bulimie.at - das Forum

ich hätt da mal ne frage, die mich schon lang interessiert:
was meint ihr, was aus gesundheitsgründen besser ist - nen FA drinnen lassen oder erbrechen??
also manchmal denk ich mir, vielleicht wärs besser, wenn ich nen FA nicht verhindern kann und ihn wirklich schieb bzw weil ich die kontrolle verloren hab, ob es dann besser wär, ihn drinnen zu lassen? also bei kleinen FAs denk ich ist das sicher die "gesündere" alternative (ja klar, weder FA noch FA + brechen ist auch nur annähernd "gesund" - aber was halt da noch das kleinere übel von der alternative her ist), aber wenn ich jetzt nen richtig schlimmen FA hab, bei dem ich glaub gleich zu platzen und nicht mal mehr aufrecht stehen kann weil mein rücken sich so durchbiegt weil der bauch so spannt und der magen sich nach hinten durchdrückt auf die wirbelsäule, denk ich mir dann oft, das kann nicht gesund und gut sein, wenn ichs jetzt drinnen lassen würde...also das kann doch nur noch schlechter für den körper sein als wenn ich jetzt brech - einerseits ist der körper ja solche massen gar nicht gewöhnt zu verdauen = verdauungsprobleme, langes liegen der mengen im bauch, durchfall vielleicht, übelkeit, blähungen usw..., zweitens wegen dem rücken und dem magen (dehnung und der gefahr des einreißens des magens) und der bewegungseinschränkung dadurch (was bei mir bei wirklich großen FAs der fall ist..auch wenn sichs sehr pervers anhört...)

Ist deine Frage wirklich ernst gemeint?

ja, schon irgendwie..ich meine das jetzt nicht als "lösung" oder "alternative" zu ner therapie, auf keinen fall....aber einfach so aus interesse...natürlich ist beides sehr schädlich...

hm, also nicht falsch verstehen - ich versuche gerade, mit hilfe von therapie und "lebensumstellung" (auch was die ernährung betrifft natürlich) mein leben wieder in "gesunde" bahnen zu lenken..nur denke ich, wird es auch rückflle geben, und da waere es für mich irgendwie motivierend, wenn ich doch mal nen FA hab, wenn ich mir sagen kann, es ist "gesünder" ihn drinnen zu lassen, dass ich ihn dann drinnen lass statt zu brechen...

Nun gut, verzeih aber deine Frage wirkt auf den ersten Blick sehr befremdlich. Ich kann hier natürlich keine objektiv, medizinisch anerkannte Antwort abgeben aber ich will mal versuchen das etwas aufzuschlüsseln.

FA mit Erbrechen:
durch große Nahrungsmengen kommt es zur Magendilation
durch den Versuch das Erbrechen zu lösen kann es zu Mikro- bzw. Makroverletzungen im Bereich der Speiröhre kommen, ebenso wie zu Mikroverletzungen an den Händen.
durch aufsteigenden Mageninhalt kann es bei chronischem bulimischem Verhalten zu Refluxerkrankungen kommen.
eine weitere Folge vom Erbrechen kann Gastritis sein
aufgrung des Elektrolyteverlust kann es zu Herz- und Nierenproblemen kommen
es kann u.U. ein Flüssigkeitsverlust verursacht werden: wird dieser nicht behoben kommt es zu trockener Haut Mundwinkeleinrissen...
deine Zähne leiden unter der Magensäure
du bist evtl. sehr erschöpft nach dem Erbrechen (Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen...)
deine Verdauung kann sich nicht auf ihre normale Funktion umstellen
psychische Situation (das Gefühl versagt zu haben)

FA ohne Erbrechen:
die großen Nahrungsmengen führen ebenso zur Dilatation des Magens
es besteht das Gefühl übervoll sein
es kann zu Verdauungsstörungen wie Durchfall, Verstopfung... kommen
du wirst eine zeit Magenschmerzen haben
du musst dich aktiv damit auseinandersetzen, dass du gegessen hast und es dir erlaubst das es drinbleibt
du bist evtl. kurzeitig erschöpft, weil der Körper die Energie zum Verdauen braucht
psychische Belastung viel gegessen zu haben und es drin zu lassen

ich habe sicher bei beiden einiges vergessen.

mhm so sehe ich das in etwa...im Allgemeinen gibt es nicht das eine schädliche und das andere Ungefährliche, ich wünsche dir, dass du einen guten für dich richtigen Weg findest

CordaLexis hat geschrieben:und da waere es für mich irgendwie motivierend, wenn ich doch mal nen FA hab, wenn ich mir sagen kann, es ist "gesünder" ihn drinnen zu lassen, dass ich ihn dann drinnen lass statt zu brechen...

da hast du dir quasi schon selbst die Antwort gegeben. Du siehst es als motivierend ihn drin zu behalten, dann probiere es einfach einmal aus und schau wie es dir damit geht.

Klar ist es für den Körper nicht optimal überdimensionale Mengen verdauen zu müssen, aber kotzen erachte ich als noch um einiges kontraproduktiver.

