Hallo,

leide seit knapp 20 Jahren an Eßstörung (Abwechselnd mit diäten und Fressattacken, früher noch mit Abführmittel). Habe schon Therpien etc, hinter mir. Habe zwar schon viel über mich gelernt auch ist die Eßstörung nicht mehr ganz so schlimm aber vorbei ist sie nicht. Nehme auch Antidepressiva das mich auch unterstützt gegen die Fressattacken.

Früher hatte ich meist Wochende strenge Diät gehalten dann wieder oftmals Tagelang sogar Wochenlang richtig gefressen (bis zu * kal.) mein gewicht schwankte dauernd zwischen **kg rauf und runter.

Seit einigen Jahren lebe ich meine Eßstörung ziemlich kontrolliert aus. Das heißt 5-6 Tage in der Woche etwas auf Sparflamme essen und den 1-2 Tage dann bis zu ca. *kal. reinhauen.

Nun meine Frage: Ist das auf Dauer sehr schädlich? bzw. ist das ein Fortschritt im Gegensatz zu früher?

LG Kaktus

liebe kaktus! ja es ist schaedlich, fuer dich und deine psyche fuer dich und deinen koerper . blutzucker, Stoffwechsel..du weisst bestimmt selber das eine esstoerung keine diaet ist sondern eine Krankheit die dir schaeden auf allen Ebenen bereichert. und du weisst bestimmt auch das wenn du die kalorien auf eine ganze woche hin verteilst langfristig gesehen gesund mit deinem koerper umgehen kannst. lg

Danke Dir Leilah für Deine Antwort. Ja, insgeheim weiss ich auch, dass es nicht gerade gesundheitsfördernd ist. Aber ich will bzw, kann den Tag in der Woche nicht aufgeben. Mir nützt es nichts wenn ich nur ein Riegel jeden Tag essen kann. Ich habe das Gefühl ich habe nur Genuss wenn ich einen Berg voller Süßigkeiten, Eis etc... zu mir nehme. Dieser eine Riegel am Tag würde mich, glaube ich, nicht befriedigen. Habe es schon mal ausprobiert. Dann schreit mein Körper und Seele erst Recht "MEHR, MEHR".......

Ach, gar nicht so einfach mit der Eßstörung....... ;-(

LG Kaktus

Hallo Kaktus!

Wollte mich auch mal melden, weil ich gemerkt habe, dass dein Essverhalten meinem total ähnelt.
Meistens habe ich samstags so einen heftigen FA mit mehrfachem Tagesbedarf an Kalos, dass ich die ganze Woche damit verbringe halbwegs zu hungern, um sie wieder zu kompensieren.
Und steht der Samstag dann wieder vor der Tür, geht das Ganze wieder von Vorne los-Teufelskreis eben.
Ich kann mir auch nicht so wirklich vorstellen, mir in der Woche mehr zu erlauben, weil ich es schon mehrmals ausprobiert habe.
Die Folge war dann, dass ich in der Woche normal gegessen habe, der FA am Samstag aber trotzdem kam- dann nahm ich natürlich erstmal zu, bevor ich wieder zu meinem "alten" Essverhalten wechselte.

Ich kann mir zwar schon vorstellen, dass ich keine FAs mehr habe, aber ich muss es einfach lernen zu akzeptieren, dass ich an einigen Tagen mehr esse als sonst.
Dann muss ich es eben dabei belassen und mich nicht noch aus Frust weitervolllstopfen.
Zumal jedes weitere Essen nicht mehr lecker ist, sondern nur noch weitere Bauchschmerzen verursacht.

Ich glaube an genau derselben Denkweise (an einigen Tagen mehr essen, aber ohne FA) musst du auch arbeiten, oder?

genau das ist auch mein problem... ich hatte früher auch immer einen Tag in der Woche. Der war ein absoluter Fresstag. Inzwischen sind es manchmal auch mehrere Tage aber nicht so extrem...ich hoffe ja, dass sich irgendwann alle Tage normalisieren und ich nie wieder Bauchschmerzen wegen zuviel Essen habe

Seit einigen Jahren lebe ich meine Eßstörung ziemlich kontrolliert aus. Das heißt 5-6 Tage in der Woche etwas auf Sparflamme essen und den 1-2 Tage dann bis zu ca. *kal. reinhauen.

