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Gefühl nicht im Körper zu sein

Verfasst: Do Feb 08, 2007 22:40
von Henrike24
Hallo, habt ihr das auch manchmal, dass Gefühl, dass ihr gar nicht in Eurem Körper seid? Ich fühl mich manchmal so ferngesteuert und so, als wäre ich gar nicht richtig da. Kennt das wer? Kann man was dagegen machen?
Gruß von Henrike

Verfasst: Fr Feb 09, 2007 14:20
von nicoli
nimmst du medis oder sonst etwas, was diesen zustand hervorrufen könnte ?

lg
nicoli

Verfasst: Fr Feb 09, 2007 15:43
von Shy
hi henrike,

ichh kenn das gefühl....nehm allerdings nur ab und an medis. aber ich denke nich, dass es daran liegt. ich glaub das is so ne art erschöpfungszustand....mmmh :roll:

Verfasst: Fr Feb 09, 2007 16:15
von Henrike24
Hallo Ihr beiden, nein, ich nehme keine Medis. Das ist so ein betäubtes Gefühl, weiß nich wie ich das beschreiben soll. meistens hab ich das, wenn es mir ES-mäßig ziemlich schlecht geht.

Verfasst: Fr Feb 09, 2007 16:21
von shirokuma2
hallohenrike,


auch ohne tabs denke ich, dasses da einfach eine ganz starke willensseite in uns gibt, die das einfach nicht mehr mitmachen will und raus will, weil die einfach nicht mehr mag und nicht mehr kann...
klingt vielleicht etwas auf der "meta-ebene"... aber möglicherweise ist das gar nicht schlecht, dass da noch ein teil des "ich" ist, der sich gegen deinen zustand einfach wehrt..."rausgeht"... und zeigt dir den weg, zeigt die, dass es ein "raus" aus der situation gibt, ein leben da draussen, ein NORMALES...?

Verfasst: Fr Feb 09, 2007 16:30
von Henrike24
Hallo shirokuma2,
shirokuma2 hat geschrieben:aber möglicherweise ist das gar nicht schlecht, dass da noch ein teil des "ich" ist, der sich gegen deinen zustand einfach wehrt..."rausgeht"... und zeigt dir den weg, zeigt die, dass es ein "raus" aus der situation gibt, ein leben da draussen, ein NORMALES...?
Das hast Du schön geschrieben, danke.

Henrike

P.S.: Was hast Du denn für einen unheimlichen Avatar :shock: (obwohl, irgendwie passt er ja, da ist etwas wahres dran).

nicht im körper

Verfasst: Fr Feb 09, 2007 17:22
von marina5
hi henrike
das gefühl kenne ich auch, und ich kann dir sagen das das mit Medi, nichts zutun aht, sondern wie du sagtest, wenn es dir bei ES schlecht geht, man ist ferngesteuert, als ob einer dir die befehle gibt und du machst alles automatisch...
was dagegen hilt, das ist eine gute frage, ich versuche mich meistens mit etwas abzulenken, insofern das möglich ist und der hirn es zulässt(undd er innere schweinehund), buch lesen, oder arbeitamässig was erledigen, oder jemanden anrufen und reden, über alles...hoffe das es klappt

Verfasst: Fr Feb 09, 2007 17:47
von Finchen
Hi Henrike!
Bei mir tritt es auch auf,wenn es essensmäßig schlecht läuft,ich denke es könnte auch auf eine depression hindeuten.ich bin dann immer total niedergeschlagen und fühle mich wie in einer dunstwolke,dann merke ich auch gar nicht mehr richtig was ich tue und nehme das um mich herum nur scheinbar wahr :(
ich denke marina hat recht,da hilft wohl am besten ablenkung und soziale kontakte.
ich wünsche dir alles gute!
LG Finchen

Verfasst: Fr Feb 09, 2007 19:35
von Djinn
hallo,

wann hast du denn diese Zustände? ich denke, es gibt da 2 Erklärungsansätze

1. nach dem Erbrechen: Erschöpfung, Schwäche, Kreislaufprobleme. das fühlt sich dann so an wie in Watte gepackt, wie wenn du Fieber hättest oder zu schnell aufgestanden bist und dir beinahe schwarz wird vor Augen. Da hilft viel trinken, ausruhen, an die frische Luft, das übliche Programm halt nach dem Erbrechen um Schadensbegrenzung zu betreiben

2. etwas anderes ist das Wegdriften, eine Art Abspalten. Ich beschreibe das gerne wie ins Narrenkästchen Schauen. Das kann soweit gehen, dass du auch das Gefühl für deinen Körper verlierst, so als ob du ihn verlassen würdest. Das ist denke ich eine Art Fluchtversuch, passiert dann wenn du vielleicht mit starkem Stress, emotionaler Belastung konfrontiert wirst.