Lg,
Lebensfreude

Hi

also ich hatte ja BED und ich muss sagen, dass ich mir oft gewünscht hatte es einfach erbrechen zu können, weil ich die Konsequenzen nicht ertragen wollte. Ich habe immernoch den Eindruck, dass der Leidensdruck bei Bulimie nicht so hoch ist, wie bei BED. Bei BED muss man sich damit auseinandersetzen und Lösungen finden, außerdem muss man dieses ganze Essen, was man in sich hinein gestopft hat fühlen und ka wie ich das beschreiben soll .
Ich habe noch keinen BEDler kennengelernt, der seine ES nicht loshaben möchte... Bulimiker allerdings öfters..

Hallo!

Ich habe während BED auch immense Mengen in meinem Magen gelassen und mich irgendwie ins Bett halb gewälzt/gerollt/gekrochen und gewartet (geschlafen), bis das extreme Völlegefühl weg war.

Ich glaube schon, dass es besser ist, den FA drinnen zu lassen. Denn:

Beim Kotzen kontrahiert doch irgendwie das Zwerchfell, oder? Und drückt auf den Magen, (oder? )... dann ist ja der Druck im Magen ja NOCH GRÖSSER als sowieso schon vom FA, was ja eigentlich doch zu mehr Verletzungen im Magen/Speiseröhre oder so führt.

Naja, ich würde den FA drinnbehalten

lg

Hallo meine Süße,

die Frage hab ich mir auch oft gestellt. Ich weiß die Antwort aber nicht. Es ist aber eben auch der psychische Druck, alles drinnen zu lassen, sehr groß.

Ich habe aber schon sehr oft bewusst auch größere Mengen in mir behalten, in der Hoffnung, dass mein Körper sich zumindest über den "Nährgehalt" der Nahrung mal freut. Allerdings wird mir dann auch manchmal ganz von alleine schlecht.

Du weißt ja eh, dass ich am SO bei meiner Mum sehr viel gegessen hab, halt von einem normalen Gericht mehrere Portionen, aber kein FA. und ich habs drinnen gelassen, hab sogar noch andere Dinge gegessen und hab mich ehrlich drüber gefreut, dieses Essen meinem Körper zu "erlauben".
Allerdings war mir dann gestern am Abend plötzlich schlecht und schwindelig, hab mich sogar von alleine übergeben müssen ohne dass ich es wollte und ohne dass ich gestern zu viel/zu wenig gegessen hätte.

Es ist so schwer wieder zu lernen konstant und normal, JEDEN TAG, zu essen. Vielleicht können wir uns ja in nächster Zeit gegenseitig mal wieder ein wenig hochziehen, quatschen, uns austauschen.

