Hey

Ich möchte es jetzt offiziell machen, ich habe das Normalgewicht erreicht und halte es schon seit mehreren Wochen!!

Nie hätte ich mir gedacht, dass ich es mir zutraue, weil ich dachte, es wäre besser ug zu sein als ng, aber ich muss zugeben, dass das ein Scheißgedanke war!

Wenn ich in mich reinhöre, dann fühle ich mich jetzt viel wohler. Ich muss mich erst daran gewöhnen, denn mein Körper spinnt manchmal hin und wieder. Das ist glaube ich normal, er muss sich erst von den jahrelangen Entbehrungen und den heutigen Völlereien regenerieren.

Im August 2012 hatte ich mein Niedrigstgewicht und somit war ich im schlimmeren MS-Bereich. Ich dachte, ich würde mein Leben nicht mehr selbst erleben, ich bin immer nur noch kollabiert. Das war auch ein Grund, weshalb ich wieder zu meinen Eltern zurückgezogen bin.

Ich lebte von fast nichts mehr, meine Mengeneinheiten beliefen sich auf ein paar Bissen Essen und aus ein paar Schlucken Trinken

Was mir sehr geholfen hat, um wieder zuzunehmen, war die Depotspritze, die ich von meinem Psychiater bekam. Diese bekam ich 14-tägig gespritzt aufgrund meiner Zwänge, aber die Nebenwirkung war auch Gewichtszunahme. Ich aß wieder viel mehr, wurde auch ruhiger gestellt und so nahm ich leichter zu. Auch wenn ich heute kein Depot mehr gespritzt bekomme (im etwas widerwilligen Einverständnis vom Arzt ging ich nicht mehr zum Depotspritzen) habe ich das Eßverhalten beibehalten und mein Gewicht geht so gut wie gar nicht runter. Es bleibt. Ich habe absolutes Normalgewicht, es ist sogar eine schöne runde Zahl

Ich hätte mir nie gedacht, dass ich stolz darauf sein werde. Im UG war es für mich ein alptraumhafter Gedanke, die Vorstellung zuzunehmen und NG zu haben.

Leider habe ich, seitdem ich NG habe, viel Schwindel in den Augen und vermehrt Migräneanfälle.

Zu frühstücken schaffe ich auch nicht, esse dafür am Spätnachmittag, sehr oft artet es in FA-e aus..naja, auch ein Grund, weshalb ich nicht abnehme, sondern zugenommen hab´.

Hin und wieder packen mich die ES Gedanken wie schlimme Zwangsgedanken. Sie lassen mich nicht los und die ES bestimmt mein Leben, meine Gedanken und mein Handeln. Aber zurzeit ist das nicht mehr so oft.

Was mir Sorge macht ist, wenn die Uni im März wieder anfängt. Ich werde da viel pendeln müssen und unterwegs sein und wieder eine andere Ernährung haben. Es ist auch so, dass das alles für mich Stress ist und das schlägt sich auf meinen Magen (Stressgastritis) und dann esse ich weniger. Auch pusht die Uni meinen Ehrgeiz und wenns blöd kommt, dann hungere ich. Es würde wieder aufs Hungern hinauskommen, aber warum, das weiß ich nicht

Jetzt, wo ich hier sitze und schreibe, scheine ich in Sicherheit zu sein. Endlich habe ich Normalgewicht. Könnte ich diesen Status beibehalten?

Was ist, wenn ich es nicht packe? Ich meine, abnehmen ist leicht für mich, zunehmen ist ja auch nicht schwer - aber das Gewicht zu halten, das ist doch das aller schwierigste?

Bin ich noch gefährdet oder kann ich endlich zuversichtlich in eine Zeit blicken, mit weniger ES?

Ich kann nur sagen, es fühlt sich richtig gut an NG zu haben!!

wow, ich bewundere es das du so positiv darüber reden kannst, und es scheint so als fühlst du dich wirklich wohl, und das sieht man dir bestimmt auch an, denn wer sich gut fühlt, gesund ist, sieht so auch aus

mit der aussage "das gewicht halten ist das schwierigste" hast du meiner meinung nach recht... zu & abnehmen ist leicht.(wobei zunehmen noch leichter )

du hälst es jetzt ja schon eine weile ,richtig ?
das hört sich doch alles gut an, weiter so!

