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kritik an homoeopathie
Verfasst: Mo Apr 11, 2011 9:50
von equilibre
"Wirksamkeit der Homöopathie ist nach wie vor nicht belegt - Internationale Kampagne will auf unkritischen Umgang mit Homöopathie aufmerksam machen
Deutsche und österreichische Verbraucherschützer wollen im Februar eine Massen-„Überdosis" homöopathischer Mittel einnehmen. Demonstranten in Berlin, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Wien werden am 5. Februar 2011 ganze Fläschchen homöopathischer Mittel
einnehmen, um zu zeigen, dass homöopathische „Arzneien" wirkungslos sind.
Während bei normalen verschreibungspflichtigen Medikamenten Überdosen zu schweren Schäden, ja zum Tod führen können, ist dies bei hoch verdünnten homöopathischen Mitteln nicht der Fall: sie enthalten keine Wirkstoffe mehr, nur noch Lösungsmittel.
Die Aktion ist Teil der internationalen 1023-Kampagne, einer globalen Protestaktion gegen den unkritischen Umgang mit der Homöopathie. Ähnliche Aktionen werden in mehreren Dutzend Ländern überall auf der Welt stattfinden, etwa in Australien, Kanada, Singapur, Ungarn, Neuseeland, Belgien und Großbritannien.
Keine Pflanzenmedizin
„Die meisten Leute wissen nicht, dass Homöopathie keine Pflanzen- oder Naturmedizin ist", sagt Amardeo Sarma, der Vorsitzende der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP), die in Deutschland und Österreich die Aktion koordiniert. Selbst
Homöopathen geben zu, dass ihre höher verdünnten Mittel nichts als Zucker, Wasser oder Alkohol enthalten. „Der einzige Unterschied zwischen einer homöopathischen ‚Arznei‘ und dem Lösungsmittel ist das Etikett auf der Flasche", so Sarma.
Michael Marshall, Koordinator der internationalen Kampagne sagt: „ Wir wollen zeigen, dass die Kritik an der Homöopathie weltweit zunimmt. Trotz ihrer zweihundertjährigen Geschichte ist es nicht gelungen, die Wirksamkeit der Homöopathie zu belegen. Sie leistet nicht, was Homöopathen versprechen. Dabei werden weltweit mehrere Milliarden Euro jährlich für diese wirkungslosen Mittel ausgegeben. Die meisten sind schockiert zu erfahren, was Homöopathika wirklich sind und wie sie hergestellt werden."
Vermeintlich harmlos
Der Verkauf von Zucker oder Wasser mag zwar harmlos erscheinen, doch die Unterstützung der Homöopathie durch Gesundheitsbehörden und Apotheken kann Folgen haben. Patienten laufen mit ernsthaften Erkrankungen Gefahr, eine medizinische Behandlung in dem Glauben zu versäumen, dass die Homöopathie ihr Leiden heilen kann. Eine Untersuchung der BBC im Januar 2011 enthüllte, dass Homöopathen Reisenden unwirksame Mittel als Ersatz für die übliche Malaria-Prophylaxe und unwirksame „Alternativen" für Schutzimpfungen verordnet haben.
Der Name der Kampagne „1023" leitet sich von der Avogadro´schen Zahl ab, einer chemischen Stoffmengengesetzmäßigkeit, nach der bei einer Verdünnung von mehr als 1023 kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr in der Lösung vorhanden ist. Viele Homöopathika sind weit höher verdünnt. (red)"
http://derstandard.at/1293370939469/Glo ... Ueberdosis
"Skeptiker schlucken auf dem Stephansplatz im Selbstversuch "tödliche Dosis"
Wien - Rund zwei Dutzend Homöopathie-Skeptiker haben am Samstagvormittag in der Wiener Innenstadt einen Selbstversuch unternommen und eine "Überdosis" homöopathischer "Medikamente" geschluckt. Unter dem Motto "Nichts drin, nichts dran" wollten sie auf die völlige Wirkungslosigkeit der Produkte hinweisen. Die Aktion ist Teil einer weltweiten Initiative in 26 Ländern und 53 Städten. Bei den Teilnehmern kam es wie nicht anders zu erwarten zu keinerlei Symptomen.
