Mal ne Umfrage von mir zum Thema rauchen. Mich interessiert einfach:
wie ihr dazu steht,
ob ihr raucht, wenn ja mit welcher Einstellung,
ob ihr mal geraucht habt und aufhören konntet,
wie ihr über die gesundheitlichen Folgen denkt? Wird es eurer Meinung nach überdramatisiert, oder ist es tatsächlich so schädlich?
wie lange ihr schon raucht und wieviel pro Tag (darf ich das hier Fragen? Geht ja nicht ums Essen oder Erbrechen)
Warum ich frage...
Ich war 25 Jahre lang absolut überzeugter Nichtraucher - nicht einen einzigen Zug!
Dann als ich dieses Jahr in der Klinik war und es mir eines Abends verdammt dreckig ging, mich die Schwestern weggeschickt hatten (komm alleine mit dir klar!), bot mir eine Mitpatientin eine Zigarette an.
Klar war ich neugierig - doch ich hatte mir doch vorgenommen niemals zu rauchen.
Aber ich probierte es.
Erst rauchte ich ab und zu. Mal eine abends, mal eine zwischendurch. Erst nur gepafft, dann richtig auf Lunge.
Dann wurde es schnell eine Schachtel pro Tag.
Erst schwächere, dann stärkere.
Ich genoss es, wenn ich einen Nikotinflash bekam und sich alles leicht anfühlte und sich drehte.
Mein Geruchs- und Geschmacksinn ließen nach.
Ich musste dauernd an die gesundheitlichen Schäden denken. Auch an die 5 Krebsfälle in meiner Familie - würde ich irgendwann der 6. sein?
Ich ekelte mich vor mir, denn ich fand den Gestank eklig. Es tat mir weh in den Bronchien.
Nachts wachte ich ständig auf, von einem ekelhaft juckenden Husten geplagt. Ich merkte, wie ich kurzatmiger geworden war.
Ich dachte viel an das verlorene Geld, die 35 Euro pro Woche, die ich nötiger für anderes brauchen konnte.
Klar, kann ich aufhören wenn ich will - ich will nur nicht!
Nach 4 Monaten versuchte ich es.
Ich hielt eine Woche durch...
... und fing wieder an.
Nach 5 Monaten packte ich meine letzten 2 Zigaretten und warf sie in den Gulli. Ich wollte längst schon aufhören und konnte nicht mehr. Mir war klar: Ich bin schon abhängig, ziehe mir jeden Tag ne Schachtel rein, obwohl ich drunter leide und es nicht mehr will. Teilweise eine nach der anderen... Manchmal fuhr ich abends extra in die Stadt zur Tankstelle, nur um auf meinem Kaff nicht ohne Zigaretten die Nacht überstehn zu müssen

Also landeten die letzten 2 im Gulli, der Aschenbecher im Müll und die Feuerzeuge im Handschuhfach.
Teils erleichtert, teils ängstlich. Oh Gott, wie soll ich ohne Zigaretten leben?????
"Du musst mir helfen, bitte!" sagte ich an diesem Tag zu meiner besten Freundin. "Ich muss es schaffen!!!!"
Sie hatte dann die Idee mit mir in die Apotheke zu gehen und Nikotinpflaster und Kaugummis zu holen.
Das alles ist nun 2 1/2 Wochen her. Die Pflaster hab ich schnell abgesetzt und momentan kaue ich ab und an noch ein Kaugummi, genieße dieses Spektrum der Gerüche... Diese Geruchsvielfalt, die ich gar nicht mehr wahrnehmen konnte in meiner Zeit als Raucher....
Ich bin froh und erleichtert aufgehört zu haben. Auch wenn ich ab und an mal wieder das Verlangen nach ner Kippe hab.
So wie gerade jetzt, als ich mich hingesetzt hab um das alles aufzuschreiben.
Aber es wird weniger... und weniger... und verschwindet hoffentlich irgendwann.
LG, Naturelle