Danke

Ja, ich freue mich wirklich. Und es geht seit einer Weile richtig gut.
Nur hoffe ich, dass kein Absturz folgt
Derweil bin ich aber recht zuversichtlich

LG

Hoffen wir es mal, aber denke mal wenn du es erst einmal geschafft hast wieder auf den richtigen weg zu kommen dann bleibt das auch so

weißt du wie du es geschafft hast deinen stoffwechsel wieder normal zubekommen?
du hattest geschrieben du warst auch mal sehr um UG also magersüchtig, das ist bei mir genauso, und seitdem nehm ich selbst von wenig kalorien zu
war das bei dir auch mal so ?

Hey inner-child,

ich hoffe es stört nicht, wenn ich mal dazwischen funke...aber ich wollte auch mal meinen Senf dazu geben:)

Also, erstmal: Herzlichen Glückwunsch zum NG!! Es freut mich unheimlich zu lesen, dass du dich wohlfühlst in deinem Körper und er auch noch gesund ist!!:) Das motiviert immer:) (Auch wenn ich eher im ÜG war und jetzt auch im oberen NG bin:) Mir fehlen also noch ein paar Wochen/Monate arbeit bis ich auch zufrieden sein kann:) Aber zu lesen, dass jemand so glücklich ist, verschönert den Tag:) )

inner-child hat geschrieben:

Zu frühstücken schaffe ich auch nicht, esse dafür am Spätnachmittag, sehr oft artet es in FA-e aus..naja, auch ein Grund, weshalb ich nicht abnehme, sondern zugenommen hab´.

Dazu kann ich nur sagen, dass es ganz logisch ist. Dein Körper erinnert sich natürlich noch an die Zeit des Hungerns und daran, dass er so gut wie nichts bekommen hat. Bemerkt er also, dass er den ganzen vormittag nichts bekommt, schüttet er iwann Hormone aus, die dir sagen "essen, essen, essen, essen, essen..." und gegen Hormone kannst du im Prinzip so gut nichts tun! Das bedeutet: Du fängst einmal an zu essen und dein Körper will alles haben, was er kriegen kann und das am Besten auf einmal, weil er ja Angst hat, er bekommt wieder ganz lange nichts... Deswegen wäre mein Vorschlag, dass du das frühstücken anfängst. Muss ja nichts ungesundes sein, aber vllt einen halben Apfel & eine halbe Banane mit etwas Jogurth und Müsli? Das ist super gesund und gibt dir Energie für den Tag! Und wenn du dann mittags/nachmittags Hunger verspürst ist du einfach wieder eine Kleinigkeit...Aber du hast nachmittags nicht mehr so das Gefühl zu "verhungern". Und du musst ja nicht morgens um 7 frühstücken (das kann ich auch nicht...), aber vllt so um 9 oder 10? (und wenn du diese Option gar nicht leiden kannst, ist auch ein Toast mit einem weich/hart gekochtem Ei, eine Schüssel Cornflakes/Müsli, Vollkornbrot mit etwas Käse, usw. eine gute Möglichkeit in den Tag zu starten!!)

inner-child hat geschrieben:
Was mir Sorge macht ist, wenn die Uni im März wieder anfängt. Ich werde da viel pendeln müssen und unterwegs sein und wieder eine andere Ernährung haben. Es ist auch so, dass das alles für mich Stress ist und das schlägt sich auf meinen Magen (Stressgastritis) und dann esse ich weniger. Auch pusht die Uni meinen Ehrgeiz und wenns blöd kommt, dann hungere ich. Es würde wieder aufs Hungern hinauskommen, aber warum, das weiß ich nicht

Endlich habe ich Normalgewicht. Könnte ich diesen Status beibehalten?

Was ist, wenn ich es nicht packe? Ich meine, abnehmen ist leicht für mich, zunehmen ist ja auch nicht schwer - aber das Gewicht zu halten, das ist doch das aller schwierigste?

