Zahnschäden durch Bulimie

#1
Hallo zusammen,

ich hab 4,5 Jahre sehr heftig unter Bulimie gelitten, nun bin ich etwa 2 Jahre weitgehend davon weg. Aber meine Zähne sind sehr in Mitleidenschaft gezogen. :( Ich war auch sehr lange nicht beim Zahnarzt, weil ich mich zum einen wegen der Krankheit nicht getraut hab und sowieso ein großer Schisshase bin, wenn es um Mundbehandlung geht.
Lieber geh ich 5 mal zum Frauenarzt als einmal zum Zahnarzt! :oops:

Ich frag mich auch, ob der Zahnarzt überhaupt was machen kann, ohne dass man Unsummen dafür hinblättern muss (was ich als Studentin eh nicht kann). Der ganze Zahnschmelz is ja weg. Oder gibt es jemanden, wo die Krankenkasse die Zahnbehandlung unterstützt hat, weil die Zahnschäden von der B kommen?
Was habt ihr überhaupt für Erfahrungen zu diesem Thema?
Wie gehen die Zahnärzte damit um, wenn man sagt, dass man erbricht/erbrochen hat?
Ich hab voll Angst, dass er null Verständnis dafür hat.
Leider hab ich hier nämlich auch noch keinen Zahnarzt, da ich eben noch bei keinem war, seit ich hier zum studieren bin.

Freu mich über jeden Kommentar zu diesem Thema!

Gruß

Gianna

Re: Zahnschäden durvh Bulimie

#2
Gianna hat geschrieben:
und sowieso ein großer Schisshase bin, wenn es um Mundbehandlung geht.
Lieber geh ich 5 mal zum Frauenarzt als einmal zum Zahnarzt! :oops:
das kenn ich leider nur zu gut..
Wie gehen die Zahnärzte damit um, wenn man sagt, dass man erbricht/erbrochen hat?
mmhh.. so unterschiedlich die menschen sind sind wohl auch die zahnärzte..
aber ich denke-trau dich einfach-sag´s!
was soll schon passieren?
er kennt dich eh nicht

und ich denke zahnärzte bekommen das immer wieder zu hören.

lg dark

#3
Wie gehen die Zahnärzte damit um, wenn man sagt, dass man erbricht/erbrochen hat?
ich war bei einem neuen Zahnarzt und dem wollte ich es auch sagen... brauchte ich aber dann nicht, weil er mir einen Fragebogen aushändigte, wo ich meine Daten noch mal angeben sollt etc...und da waren Fragen drauf zum ankreuzen...banale Fragen bezg Schmerzempfindlichkeit der Zähne, wie oft man sie wäscht...ob man raucht und....

ob man Bulimie hat/hatte...

ich glaub ich bin arg rot geworden beim ankreuzen...hab aber das ja angekreuzt....

und ich musste nichts sagen...aber wenn manche Ärzte schon solche Fragen haben, dann sind sie sicher informiert...vor allem die jüngeren Ärzte sicherlich...

lg

#4
das wär ja was!
bei meinem zahnarzt gibts das leider nicht, mit fragebogen und so. vielleicht wärs besser wenn doch... :roll:
"Walk the dark path
Sleep with angels
Call the past for help
Touch me with your love
And reveal to me my true name"

#5
Vielen Dank für die bisherigen Antworten.
Wenn der Zahnarzt so einen Fragebogen mit der spezifischen Frage nach Bulimie hätte, wäre das natürlich eine große Erleichterung.
Leider weiß man es ja vorher nicht...
Naja, mal schauen, ob ich mich noch irgendwie überwinden kann.
Über weitere Kommentare würd ich mich freuen..

#6
ich habe mich ehrlich gesagt schon öfter darüber gewundert, dass es beim Zahnarzt aufgefallen ist, wenn man Bulimie hat.
Meine Zahnärztin hat mich noch NIE darauf angesprochen und ich bin bei der bestimmt schon 25 Jahre (Oh Gott - bin ich alt!!!).
Kannn ja nicht sein, dass die das nicht merkt, oder?
Ich glaube, sie geht einfach respektvoll mit mir und damit um. Hm... oder?

Vielleicht ist das auch ganz unterschiedlich bei jedem??
Ich habe noch nie besonders gute Zähne gehabt und ungefähr einmal pro Jahr irgendwo ein Loch im Zahn und alle Backenzähne sind gefüllt. Und schief sind sie auch noch ein bischen...

