Re: Entscheidung für KLinik, aber Schuld und Schamgefühle..

#16
Hallo ihr,

ich habe so ein ähnliches Problem. Ich würde auch gerne in eine Klinik gehen, jedoch müsste ich dann meinem Freund sagen, dass ich Bulimie habe. Er weiß es nicht und ich habe Angst ihn dann zu verlieren. Ich weiß, da würde jetzt jeder sagen "Wenn er dich dann verlässt, dann war es keine richtige Liebe..." bla bla bla. Ich meine wir sind erst 18 und 19..

Auch viele meiner Verwandten würden es dann wissen...

Re: Entscheidung für KLinik, aber Schuld und Schamgefühle..

#17
Also ich kann dazu nur sagen. Ich kann eure Bedenken total verstehen. Ich wollte auch nie ein Jahr verlieren, ich wollte nicht eine Klasse wiederholen müssen, beim Studium etwas verpassen und auch danach sollte es nahtlos übergehen. Eine Klinik hat mir da nie in den Kram gepasst. Außerdem wollte ich auch nicht, dass die Verwandten das mitbekommen, ich glaube auch, meine Mutter wollte es nicht. Und nun bin ich 28 JAhre alt, hab so viele Jahr verpasst, in denen ich hätte gesund sein können. Jetzt nehme ich mir die Zeit und bereue es zutiefst, dass ich es erst jetzt mache. Macht ihr nicht den gleichen Fehler. Eure Gesundheit und euer Glück muss euch an oberster Stelle stehen. Solange das nicht so ist, bringt es wahrscheinlich alles nichts.

Re: Entscheidung für KLinik, aber Schuld und Schamgefühle..

#18
@Julysam: Da hast du echt recht. Es ist nur so, dass ich mich wirklich schämen würde, wenn es alle wüssten. Allerdings merke ich, dass es nicht ohne Klinik geht.. Ich besuche derzeit die FOS und es kostet mich wirklich sehr viel Kraft neben den FA's zu lernen und mich für die Schule zu begeistern... Ich würde am liebsten sofort die Kur machen und nicht bis zu den Sommerferien warten....

Wenn ich das allerdings machen würde, dann müsste ich die FOS abbrechen... Was meint ihr?
Ich bin zur Zeit nur total verzweifelt und unzufrieden so, wie es jetzt ist und ich weiß nicht, ob ich noch ein halbes Jahr warten will bzw. kann.

Re: Entscheidung für KLinik, aber Schuld und Schamgefühle..

#19
leni2012 hat geschrieben:@Julysam: Da hast du echt recht. Es ist nur so, dass ich mich wirklich schämen würde, wenn es alle wüssten. Allerdings merke ich, dass es nicht ohne Klinik geht.. Ich besuche derzeit die FOS und es kostet mich wirklich sehr viel Kraft neben den FA's zu lernen und mich für die Schule zu begeistern... Ich würde am liebsten sofort die Kur machen und nicht bis zu den Sommerferien warten....

Wenn ich das allerdings machen würde, dann müsste ich die FOS abbrechen... Was meint ihr?
Ich bin zur Zeit nur total verzweifelt und unzufrieden so, wie es jetzt ist und ich weiß nicht, ob ich noch ein halbes Jahr warten will bzw. kann.
Hallo,

also normalerweise musst Du nicht das Schuljahr wiederholen, es sei denn, es wäre sinnvoll. Keine Ahnung, wie gut/schlecht Deine Leistungen sind ;) Ich bin auch in der 12. Klasse in die Klinik gegangen und hätte locker weitermachen können, wenn ich nicht die Schule geschmissen hätte :roll:

Wenn Du erwägst, in eine Klinik zu gehen, dann kümmere Dich am Besten jetzt schon darum. Denn manchmal gibt es ein Hin- und Her mit den Versicherungen + Wartezeiten, um in eine Klinik aufgenommen zu werden. Leider kann man sich diese auch nicht immer selbst aussuchen.

Viel Erfolg ;)

LG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Entscheidung für KLinik, aber Schuld und Schamgefühle..

#20
ich melde mich auch mal wieder zu wort.

habe eure beitrge durchgelesen.

@leni:
du solltest aufjedenfall den schritt wagen es deinem freund zu sagen. wenn du doch schon denkst, dass du es wahrscheinlich nicht alleine in den griff kriegen wirst, dann heißt das , dass du es ihm früher oder spter sowieso sagen musst.
Lieber früher oder?
du wirst überrascht sein wie verständlnis voll menschen reagieren können, die dich lieben!

Ich habe mich auch nie getraut während der schulzeit in die klinik zu gehen, bin wirklich verbissen in schule.
nunja ich habe mich nun so durchs abi geboxt. habe es geschafft, aber es war wirklich entkfäftend. jetzt , wo die ersten prüfungen vorbei sind und ich viel zeit habe, merke ich erst wie anstrengend es war. ich schlafe momentan um die 15 tage am tag, JEDEN TAG!
es ist wirklich erschreckend.
Teil dir das Leben gut ein, sonst ist es schneller vorbei als du gucken kannst-

Re: Entscheidung für KLinik, aber Schuld und Schamgefühle..