Bin ich noch gefährdet oder kann ich endlich zuversichtlich in eine Zeit blicken, mit weniger ES?

Zum einen muss ich dir Recht geben: Gewicht zu halten ist schwerer als ab oder zunehmen, aber deswegen nicht unmöglich!!! Dass du Angst vor der stressigeren Zeit hast, kann ich nur zu gut nachvollziehen. Hast du schon mal überlegt, dir einen "Plan" zu machen? also, dir zu überlegen "was esse ich jetzt, wo es mir gut geht? Wie viele frühstücke ich, wie viel esse ich nachmittags und wie viel esse ich abends?" Das erfordert einiges an Arbeit, aber vllt. hilft es dir,auch in stressigen Zeiten genügend zu dir zu nehmen, ohne dass du Angst hast, dass du zunimmst? Dann hättest du quasi genau das Maß, was für dich und deinen Körper gut ist... Und dann würde ich dir auch empfehlen, trotz Uni und pendeln etwas Sport einzubauen. Es reicht ja schon, wenn du alle 2 Tage mal spazieren gehst, an der frischen Luft bist, dich etwas bewegst. Soll gar kein Leistungssport oder sowas sein, aber einfach etwas Bewegung um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Das hilft ja auch sich danach wieder gut zu konzentrieren:)

Hoffe ich konnte dir mit den Tipps etwas weiterhelfen und wünsche dir alles erdenklich Gute für deine Zukunft!!:)
LG
Jamie

Danke, für eure so aufmunternden Antworten!

@Jamie

Das habe ich heute probiert, ich habe das Frühstück direkt erbrochen und den Rest mit Durchfall herausbekommen und das alles unfreiwillig! Ich probierte es mit einem kleinen Frühstück und bin dann bei dem schönen Wetter wandern gegangen. Beim Gehen fühlte sich mein Magen an, als würde er beim Auf- und Abgehen hoch und runter springen. Mir wurde wieder schwarz vor Augen, davor ist es einfach so rausgekommen und jetzt, als ich nach Hause kam, hatte ich Durchfall. So viel zum Projekt Frühstück und Sport an der frischen Luft.
Jamie, du hast mir eine so liebe Antwort erstellt, ich werde dir gleich noch ne PN schicken, weil du der einzige User bist, der sich mir annimmt.

Ich gebe auf. Ich werde die paar Kilos wieder abnehmen und im ug sein. Mein Körper schafft das nicht, ich schaffe das nicht. Der Preis des NGs ist Migräne und Schwindel. Auch Übelkeit und Durchfall, wenn ich um mich kämpfe.

Ich gebe auf, ich fühle mich schrecklich!!

Wozu?

inner-child hat geschrieben:Ich gebe auf. Ich werde die paar Kilos wieder abnehmen und im ug sein. Mein Körper schafft das nicht, ich schaffe das nicht. Der Preis des NGs ist Migräne und Schwindel. Auch Übelkeit und Durchfall, wenn ich um mich kämpfe.

wieso willst du denn so schnell schon aufgeben? du schreibst, du hast sehr lang nicht mehr gefrühstückt. mich würde es nicht wundern, wenn dein körper das nicht mehr gewohnt ist. du hast ja generell lange zeit sehr wenig gegessen, oder? dein körper ist eben durcheinander. da musst du vielleicht ein wenig mehr geduld haben. dein körper ist nicht fürs untergewicht gemacht - er ist nur einfach die normale nahrungsaufnahme nicht mehr gewohnt.

Gib nicht so schnell auf! Man kann das ja in Gedanken durchspielen: immer weiter ins UG und wohin dann? Wo willst du denn hin? Der Durchfall wird vermutlich besser (entweder dein Körper gewöhnt sich daran oder man kann es behandeln), der Zustand im UG nicht.
Denk mal an das ganze Frieren, die Kraftlosigkeit, den Haarausfall im UG. Damit kann es einem doch wohl kaum besser gehen oder?

Liebe Grüße und viel Kraft! Du schaffst das!

