Hallo Valerie,

[quote="Valerie"
Muss man wirklich kotzen, wenn man zu viel Sport treibt?
Eine Zeit lang habe ich ziemlich exzessiv Sport getrieben (also mehrere Stunden täglich), so etwas ist mir aber nie passiert... [/quote]

Das war jetzt nicht so gemeint, dass man einfach viel rumlaufen soll, um das "Rumkratzen im Rachen" umgehen zu können. Die Aussage war etwas unbedacht von mir, entschuldige!
Exzessiv Sport zu treiben ist wahrscheinlich eher ungesund... Das was ich meinte betrifft wohl weniger die Dauer, mehr das Tempo, denn jeder weiß, wer bei einem Langlauf schnell startet, gibt schnell auf ( und das ist wahrscheinlich ebenfalls nicht empfehlenswert... ).
Erst atmet man schneller, dann hechelt man, Beine und Arme werden schwer und wenn man dann nicht das TEMPO senkt, so KANN es zum Schwindel, Kotzen, Umkippen oder was auch immer führen.

Ein Erklärungsversuch ( bitte korregiert mich wenn ich falsch liege ):

Ein angespannter Muskel kann sich nur entspannen indem ATP wieder zu ADP und Pi abgebaut wird.

Beispiel: beim laufen wird mehr ATP verbraucht als durch Zellatmung regeneriert wird.
Nach 10 s ist das gesamte ATP im Muskel verbraucht
→ körper befindet sich nach wenigen sekunden in einer anaeroben situation, weil er nicht mehr genug sauerstoff für die ATP bildung per Zellatmung bekommt.
Strategie um den Sauerstoffmangel auszugleichen:

1. Myoglobin
Körper kann auf Sauerstoffreserven im Muskelgewebe zurückgreifen. Sauerstoff ist an Myoglobin gebunden ( deshalb sind Muskeln auch rot )
2. Kreatinphosphat
Kreatinphosphat ist eine sofort verfügbare Energiereserve im Muskel. ( Kreatinphosphat + ADP → Kreatin + ATP )
3. Milchsäuregärung ( Glucose → Milchsäure (Lactat) + ATP )

Wenn die zelle mehr energie benötigt baut sie glucose in Milchsäure um.
Sie läuft schnell ab und liefert die 2- bis 3fache Menge an ATP als bei der Zellatmung. So kann also hoffentlich der erforderliche ATP konzentrationslevel gehalten werden.

Nachteile: -EXTREMhoher verbrauch an Glucose ( 30-45x mehr Glucose für 2-3fache Menge an ATP wie bei der Zellatmung (weil bei Zellatmung 30 ATP statt 2 ATP gewonnen werden ist die Zellatmung 15x effektiver... )
-Milchsäure sammelt sich an und behindert den Sauerstofftransport.

In Hochleistungssituationen ist die Milchsäuregärung die letzte Energiequelle, bis es wieder ausreichend Sauerstoff gibt.
Für die gesamte ATP Versorgung hält die Milchsäuregärung aber nur kurz hin, weil die Glucose-Vorräte schnell aufgebraucht werden.
Außerdem senkt die sich im Blut ansammelnde Milchsäure die Transportkapazität des Hämoglobins für Sauerstoff ab (Bohr-Effekt) und
behindert so die aerobe ATP-Gewinnung, welche die Gärung ja wieder ablösen soll.
Wenn sich ein Läufer in dieser Phase nun überfordert, so verspürt er Atemnot ( man atmet schneller → hechelt → die Puste geht aus );
wenn er das Tempo jetzt beibehält, wird er zusammenbrechen.
Solange die Milchsäuregärung auf Hochtouren läuft, häuft sich weitere Milchsäure an, da diese nicht schnell genug in der Leber abgebaut und erst recht nicht (unter Energieaufwand) wieder zu Glucose umgebaut wird.
Diese so genannte Übersäuerung des Organismus macht ihn müde (Arme und Beine werden schwer).
Jemand der regelmäßig trainiert produziert interessanterweise mehr Milchsäure, als jener, der nicht trainiert. Offenbar fördert das Training die Nutzung der Milchsäuregärung, um die ATP-versorgung sicher zu stellen.

Übrigens: Da die Lactatwerte beim Langlaufen eig immer ansteigen, setzt man sich danach ja nicht hin, sondern geht noch ein paar Schritte, da das die hohen Lactatwerte schneller sinken lässt

Wahrscheinlich hab ich jetzt noch mehr Verwirrung in die Sache gebracht
Trotzdem, liebe mitternächtliche Grüße,
KleinerEngel

Hi ihr Lieben,

ich will den Thread auch mal fix für meine Zwecke nutzen, zumal ich die gleiche Beobachtung gemacht habe (dachte schon, ich wär bescheuert ). Danke auch an Wolke für die einleuchtende Erklärung!

