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Sportsucht

Verfasst: Sa Jan 12, 2008 19:45
von Joe
Moin alle.. ich war lang nich mehr hier..
Grüße an alle erstmal die mich noch kennen..
Mein stadn der Dinge is .. Megarekord: 1 Jahr lang und - heute is der ? 12. , ein Jahr und 12 tage nicht gek***!
Ich habe mich letztes Jahr von meinem Freund getrennt und bin umgezogen, habe wieder Beratung während dieser Trennungszeit in Anspruch genommen aber keine "richtige Therapie mehr seit der Pause..
soviel dazu..
Aber nun mal die Frage an die Runde.. wer von euch ist ebenfalls Sportsüchtig? Ich mein, jetzt nicht um irgendwelche FAs " auszugleichen" oder abzutrainieren.. sondern richtig dass es nicht ohne geht... der Sport ist zur Zeit das einzige was mir " geblieben " ist.. und ich weiß selbst dass es ungesund und schädlich ist.. aber immer noch " besser" - weil auf anderer Ebene .. und vielleicht gesellschaftlich anerkannter oder sowas .. als bulimie zu schieben....
Wie lange kann ein Körper sowas mitmachen?
Ich bin Ausdauersüchtig und maltretier mich täglich..und das schon ziemlich lange.. ich esse zwar gut ..a ber immer noch nicht alles ...und viel zu einseitig.. bin auch normalgewichtig... seh vielleicht traineirter aus als andere ..
Bei mir wurde ein krasser Eiweißmangel und Salmangel festgestellt.. ich seh zu dass ich jeden Tag irgendwie Quark oder sowas deswegen runterkrich... weil ich merke dass mein Körper einfahc nciht mehr kann..
ich versuche weniger Sport zu machen aber die Angst ist zu groß wieder bulimisch zu werden wenn ich normal weiteresse...
von kaputten Gelenken und Bändern muss ich wohl nicht erst anfangen..
Habt ihr auch mit dieser Form von.. sagen wir mal Suchtverlagerung zu kämpfen?
Alles Liebe
Joe

Süchte Süchte...

Verfasst: Sa Jan 12, 2008 22:59
von rebellion
Hallo!

Bin auch in gewisser Weise der Sportsucht verfallen, mal mehr mal minder. Also mal 3 Wochen gar nix und dann wieder 3 mal die Woche mit starkem "Sport-Druck-Gefühl". Immer verbunden mit dem Druck mein Sportausdauerziel auch auf jeden Fall zu erreichen, auch wenn ich weiß, dass es unnütz ist...sich auch noch so selbst zusätzlich unter weiteren Druck zu setzen.
Nutze den Sport also um Gegendruck aufzubauen und abzulassen. Ähnlich wie der bulim. Kotzdruck...
Mach es aber auch um mich von sonstigen psycho-Problemen abzulenken, denn beim Sport muss man nicht viel nachdenken. Wie ist das bei dir?

Außerdem hab ich noch die Kaffeesucht, Vitamintablettensucht und Nagelkausucht.

Rebellion

ach

Verfasst: So Jan 13, 2008 16:55
von Joe
hallöle.. danke für deine Antwort ...
bei mir ist es glaub ich alles aufeinmal..
miene besten, größten, krassesten erkenntnisse über mich , über die KRankheit und über mein Leben hab ich nunmal beim Sport.. weil ich gerade wie du schon sagst.. ungestört bin.. ich hör Musik, bin dann weg... je nach dem was läuft.. Aggressionen raus .. Wut raus.. alles auf dem Laufband lassen..
wenn traurige songs kommen ... naja.. ..
Das Training ist Mittel um mich mit mir zu konfrontieren.. aber vor allem um die Gefühle rauszulassen, die ich sonst nicht loswerde.. weil ich sie ja nicht mehr ins Klo spül.. ich lass da meine Wut, meinen Zorn... das Ausdauergerät ist quasi dazwischen geschaltet.. so dass ich meine negativen Gefühle nicht mehr ganz ungefiltert gegen mich richte wie beim K*** .. so hab ich mir das jedenfalls zurechtgetüddelt...

Oh ja.. KOFFEEEEEIIIINNN !! Her damit!! Is überhaupt n gutes Stichwort... der Kaffee is gerad durchgelaufen
alles Liebe
Joe

Verfasst: Fr Feb 15, 2008 0:26
von Nati
Hallo,

ich hatte ein Jahr lang extreme Sportsucht, als ich magersüchtig war.

Ich wollte anfangs nur sportlicher und durchtrainierter werden und hab angefangen täglich Sport zu machen. Und das fatale ist, durch die Fortschritte die ich gemacht hab, war ich regelrecht beflügelt das tägliche Pensum immer mehr zu steigern.

Hab jeden Tag mind. eine Stunde Sport gemacht, meistens aber sogar zwei Stunden.
Selbst als ich Grippe hatte musste ich trainieren.