Bussi, hab dich lieb.
Fiona

Hm, ich hatte auch BED ne zeit lang...und ich muss sagen, ja, stimmt, der leidensdruck ist, was das akute gefühl des essens im magen angeht, um einiges größer - allerdings ging es mir sonst etwas besser - ich war emotional stabiler...
was meine bulimie angeht, ich wollte nie bulimie haben, auch wie es noch nicht so schlimm war, hatte ich sehr große schamgefühle, hab mich immer schuldig und schlecht gefühlt, weil ich ja ein "geheimnis" hatte, was ich (zumindest damals) mit keinem geteilt hatte = große psychische belastung - bei mir kam auch ziemlich schnell eine leichte depression dazu, was die bulimie für mich noch anstrengender machte
heutzutage ist es nur noch der absolute alptraum für mich - einfach unertraeglich, nicht lebenswert...ich glaube, wenn man eine bestimmte zeit sehr oft erbricht, kommt nicht nur der körper total aus dem gleichgewicht, sondern auch besonders die psyche (bei mir so) - es gibt tage, da bin ich danach so emotional und körperlich erschöpft, dass ich den rest des tages nur noch schlafen und liegen kann, mich kaum bewegen kann - ich bin oft verwirrt, total durch den wind danach, schwer verwirrt, betaeubt, weggetreten, entscheidungsunfaehig, total niedergeschlagen und immer öfters (fast taeglich) überlege ich ernsthaft, was für einen sinn das alles noch hat - es ist für mich kaum zu ertragen, oft überlege ich mir ernsthaft und langfristig, was das noch für einen sinn für mich hat - ich habe echt überhaupt keine lebensqualitaet mehr, kann mich über nichts mehr freuen...wenn ich mal laenger ohne FA und brechen bin (was sich meist nur über mehrere stunden erstreckt) ist meist der druck und die essensgedanken so stark, dass ich auch das nicht genießen kann...kaum hab ich wieder etwas hoffnung, kotz ich mich wieder tot
also für mich ist es körperlich und psychisch seit jahren ein leben an der absolut aeußersten grenze...
ich war zuerst magersüchtig, dann hatte ich BED, und irgendwann hab ich die riesigen mengen in meinem magen nicht mehr ertragen und hab angefangen zu brechen - es war für mich aber immer hauptsaechlich ein brechen aus verzweiflung, eine flucht vor der realitaet - eine "schadensbegrenzung" (nach dem FA) am anfang, bis meine psyche sehr zu leiden begann
die figur oder aehnliches stand für mich nie wirklich im vordergrund...es war und ist für mich eine flucht
ich lebe in meiner eigenen kleinen welt (die eine hoffnungslose hölle ist) - weil ich angst habe - angst vor der realitaet, vor dem was mich "da draußen" alles schreckliches erwartet - hauptsaechlich die angst davor, was ist, wenn ich wirklich voll bewusst erkenne, was ich da all die jahre gemacht hab - wie sehr ich energie, geld, kraft, leben verschwendet habe und mich selbst in meine hölle verbannt habe
ach ja, warum man sich dazu entscheidet, sich selbst in eine absolut menschenunwürdige eigene hölle zu verbannen: erstens ist es dort immer gleich - schrecklich, hoffnungslos, abscheulich - und nicht wie im leben immer wieder ein auf und ab - eine gewisse "stabilitaet"; zweitens: weil man selbst meint, man hat es nicht besser verdient, drittens: zu viel angst vor der welt da draußen
mittlerweile ist es einfach nur noch unertraeglich und unwürdig - lieg nur erschöpft und verwirrt rum, bin hoffnungslos, krieg kaum mehr was mit, bin leistungsunfaehig - kann weder studieren noch arbeiten, habe keinen funken freude mehr an meinem leben
und obwohl es mir schon so lange schlecht geht und ging, hab ich es bis jetzt nie wirklich rausgeschafft, bzw bin immer wieder in extrem heftige phasen gerutscht...ich bin mehr als mein halbes leben schwer essgestört, ich weiß gar nicht, wie ich es in einem normalen leben aushalten soll...
bulimie (oder wahrscheinlich jede sucht allgemein) ist wahrlich die hölle auf erden
ich weiß nur, es geht einfach nicht mehr - ich haenge wirklich am allerletzten grashalm, und wenn ich mich jetzt nicht absolut fürs leben entscheide, allen mut zusammennehme und alle kraft mobilisiere, dann verrecke ich - endgültig...ich spüre momentan sehr stark, dass mein körper absolut am limit ist - genau wie meine psyche - wenn ich jetzt nicht abspringe, dann stirbt mein körper, oder ich bringe mich um - weil es einfach untragbar ist

Gut, und was tun wir jetzt dagegen?

dann bist du jetzt an dem punkt angelangt an dem du wirklich wirklich in der lage bist etwas zu aendern und da raus zu kommen!!!!! ja es ist die hoelle und ich kenne sie sehr gut und muss sagen fuer mich war es erst moeglich zu kaempfen anzufangen als es unertraeglich wurde! ich war mir dann auch durch den riesigen leidensdruck bewusst, dass ich mich fuer oder gegen das leben entscheiden musste.
moechtest du leben? dann finde einen weg.
ich kenn dich nicht gut und weiss nicht was du schon so alles versucht hast, aber den ersten schritt bist du ja schon gegangen: du hast dir eingestanden, dass du ein problem hast und dass du vor einer entscheidung stehst!!!
jetzt ueberleg dir was du machen willst (klinik?)!
viel glueck!

hm, gute frage...
bin auf alle fälle grad auf der suche nach therapie auf krankenkassa - also werd einige durchprobieren bis ich jemanden habe, bei dem ich mich wohl fühle...
hm, wegen therapie: hab 1,5 jahre ambulante gemacht bei so what - nix geändert
war ca genau vor 10 monaten stationär in der klapse - währenddessen wars besser, danach wurde es NOCH schlimmer...deshalb hab ich angst vor ner klinik - man schöpft kraft, alles wird besser (dort), und sobald man in seinem alten umfeld ist stürzt man wieder total ab und alles ist wieder zunichte gemacht...drum würd ich lieber was machen wo ich mich dabei in meinem alten umfeld aufhalte oder so...hm oder ich weiß nicht so genau...
hab jetzt ende april ne wichtige prüfung, wenns mir bis dahin nicht besser geht mit thera ambulant werd ich wohl nochmal stationär probieren...

naja, es ist nicht jetzt nur so aussichtslos - mein zustand ist nur jetzt seit ca einem halben jahr am tiefpunkt, weil ich nur noch schlafe, wenn ich FAs hab und kotze
total verzweifelt und am ende war ich schon mit 16 - da hab ich das erste mal ernsthaft überlegt, mich umzubringen, erster SMV dann mit 18, zweiter mit 19...psychopharmaka helfen bei mir auch kaum - antidepressiva helfen schon ziemlich, aber ändern nix an der bulimie, nur bin ich emotional stabiler und die hochs und tiefs sind nicht so extrem (nur brauchte davon so hohe dosen dass ich trotzdem ich nur den selbstbehalt wg krankenschein zahlen musste mind 50€ im monat nur für die medis ausgab), fluctine helfen gar nix, hab auch schon so tabletten für alkoholiker probiert die den suchtdrang mindern sollten, half auch kaum...