Ich glaube wenn man anderen irgendwie helfen kann, dann gibt das einem selbst ganz viel Kraft. Geht es dir nicht auch manchmal so? Und ein bischen spiegelt sich davon auch in uns selber wieder: Denn die 'Tipps' sind ja ein Teil von uns und unser Unterbewustsein bekommt das sehr gut mit, was da abläuft. Es kann nur nicht so gut unterscheiden, wer da jetzt eigentlich genau gemeint war
Also du brauchst dir garkeine Sorgen zu machen, ich bekomme schon ganz viel, wenn es dir manchmal ein bischen besser geht. Ich glaube daher gibt es auch so viele Ärzte, Therapeuten usw. .
Ich habe in diesem Jahr eine zweijährige Therapie beendet. So auf den ersten Blick dachte ich, wofür war die jetzt eigentlich gut, ausser dass ich den Therapeuten toll fand?
Aber so nach und nach stelle ich fest, das ich dadurch einen Anstoß bekommen habe, anders über mich und was ich aus mir und meinem Leben mache, zu denken.
Jetzt suche ich weiter. Dabei helfen mir meine Ausbilder/innen, meine Bücher und meine Erfahrungen die ich mache.
Aber was am mir am meisten hilft ist die Erkenntnis, dass es nur einen Menschen in meinem Leben gibt, der mir wirklich helfen kann, der als einziger ganz genau weiß was für mich gut ist: Das bin ich selber.
Das war erst mal eine ganz schön schockierende Erkenntnis. Ich neige nämlich immer sehr dazu, mir so viel Hilfe wie möglich von außen zu holen, um meine Probleme zu lösen. Dabei bin ich nie auf die Idee gekommen, dass nur ich selber diese lösen kann.
Hilfe ist durchaus legitim, aber sie ist und bleibt eben nur eine Unterstützung. Handeln und Entscheiden muß ich selber.
Das ist meine Essenz aus allem, was ich erlebe und erfahre.
Mein Weg ist in etwa so:
1. Mir gehts nicht gut, irgendwas fehlt mir, ich weiß nicht was, also Eß ich mal, dass hilft
2. Essen hilft garnicht, mir gehts immer schlechter ?
3. Wie finde ich raus, was mir fehlt???
4. Ich habe ganz viel ausprobiert. Alles was mir begegnet ist habe ich getestet: Wie fühlt sich das an? Gefällt mir das? Brauche ich das? Wo gehts mir ganz ganz schlecht?
5. Nach und nach hat sich herauskristallisiert, dass ich mich in meinem Beruf und auch im privaten Bereich garnicht wohl fühle, ich kann garnicht Ich sein
6. Wo kann ich Ich sein? Wer bin ich denn?
7. Wieder gesucht. Ein bischen suche ich ja auch noch. Aber ich habe etwas gefunden, was mich begeistert (um es konkret zu machen: Ich mache eine Ausbildung zur Persönlichkeitstrainerin für Mensch und Pferd. Ich hoffe ich habe das nicht schon 1000 mal geschrieben). Da bleibe ich gerade dran und stelle immer mehr fest, wie toll ich das finde, wie ich mich darin wiederfinden kann, wie sehr das mein Ding ist.
8. Was ist mit meinem Betrieb? Ich bin selbständig, habe den ganzen Scheiß noch am Hals, der mich unglaublich belastet (einen Gartenbaubetrieb). Also muß ich einen Weg finden, mich davon zu befreien. Meine Eltern bekommen daraus einen Altenteil, dass sind alles Dinge, die mir ja auch wichtig sind, die ich nicht einfach so fallen lassen kann.
9. Also suche ich einen Weg daraus zu kommen, ohne für den Rest meines Lebens die Altlasten daraus mir rumzuschleppen.
Natürlich habe ich vor allem unglaubliche Angst. Wie soll ich das alles schaffen? Kann ich das alles überhaupt schaffen?
Aber wie es eben mit den Ängsten so ist: Meistens erweisen sie sich im Nachhinein als viel weniger Erschreckend, als man anfangs dachte. Und selbst wenn etwas mal fast so schlimm war, wie man geahnt hat, dann hat man es ja doch irgendwie hinbekommen, dieses Problem zu lösen.
Wichtig ist für mich:
*Alles was mir im Leben begegnet, kann ich auch verarbeiten und lösen, sonst würde es nicht in mein Leben treten (alles ist ein Teil von mir)
*Ein erwarteter 'Horrorfilm' erweist sich nach genauer Betrachtung meistens als viel weniger schlimm
*Ich bin selber das Wertvollste in meinem Leben, dass ich habe!
*Ich warte nicht mehr, bis ich von anderen gelobt werde: Ich tue es selber, wenn ich glaube, ich war mal ganz besonders gut
*Ich gebe mir die Zeit, die ich brauche, auch um Gesund zu werden. Es nützt ja nichts, ungeduldig zu werden; Veränderungen brauchen Zeit
*Ich habe angefangen, meine Potentiale und Fähigkeiten zu entdecken und gebe diesen auch die Möglichkeit zu wachsen
*Ich lerne meine Schwächen lieben, sie sind ein Teil von mir. Jede Medaille hat eine helle und eine dunkle Seite. (Vergl. Yin und Yang)
*Ich versuche meinen Körper als etwas wertvolles zu betrachten, etwas das nur ich pflegen und lieben kann; wie ein Auto, das ab und zu ein bischen Öl braucht, das richtige Benzin, regelmäßige Wartung usw.
*Ich forsche nach meinem inneren Schlüssel: Was treibt mich an in meinem Leben? Was ist meine (Auf-)gabe? Wo leuchtet mein Stern am Himmel, dem ich folge?
Hoffentlich habe ich dich jetzt nicht total mit meiner Antwort überladen. Es lohnt sich auf alle Fälle für sich zu kämpfen!!!
Vielleicht kannst du etwas für dich daraus gewinnen?
Hast du dich schon mal gefragt, wo deine besonderen Fähigkeiten liegen? Wie lebst Du diese aus? Wieviel Freiheit läßt du deinem Herzen, um sich entfalten zu dürfen?
Ich finde das ganz toll, dass du in diese WG ziehst. Klar, es bringt Verunsicherung, aber es ist etwas neues. Du probierst etwas anderes aus. Wenn du spürst, das ist garnichts für dich, dann hast du doch immer die Möglichkeit dich wieder anders zu entscheiden. Dir stehen unendlich viele Möglichkeiten offen. Probiere aus, spüre hin was gut für dich ist und laß dich von Rückschlägen nicht entmutigen. Zweifel nicht an dir, auch wenn du immer und immer wieder in die alten Muster fällst.
Die Krankheit hat eine Botschaft. Finde herraus, was sie dir sagen will. Erkenne sie als einen Teil von dir an, betrachte dich liebevoll, schätze deinen Wert.
Auch wenn man vieles nicht versteht, es braucht Zeit. Wenn du anfängst etwas zu tun, egal was, dann wird sich automatisch auch etwas in dir ändern. Vielleicht erst ganz subtil, aber Rückblickend dann vielleicht doch viel mehr, als du zunächst dachtest.
Wie geht es dir im Moment?
Wann ziehst du in die WG?
Freu dich darauf, wenn es Schwierigkeiten geben sollte (was garnicht der Fall sein muß

), ist immer noch Zeit sich damit auseinander zu setzen.
Ganz herzliche Grüße
Florina
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)