Hast du denn mal etwas sehr schlimmes erlebt? Gewalt, m*ssbr**ch, Verlust? Oft ist nämlich dieses Wegdriften und Abspalten eine Reaktion auf diese schlimmen Ereignisse, weil du nicht in der Lage bist, diesen Schmerz und Schock gänzlich zu spüren und zu verarbeiten.

Verfasst: Sa Feb 10, 2007 13:43
von Henrike24
Halli Djinn,

danke für deine Antwort.
Djinn hat geschrieben:2. etwas anderes ist das Wegdriften, eine Art Abspalten. (...) Das kann soweit gehen, dass du auch das Gefühl für deinen Körper verlierst, so als ob du ihn verlassen würdest. Das ist denke ich eine Art Fluchtversuch, passiert dann wenn du vielleicht mit starkem Stress, emotionaler Belastung konfrontiert wirst.
Ja, genau das ist das, was ich meine. Nach dem K***** ist mir zwar auch manchmal schwindelig, aber das meine ich nicht. Dann bin ich nämlich noch bei mir.
Djinn hat geschrieben:Hast du denn mal etwas sehr schlimmes erlebt? Gewalt, m*ssbr**ch, Verlust?


Ja, hab ich, aber das ist schon so lang her. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das was damit zu tun hat. Weil es tritt ja nicht in Form von Flashbacks auf, sondern im Alltag, manchmal mitten auf der Straße und dann ist mir alles egal und ich nehm die Welt um mich rum nicht mehr wahr.

Früher hab ich mich oft mit SVV aus diesem Zustand geholt, aber das mach ich jetz nicht mehr und nun weiß ich nicht mehr, wie ich mich da rausholen soll :?.

Henrike

Verfasst: Sa Feb 10, 2007 14:01
von Djinn
hallo Henrike,

das klingt ganz verdächtig nach einer dissoziativen Störung. Schau mal im Netz nach...Dissoziation, dissoziative Identiätsstörung, etc. Ist meiner Ansicht nach auch nicht von alleine in den Griff zu bekommen - machst du Therapie? wenn ja, sprichst du diese Zustände auch an? Ich hatte sowas auch, tlw. passiert es mir jetzt noch, allerdings merke ich jetzt schon sehr schnell wenn ich in so einem Zustand bin. Außerdem war esbei mir nie so arg, dass ich bspw. richtige Lücken hatte und an einem Ort war und nicht wusste wie ich da hingekommen bin, etc. Aber ich hatte manchmal das gefühl Körperteile nicht mehr zu spüren oder (vorallem beim Duschen) dass Zeit verging ohne dass ich wusste, was ich gemacht habe - also so richtig weggedriftet bin.

Dass deine Erlebnisse schon länger her sind und du "erst jetzt" solche Zustände verstärkt hast, wundert mich nicht. Es kann außerdem sein, dass du auch früher schon dissoziiert hast und es gar nicht gemerkt hast. Während der SV passiert meist auch soetwas, du wirst also schon damals in solchen Zuständen gewesen sein, ohne dass du dir dessen bewusst warst.

Was mir hilft ist eben dieses Bewusstmachen, dass ich am Wegdriften bin. Meist reicht das schon um wieder im Hier und Jetzt zu sein. Das bedarf einer gewissen Achtsamkeit und Übung. Außerdem hilft mir Beobachten von Dingen, die mich mit dem Hier und Jetzt verbinden. Blumen anschauen, Menschen in Gedanken beschreiben, bewusst ein und aus atmen, meine Schritte zählen, ganz bewusst auftreten und den Boden spüren, etc. Also ein Verankern mit der Realität, den eigenen Körper ganz genau wahrnehmen.

Trotzallem wäre ich vorsichtig mit Selbsthilfe. Denn ich habe in der Klinik auch Menschen kennengelernt, bei denen das ausgeufert ist, die sich sehr schwer verletzt haben oder die plötzlich an Orten waren ohne zuwissen wieso und wie und die sich nicht kannten...es kann also schon auch Formen annehmen, die dich sehr beeinträchtigen in deinem Leben. Es gibt auch medikamentöse Hilfe...

alles gute, djinn

PS: Flashbacks sind tatsächlich was ganz anderes als Dissoziation. Wie gesagt, lies mal bisschen drüber.

Verfasst: Sa Feb 10, 2007 17:13
von Henrike24
Hallo Djinn,

danke für Deine lieben und aufschlussreichen Worte.

Die leichte Form des Dissoziierens könnte es vielleicht schon sein, zumindest find ich mich in verschiedenen Beschreibungen im I-Net wieder.

Ja, ich bin Therapie, aber ich hab mich noch nicht getraut, das anzusprechen. Das muss doch bekloppt klingen, wenn ich sag, dass ich nicht richtig in meinem Körper bin. Naja, wenn es sogar einen Namen dafür gibt, sollt ich es vielleicht tun.

