bulimie.at - das Forum

Hallo,
ich frag mich immer wieder,ob wir es alle wirklich so sehn,das man ganz schön viele gesundheitliche Schäden einfach hinnimmt,wenn man ES sein will.(ich sage will,obwohl ich weiß,das es nicht nur ein wollen ist...)
Ich meine auch Schäden,die nie wieder verschwinden werden,wie z.B. nie Kinder haben zu können.
Oder das Nebenprodukt,keinen Partner haben zu können,da man seinen Körper so sehr abwehrt,das das gar nicht möglich wär.

Gar nicht erst von den Folgen der Mangelernährung zu sprechen:
-körperlicher Verfall
-Arbeitsunfähigkeit
-Verarmung
-sozialer (völliger) Rückzug
sicher,das kann man am Anfang gar nicht so realisieren,aber es endet leider genau so!

Hilfe von Außen,wird oft als "feindlicher Akt" empfunden,da es doch nur um eine Nahrungsaufnahme,einen Umgang mit dem Körper geht,der "normal angemessen" ist.

Ich denke,wir haben da eine völlig andere Wahrnehmung,oder seh ich das nur so?

jani

Ich würde gerne was anderes sagen ... aber ja doch, dass ist leider so jedenfalls bei mir ist es so
Wenn ich mal ganz ehrlich bin ... ich finds scheiße und wenn ich einfach ohne jede Hilfe damit aufhören könnte , würde ich das tun ... aber soviel Kraft habe ich wohl noch nicht. Jedenfalls mir fällt absolut nichts ein was mich davon abhalten würde ... .
Früher habe ich gesagt ... wenn ich was mit dem Kreislaufbekomme, dann höre ich auf ... . Dann, wenn ich meine Zähne damit zerstöre ... oder wenn ich Nasenbluten bekommen, oder ... oder ... oder ... . Tja, was soll ich sagen ... ich habe immer noch B. zwar nicht mehr ganz so 'schlimm' wie vorher ... aber aufhören konnte ich trotz vielen 'Nebenwirkungen' noch nicht .

..

Fakt ist doch, dass sich kein mensch vor seiner ES darueber informiert wie schlimm es werden kann.

jeder der mit dem thema noch nichts zu tun hat kennt doch nur diese wunderschoenen, disziplinierten buimiker aus dem TV....


und wenn man einmal drin ist, dann erst merkt man was das alles anrichtet ( wobei das meiste bei mir auch erst nach 4 jahren aufgetreten ist!) ich zB habe eben zu lange "locker" damit leben koennen und jetzt nach mehr als 10 jahren HASSE ich die schaeden, die depressionen und das staendige Geld fuer fressen ausgeben...

Ich nehme es nicht hin!

Fuer mich fühlt es sich oft genug so an, dass die (Folge-)Schäden oder besser gesagt die "Nebenwirkungen" (die ja jetzt schon da sind) das kleinere Übel sind. Oft fühl ich mich einfach so verzweifelt und hoffnungslos und ich weiss nicht wohin mit meinem Schmerz und da moechte ich am liebsten uberhaupt gar nicht mehr kämpfen und bete, dass ich am nächsten Morgen nicht mehr aufwache. Da hilft die ES dann doch um die Gefuehle zu betäuben. So wie du in deinem anderen Thread schreibst, die 'Symptome zum Überleben brauchen'.
Es tut mir dabei jedes Mal doch leid was ich mir da antue.

Hallo,
erstmal danke für Eure Antworten.
Es wird wohl so verdammt schleichend gehn,das man glaubt,immer noch die Kontrolle zu haben und im Grunde nicht wirklich daran zu "leiden",oder gar krank zu sein.
ich selbst kann mich nicht im Geringsten mit anderen Esslern identifizieren,denn ich könnt ja jederzeit aussteigen.
Auch meinen eigenen Körper seh ich weiterhin als fett an,auch wenn mir meine Hausärztin sagt,das ich dünn geworden sei und nicht weiter abnehmen dürfe.
ich musste da nur spontan lachen und dachte,das sie mich verarschen will.
meine Blutwerte,meine trockene Haut,mein sprödes Haar......,alles nur Zufall,oder garnicht erst wirklich wahrgenommen.
Es ist so einfach,das alles zu ignorieren.
Es ist so einfach,oder soll ich sagen,so selbstverständlich,das man kaum noch ein Gefühl für diese Hülle hat.
Das es normal ist,das man den Keks der Freundin zuschiebt,den man im Kaffee gereicht bekommt,man selber ein Glas Wasser trinkt,weil alles Andere auf der Karte viel zu viel Kalorien hat,die man nicht mehr schafft mit Sport zu verbrennen,weil man einfach keine Kraft mehr hat.

sorry,war gejammere.........

jani

liebe jani,

ich wollte dir nur eins sagen: pass auf dich auf...ignoriere die signale nicht, du bist es wert...