Eine Gruppe von etwa 50 Personen versammelte sich am Vormittag vor dem Haas-Haus am Stephansplatz, um vor Homöopathie zu warnen. Hauptkritikpunkt: Keine wissenschaftliche Studie belegt eine Wirksamkeit der homöopathischen Produkte. Bei einer Verdünnung von eins zu 10 hoch 23 ist kein einziges Molekül der angeblich enthaltenen Substanz mehr vorhanden - daher wurde von den Verantwortlichen der "Skeptiker - Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften" (GWUP) auch der symbolische Zeitpunkt 10:23 Uhr gewählt.
"Letzte Bastion modernen Aberglaubens"
Laut Ulrich Berger, Organisator und Präsident der Gesellschaft für kritisches Denken (GkD), soll die "nicht ganz ernst gemeinte" Demonstration vor Augen führen, dass Homöopathen "reinen Zucker zu einem Kilopreis von rund 600 Euro" feilbieten. Das immer wieder vorgebrachte Argument "Hilft's nichts, so schadet's nichts" lässt er nicht gelten. "Eine wirksame Therapie kann verschleppt werden." Darüber hinaus habe es bereits gesundheitsgefährdende Fälle gegeben. "Eine junge Frau hatte unlängst nach einer homöopathischen Selbstbehandlung eine Arsenvergiftung." Darüber hinaus gebe es indirekte Nebenwirkungen.
Für die Skeptiker handelt es sich bei der 200 Jahre alten Homöopathie um "eine letzte Bastion modernen Aberglaubens". Eine ältere Dame, die sich spontan anschloss und ebenfalls ein Fläschchen Globuli einnahm, begrüßte die Initiative. "Ich finde es gut, dass man endlich etwas unternimmt", erläuterte sie. "Es geben irrsinnig viele Leute Geld für nichts aus."
Organisator Berger sprach von einer "a- bis anti-wissenschaftlichen Stimmung" in Österreich und einer geistigen Verarmung, wenn derartiger Unsinn unkritisch akzeptiert werde. "Von Homöopathieseite wird ungeniert die Wahrheit verbogen", behauptete er. Für ihn handelt es sich um reinen Hokuspokus.
Der Mathematiker und WU-Professor Berger hat derzeit übrigens selbst eine rote Schnupfennase und nimmt - nichts, wie er verriet. Er warte einfach, bis der Schnupfen von selbst wieder geht. (red/APA)"
http://derstandard.at/1296696440201/Nic ... is-in-Wien
Re: kritik an homoeopathie
Verfasst: Mo Apr 11, 2011 12:09
von nudel
Es ist schön das du so einen Artikel hier rein stellst, aber was willst du damit bezwecken, die Aktion ist schon gelaufen. Ich kenne einige Heilpraktiker, genau genommen bin ich von ihn Umgeben.
Ich denke vieles kann Hokuspokus sein, aber auch vieles davon ist sehr sinnvoll, zum Beispiel Irisdiagnose. Ich weiß inzwischen das es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als wir uns vorstellen können.
Ein anderes Beispiel, hast du schon mal was von Scoville gehört? Das ist die Einheit die die Schärfe bestimmt. Scoville rechnet man in Wassertropfen. Um schärfe zu bestimmen sagt man, das man so und so viele Wassertropfen benötigt werden um keine Schärfe mehr zu spüren. 7000000 Scoville sind durchaus möglich....
Gut anderes Thema vielleicht gibt es keinen Wirksames Mittel in der Homöopathie, mag sein kann ich nicht wirklich beurteilen. Aber dahinter steckt noch was anders, denn die meisten Heilpraktiker nehmen sich Zeit für ihr Patienten nehmen und ihnen genau zuhören und einfach ein gewisses einfühlungsvermögen an den Tag legen. Viele Sachen in der Homöopathie helfen trotzdem und lass es den Placeboeffekt sein. Der von den Schulmedizinerin anerkannt und auch angewandt wird.
Es gibt pro und contras und ich bin mir immer noch nicht sicher was du eigentlich willst.
lg nudel
Re: kritik an homoeopathie
Verfasst: Mo Apr 11, 2011 12:36
von equilibre
nudel hat geschrieben:Es ist schön das du so einen Artikel hier rein stellst, aber was willst du damit bezwecken, die Aktion ist schon gelaufen.
