bulimie.at - das Forum

Hallo,

ich hatte ja schon kurz in meinem Vorstellungsthread erwähnt, dass ich Probleme mit dem Reflux (Rücklauf der Nahrung vom Magen in die Speiseröhre) hab. Ich bin seit ca. 2-3 Jahren clean. Mir kommt aber immer noch ständig Essen hoch, insbesondere wenn ich zu den Mahlzeiten viel trinke (aber ich hab schon immer zum Essen was getrunken, sonst bleibt mir alles im Hals stecken ). Nun ist es physiologisch ja so, dass der Magen nicht direkt ne Eingangsklappe hat, sondern das Zwerchfell ihn mehr (oder eben weniger) zusammenhält.
Mir geht das ständige Essen aufstoßen ziemlich auf den Zeiger, zumal es nicht selten wieder ganz hochläuft . Und als ewiger Wiederkäuer lebt sichs auch nicht so dolle.

Hat jemand Erfahrungen damit gemacht und eine Idee wie man diesen Folgeschaden wieder beheben, oder zumindest abschwächen kann?

Wäre wirklich dankbar!

lg, Kamikatze

Hey kamikatze!
Ich hab das auch. Aber ich habs auch immer provoziert.
Mein Arzt hat deswegen mal ne Magenspiegelung angeordnet und dort haben die dann festgestellt, dass der untere Speiseröhrenschließmuskel nicht mehr richtig funktioniert. Nach 9 Jahren Bulimie ist das wohl auch normal. Und die meinten im KH, dass das nicht reversibel ist.
Aber vielleicht hilfts dir ja, wenn du keine kohlensäurehaltigen Getränke zu dir nimmst? Und versuchst, nur ganz zaghaft aufzustoßen, wenn du merkst, dass du aufstoßen musst? Bei mir geht das dann eigentlich.

Liebe Grüße
Evi

Ich habe einen Zwerchfellbruch und daher auch dieses Problem. Es gibt Zeiten, da geht es mir besser, aber dann gehts auch wieder mal schlechter und für diese Zeit hat mir meine Ärztin Tabletten verschrieben die ich dann zwei bis drei Monate durchgehend nehme, bis es wieder besser wird.
Vielleicht kannst du ja mit deinem Arzt reden, dass er dir etwas dagegen verschreibt.

Liebe Grüße

Hey JaneDoe!
Was sind denn das für Tabletten? Säurehemmer? Also Omeprazol oder sowas, damit die Magensäure nicht so die Speiseröhre angreift?

Seit mittlerweile 15 Jahren bin ich essgestört, habe seit 14 Jahren Bulimie und kann davon seit ca. zehn Jahren "wiederkäuen".
Das heißt, es handelt sich bei mir eigentlich nicht um Reflux, da das Essen zwar unten im Magen bleiben würde, aber ich kann es mindestens eine halbe bis eine Stunde nach Aufnahme wieder "hochholen" und empfinde dies als gar nicht besonders unangenehm, da ich speziell bei fester, eiweißhaltiger Nahrung wie Fleisch mein Essen mehr oder weniger zwei- bis mehrmals "essen" kann (es schmeckt auch nach mindestens einer halben Stunde noch nicht nach Erbrochenem und ist somit einwandfrei genießbar).
Als ich einer Ärztin davon erzählt habe, meinte sie, dass auch durch Speichel verdünnte Magensäure die Zähne dauerhaft schädigt (ist bei mir auch schon der Fall), und dass es weiters krebserregend oder mindestens die Speiseröhre angreift.
Da das Wiederkäuen aber auch zur Sucht werden kann, hat sie mir geraten, ich solle meinen ausgeleierten Magenpförtner (Schließmuskel) operativ verengen lassen.
Allein der Gedanke an so eine Operation hat mich so abgeschreckt, dass ich es bislang nicht mal überprüft habe, ob sowas überhaupt geht und sinnvoll ist
Sollte es noch mehr "Wiederkäuer" wie mich geben, ich wäre dankbar für jeden Bericht, wie es euch damit so geht.
Es meiner Ärztin zu sagen war schon die höchstmögliche Selbstoffenbarung überhaupt, da es mir - vor allem wenn ich mal auswärts essen gehe bzw in der Öffentlichkeit - echt peinlich ist, wie eine Kuh immer anschließend mein Essen wieder raufzuholen und noch mal durchzukauen

Hey bridget!
Das klingt aber gar nicht gut. Provozierst du das oder kommt das von ganz allein hoch?
Und sogar in der Öffentlichkeit machst du das? Wurdest du mal drauf angesprochen?

Ich glaube das ist eine richtige Krankheit, die sogar einen Namen hat... Er fällt mir aber gerade nicht ein. Irgendwas Englisches.

Vielleicht solltest du wirklich mal über diese OP nachdenken? Dass deine Zähne kaputt gehen, hast du ja schon bemerkt. Ich würde das machen, weil ich so eine extreme Zahnarztphobie habe, dass ich lieber so eine OP über mich ergehen lassen würde, die einmalig ist, statt mehrmals im Jahr dann zum Zahnarzt gehen zu müssen.
Und deine Speiseröhre greift das sicher auch an.

Denk bitte drüber nach, das kann nur gut für dich sein. Würde sowas denn die KK bezahlen?