Empfindlich sind meine Zähne immer unterschiedlich. Aber ich habe auch schon sehr lange die Erfahrung gemacht, das ich auf garkeinen Fall meine Zähne nach dem K* putzen darf. NIEMALS!!! Lieber den Mund mit Wasser ausspülen und warten. Und warten....
Außerdem benutze ich eine pflanzliche Zahncreme (nicht teurer als andere), seitdem ist das VIEL besser geworden mit meinen schmerzempfindlichen Zähnen.
Von WalaVita (=WALA): Citrisol Zahncreme (kostest glaube ich 3,- € oder so).

Es wird dir nach dem Zahnarzt besser gehen, ganz bestimmt. Vielleicht suchst du dir eine Frau - manchmal sind die für so ein Thema sensibilisierter. Nicht immer und alle - aber gerade Zähne ist ja auch etwas, wo man viel Gefühl braucht. Und die Männer ... naja, die tun sich da ja manchmal ein wenig schwer. (Natürlich auch nicht immer alle, aber tendenziell vielleicht doch ein wenig...)
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)

#7
@florina

Danke schön für deine ausführliche Antwort.
Wahrscheinlich hast du Recht damit, dass eine Frau als Zahnärztin vll. sensibler mit dem Thema umgehen kann. Mal gucken, was es überhaupt so gibt in meiner Nähe..
Das mit dem Nicht-Zähneputzen nach dem K* weiß ich und hab ich eben deshalb auch nicht gemacht, sondern nachher nur gespült, aber folgenlos bleibt es eben auf Dauer trotzdem nicht, wenn man so regelmäßig k*, wie ich es damals getan habe.
Naja.. jetzt ist es eben so und immerhin hält es mich oft erfolgreich von einem Rückfall ab, wenn ich dann an meine Zähne denke.. :roll:

#8
Ich weiß auch garnicht, ob man es überhaupt erzählen muss, wenn man beim Zahnarzt ist. Wenn du gefragt wirst danach, ist es doch immer noch früh genug, oder?
Wenn du dich entscheidest, darüber nicht zu sprechen - dann finde ich das völlig ok. Wieso ist es überhaupt wichtig für einen Zahnarzt zu wissen, ob jemand Bulimie hat, oder nicht? Der hat sich 'gefällichst' um deine Zähne zu kümmern - für den Rest bist du persönlich zuständig. Oder?
Was macht es für einen Unterschied, ob ein Zahnarzt das weiß, oder nicht?
Ich denke jedenfalls so darüber.
Wenn du selber entscheidest, dem Zahnarzt davon zu erzählen, weil DU es für wichtig hälst, ist das eine andere Sache. Aber sonst? Nö - wieso?

Ich habe auch schon SEHR lange Bulimie (aber ich bin im *es wird endlich spürbar besser* Stadium!) und trotzdem haben meine Zähne dann wohl ganz gut ausgehalten. Hm.. seltsam.
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)

#9
@florina

Ja, du hast natürlich Recht, dass man es dem Zahnarzt nicht sagen MUSS und wenn meine Zähne nicht so drunter gelitten hätten, würde ich auch nichts von der B sagen, aber meine Angst ist die, dass der Zahnarzt einen Blick in meinen Mund wirft, sich wundert und dann zwangsläufig fragt, warum denn mein Zahnschmelz so angegriffen ist.. Diese Vorstellung ist mir sowohl für mich als auch für den Zahnarzt peinlich. :?
Ich würde dann in so eine Rechtfertigungsposition kommen, während wenn ich es von mir aus sage, weiß der Zahnarzt, was auf ihn zu kommt und ist dann bestimmt nicht so erschrocken.

Ja ich weiß, ich mach mir wahrscheinlich viel zu große Gedanken. Der Zahnarzt hat sicher ganz andere Sorgen, als irgendeine bulimische Patientin und wird das alles viel professioneller sehen als ich es kann.

Immerhin habe ich mir mal eine Zahnärztin ausgesucht und mir die Tel.nr. aufgeschrieben. Jetzt wart ich nur noch auf einen großen Schub Überwindung, dass ich es schaffe, da einen Termin zu machen...

#10
Hab grad in der Suchfunktion nach einem passenden Thread gesucht^^
Ich schließ mich mal hier an.

Mein Freund hat neulich gemeint, meine Zähne seien dunkler/gelber geworden. Ich hatte durch Kaffeekonsum und Rauchen schon immer gelbe Zähne, aber nun scheinen sie noch dunkler geworden zu sein.