alles liebe,

wollsocke

Danke Söckchen,

ich kann grad jedweden Zuspruch sehr,sehr brauchen.
Naja,ich habs aber auch gerade nicht sonderlich schwer,nichts zu essen,da sich mein Magen eh dauernd vor Angst verkrampft,sosehr,das ich das Gefühl hab,meinem Körper würde jede Nahrung nur schaden.
Hab viel Scheiße erlebt,in letzter zeit(für mich halt extrem).
Dann überleg ich,ob ich es auch ausnutze,das ich einen Grund für meine Symptome hab.
Naja,aber einen Grund hab ich wirklich,um irgendwie zu überleben(ist wohl eher das Thema meines andern treads).
Aber ich könnt grad mal wieder tausend treads gleichzeitig aufmachen,da es brennt.

jani

liebe jani,

es tut mir sehr leid,dass dir in letzter zeit schlecht mitgespielt wurde.

wenn es dir hilft mach 100000 threads auf, vor uns musst du dich nicht verstecken oder erklaeren.

hauptsache du kannst deine negativen gefuehlen irgendwie konstruktiv rauslassen...

ich bin (wie du ja auch damals in meiner PN gesehen hast) sehr froh, dass du wieder da bist und dich mitteilst.


alles gute ,

wollsocke

liebes Söckchen,
Danke!........

ich glaub,das alles hier zu schreiben,wär zuviel,aber wenigstens einen Teil.
Durch ein sehr schlimmes Erlebnis,bin ich irgendwie wieder bei meiner Stunde Null(Trauma,ohne Erinnerung) angekommen.
Alles ist aufgebrochen worden und ich bin ununterbrochen in einem Zustand,nicht mehr das Leben zu ertragen(ich denke,nur sehr Wenige((im echten Leben)) können nachvollzieh,wie es ist,ständig! dem Drang zu wiederstehn,sich nicht töten zu wollen).
Jede Sekunde bin ich in einer Realität,in der ich völlig allein bin,da niemand versteht und normal weiterlebt.
Aber ich bin in einer Art Horrorfilm gefangen.

...

jani

Hallo,
ich hab heute wieder mit meiner Hausärztin geredet und sie hat verstanden(ich hoffe es) das auch unser Nonsuizidvertrag mich nicht schützen kann.
Es ist ja nun mal so,das,wenn man sich entschlossen hat,man auch keine Hilfe mehr suchen wird.
Was für Hilfe wär das denn auch?
Wieder in die KliniK?
Wozu?
Um dann wieder entlassen zu werden,damit der ganze Scheiß von vorn beginnt?
Aber noch such ich einen Grund,leben zu wollen,ich tu echt alles dafür.

jani

Hi Jani, ich finde du bist ziemlich Stark. Wenn man permanent so verzweifelt ist und dennoch immer weiter macht, immer... jeden tag kaempft.... du hast das mit dem ueberleben bisher ganz gut hingekriegt. trotz allem was du erlebt hast. auch, wenn du dich nicht bewusst erinnerst.

was meinst du mit Trauma, ohne Erinnerung? du weisst doch von ein paar Sachen... denkst du da an was bestimmtes? musst nicht antworten, wenn du nicht willst/kannst.

liebe gruesse

Hey Jani!

Auch von mir meinen vollen Respekt dass du immer weiter suchst! Kann ein bisschen nachvollziehen wie das ist...bei mir waren es zum glück nur ein paar wochen in denen ich echt suizidgefährdet war und da immer wieder einen grund zu finden um zu leben ist nicht einfach. Ich hoff dass es dir auch weiterhin gelingen wird!

Alles alles Liebe,
Louve

Hallo,
stark fühl ich mich nun wirklich nicht,aber Danke.
Wegen der Erinnerung:da ist Nichts, außer das es immer wieder bestimmte trigger gibt,aber das werd ich wohl erst in der Traumatherapie verstehn(selbst ,wenn nicht,dann einfach nur mehr Stabilität).
Die Erinnerung ist mir gar nicht mehr das Wichtigste.

Heute war ich bei meinem Thera und musste ihm mein Ehrenwort geben,das ich mir nichts antu,bis zu unserem nächsten Treffen.
ist vielleicht infantil,aber mir hat das echt geholfen.
Außerdem kann ich nur weiterhin zu ihm kommen,wenn ich ein AD nehmen werde.
bin dadurch nur knapp einer stat. Einweisung entkommen.
Natürlich schreit alles in mir,wie blöd ich mich benehm,das ich sowas brauche(ich mein so "Erziehungsmaßnahmen".)
Aber objektiv betrachtet steck ich in einer schweren Depression und bin akut suizidgefährdet.
Selbst,wenn ich meinen letzten Satz lese,kann ich nur lachen...............
gehört das zu einer gestörten Wahrnehmung dazu?

jani

warum ist das aber anders?
früher hatte ich so spontane Impulse nicht mehr leben zu wollen und jetzt hab ich so einen Frieden in mir,wenn ich "mich dafür entscheide"das ist so ein endlich "ja sagen".
Innerlich verabschiede ich mich von Freunden und so und fühl mich gut dabei.
Ich hab von dem Frieden gesprochen und mein Thera sagte,das ihm genau das große Sorgen macht.

jani