Was (nicht wieviel ) hast Du denn überhaupt gefrühstückt? Frühstück ist ja nicht gleich Frühstück und bevor Du das Handtuch wirfst, würde ich da wohl vorher nochmal etwas variieren.

Verstehe deinen plötzlichen Sinneswandel ehrlich gesagt nicht, hättest Du es jetzt mal über einen längeren Zeitraum hinweg probiert, okay, aber wir reden hier von einem einzigen Tag.

Liebe inner-child,

Dein Eröffnungspost hört sich echt super an

Aber ich frage mich gerade, warum das NG so eine Bedeutung für Dich hat? Viel wichtiger wäre es doch, regelmässig zu essen und dann pendelt sich Dein Gewicht ein! Kann von uns keiner sagen, ob es im NG bleibt oder nicht, ob Du ein *kg ab oder zunehmen würdest.

Wegen dem Durchfall/Erbrechen: Hast Du das öfters? Hast Du schon Speisen variiert, die Du besser vertragen würdest?

Wegen Pendeln: Ich musste auch zur Schule mal "pendeln". Habe mir dann in meiner Genesungsphase immer ein paar belegte Brötchen gemacht, je nachdem, wie lange der Tag noch werden würde.

GLG und gute Besserung!

Hallo,

danke, für die nachträglichen Antworten

Obwohl ich heute sehr verzweifelt war, habe ich die gesunde Essensmenge doch noch einhalten können, statt aufzugeben und mich wieder dem Hungern zu widmen. Der gierige Wolf in mir scheint lauter zu heulen, als ich es mir dachte.

joliana,

das fragte ich mich auch. Warum will ich denn jetzt schon aufgeben? Es war eher ein Kurzschluss, erst etwas später fing ich an rational zu denken. Mein Denken eilt mir manchmal zu schnell voraus, aber ich sollte lernen, auf meinen Körper zu achten und ihm auch Zeit zu lassen, sich an das NG zu gewöhnen.

Es ist ein Unterschied, ob man ms war und dann ins NG kommt, oder wenn man üg war und dann ins NG kommt, oder als NG-ler immer schon ng ist. Optisch sieht man meine Gewichtszunahme nicht an. Nur wenn ich meinen Bauch zeigen würde, könnte man es merken. Ich merke immer noch Stellen, die gleich blieben. Dann frage ich mich, wann man mir meine "Fettheit" ansieht. Die ES ist sowas von scheiße, weil sie absurde und zugleich groteske Gedanken suggeriert und man sowas von manipuliert wird. Vielleicht sehe ich einen Ausgang. Aber was ist, wenn iches nicht schaffe? Ich bin Versagen gewohnt, warum sollte ich nach langer Zeit der ES um mich kämpfen, oder besser gesagt, um meinen Körper kämpfen, wenn wir zueinander in jahrzehntelanger Distanz und unnötigem Disput standen? Es tut mir leid, mich machen meine Gedanken in der Form sehr traurig und irgendwie machtlos. Dennoch, aufgeben ist nicht

Latika,

mein Gott, deine aufmunternden Zeilen geben mir echt Zuversicht, das ist ja direkt ansteckend Ja, menno, da habt ihr doch alle verdammt recht wenn ich jetzt schon aufgebe, wo soll das denn hinführen? Und immer nur zwischen UG und NG zu schwanken ist auch schädlich.

Ich habe nachgedacht. Ich kam zu der Auffassung, dass ich mehr im NG sein sollte, um gefasster zu sein. Weil ich befinde mich gerade genau an der Grenze zwischen UG und NG. Wenn ich mehr Gewicht im NG hätte, dann würde mir das UG keine schönen Augen machen, ich meine, dann wäre ich doch weniger gefährdet, dann könnte ich nicht schnell ins andere Extrem überschwappen.

hermelin,

ich hatte sehr viel Kakao und ne größere Kleinigkeit gegessen. Stimmt, da hast du recht, Frühstück ist nicht gleich Frühstück. Muss leider zugeben, dass ich mich entweder nur von Süßigkeiten ernähre, oder nur von Proteinen, oder nur von Jausen. Aber das ist leider so, weil ich ein gescheites Mittageessen nicht wirklich vertrage.