Was hat das noch mit Kontrolle zu tun? 3 Mahlzeiten am Tag, dann kommen auch nicht die FA`s, nach Möglichkeit auch Zwischenmahlzeiten. Ist doch logisch, da sonst der Jojo-Effekt kommt, weil dem Körper die nötige Energie fehlt.
Und auf keinen Fall gesund,wenn du das, was du jetzt machst so weiter durchziehst!

Kaktus75 hat geschrieben:
Nun meine Frage: Ist das auf Dauer sehr schädlich? bzw. ist das ein Fortschritt im Gegensatz zu früher?

LG Kaktus

JA.
bzw
NEIN, es ist Stillstand. Die gute Nachricht: Du wirst mit deiner Vorgehensweise nicht gleich sterben. Aber du wirst NIEMALS zufrieden sein.

Hallo,

danke Euch Allen für Euere Antworten. Haben mich sehr Nachdenken gebracht!

Warmes Herz/Kätzchen@ Was macht Ihr dagegen gegen Euere Fressattacken?
Ich habe auch schon des öfteren versucht normale Mahlzeiten zu mir zunehmen aber dann kommt leider doch wieder ein Tag an dem ich den ganzen Tag fressen möchte. Wie bei einer Sucht!!!! Ich komme mir vor wie eine Süchtige. Nicht nur einfach süchtig nach dem Essen sondern süchtig nach "Überessen".

HAbe ja schon wirklich viel in meiner Therapie gelernt wegen meiner Defiziten im Denken, Fühlen und Handeln. Ich "fresse" auch kaum mehr noch aus Gefühlsbewegungen etc....aber diese Sucht eben ist noch da....

Ach.... gar nicht so einfach...

LG Kaktus

Kaktus75 hat geschrieben: Was macht Ihr dagegen gegen Euere Fressattacken?

Tja, das Problem ist, ich mache eigentlich gar nichts mehr.
Ich versuche sie eben nur noch auszugleichen, indem ich die folgenden Tage nicht so viel esse. Doch das bringt es echt nicht.
Ich kann mein Gewicht halten, aber das ist auch schon alles.
Ich "hungere" 6 Tage lang und der nächste FA kommt meist am 7. Tag.
Ich kann die echt keinen Tipp geben oder so, denn allesm was ich bisher ausprobiert habe, hat mir auch nicht geholfen.
Du meintest ja schon, dass du regelmäßige Mahlzeiten zu dir nehmen würdest und die meisten Leute sagen ja, das wäre die Grundlage für normales Essverhalten...nur hält mich (und dich ja anscheinend auch) das nicht von einem FA ab.
Ich habe es zumindest geschafft, mich nicht mehr auf die Waage zu stellen, sodass ich keine "gewichtsabhängigen" Fas mehr habe, zum Beispiel wenn ich merke, dass ich wieder im oberen UG bin oder wenn ich aus Frust fresse, weil die Waage(meiner Meinung nach) zu hohe Zahlen anzeigt.

Hallo Kätzchen,
ganz genau, dass mache ich nun auch.. Habe mehr oder weniger aufgegeben, dass ich jemals wieder unbedacht essen kann. Habe die Estörung leider schon fast 20 Jahre. Und habe sehr viel versucht sie loszukommen. Habe ehrlich gesagt mittlerweile aufgegeben weiterzukämpfen. Mein einziger Kampf besteht darin, das Gewicht einigermaßen zu halten (NG) besser gesagt, den FA- TAg mit Diättagen wieder zu kompensieren.

Habe es mit normalem Mahlzeiten auch schon probiert aber es hält mich ebenfalls nicht davon ab einen FA zu bekommen.
Das einzige was mir bis jetzt einigermaßen geholfen hat sind Antidepressiva. Weil es mir einfach damit besser geht und ich mich mehr in meiner inneren Mitte bin habe ich nicht mehr allzu oft das Bedürfnis zu "fressen". Eben nur noch 1-2 Tage höchstens.. ich weiß, ich weiß das ist mehr als genug ,-)..