#21
Hei, ich klinke mich hier mal ein, weil ich grade vor einer ganz ähnlichen Entscheidung stehe. ich mache in drei Wochen ABI und möchte dann eigentlich auch studieren. Anders als bei dir drängen mich meine Eltern und alle Anderen auch eher dazu stationär zu gehen. Ich habe aber große Bedenken, weil ich vor einem Jahr schonmal in einer Klinik war und diese zehn Wochen waren die schlimmsten meines Lebens. Ich wollte einfach nurnoch heim. Ich will gesund werden, aber sowas halte ich nicht nochmal aus. Und geholfen hat es mir im Endeffekt ja auch nicht. Ich bin einfach innerlich total zerissen im Moment...
lg Paloma

Re: Entscheidung für KLinik, aber Schuld und Schamgefühle..

#22
hey Paloma.

Darf ich fragen wieso es so schlimm war in der Klinik?

Ich finde man sollte alles vrsuchen, um gesund zu werden und selbst wenn es beim ersten KLinikaufenthalt nicht geklappt hat, dann heisst es doch nicht, dass es dieses mal wieder nicht klappt.
ich weiß nicht in wie weit du denkst, dass du es eventuell alleine in den griff bekommst?! wenn nicht, dann wird dir doch wohl nichts anderes, als in die klinik zu gehen, ürig bleiben :o

dennoch hast du recht, dass du dich von niemandem zwingen lassen solltest in die klinik zu gehen. mir ging es früher genauso. ich bin auch nicht in die klinik gegangen damals, weil ich selbst es nicht wollte und wusste dass es ohne eigenen willen nicht klappen wird.
erst wenn DU selbst dafür bereit bist, dann wird es dir auch helfen!

lg ritaro
Teil dir das Leben gut ein, sonst ist es schneller vorbei als du gucken kannst-

Re: Entscheidung für KLinik, aber Schuld und Schamgefühle..

#23
Hallo Ritario,
tut mir leid, dass ich erst jetzt wieder da bin, ich bin grade voll in den abi-vorbereitungen :(
aber erst mal danke für deine antwort :)
Naja, das hatte eigentlich mehrere Gründe und hatte auch gar nicht primär mit der Klinik an sich zu tun. Zum einen ist es dort so, dass sehr viel Wert auf den Zusammenhalt in der Gruppe gelegt wird. man hat auch alle Therapien (bis auf einzel natürlich) immer mit derselben gruppe, isst zusammen etc... im prinzip ist das auch sehr schön, leider war es in meinem fall so, dass ich als einzige magersuchtige (ich habe bulimische anorexie) in der gruppe war, folglich auch die einzige war, die sehr mit den mahlzeiten kämpfem musste und nie alles geschafft hat. Für viele aus der gruppe schien das dann scheinbar so wie: "ja, die strengt sich ja gar nicht an". Hinzu kam, dass alle meine Gruppenmitglieder mindesdens zehn Jahre älter waren als ich und ich mich in den Gruppensitzungen ein bisschen fehl am platz gefühlt habe. Klar, ein adipöser vierzigjähriger Vater hat natürlich ganz andere Themen als ein achtzehnjähriges magersüchtes Mädchen...
Das andere war, dass die Klinik am anderen Ende von Deutschland ist und ich die meiste zeit ziemliches heimweh hatte, grade weil ich mich dort sehr verloren gefühl habe. Und dann war es für mich immer sehr schlimm zu sehen, wie die anderen jedes Wochenende mit ihrem Besuch loszogen, während mich meine Mama nur einmal in den zehn wochen für ein wochenende besuchen konnte...
Vor allem eine junge Frau in meiner Gruppe, mit deren Persönlichkeit ich einfach nicht klar kam, hat mich sehr geschnitten, für sie war ich wohldie kleine verwöhnte Göre, die nach Hause zu Mammi will. Grade durch sie wurde dann vor allem gegen Ende der Therapie meine psychische Lage so schlimm, dass mich meine Therapeutin im Essensraum vonder Gruppe weg setzte und auch sonst versuchte mich etwas vor ihr zu schützen.

Naja im Großen in Ganzen hatte ich irgendwie das Gefühl, mich vor Einsamkeit und Traurigkeit gar nicht auf die Therapie einlassen zu können. Ich bin dort erst richtig in die Deppressionen gefallen und habe danach sehr lange gebraucht um mit meiner ambulanten Therapeutin wieder an einen Punkt 0 zukommen und weiter arbeiten zu können...
Ohje, das ist viel, ich hoffe, du liest es trotzdem :)
lg Paloma

Re: Entscheidung für KLinik, aber Schuld und Schamgefühle..

#24
hey paloma,

na das hört sich ja alles nicht ganz so prickelnd an :o
trotz allem bleibe ich bei de entschuluss in eine klinik gehen zu wollen..man weiß ja nie wie es wird und wie heißt es so schön "wer nicht wagt der nicht gewinnt"
aber das thema mit dem altersunterschied was du angesprochen hast, da habe ich auch extrema angst vor wenn man sich dann nirgendwo austauschen und anschließen kann...
Teil dir das Leben gut ein, sonst ist es schneller vorbei als du gucken kannst-