Hallo,

es ist Wahnsinn, aber seit etwa 10 Jahren (seit ich 15 bin) hat mich die Bulimie unter Kontrolle. Mal mehr, mal weniger-- die schlimmsten Zeiten habe ich Gott sei Dank hinter mir. Nun bin ich an einem Punkt, an dem ich sage, dass ICH die Bulimie endlich unter Kontrolle kriegen muss, da ich es wirklich leid bin!
Man hat mir die Krankheit bis heute nie angemerkt: mein Gewicht war eigentlich immer im unteren Normalbereich, wenn überhaupt hatte ich zweitweise nur leichtes Untergewicht. Auch sonst hatte ich nicht wirkliche Beschwerden, nur dass ich zeitweilig an Müdigkeit/ Schlaffheit, Unkonzentriertheit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, unregelmäßige und schmerzhafte Periode etc. litt bzw leide, was ich mein Umfeld aber nie wissen ließ. Manchmal wurde ich nachts wach, weil mein Herz anfing zu rasen und ich Schweißausbrüche bekam und mir schwindelig. Für meine Familie und meinen Bekanntenkreis hielt ich immer die Fassade aufrecht: Es läuft alles... Schule, Studium, Hobbys, Partnerschaft, immer gute Laune.. es läuft ja trotzdem irgendwie alles.

Nächste Woche habe ich einen Termin bei einer neuen Gynäkologin. Eigentlich habe ich vor, sie über meine Probleme zu informieren. Ist sie dafür überhaupt die richtige Ansprechpartnerin? Ich habe wegen der Bulimie in den 10 Jahren noch nie etwas unternommen oder mich untersuchen lassen. Ich denke es wäre mal Zeit vielleicht ein Blutbild oder ähnliches zu machen... kann ich das auch bei meiner Frauenärztin machen lassen, bzw. wird das routinemäßig sowieso gemacht? Was sollte ich außerdem checken lassen/ welche Untersuchungen sollte ich veranlassen. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Eine Therapie werde ich nicht antreten- ich denke ich bin soweit es aus eigener Kraft in den Griff zu bekommen.

Vielen Dank für eure Hilfe!

Liebe Milly,

10 Jahre ist verdammt lange, wie ich leider aus eigener Erfahrung weiß.

Du klingst sehr entschlossen und ich wünsch dir ganz viel Kraft bei dem Kampf, der dir jetzt bevor steht! Gibt es irgendeinen Auslöser für deinen Entschluss endlich Schluss mit der Bulimie zu machen? Vielleicht magst du generell noch ein Bisschen mehr über dich erzählen?

Zum Thema Ärzte: Die Gynäkologin ist bezüglich deiner Regelbeschwerden die richtige Ansprechpartnerin und es ist auf jeden Fall eine gute Idee ihr von deinem Problem zu erzählen. Hast du auch Zyklusunregelmäßigkeiten? Da könnte man dann vielleicht einen Hormonstatus machen.
Ansonsten würde ich dir raten dich auch an einen praktischen Arzt (oder eventuell an einen Internisten) zu wenden um einen Checkup machen zu lassen. Wichtig wären erst mal eine ausführliche Laboruntersuchung (Rotes Blutbild inklusive Eisenwerte, Leber- und Nierenfunktionsparameter, Elektrolyte) und ein *kg insbesondere in Anbetracht deines Herzrasens.
Hast du auch Probleme mit Sodbrennen beziehungsweise generell mit der Speiseröhre? Dann könnte auch eine Gastroskopie nötig sein.
Und dann wäre vielleicht auch noch ein Zahnarztbesuch fällig, falls du da nicht regelmäßig zur Kontrolle gehst.

Bist du sicher, dass du nicht doch auch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen möchtest? Um so länger man schon in der Bulimie drinnen steckt, um so schwieriger ist es, glaub ich, wieder heraus zu kommen. Und der erste Motivationsschub ebbt irgendwann ab, der Rückfall bleibt meist nicht aus und dann ist es ganz gut ein Netz zu haben in das man fällt. Du könntest ja vielleicht erstmal zu einer Beratungsstelle oder so schauen.

Du hast auch geschrieben, dass bisher niemand von deiner Bulimie weiß. Gäbe es da vielleicht zumindest jemand aus deinem Umfeld, dem du dich anvertrauen könntest?

LG, Flora

Der Gyn kann ein guter Ansprechpatner ein, schließlich hat die ES auch auswirkungen auf das ganze.
Ich denke überhaupt dass Gynäkologen sich fortbilden sollten in Richtúng Esstörungen, schließlich betrifft es immerhin doch etwa 4% der österreichischen Bevölkerung...
Meiner kann überweißungen machen, nur ich weiß nicht, ob da nicht verschiedenen Ausbildungen und Zertifikate dafür benötigt werden...

LG

naja uberweisungen kann ja erstmal jeder machen.

also jeder Arzt also wenn man ein gutes verhaeltnis zu seinem Gyn hat ( und das sollte man, denn es wird ja doch ziemlich privat in diesen praxen ^^) kann man durchaus mit ihm sprechen...


mache ich mit meiner auch... sie macht auch meist die entscheidenden Bluttest und nimmt mich sehr sehr viel ernster als mein HA

hey,
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