Kann das von dem Erbr** kommen?

Und dann hab ich noch eine Frage: Ich erbreche mich ziemlich häufig und habe starken Reflux :( . Meine vorderen Zähne haben feine Risse und sehen an manchen Stellen "zerbröselt" aus.
Können Fluoridtabletten oder spezielle Zahnpasta dies einwenig verhindern oder ist es eher Geldverschwendung?
Klar könnte ich ja meinen Zahnarzt fragen, aber ich hab unendliche Angst. Überhaupt, dass er bei nächster Untersuchung mir die ES "ansieht"... :cry:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

#11
hi...

ich bin auch so eine extreme Angstpatientin. Zu der Tatsache, dass ich Angst vorm ZA hatte, kam noch hinzu,dass ich befürchtete, er würde meine Krankheit aufdecken.
Ich wusste, dass alles möglichen Zähne kaputt sind, aber es dauerte nach den ersten Beschwerden ganze 3 Jahre, bis ich wieder hinging (d.h. 5 Jahre ohne Zahnarztbesuche!).
Diesen Sommer habe ich dann den Schritt gewagt und es begann eine Schmerzodysee- zwei Vollnarkosen, unzählige Termine, Zahnfleischentzündungen, mehrere Kronen im Mund....etc... und auch jetzt sind meine Zahnwurzeln und -nerven noch überreizt.

Nachts muss ich eine Gebisschiene tragen, weil ich sonst den ganzen tag Schmerzen im Mund habe.

Es war eine harte Zeit, ich wurde wirklich nicht geschont, aber ich bin sehr stolz auf mich, dass ich diesen Schritt gewagt habe,denn er ist Teil des Heilungsprozesses.
Geh hin- so schlimm wie bei mir kanns kaum sein :) Ich hatte nämlich wirklich viiiiiele Löcher!!

mfg

#12
Hab grad in der Suchfunktion nach einem passenden Thread gesucht^^
Ich schließ mich mal hier an.

Mein Freund hat neulich gemeint, meine Zähne seien dunkler/gelber geworden. Ich hatte durch Kaffeekonsum und Rauchen schon immer gelbe Zähne, aber nun scheinen sie noch dunkler geworden zu sein.

Kann das von dem Erbr** kommen?
Dass meine Zähne sich durch die Bulimie verfärbt hätten, konnte ich bei mir nicht feststellen. Natürlich gibt es bestimmte Stoffe, bei denen bekannt ist, dass sie auf Dauer zu Verfärbungen an den Zähnen führen können, z.B. Kaffee, Zigaretten, Tee Rotwein... , aber was bei dir genau die Ursache ist, kann wohl wirklich nur ein Zahnarzt herausfinden. Es gibt wohl auch eine spezielle Mundhygienemaßnahme, die der Zahnarzt machen kann und die auch eine Aufhellung bewirkt, aber genaueres weiß ich leider auch nicht darüber.

Und dann hab ich noch eine Frage: Ich erbreche mich ziemlich häufig und habe starken Reflux . Meine vorderen Zähne haben feine Risse und sehen an manchen Stellen "zerbröselt" aus.
Können Fluoridtabletten oder spezielle Zahnpasta dies einwenig verhindern oder ist es eher Geldverschwendung?
Klar könnte ich ja meinen Zahnarzt fragen, aber ich hab unendliche Angst. Überhaupt, dass er bei nächster Untersuchung mir die ES "ansieht"...
Ich glaube, es ist gar nicht erwiesen, ob Fluoridbehandlung bei Zahnschmelzschäden hilft. Die Uni Gießen führt zumindest gerate eine Langzeitstudie durch, um eben dies herauszufinden. Ich selbst benutze hin und wieder fluoridhaltige Zahnpasta (Elmex und Aronal), aber natürlich können die gegen häufiges Erbrechen auch nix mehr ausrichten. Man hat eben zumindest das Gefühl, irgendwas zu tun, um die Zähne ein kleines bißchen zu schützen.. Ob es tatsächlich was hilft - keine Ahnung...

hi...

ich bin auch so eine extreme Angstpatientin. Zu der Tatsache, dass ich Angst vorm ZA hatte, kam noch hinzu,dass ich befürchtete, er würde meine Krankheit aufdecken.
Ich wusste, dass alles möglichen Zähne kaputt sind, aber es dauerte nach den ersten Beschwerden ganze 3 Jahre, bis ich wieder hinging (d.h. 5 Jahre ohne Zahnarztbesuche!).
Diesen Sommer habe ich dann den Schritt gewagt und es begann eine Schmerzodysee- zwei Vollnarkosen, unzählige Termine, Zahnfleischentzündungen, mehrere Kronen im Mund....etc... und auch jetzt sind meine Zahnwurzeln und -nerven noch überreizt.