LG Kaktus

na viellicht war einfach der richtige weg nicht dabei?
ich weiß dass es über die jahre immer schwieriger wird (bei mir istst auch schon zweistellig)und das gefühl aufzugeben umso verlockender weil er mut zum kämpfen oft verblasst.. ABER!!!--- wenn du aufgibst und es geschehen lässt, wenns dir egal dann entscheidest du dich gegen dein leben! ich mein, du wirst nicht demnächst daran sterben aber du kannst dein leben auch nicht bewusst leben, es genießen usw.. das kommt ja einem tod, wenn auch einem innerlichen recht nahe, meinst nicht? willst du dich nur noch treiben lassen, dein leben von der ES bestimmen lassen und aufgeben? es ist dein leben und du hast nur eines!!!!!!
gib den kampf nicht auf!!
lg

Hallo,

Was heist denn genau Stoffwechsel bzw, was könnte denn schlimmstenfalls passieren mit dem Stoffwechsel?

Ja... ich muss es irgenwie schaffen bzw, ich werden mir nun irgendwie einen Plan machen mich besser zu Ernähren .... Ach ich schwitze jetzt schon wenn ich daran denke,.. denn tief in mir kann oder traut sich nicht loslassen. Vorallem das Diät halten, das zu wenig Essen (ca. * Kalorien') trau ich mir nicht aufgeben..... aber ich werde es irgenwie (weiß noch nicht genau wie) probieren....

LG Kaktus

zum weiteren Verlauf des Threads:

keine Zahlenangaben über Gewicht, BMI und Kalorien etc.

Alles auch in den Regeln des Forums nachzulesen.

Ich muss sagen, ich weiß noch nicht lange, dass ich in dem Bereich ein wirklich Problem habe und das schon länger (weiß es seit einem Jahr und versuche seit einem jahr zu kämpfen)

Ich habe im September hoffentlich Therpaie (das weiß ich noch nicht, ob das klappt) und ich gehe zur Beratung (kostenlos). Aber so richtig helfen tut mir das noch nicht. Ich esse zwei-dreimal die Woche zuviel. Viel zu viel...bis zum Platzen. Ausgleichen tu ichs natürlich auch.

Was ich durch meine Beraterin aber endlich loslassen konnte, ist das kalorienzählen, was mir auf jeden Fall gut tut.

Worauf ich nach wie vor auf der Suche bin:
Etwas, was besser ist als Essen. Etwas, was mich entspannt, belohnt, tröstet...

Und natürlich möchte ich endlich mit meiner Vergangenheit abschließen...die Sorgt ja regelmäßig dafür, dass ich mich so überfordert fühle und einfach nur essen möchte....

Mein Problem ist auch einfach das Nachhausekommen...ich brauche ein Ritual, mehr BEschäftigung und Abwechslung zu Hause. Manchmal weiß ich nicht, was ich mit mir anfangen soll

Etwas, was besser ist als Essen.

Ja, bei mir ist es z.B. so, dass, wenn ich eine FA hatte und es schaffe mittendrin aufzuhören, ich dann trotzdem wie wild und aufgestachelt umher renne und suche, suche nach etwas "Höherem", nach was Befriedigendem... Ich zwinge mich dann oft zum Sport, nehme Musik mit, das hilft bei mir... Früher kam danach dann SVV... Aber bitte erst gar nicht damit anfangen, da rutsch man nur in die nächste Sucht. Also vielleicht mal Sport probieren? Oder Fernsehen? Oder Gartenarbeit? Oder ganz wild Malen? Oder ein Instrument spielen? Oder gegen eine Boxsack hauen? Oder das Gras im Garten rausreisen?

ich brauche ein Ritual, mehr BEschäftigung und Abwechslung

Im Prinzip gibst du dir die Antworten schon selber. Du weißt, was theoretisch gut für dich ist. Das ist toll!!! Und nicht unbedingt selbstverständlich.
Rituale sind meistens sehr gut! Aber man muss sie sich individuell gestalten. Vielleicht hilft es mal sich hinzusetzen und aufzuschreiben, wie eine Struktur aussehen könnte, wenn man nach Hause kommt.
Z.B. zuerst schauen, ob jemand angerufen hat, dann ausziehen, Hände waschen, dann überlegen, was man essen möchte, runterkommen, vielleicht erst mal TV schauen oder Zeitung lesen oder Musik hören, vielleicht auch erst sich fünf Minuten aufs Sofa legen und tief durchatmen und in Gedanken den Tag planen.... Okay?
Bleib dran, du hast gute Gedanken, versuche dich an der Umsetzung.
Ich wünsche dir Kraft!!!