Lücken hab ich auch nicht, nur manchmal kein Zeitgefühl, ich spür mich nicht mehr, fühl meinen Körper nicht mehr und hab das Gefühl grad nichts, was mit meinem Körper zusammenhängt, beeinflussen zu können und von der Welt abgespalten zu sein.
Das mit dem Duschen kenn ich auch. Wobei ich da oft ganz heiß dusch oder manchmal auch ganz kalt, um mich wieder zu spüren.

Lieben Gruß von Henrike

Verfasst: So Feb 11, 2007 21:32
von Djinn
Hallo Henrike,

freu mich, dass ich dir ein bissl helfen konnte und dass du was mit dem Begriff anfangen konntest. Für mich ist das ein sehr schwer verständliches Phänomen, ich kann es kaum erklären und doch finde ich mich auch in den Beschreibungen wieder...allerdings erst, seit ich mir bewusst bin, dass ich manchmal irgendwo hin drifte oder wie du sagst, so gar nicht mehr in meinem Körper bin dh. mich so fern jeglicher Realität fühle. Ich habe das manchmal auch schon so beschrieben, dass das Leben ein Zug ist und ich irgendwo an der Strecke sitze und der Zug an mir vorbei fährt, ich aber eben nicht im Zug bin sondern daneben....


Ich glaube, du kannst das ruhig ansprechen, es klingt so absurd, vielleicht auch bedrohlich, aber leichte Formen haben viele von "uns"...das sollte deinen Therapeuten nicht gleich aus der Bahn werfen. Das was du beschreibst ist glaube ich ganz typisch....Maßnahmen setzen um sich wieder zu spüren, ich bin eben gerade dabei, Maßnahmen zu erlernen, die mir nicht schaden.


Spürst du dich tatsächlich nicht, also ist ein Körperteil so richtig taub oder brauchst du einfach stärkere Reize als "Normale" um eben einen Impuls zu bekommen? Bei mir ist es so, dass ich auch schon so richtig taube Hände zum Beispiel hatte aber meist ist es so, dass ich beispielsweise unempfindlicher bin als mein Freund. Ich dusche auch oft kalt und es macht mir nichts aus - mein Freund findet das ganz schrecklich, oder ich laufe ohne Socken herum, habe aber schon ganz kalte Füße und registriere das erst sehr spät, wenn sie schon eiskalt sind. Oder ich ziehe zu wenig an beim nach draussen gehen und werde mir erst dessen bewusst, wenn mir sehr sehr kalt ist....


Auch liebe Grüße,djinn

Verfasst: Di Feb 13, 2007 10:01
von Henrike24
Hallo Djinn,
Djinn hat geschrieben:Spürst du dich tatsächlich nicht, also ist ein Körperteil so richtig taub oder brauchst du einfach stärkere Reize als "Normale" um eben einen Impuls zu bekommen?
Einzelne Körperteile fühlen sich richtig taub an, aber was viel schlimmer ist: ich hab das Gefühl, dass sie meine Befhele nicht mehr ausfürhen können. Also ich denke, dass ich meinen Arm bewegen will, aberich bin so in mir erstarrt, dass das nicht geht. Oder wenn ich durch die Stadt laufe, laufe ich wie automatisch, so als würd ich selbst gar nicht laufen. Das ist schwer zu beschreiben.

Werd mal gucken, ob ich es heute meiner Thera erzähl.

Henrike

Verfasst: Di Feb 13, 2007 10:52
von Djinn
Hallo Henrike,

hmm, das habe ich erst sehr sehr selten gehabt, vorallem in der Klinik...da stand ich total unter Strom. Ansonsten ist mir das vorallem in der Nacht passiert - da weiß ich allerdings nicht ob ich im Halbschlaf bin und das eben ganz normal ist, oder ob das tatsächlich so ein "aussteigen" ist.

Habe den Mut und sprich das an, es ist nichts wofür du dich schämen musst! Ganz im Gegenteil! und es wird dir sicher ein Stein vom Herzen fallen, wenn du mit jemandem richtig drüber reden kannst. Es ist ja nicht angenehm, solche Zustände und Gefühle zu haben...

Ich glaube, früher hatte ich auch manchmal auf der Strasse oder unter Leuten das Gefühl wie in Watte zu sein, wie in Trance durch die Welt zu spazieren. Aber dass meine Gliedmaßen nicht reagiert hätten...das kenne ich nicht bzw. nur im Bett.

Ich drücke dir die Daumen, hab keine Angst davor darüber zu sprechen, das ist wirklich unbegründet.

Vielleciht magst du ja erzählen, wie das Gespräch gelaufen ist, würde mich freuen.

lg
djinn