Nachts muss ich eine Gebisschiene tragen, weil ich sonst den ganzen tag Schmerzen im Mund habe.

Es war eine harte Zeit, ich wurde wirklich nicht geschont, aber ich bin sehr stolz auf mich, dass ich diesen Schritt gewagt habe,denn er ist Teil des Heilungsprozesses.
Geh hin- so schlimm wie bei mir kanns kaum sein Ich hatte nämlich wirklich viiiiiele Löcher!!

mfg
Toll, dass du das alles überstanden hast! :!:
Ich wünschte, ich könnte das auch behaupten.. :?
Musstest du denn viel zuzahlen bei diesen ganzen Behandlungen?
Wusste dein Zahnarzt von der Bulimie?

#13
Toll, dass du das alles überstanden hast! Exclamation
Ich wünschte, ich könnte das auch behaupten.. Confused
Musstest du denn viel zuzahlen bei diesen ganzen Behandlungen?
Wusste dein Zahnarzt von der Bulimie?
Die Rechnung war immens. Bin bei meinem Vater privat mitversichert, was bedeutet, dass erst einmal alles aus eigener Tasche gezahlt werden musste. Das kam auf 18.000€
Und das ist jetzt kein Scherz.
Wieviel die Beihilfe gezahlt hat, weiß ich gerade nicht, aber ich hoffe 80%.

Von der Krankheit habe ich nichts gesagt, im Nachhinein war es aber leichtsinnig, weil Vollnarkosen ja doch recht heftige Eingriffe sind und ich weiß ja nicht inwiefern mein Herz von der Störung betroffen ist. Ich habe schon manchmal das Gefühl, dass ich meinem Körper lange genug strapaziert habe. Selbstzerstörung in kleinen Happen... am schlimmsten und deutlichsten waren natürlich die Zahnschäden.

Ab nun gehe ich jedenfalls wieder regelmäßig zum Zahnarzt. Und als kleiner Trost an alle die auch Probleme haben: Ich hatte schon immer (Anlage!) schlechte Zähne, so schlimm wie bei mir ist es bei euch sicher nicht :) Und trotz aller Strapazen ist im Rückblick immer alles halb so schlimm.

pocket

zahnschäden....ab wann..????

#14
na, das ist grad mein thema, auch wenn ich sehr neu hier bin, dazu weiß ich mehr als genug....

ich habe seit ich 16 bin probleme mit den zähnen...und immer wieder, sehr schmerzhaft und schlimm.

heut mit knapp 50 habe ich im oberkiefer noch 3 eigene, aber überkronte zähne und im unterkiefer sieht es ähnlich aus, mein erstes teilgebiß hatte ich mit 30........ :oops: ich kann nur sagen ein absolutes schei......gefühl....

fragt ruhig..... :?

#15
hey ihr,

also zum thema zahnarzt und ob er es merkt:
mein zahnarzt und sogar die zahnarzthelferin ist es bei der vorsorgeuntersuchung damals aufgefallen, dass mein zahnschmelz angegriffen ist (und das bereits nach einem halben jahr bulimie).
der verdacht von ihnen fiel nicht direkt auf bulimie, sondern wie viele ärzte anfangs fälschlicherweise vermuten auf ein putztrauma (d.h. dass der patient kurzzeitig zu stark mit der zahnbürste geputzt hat).

aber ganz ehrlich: wenn über jahre hinweg, die zähne immer mehr angegriffen werden, glaube ich schon, dass es einigen ärzten auffällt. hab dazu auch schon beiträge im internet gelesen, einfach mal bei der bildesuche in google zähne+ bulimie eingeben, da gibts einige artikel dazu, in denen das thema diskutiert wird.
hatte nun ein jahr lang bulimie, bin jetzt seit bald einem jahr rückfallsfrei aber meine zähne haben schäden davongetragen. vor allem mein zahnschmelz an den vorderzähnen, man sieht richtig, dass sie an manchen stellen sehr durchsichtig geworden sind, das war vorher nicht so.