Blutzuckerwert!

#1
Hallo ihr!

Hier gibt es doch so viele medizinisch versierte Fachfrauen, kann mir eine von euch sagen, wie es um meine Blutzuckerwerte bestellt ist.

Laut Messung habe ich einen Nüchternglukosewert von 77 und zwei Stunden nach einer kohlehydratreichen Mahlzeit lag er bei 140!

Ja, ich weiß, "geh zum Arzt und lass' ihn das abklären".

Ich kann mich nur momentan so schwer dazu aufraffen, habe einfach keine Kraft, hab's nur zur Apotheke geschafft, um mir den Glukosetoleranztest zu besorgen!

Vor ein paar Jahren (2004) habe ich bei einer Endokrinologin einen Glukosetoleranztest gemacht und die Diagnose war damals "Insulintoleranzstörung im Entstehen!"

Laut Beipackzettel des Tests, den ich gestern gemacht habe, ist 140 gerade so an der Kante zur gestörten Insulinproduktion.

Kann mir da eine von euch vielleicht etwas genaueres zu sagen (Ja, ich geh' noch zum Arzt, aber momentan bin ich so zitterig, das ich kaum vor die Haustür komme!)

Lieben Gruß
Kitty
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"

Re: Blutzuckerwert!

#2
Hi Kitty...


also dein Nüchternblutzucker ist doch vollkommen in Ordnung...
und das du nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit bei 140mg/dl bist, finde ich persönlich auch nicht besorgniserregend...
ich mache diesen Test fast tgl. im Khrs bei Pat. und bei 140 mg/dl hat sichnoch nie einer Sorgen gemacht, weder Ärzte noch Schwestern...
gut die Pat. hatten allerdings auch keine Bulimie...
ist ja klar das dein Insulinhaushalt etwas aus den Fugen gerät wenn du dauernd erbrichst, hungerst etc.
Aber worum genau machst du dir jetzt Sorgen??
Mein Blutzucker liegt zum Beispiel immer um die 90mg/dl...
ich war noch nie höher als 100mg/dl... :roll:
ob DAS soviel gesünder sei mal dahin gestellt...
ich kann dir nur sagen das du zumindest noch keine Glukose über den Urin ausscheidest...(Nierenschwelle 170-180mg/dl) und das ist schon mal gut...
also wovor genau hast du Angst??

wenn du sicher gehen willst dann lass bei deinen Arzt den Hb1Ac Wert messen...(den Langzeitwert für Glukose...)
dieser gibt Aufschluss darüber wie du die Glukose verarbeitest..
na ja viel mehr kann ich dir leider auch nicht sagen...
sorry...


Lieben Gruss

Re: Blutzuckerwert!

#4
Umrechnungstabelle mg/dl in mmol/l
25 -- 1,4 ________85 -- 4,7 _______ 145 -- 8,0 ________ 225 -- 12,5
30 -- 1,7 ________90 -- 5,0 _______ 150 -- 8,3 ________ 250 -- 13,9
35 -- 1,9 ________95 -- 5,3 _______ 155 -- 8,6 ________ 275 -- 15,3
40 -- 2,2 _______100 -- 5,6 _______ 160 -- 8,9 ________ 300 -- 16,6
45 -- 2,5 _______105 -- 5,8 _______ 165 -- 9,2 ________ 325 -- 18,0
50 -- 2,8 _______110 -- 6,1 _______ 170 -- 9,5 ________ 350 -- 19,4
55 -- 3,1 _______115 -- 6,4 _______ 175 -- 9,7 ________ 375 -- 20,8
60 -- 3,3 _______120 -- 6,7 _______ 180 -- 10,0 _______ 400 -- 22,2
65 -- 3,6 _______125 -- 6,9 _______ 185 -- 10,3 _______ 425 -- 23,6
70 -- 3,9 _______130 -- 7,2 _______ 190 -- 10,6 _______ 450 -- 25,0
75 -- 4,2 _______135 -- 7,5 _______ 195 -- 10,8 _______ 475 -- 26,4
80 -- 4,4 _______140 -- 7,8 _______ 200 -- 11,1 _______ 500 -- 27,7

Ich musste erstmal ne Umrechnungstabelle organisieren. Ich messe meinen mit mmol/l. Zwischen 5,3 und 6.4mmol nüchtern is normal.2h nach dem essen bei 140 auch...nach 3 h sollte er allerdings wieder bei 115mg sein, und nicht drüber.
Zuletzt geändert von Gast am Mo Dez 06, 2010 19:14, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Blutzuckerwert!