Ich habe dasselbe Problem mit dem Reflux und Wiederkäuen

Und habe bisher auch gehört, dass man es nur operativ behandeln kann. Ist jedenfalls bestimmt nicht schlecht, wenn man was einnimmt, das die Magensäure etwas neutralisiert. Ist im Handel ja normal erhältlich.

Na ja, schade. Gegen Sodbrennen nehm ich je nach Bedarf was. Ansonsten muss ich wohl damit leben. Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! lg, Kamikatze

Servus,

also bei "normalem" Sodbrennen hat mir immer Kaiser Natron geholfen - ein Teelöffel in bisserl Wasser aufgelöst gerunken und kaum fünf Minuten später ein Rülpser und weg ist's.

Was das Wiederkäuen angeht, das provoziere ich selber und funktioniert mehr oder weniger automatisch - der Magenpförtner ist halt kaputt und schließt nicht mehr wirklich.
In der Öffentlichkeit versuche ich es mehr oder weniger heimlich zu machen, allerdings bin ich schon drauf angesprochen worden, da es sich kaum verheimlichen lässt (es ist auch nicht sonderlich prickelnd, wenn man aus dem Mund nach Erbrochenem riecht).

Zahnarztphobie habe ich wie wohl die meisten Menschen, allerdings habe ich vor jeder Klinik und OP extremen Schiss, weshalb ich nicht genau weiß, was jetzt das kleinere Übel ist - schlechte oder künstliche Zähne haben (was früher oder später ja auch operativ behandelt werden muss) oder mich einer einmaligen Magenoperation unter Vollnarkose unterziehen?

bridget hat geschrieben:der Magenpförtner ist halt kaputt und schließt nicht mehr wirklich.

Zahnarztphobie habe ich wie wohl die meisten Menschen, allerdings habe ich vor jeder Klinik und OP extremen Schiss, weshalb ich nicht genau weiß, was jetzt das kleinere Übel ist - schlechte oder künstliche Zähne haben (was früher oder später ja auch operativ behandelt werden muss) oder mich einer einmaligen Magenoperation unter Vollnarkose unterziehen?

Der Magenpförtner ist der Übergang zwischen Magen und 12-Finger-Darm. Also wenn der nicht mehr funktioniert und Du Erbrochenes aufstoßen musst Prost Mahlzeit...

Was die Zähne anbelangt solltest Du dir Gedanken über die Kosten machen und schon mal ein paar Tausend Euro zur Seite legen. Denn die OP zahlt Dir bei unserem Gesundheitssystem keine Krankenkasse mehr. Selbst erbrochen, selbst Zähne kaputt gemacht, selbst Schuld sagen die Dir dann und lassen dich auf den Kosten sitzen.

lg, Kamikatze

Ich hatte letztes Jahr eine Magenspiegelung und habe auch Probleme mit dem Reflux. So wie ich es verstanden habe, hat mir meine bahandelnde Gastroenterologin erzählt, dass man, (o gott wie soll ich das nur erklären) wenn einem das Essen oder die Magensäure wieder hochsteigt, im Notfall auch nähen kann Also der Rücklauf von Magen in die Speiseröhre ist ja "defekt" und sie meinte, dass man dies durch halt eine kleine OP wieder verbessern könnte...

Ich nehme an sie will den Zwerchfelldurchgang verengen, oder? Was anderes fällt mir dazu gerad nicht ein. Na ja, so schlimm ist es noch nicht. Solange ich mich nicht gleich in die Waagerecht lege, sondern artig aufrecht sitzen, oder stehen bleibe regelt die Schwerkraft das für mich. Und gegen Sodbrennen gibts Talcid .

Hast Du denn vor den Eingriff machen zu lassen @ black pearl?

Hallo Kamikatze!

Ich nehme an sie will den Zwerchfelldurchgang verengen, oder?

Genau, das kann gut sein
Nein, ich habe dies nicht machen lassen, so schlimm war es zum Glück bei mir nocht nicht!!
Lg

Hallo,

hab diesen Thread mal wieder hervorgeholt, da gerade über Google entdeckt.

Meine Bulimie ist allein durch den Reflux erst entstanden, denn ich habe mir nie den Finger in den Hals gesteckt o.ä. Mir würde es so gehen, dass ich durch so eine OP wahrscheinlich gar nicht mehr kotzen könnte? Gerade wünsch ich mir nix mehr..denn selbst wenn ich die Nahrung nich nach draußen beförder kommt sie ja trotzdem fast von selbst wieder hoch. Und ich hab sooo Angst um meine Zähne

Ich wäre durch so eine OP also immerhin SYMPTOMFREI!!! wenn auch nicht geheilt.. Denke gerade ernthaft darüber nach.

Hat Jemand nun diese OP schon hinter sich und kann gewisse Dinge erzählen (wie lange man außer Gefecht ist, übernimmt das die Krankenkasse, etc?)

Gruuuuß

Ich mache das auch...
Und kämpfe, damit aufzuhören! Erbrechen aufhören ist etwas einfacher als dieses Widerkauen zu beenden. Ich finde es angenehm alles nochmals kauen zu können
Bei mir hat es auch so angefangen, Finger in den Hals habe ich noch nie getan, das kam immer von selbst.
Sodbrennen habe ich nicht. Nur ab und zu in den Schwangerschaften.
Ich hoffe nur nicht, dass das später Probleme gibt...
Ich mach was ich kann...
Ich bin auch froh , um alle Tipps zum Thema.

LG von einer Mama (3 Kinder)