Ja, du hast das richtig erkannt. Dieser Sinneswandel, das war eher Kurzschluss. War da verzweifelt und dann konnte ich nur noch ans Aufhören denken. Aber irgendwie muss es weitergehen. Im NG bleiben?

Blöde Frage, aber ist es wirklich ungesund im ug zu sein, auch wenn man sich evt. wohler fühlt? Vielleicht kann man das individuelle sehen statt zu pauschalisieren. Ich merke gerade, es könnte die ES sein, die mir Schwachsinn einredet und ich glaube das auch noch

Also gesünder ist es im NG zu sein...

Wie lange sollte ich es probieren, ich meine, dem Körper Zeit lassen? Kann sich das endlich mal normalisieren, oder müsste ich mich da mehr "zusammenreißen" ?

Aber ich verstehe schon, ich darf nicht aufgeben.
Morgen werde ich auf jeden Fall wieder frühstücken, ich dachte da an Kakao und an etwas Festeres.

Ich muss sagen, dass ich NUR mit der Depotspritze imstande war, überhaupt so schnell viel zuzunehmen. Habe Überlegungen angestellt, ohne Depot hätte ich zwar zugenommen (hatte eine lange FA-Phase) aber ich wäre wieder auf ein niedrigeres Gewicht gekommen. Die Depotspritze hat mir das NG beschert.

Cocorico,

Danke Ja! Stressgastritis habe ich schon seit Jahren! Ich hatte zur Schulzeit, Maturazeit, Uni und Lern- und Prüfungszeit immer einen besonders nervösen Magen. Ich habe auch Laktose Intoleranz, was ja auch noch erwähnenswert ist.
Muss aber gestehen, dass ich vor ein paar Jahren für ein paar Monate Abführmittel genommen habe, das hat dann meinem Magen gar nicht gefallen. Da kam nur Blödsinn damit raus. Ich fror extrem, hatte Alpträume und Magenkrämpfe.

Frühstücken ist wichtig, nur wenn ich das tue, dann artet es ein FA aus, der den ganzen Tag lang andauert. Also ich kann dann nicht mehr aufhören zu essen :/ Heute hatte ich es nicht vertragen, aber am Spätnachmittag haben mich die FA-e wieder heimgesucht. Das geht schon seit mehreren Tagen (oder schon länger?) Das ist schon zur Routine geworden.

Vielleicht bin ich ein hoffnungsloser Fall, dennoch versuche ich es morgen wieder erneut mit Frühstück und gesünderem Essen.

Aber was soll ich tun oder wie soll ich stärker sein, wenn der Körper regelrecht nach Süßkram schreit?
Nach fettigem Essen schreit mein Körper nie. Meistens will er nur Proteine und sonst nichts. Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat.

Danke, für eure Zeilen!
Wichtige Stichwörter aus den Beiträgen: Frühstück und nicht Aufgeben. Ich denke, das ist das Wichtigste überhaupt.

Ganz liebe Grüße euch allen und danke!! Kraft kann ich momentan sehr gut gebrauchen

Ich habe an die letzten Worte aller Beiträge gedacht und mir nun ein Frühstück gemacht. Auch wenn ich Gefahr laufe, dass das Frühstück einen FA-Tag einleitet. Ich möchte es versuchen (diesmal geht es nicht ums Schaffen oder nicht Schaffen - es geht nur ums Probieren, um wenigstens den ersten Schritt zu machen)

Ich kenne nur die Routine - Frühstück, FA, kein Stopp mehr.
Aber vielleicht wird es diesmal anders? Oder sogar besser?
Ich kann keine Prognose stellen, aber ich traue mich wieder zu hoffen (auch wenn ich Gefahr laufe, bitter enttäuscht zu werden) Ich merke gerade, dass ich unbewusst enttäuscht von mir bin und mir das ja doch nicht zutraue, dass ich irgendetwas in Richtung Besserung bewege.