Es gibt pro und contras und ich bin mir immer noch nicht sicher was du eigentlich willst.
aktion wieder ins bewusstsein rufen, kritik an thema an sich ins bewusstsein stellen, gedankenimpulse geben. muss sich ja nicht unbedingt eine diskussion hier entwickeln, reicht fuer mich auch, wenn im stillen oder abseits des forums darueber nachgedacht/ diskutiert wird.
oder ist die rubrik "zum nachdenken" nicht fuer sowas gedacht ? waer kein problem, kann es auch unterlassen.
--
ob die aktion (dieser selbstversuch) schon vorbei ist oder noch kommt ist doch nicht unbedingt relevant, mir zumindest ging es darum, zu informieren dass es ihn gab (was nicht selbstverstaendlich ist) und welche ergebnisse/ folgen er hatte. die franzoesische revolution bspweise ist auch schon "gelaufen" und man diskutiert noch drueber

.
ja, finde es auch gut dass sich heilpraktiker/ alternativ-mediziner mehr zeit fuer ihre patientInnen nehmen, vielleicht auch weniger in bestimmten kategorien/ schubladen denken. ebenso finde ich es wichtig zu bedenken, dass es fast egal ist, was "drin ist" im "medikament", hauptsache es hilft - hoechst gefaehrlich find ichs aber wenn krankheiten durch homoepathische behandlung "verschleppt", nicht ernst genommen werden ..
Re: kritik an homoeopathie
Verfasst: Mo Apr 11, 2011 14:38
von mary jane
ich frage mich was es beweisen soll, dass eine ueberdosis keine schlimmen konsequenzen hatte (keine wirkung). das sagt doch gar nichts darueber aus, ob die richtige dosis, das richtige medikament wirkt.
finde diese aktion wirklich schwachsinnig.
haben die sonst nichts zu tun?
es gibt sooooooooooooooooooooooooo vieles auf der welt gegen das man angehen sollte..........
Re: kritik an homoeopathie
Verfasst: Mo Apr 11, 2011 15:01
von nudel
Liebe Equilibre,
es ging mir nicht darum, das ich finde das grundsätzlich hier solche theman nicht diskutiert werden sollte. Mir ging es darum, das wenn solche THemen zur Diskussion stehen, dann fände ich es nur gut wenn eine Fragestellung oder eine Position dazu da wäre, dazu ging es mir eher. Einfach nur einen Text rein zustellen ohne irgendwas daraus zu machen finde ich eben einfach nicht so gut. Und darum ging es mir eher.
Ich denke auch, das es nicht gut ist Krankheiten zu verschleppen und sich ganz auf die Natur zu verlassen. Aber ich finde es wichtig, es zumindestens zuzulassen, dass es neben der klassischen Schulmedizin auch Alternativen gibt. Ich habe in vielen Bereichen sehr gute Erfahrung damit gemacht und ich denke das es eben auch wichtig ist.
Ein Medikament in der Homöopathie, kann in der Philosophie auch nur dann wirken, wenn es das ist was wirklich gerade gebraucht wird.
Abgesehen von der Homöopathie gibt es noch Zahlreiche weitere Zweige in der Naturmedizin. Und mal ganz ehrlich ich kann eine ganze Menge an Medikamenten aufzählen die auf die Natur zurück zu führen sind, da wären zum Beispiel Aspirin ursprünglich gewonnen aus der Weidenrinde. Oder sämtliche Digitalispräparate, die für Herzgeschichten eingesetzt werden. Werden gewonnen aus dem Fingerhut und da mal so nebenbei ist es auch ziemlich tödlich wenn man das überdosiert. Ich könnte die Liste beliebig weiter führen.
LG nudel
Re: kritik an homoeopathie
Verfasst: Mo Apr 11, 2011 19:03
von Dreamdancer
Meiner Meinung nach ist das Problem bei Homöopathie, dass alle es für so harmlos halten und deshalb selber glauben, sich damit therapieren zu müssen. So nach dem Motto, die Bekannte meiner Nachbarn hat gesagt, bei Husten ist Mittel xy gut, dann kann ich das ja auch mal probieren. Und wenns dann nicht wirkt, oh schreck, dann ist es ja einfach nur wirkungslos gewesen. Ich glaube, da entstehen dann auch die oben genannten hohen Ausgaben für homöopathische Mittel.