#5
Danke für die schnellen Antworten, das hat mir einige Ängste genommen, gut, dass es hier so viele Fachfrauen im Bereich Medizin gibt :-)

Ich hatte in den letzten Wochen einfach immer so Phasen, in denen mir total schwindelig und schwummerig wurde und da bekam ich Panik, dass ich mir durch das Jahrelange ständige Wiederholen des Prinzips "Hungern, Fressen und Kotzen" Diabetes angefangen hätte!

Und wisst ihr was?

Ein Teil von mir hat sich gewünscht, es zu haben <traurigkuckt>!

Warum?

Weil es dann für mich einen "fassbaren" Grund gäbe dreimal am Tag vernünftig zu essen!

So ein Elend!

Momentan stopfe ich mich einmal am Tag mit "halbwegs" gesunden Sachen voll und esse den Rest des Tages gar nichts mehr.

Manchmal wünschte ich, ich wäre, wie meine Mutter auch Alkoholikerin geworden, dann könnte ich einen Entzug machen und dann hätte ich Ruhe vor meinem Suchtmittel!

Am liebsten würde ich überhaupt nicht mehr essen, es ist einfach nur noch mit totalem Kontrollverlust und furchtbarem Stress verbunden!!!

Jetzt hat auch noch mein Therapeut angedeutet, dass meine Mutter mich mit ihren Schuldgefühlen von sich abhängig machen würde, weil sie es ohne mich nicht aushalten könnte.

Ich habe eigentlich immer als "Boxsack" für alle Familienmitglieder gewirkt, weil ich mich nicht wehren konnte. War mein Vater insgeheim erbost darüber, dass er sich mal wieder von meiner dominanten Mutter hat übervorteilen lassen, war er fies zu mir und hat seinen Frust an mir abgelassen und ich hab's geschluckt.
Wenn meine Schwester Streit mit meiner Mutter hatte, kam sie zu mir und hat mich runtergemacht oder geschlagen und wenn meine Mutter sauer darüber war, dass sie nicht die absolute Aufmerksamkeit hatte, hat sie mich gegen meinen Vater ausgespielt und der war noch gemeiner zu mir und ich hab's geschluckt.

Ich hab in meinem Leben so viel geschluckt, dass ich einfach keinen Bock mehr habe zu Essen, ich will gar nix mehr schlucken!

Ich lebe in einem totalen Abhängigkeitsverhältnis von meinen Eltern, die selber keine echte Nähe ertragen können und deswegen immer abwehrend werden, wenn ich mich mal versucht habe, mich ihnen wirklich zu nähern.

Das Resultat? Ich bin selbst zu einem Menschen geworden, der keine echte Nähe ertragen kann <heul> und ich bin genauso essgestört wie meine Mutter und so zwanghaft wie mein Vater <uaaah>!

Oh, ich krieg' das Kotzen!

Und dann will mir meine Mutter auch noch einreden, dass ich mir den jahrelange s*x**ll* m*ssbr**ch durch meinen Großvater einbilden würde, weil sie die Realität und die damit verbundenen Gefühle nicht ertragen kann.

Ich will einfach nur noch weg aus dieser Abhängigkeit, aber ich krieg's nicht gebacken und das macht mich fertig. Ich hasse und verachte mich dafür, dass ich so schwach bin.

Nächste Woche ist mein nächster Thera-Termin und ich weiß gar nicht, wie ich meine ganzen chaotischen Gefühle vernünftig schildern soll (Ich spiele dann immer alle runter und fange an doof zu lachen!).