Von heute auf morgen wird es nicht klappen. Kann es nur Tag für Tag versuchen. Vielleicht liegt es an meiner generellen Ungeduld, dass ich auch schnell wütend auf mich werde, wenn die Dinge nicht sofort klappen wie sie sollen.

Liebe inner-child,

Danke für die ausführliche Antwort!

Ja genau, nicht aufgeben! Das wird werden, wenn man sich zusammenreißt und eine andere Routine bekommt. Wir sind ja Gott sei Dank keine Roboter mit einem bestimmten Programm, sondern können auch was ändern in unserem Alltagstrott.

Wahrsch. sollte man auch nicht so viel nachdenken, sondern MACHEN. Mir fällt es häufig iwie auf (nicht nur bei Dir), dass alles extremst analysiert und durchphilosophiert wird, statt mal zu machen! Nicht blbalblablablabla-Vieldenken über das Frühstück, sondern tun, essen, zur Uni fahren und weitermachen!

LG

Okay, ich habe es wieder einmal nicht geschafft, es zu schaffen

Es fing mit einer naiven Hoffnung an, indem ich mir ein Frühstück machte. Danach bin ich kurz arbeiten gegangen, habe draußen geholfen und spürte dennoch den Hunger, die Gier, die Lust und das Lechzen. Ich dachte, wenn ich erst recht was mache, dann könnte ich den ganzen ES-Mist umgehen, aber falsch gedacht. Im Auto dann habe ich nur noch gefressen, als ich heim kam, tat ich das selbe wie im Auto. Danach war ich so müde, ging schlafen, ich spürte quasi den ganzen Zucker in meinen Augen, wie er meine Augenlider niederdrückte und mich noch mehr schläfrig machte.

Ich könnte noch so viel schreiben, so viel. Ich habe so viel zu sagen, was mich alles beherrscht, wie sehr mich das Essen beherrscht. Es hat etwas Mystisches, dass es aber irgendwie nur noch lächerlich wirkt. Ich verstehe das glibbrige Zeug nicht, das man in Mündern steckt und dann auf und ab bewegt sozusagen es kaut und dann runterschluckt. Und dann, wie durch Zauberhand, verwandelt es sich in Fett, in pures Fett, das sich festmacht. Ich weiß, die Beschreibung ist "magisches Denken" - dennoch, wenn ich mich dagegen wehre, hält mich das Versagen fest und lässt nicht los.

Ich bin so müde vom täglichen Aufstehen und Kämpfen. Das Gewinnen ist von sehr kurzer Dauer (wenn Gewinnen mal vorkommt), das Versagen im Vergleich dazu um ein Vielfaches größer. Und mich packt die Wut, weil ich nicht aufgeben möchte und ja, meine lieben User, ja, ich versuche es morgen erneut!!

Wer kennt das? Es ist eine bittere Trauer, es ist eigentlich eh egal, denn was ich auch mache, ich denke immer zuerst, dass ich sowieso versagen werde. Das betrifft alle Lebensbereiche. So wie jetzt wieder, ich lerne für eine Prüfung, während ich mir die ganze Zeit denke, dass ich sie verhauen werde. Ich lerne nicht mit dem Vorhaben eine super Note zu kriegen, sondern immer mit dem Gewissen, es ja nicht zu verhauen, wenigstens eine 4 zu kriegen.

Morgen ist es auch NUR 1 Tag. Aber ich schaffe ja nicht einmal einen Tag Obwohl ich sehr wohl tue und mache!

Ich mache viel. Habe jetzt Bewerbungen geschrieben, arbeite auch nebenbei bei Bekannten, lerne für die Prüfungen, habe alles bei der Versicherung geklärt, betreibe Hobbys, mache den Haushalt und bemühe mich, mich einmal zu beherrschen und keinem FA zu unterliegen.

Es kann gut sein, dass ich durch die ES Kontrolle über mich und meinen Körper haben wollte/immer noch will und brauche. Aber das ist auch egal, denn ich habe nicht wirklich Kontrolle. Keine Ahnung, vielleicht gibt es Kontrolle auch gar nicht oder es ist was ganz anderes, was ich mir da denke.