Als ich einmal beim Hautarzt war und mir ein paar Muttermale entfernen lassen musste, meinte er, dass ich zwei Wochen keinen Sport machen darf, damit die Haut nicht gedehnt wird.
Das war für mich so unvorstellbar, hab fast einen hysterischen Anfall bekommen. Hab natürlich trotzdem täglich trainiert.

Einmal hatte ich nen Husten der dann fast chronisch geworden ist, weil ich mir keine Pause gönnen wollte. Hatte dann 2 Monate lang diesen elenden Husten!

Außerdem ist das Ganze natürlich auch sehr zeitintensiv.
Ich stand zu der Zeit gerade kurz vor meiner Diplomprüfung. Während bei meinen Kommilitonen nur noch das Thema lernen aktuell war, hatte für mich trotzdem der Sport absolute Priorität! Danach war ich dann oft zu erschlagen und zu müde zum Lernen.

Weil es mir auch peinlich war dass mich im Fitnessstudio schon alle kannten, bin ich immer zwischen zwei Fitnessstudios gependelt (genauso wie ich es jetzt in meiner Bulimiephase mit den Supermärkten mache)
Es ist echt alles einfach nur makaber!

Verfasst: Fr Feb 15, 2008 12:47
von sasi
ich bin froh beiträge zu sportsucht hier zu lesen! hab darüber noch nicht viel geredet. weiß auch nicht ob ich sportsüchtig bin. aber das was ihr da beschreibt mit diesem druck verspüre ich auch.

und irgendwie ist des wohl nimmer normal. ich mache auch täglich sport und unter einer stunde geht nichts. ich nehm auch keine rücksicht wenn ich krank bin. auch wenn ich antibiotika oder andre medikamente nehm.

ich brauch den sport! das ist nicht mehr normal denk ich

sasi

Verfasst: Fr Feb 15, 2008 14:51
von nowaytoolong
Das ist ganz interessant hier zu lesen, wie es euch mit dem sport geht.

vielleicht kann ich auch meine kleine geschichte bezüglich sport erzählen, auch wenn sie vielleicht nicht direkt dem begriff sportsucht zugewiesen werden kann (...oder doch?!?).

mein leben in den letzten 10 jahren war hauptsächlich geprägt von sport. mit 10 habe ich zum b*ball spielen angefangen, was ich bis heute begeistert weitermache. sport ist mein absoluter favorit, mein hobby nummer eins geworden. vor allem während der letzten 5 jahre hab ich praktisch keinen tag ohne sport gelebt, ich hab es einfach gebraucht jeden tag, als körperlichen ausgleich. sport ist ein teil von mir- seis nun schwimmen, muskelaufbau, laufen, b*ball, f*ball, tennis, wandern, wintersport… ich mag einfach alles. hatte auch immer schon große erwartungen an mich selbst mit dem sport, da ich ziemlich talentiert bin, v.a. beim b*ball eben. ich bin immer sehr konsequent gewesen, da ich meine ziele erreichen wollte und das auch tat. so zu arbeiten und zu trainieren hab ich sehr genossen und meine zeit gerne hinein investiert.

seit ich aber letzten sommer in eine kleine krise gekommen bin – mit depression und der entwicklung meiner e.s. - merke ich, dass mir der sport öfters zur last wird, ich spüre zum ersten mal, dass ich nicht mehr die kraft bzw. lust dazu habe, weil mich meine ES so belastet und mich daran hindert, spass zu haben bzw. alle die sachen zu machen, die ich eigentlich so gerne täte. (im laufe meiner e.s. nehme ich leider auch eher zu als ab, das ist doppelt schlimm für mich) das ist so unheimlich frustrierend… wenn ich bessere phasen in meinem essverhalten habe, dann mach ich wieder unheimlich viel sport (oft auch übertrieben), auch um mein gewissen zu beruhigen, dass ich abnehm, alles im griff hab, wie "früher" bin, usw.

na ja, jedenfalls frage ich mich, ob ich vielleicht nicht doch in gewisser weise sportsüchtig bin bzw. ich diese gewohnheit meiner jugendjahre als innere sucht übernommen habe. vielleicht ist es mir in letzter zeit einfach zu viel geworden, da ich immer so gewissenhaft und ehrgeizig (auch mit meiner guten ernährung!) war und durch den sport vielleicht ein unterdrücktes bzw. kompensiertes bedürfnis teilweise nun durch das essen „befriedige“. oder ist der druck und die erwartungen an meine sportlichen leistungen, zu groß geworden und nun brich ich einfach zusammen und beweg mich völlig ins andere extrem - faulheit und schlechte ernährung und ES?? früher hatte ich kein problem mit dem essen, hab gelernt total gesund und regelmäßig zu essen und es war nie ein problem für mich. ich würd da so gern wieder zurück aber ich hab die kraft dazu momentan einfach nicht und versteh die welt sowieso nicht mehr….
na ja, soviel nur zu meiner eigenen situation mit dem sport. vielleicht habt ihr ja noch fragen… ich könnte ja noch lange weiterschreiben aber das passt jetzt nicht ;)

liebe grüße, bis später

noway