Kitty
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"

Re: Blutzuckerwert!

#6
Liebe Kitty,
das kann ich gut nachvollziehen, habe aber einige Fragen.
Wie äußert sich deine Abhängigkeit? Hast das Gefühl ohne deine Eltern keine Existenzberechtigung zu haben.
Wohnst du noch bei deinen Eltern? Wie macht deine Mutter dich, miit Schuldgefühlen, von sich abhängig?
Ich würde gerne wissen, was sie sagt, oder macht.

Ich bin mit 18 Jahren zu Hause ausgezogen. Trotzdem war ich die ganzen Jahre emotional von meinen Eltern abhängig, wenn man das so sagen kann. Von Kindesbeinen an fühlte ich mich dazu verpflichtet, für meine Eltern zu sorgen, wenn sie alt sind.
Das hat mein Leben geprägt, so dass ich mich kaum als eigene Persönlichkeit wahrnehme.
Ich hatte und habe das starke Gefühl, dass mein Leben beendet ist, wenn meine Eltern nicht mehr leben.
Ein Therapuet sagte mal zu mir, dass ich frei wäre, wenn meine Eltern tod sind.

Auch meine Mutter war ihr Leben lang essgestört, nicht so ausgeprägt wie ich, aber doch essgestört.
Kittycat82 hat geschrieben:ch lebe in einem totalen Abhängigkeitsverhältnis von meinen Eltern, die selber keine echte Nähe ertragen können und deswegen immer abwehrend werden, wenn ich mich mal versucht habe, mich ihnen wirklich zu nähern.
Sehnst du dich nach der Liebe deiner Eltern, obwohl es vergebens ist? Wie versuchst du dich ihnen zu nähern.

Entschuldige, dass ich dir jetzt Löcher in den Bauch frage, aber Eltern sind auch bei mir ein brisantes Thema.

liebe Grüße
„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“
Albert Schweitzer

Re: Blutzuckerwert!

#7
Liebe Christinel!

Meine Abhängigkeit äußert sich eigentlich wie die Abhängigkeit zu jedem Suchtmittel, ich habe das Gefühl nicht ohne leben zu können, also nicht ohne meine Eltern leben zu können.

Die Wohnungssituation ist ziemlich verfahren. Ich wohne im selben Mietshaus wie meine Eltern, habe aber kein Internet und keine eigene Küche, dafür muss ich in die Wohnung meiner Eltern...hmpf!

Meine Mutter will nicht, dass ich gehe, weil mein Vater nicht die Stütze für sie ist, die sie im Leben braucht, die bin ich. Mein Vater kann mit emotionalem Stress überhaupt nicht umgehen und da komme ich dann als Blitzableiter ins Spiel. Als meine Mutter wegen ihres Alkoholismus Selbstmord begehen wollte, musste ich sie in die Psychiatrie bringen, danach bin ich vollkommen psychisch abgestürzt und auch nicht mehr auf die Beine gekommen.

Manchmal glaube ich, ich bin alleine überhaupt nicht lebensfähig, dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher, als unabhängig zu sein!
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"

Re: Blutzuckerwert!

#8
Diabetes:
Und wisst ihr was?
Ein Teil von mir hat sich gewünscht, es zu haben <traurigkuckt>!
Warum?
Weil es dann für mich einen "fassbaren" Grund gäbe dreimal am Tag vernünftig zu essen!
:arrow: Es sollte auch ohne Diabetes einen Grund geben regelmässige Mahlzeiten einzunehmen. Wichtig ist doch am Ende das es drin bleibt! Diabetes würde die Situation nicht beeinflussen, eher verschlimmern, wie in diesem Fall:

http://www.amazon.de/Diabetes-Bulimie-K ... =8-1-spell

LG
Pablo

Re: Blutzuckerwert!

#9
Recht haste Pablo, das war mal wieder die Kitty in einem kurzen Augenblick wo sie vor dem Leben und seinen Anforderungen kapituliert hat!
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"