Wenn man tatsächlich zu einem guten Therapeuten geht, dann befragt der einen doch stundenlang, um das optimale Mittel zu finden, und das wirkt dann auch meistens. Und wenn man Glück hat, braucht man nur alle paar Wochen oder Monate ein Globuli und dann kostet das auch nicht so viel (ok, die Beratung vorher schon, aber die ist es schon an sich wert, weil man enlich jemandem die ganzen Kleinigkeiten erzählen kann, die in er Homöopathie ja eine Rolle spielen, in der Schulmedizin eher nur das Hauptsymptom).
Eigentlich sind die Mittel ja sogar sehr billig, und das ist wohl auch das Problem, warum die Wirksamkeit noch nicht lückendicht bewiesen ist, Studien sind ja teurer als das Geld, was die Hersteller damit einnehmen. Und die brauchen ja auch gar keine Studien, es verkauft sich ja auch so ganz gut, wenn so viele es einfach mal ohne viel Nachdenken probieren.
Also prinzipiell halte ich viel von Homöopathie, allerdings nehme ich selber kaum was, außer Standardmittel gegen blaue Flecke oder Mückenstiche oder so, da Heilpraktikerin in meiner sehr nahen Verwandtschaft und ich will mir von der nichts verschreiben lassen, also weigere ich mich ziemlich standhaft. Weil die Dinger wirken eben auch psychisch mit und da lass ich mir nur von Leuten was geben, denen ich hundertprozentig vertraue und von denen ich weiß, dass sie da wirklich objektiv rangehen und sich nicht irgendwas einbilden und mir auf der Basis was verschreiben.
Die Mittelbeschreibungen sind aber immer unglaublich spannend, weil da auf so viele Details eingegangen wird und man bei einem wirklich passenden Mittel sehr genau charakterisiert wird und sich darin wiederfinden kann.
Obigen Versuch mit der Überdosis finde ich übrigens total Schwachsinn, weil es ja gar nicht auf die Menge ankommt, man gibt etwa einem großen Pferd genau dieselbe Dosis wie einem kleinen Kind. Und der Trick bei Homöopathie ist eh, erst mal das ganz genaue Mittel herauszusuchen, und nicht einfach irgendwas zu nehmen, egal ob in großer oder kleiner Menge.
Wenn es darauf ankommt, dass bei einer Überdosis was passiert, dann ist Essen noch eher ein Medikament, wir alle wissen doch, dass da große Mengen auch sehr die Psyche beeinflussen und körperliche Reaktionen hervorrufen.
Re: kritik an homoeopathie
Verfasst: Di Apr 12, 2011 18:31
von Bela
Hallo an alle,
ich bin weder Verfechter der Homöopathie, noch ein Gegner. Wem es hilft - es freut mich für ihn oder sie! Möge jeder das finden, was ihn gesund und fröhlich macht...
Aber rein mechanistisch betrachtet ist Homöopathie einfach nur Quatsch mit Sosse! Medikamente wirken, indem ihre Inhaltsstoffe zelluläre Prozesse beeinflussen. Wo kein Inhaltsstoff, da kein Effekt - und fertig. Da wundert es mich auch nicht, das Pferde und Kleinkinder die gleiche Dosis bekommen (weiß jetzt nicht mehr wer das hier geschrieben hat)- 2x nix ist halt genausoviel wie 10x nix, also was soll's? DAher wohl auch die Aktion mit der Überdosis...
Und zu Naturheilmitteln: In Equilibres Post stand ja klar zu lesen, dass Homöopathie eben
nicht per se was mit Pflanzen/Naturheilkunde zu tun hat, und so ist es auch. Ich denke, niemand wird die Wirksamkeit pflanzlicher Wirkstoffe bezweifeln; Pharmafirmen stecken immerhin Millionen in diesen Forschungsbereich...und die machen ja bekanntlich wenig, wo nichts bei rumkommt. Aber in der Homöopathie werden teilweise einfach irgendwelche anorganischen Salze Millionenfach verdünnt. Nix mit Grünzeug
Ich glaube, was den Patienten sehr hilft ist, dass Homöopathen sich eingehend mit ihnen beschäftigen. Genaue Fragen stellen, sich Zeit nehmen (zumindest die meisten), dem Patienten das Gefühl geben, dass sie auf ihn eingehen, und er nicht nur Nummer 182 im Wartezimmer ist. Das schafft Vertrauen, auch in das Medikament - und schon hilft das gleich viel besser.
Wie sagt man so schön: wer heilt hat Recht - also jedem das seine...
LG Bela