Das musste jetzt raus. Wer kennt Buridans Esel? Sogar der hat einfach nicht nachgedacht. Ist zwar vor den 2 gleichen Heuballen verhungert, aber der hatte wenigstens den Stolz und die Würde, sich nicht fertig zu machen. Er unterlag keinem Zwang, sondern blieb in seiner naiven Dummheit stur. Nicht einmal ein Ziel habe ich, das ich stur verfolgen kann.

Okay, morgen ein neuer Tag. ich werde davon berichten, bis ich es schaffe! Und wenn ich es geschafft habe, dann werde ich weiter machen, und weitere erfolgreiche Tage verbuchen und dann sehen, dass es doch klappen kann, dass es nicht ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Ich brauche das Schreiben, um wenigstens die Qual auf einer Ebene loszuwerden, die mich erdrückt. Ich weiß nicht, ob das jemand verstehen kann.

inner-child hat geschrieben: Jamie, du hast mir eine so liebe Antwort erstellt, ich werde dir gleich noch ne PN schicken, weil du der einzige User bist, der sich mir annimmt.

sry, aber das stimmt doch gar nicht - ich zum beispiel hab dir oft, vertraut und hilfreich geschrieben (dieses feedback kam von dir), du hast nur alle blogeintraege geloescht in denen ich dir schrieb ..

inner-child hat geschrieben:ich hatte sehr viel Kakao und ne größere Kleinigkeit gegessen. Stimmt, da hast du recht, Frühstück ist nicht gleich Frühstück. Muss leider zugeben, dass ich mich entweder nur von Süßigkeiten ernähre, oder nur von Proteinen, oder nur von Jausen. Aber das ist leider so, weil ich ein gescheites Mittageessen nicht wirklich vertrage.

Morgen werde ich auf jeden Fall wieder frühstücken, ich dachte da an Kakao und an etwas Festeres.

wuerde kakao fuer die ersten monate als fruehstuecksgetraenk nicht empfehlen, eher fencheltee o.a. teesorten - so wurde es uns auch in der psychosomatischen klinik, in der ich war, geraten, aehnliches findet sich in buechern zum wiedererlernen bzw zum wiedereinstieg in ein gesuenderes, normaleres essverhalten.
genausowie orangensaft .. auch wenn man keine es hat und im ng ist koennen kakao und orangensaft in der frueh bzw auf leeren magen ungut wirken, v.a. wenn man einen empfindlichen magen hat oder noch mehr wenn man, wie du, stressgastritis hat.

also lieber tee !


sueßigkeiten, proteine, jausen .. klingt ehrlich gesagt noch nicht nach naehrstoffausgewogenen und gesundem essen .. vielleicht kannst du gemeinsam mit einer auf essstoerung spezialisierten ernaehrungsberatung oder ernaehrungstherapeutin einen essensplan aufstellen ? einer, der ruecksicht auf deinen pendel-alltag, deine stressgastritis und laktoseintoleranz nimmt.

bis dahin kann ich dir folgende buecher empfehlen:

- "zucker und bulimie" von inke jochims
- "essstoerung - gesunde ernaehrung wiederentdecken" (http://www.medizin.de/shop/gesundheit/b ... 33484.html, "Praktische Informationen und 56 leckere Rezepte So macht´s wieder Spaß: Einkaufen, Kochen und Essen gehen Schützt vor Rückfällen: bewährte Ernährungsbausteine und Wochenpläne")

inner-child hat geschrieben:Wie lange sollte ich es probieren, ich meine, dem Körper Zeit lassen? Kann sich das endlich mal normalisieren, oder müsste ich mich da mehr "zusammenreißen" ?

wuerd empfehlen es nicht unbedingt als "zusammenreißen" zu formuliern, sondern eher als "dranbleiben" und "zaehne durchbeißen". mindestens 3 monate dauert es auf jeden fall. alles was danach kommt ist individuell unterschiedlich .. kann bis zu mindestens einem halben bis ein jahr dauern.
was insg wenig ist, wenn wir bedenken wie lang wir an einer essstoerung erkrankt waren.