Mein Problem ist gerade eher der Umkehrschluss: sobald ich ein paar Tage lang FA-frei lebe, leide ich automatisch an Verstopfung. Aktuell konnte ich seit einer Woche nicht "groß" aufs Klo und hab so starke Schmerzen im Bauch, dass die bis in die Beine und in den Rücken ziehen. Wie der Bauch aussieht, muss ich glaub ich nicht beschreiben. Muss dazu sagen, dass ich in der Zeit mehr als reichlich gegessen habe (Geburtstagsessen, jeden Tag warm von meinem Freund gekocht, jeden Tag Süßigkeiten ... da kann ich mich einfach nicht zurückhalten, auch wenn's stopfend ist).

Jetzt gerade sind zu den Schmerzen noch Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen gekommen. Kann natürlich auch andere Ursachen haben, eine Erkältung oder so. Aber ich fühl mich so schwach, das geht gar nicht mehr. Vorhin war ich im Drogeriemarkt und hatte zum ersten Mal in meinem Leben ein Päckchen AFM in der Hand, hab sie aber wieder zurückgestellt. Mit dem Scheiß wollt ich niemals anfangen. Und jetzt bin ich allein zu Hause und haarscharf vor einem FA, obwohl ich mich eigentlich elendig und gar nicht nach essen fühle ... einfach, damit diese Schmerzen endlich weg sind.

Tut mir Leid, ihr Lieben, ich fühl mich einfach so elend und krank und wusste nicht, wohin mit meinen Gedanken. Meinen Freund hat sich in letzter Zeit echt genug von meinen Darmproblemen anhören müssen und hat mir gestern vorm Fernseher auch ganz lieb den Bauch gestreichelt. (Keiko die Sexbombe mit Darm kurz vorm Platzen. *grins*)

Danke, Joliana!

Ja, ich hab mir die ganzen letzten Tage diverse Kräutertees reingezogen (gerade einen Liter Fenchel-Kümmel-Anis). So ballaststoffreiches Zeug hat mein Freund leider nicht da, der ist 'n chronischer Toast- und Pizza-Esser und kennt kein Vollkorn oder Gemüse.

Gegen Milchzucker bin ich glaub ich abgehärtet, das Zeug musste ich mir als Kind bei Verstopfungen immer in die Milch rühren. Trockenfrüchte etc. futter ich tatsächlich viel und gerne, trinke auch viel Kaffee, aber das hilft irgendwie alles nicht.

Mal gucken, wie lang ich noch "sammeln" kann. Auf jeden Fall gibt's keinen FA heute Abend, ich krabbel ins Bett und kurier hoffentlich das Fieber aus.

Ich würde dir auch raten zum Arzt zu schauen, habe den gleichen Zustand, und drei Sachen helfen mir extrem.
- Viel Trinken
- Sport kurbelt iwie alles an und dann gehts leichter xD
- Floh- oder Leinsamen über nacht in Wasser einweichen lassen, am Nächsten Tag in der Früh trinken und Körner kauen oder in Joghurt oder sonstiges mischen. (Menge: so ca. 1 Esslöffel)
Längerfristig machen, wirkt erst ab 2 - 3 Tag, aber ist dann wirklich besser.

Sonnst kann noch, Sauerkrautsaft, Pflaumensaft oder Dörrpflaumen in Wasser einweichen, Saft und Früchte essen. Milchzucker, naturtrüber Apfelsaft und den Bauch im Uhrzeigersinn im Kreis langsam streicheln.

Jo, glaub das wars, aber wenn du sehr schlimme Schmerzen hast geh wirklich zum Arzt. Hatte auch schon einige Schlaflose Nächte weil ich so Bauchweh hatte.

Zum Schluss nochn Zitat von meiner Mutter "Wenn nix rein geht, was sollte raus kommen^^"

Danke, korniweckerl und joliana

Um mal schnell einen Zwischenstand durchzugeben: ich war gestern beim Arzt, hab einen grippalen Infekt und eben die dolle Verstopfung im Moment noch dazu. Hab ihm gesagt, dass ich kein AFM möchte, aber trotzdem auf jeden Fall was passieren muss. Er hat meinen Bauch abgetastet und abgehört, meinte dann, mein Darm macht noch Geräusche, was gut ist.

Er hat mir dann so eine Art Mineralpülverchen aufgeschrieben, das den Stuhl weich macht, ohne direkt abführend zu wirken. Selbiges hat mir auch die Apothekerin gesagt; daher wirkt das Zeug auch erst nach ein bis zwei Tagen. Ist wohl sehr mild und auch nicht verschreibungspflichtig. Ich hab mir gestern Abend (auf Empfehlung) zwei von den Beutelchen reingezogen und war echt positiv überrascht: Schon in der Nacht merkte ich, dass sich was tut und heute morgen "konnte" ich dann - nicht sehr viel, aber immerhin.

Korni, sobald ich mich fit genug zum Einkaufen fühl, werd ich Dörrpflaumen und Leinsamen o.ä. besorgen, um dem Problem erstmal vorzubeugen. Sport mach ich im Moment gar nicht (eigentlich noch nie so richtig ... ich glaub, ich bin die faulste Essgestörte der Welt ). Wird wohl wirklich Zeit, das mal in Angriff zu nehmen.