachdenken, Tränen fließen lasse und sogar teilweise mein Leben genießen. Ich war mit meiner Freundin dort und sie wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht, was mit mir los ist. Sie wusste zwar dass ich minderwertigkeitskomplexe habe und auch immer an mir rum meckere aber von der Bulimie die seit neustem bei mir auf dem Tagesplan stand wusste sie nichts. Mittwoch merkte sie nur dass es mir echt scheiße ging und sie fragte mich was los sei. Und ich überlegte richtig lange ob ich es jetzt erzählen soll oder nicht. Naja ich entschloss mich dagegen und sagte einfach nur dass ich nicht so gut Laune hätte. Donnerstag aber bat ich sie, mir später mal zu zuhören. Und dann verbrachten wir die ganze Nacht von Donnerstag auf Freitag in der Kirche und ich erzählte ich ihr alles.. mit großem geheule usw. Sie ist echt lieb und hat mir zugehört. Also naja, das ganze gespräch ist jetzt auch ziemlich unwichtig. Viel schlimmer, als ich gerade nach hause kam, hatte meine Mama kuchen gebacken und ich konnte nicht widerstehen und aß recht viel. Danach rannte ich auf die Toilette und erbrach wieder. Jetzt bin ich wieder da wo ich vor Taizé war. Aber ich denke, so geht es hier verdammt vielen..

Einen schönen Sonntag Abend noch. Ganz liebe Grüße und einen dicken Drücker Tiny_Avril06 :*
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Re: Wie geht es jetzt weiter?

#5
Hallo liebe Tiny,

wie schön von Dir zu lesen, habe schon ein paar Male an Dich gedacht.
Ja, ich weiß was Taize ist, dort finden viele kirchliche, ökumenische Jugendtreffen statt, nicht wahr? Finde ich prima wenn jemand so gefestigt ist in seinem Glauben und an so etwas teilnimmt. Meine Eltern haben auch immer großen Wert auf so etwas gelegt und mich dahingehend erzogen...aber mit der Zeit und dem "Älterwerden" hat es sich dann bei mir etwas verlaufen :)
Und weißt Du was, Du hast so recht: Dieeses" Unterwegs eisern und tapfer sein" und dann daheim siehts wieder anders aus, das kennen wir wirkich größtenteils alle hier, wage ich jetzt mal zu behaupten. Mir ging es schon so oft so, mache ab und zu Mutter-Tochter-Urlaube mit meiner Mama oder bin auch so viel unterwegs und dann läufts immer sehr gut. Zwar hat man es nie aus dem Kopf und die Versuchung ist nach wie vor immens, aber es klappt irgendwie. Und sobald man daheim die Türe aufschließt...ists vorbei und der Alltag hat einen wieder. Oh je...und dann noch Kuchen...Kuchen ist bei mir auch immer tödlich und meist der Einstieg zum FA.
Sei gedrückt, Tiny, so gehts mir auch. Du kannst stolz sein auf die vielen Tage, an denen Du es jedoch schafftest und auch das Du den Mut aufgebracht hast, Deine Freundin einzuweihen. Darf ich fragen wie das Verhältnis zu ihr nun ist?

Re: Wie geht es jetzt weiter?

#6
Das freut mich, dass du an mich gedacht hast :)
Also zuerst, ja genau sowas ist Taizé. Dazu kann ich sagen ich habe immer sehr Stark an Gott geglaubt und auch vor 2 Jahren mich für die Firmung entschieden. Aber irgendwie ist in den letzten 2 Jahre mein Glaube zu kurz gekommen, gerade weil es mir so schlecht ging und ich nicht mehr auf Gott vertrauen konnte. Ich bin dann nach Taizé um mir das mal anzugucken und weil ich wieder ein Stück Glaube finden wollte. Das hat auch ziemlich gut geholfen. Die Tage waren irgendwie Magisch. Aber genug davon.. :D

Was ich noch erwähnen wollte vorhin. Meine Freundin hat mir dann nachher noch erzählt dass eine andere Freundin von mir auch Bulimie hat und zwar schon seit Jahren. Ich wusste das nicht und war mega geschockt. Da ist mir auch erst einmal klar geworden wie durchsichtig diese Krankheit eigentlich ist.. überall laufen Menschen mit Essstörung rum, aber kaum einer sieht es. Naja meine Freundin meinte dann noch, ich solle mal mit der anderen reden vielleicht hilft das etwas. Nur ich weiß gar nicht genau wie ich sie darauf ansprechen soll..

Das Verhältnis zu meiner Freundin ist wie zuvor sehr gut. Ich wusste auch dass ich ihr das erzählen kann, aber ich hatte halt trotzdem etwas Angst und vor Allem wusste ich nie Wie und Wann! Sie hat mich ganz feste in den Arm genommen und mir immer wieder erzählt wie toll ich doch eigentlich sei und dass sie mich so lieb hat und ich immer zu ihr kommen kann wenn etwas ist. Sie hat ganz viele tolle Momente auf gezählt die wir erlebt haben und mich daran erinnert was ich doch eigentlich für ein liebenswerter und lustiger mensch sei.. und dann hat sie mir gesagt dass sie mir unbedingt helfen will und ich mir auch hilfe holen lassen soll. Nur da weiß ich selber gerade noch nicht wie. Aber ich finde es so toll wie sie hinter mir steht :)

DRÜCKER :)
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