Panikattacken - Angst und komisches Gefühl in den Händen

#1
Hey ihr Lieben!

Wie manche von euch vllt wissen, hab ich immer wieder Probleme mit panikattacken. Die erste hatte ich glaub i Mai vor einem Jahr. Im ersten studienjahr war es dann eine zeit lang ganz schlimm (teilweise bis zu 8 am Tag und wirklich in jeder Vorlesung) bis mir der Psychiater schließlich deanxit verschrieben hat. Entweder durch die oder dadurch dass es mir allgemein besser ging, wurden sie eindeutig weniger und ich hab auch gelernt besser damit umzugehen. Vor ca 2 Wochen haben wir die deanxit abgesetzt (gleichzeitig auch die abilify) und seitdem ist es leider doch immer wieder passiert dass ich eine Attacke hatte, aber eigentlich nicht viel häufiger als mit den Medikamenten. In der letzten Woche waren es aber doch wieder 3 Attacken.
Aber was mir sorgen macht war die Attacke heute. Sie war so extrem...mein Herz hat sowas von extrem gepocht und ich konnte nicht gescheit atmen und musste kämpfen um nicht loszuweinen. Und vor allem: ich hatte Angst. Ich hatte bei den Symptomen schon ewig keine Angst mehr dabei.
Und dann haben meine Hände begonnen sich ganz komisch anzufühlen. So n richtiges starkes Kribbeln in den Händen. Das hatte ich noch nie...
Iwi macht mich das grad bissl fertig dass das heute so extrem war.
Meine Studienkollegen haben auch gemeint dass ich blass bin und schwitz.
Hat irgendwer von euch das mit den Gefühl in den Händen schon erlebt?
Bin am überlegen den Arzt anzurufen und zu fragen ob das normal ist und i überleg die Medis wieder zu nehmen auch wenn ich echt keine Medikamente nehmen will :(

Will morgen nicht in die Uni :( ich war letztes Jahr schon der jahrgangspsycho und ich will mich morgen nicht den blicken stellen müssen :(

Würd mich über Antworten freuen, ob irgendwer das kennt oder versteht...
Lg louve
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Panikattacken - Angst und komisches Gefühl in den Händen

#2
Liebe Louve,

das was Du beschreibst klingt tatsächlich wie eine bzw. mehrere Panikattacken (PA).
Vorweg: Es ist NICHT gefährlich, und es wäre eigentlich (außer begrenzt, bis Du eine Therapie deswegen machst) nicht sinnvoll, deswegen wieder Antidepressive bzw. Stabilizer (Abilify) zu nehmen.
Es kann aber tatsächlich gut sein, dass in der Absetzphase dieser Medis vermehrt PAs auftreten - vor allem, wenn Du sie schnell (also ohne langsames Ausschleichen...) abgesetzt hast.

Hab grad nicht auf dem Schirm, ob Du eine Therapeutin hast? Falls ja, besprich das mit ihr, das ist gut zu bearbeiten, ehrlich!!
Falls nicht - ganz kurz: Das, was Du körperlich wahrnimmst, sind ganz normale Körperreaktionen auf Stress. Ist es so, dass Du, wenn Du die ersten Anzeichen spürst, noch stärker darauf achtest, was in deinem Körper passiert? Und dann noch besorgter wirst, Gedanken hast wie "Was passiert denn da, bekomme ich wieder eine PA, ist das gefährlich, drehe ich durch, sterbe ich vielleicht?" Und dann die Symptome noch stärker werden, Du noch mehr Angst bekommst...?
Das ist der sogenannte "Teufelskreis der Angst", d.h. Du drehst Dich immer tiefer rein...und hast letztlich Todesangst, auch wenn die Symptome "nur" eine normale Reaktion Deines Körpers ist (bei Stress / Angst schüttet Dein Körper Adrenalin aus, um Energie für eine "steinzeitgemäße" Kampf- oder Fluchtreaktion bereitzustellen. Wenn Du aber nicht kämpfst oder flüchtest, weil Du eben keine Steinzeitlouve mehr bist, muss die Energie wo anders hin - die großen Muskeln (Arm / Bein) kontrahieren / zittern, der Herzschlag / Puls wird erhöht, um die Muskeln besser mit Blut / Sauerstoff zu versorgen, Hände / Füße / Lippen können minderdurchblutet werden, weil das Blut theoretisch eher in den flucht- oder kampfrelevanten Muskeln gebraucht wird, Dir wird vielleich schwindelig / Du hast den Eindruck, komisch zu sehen, weil deine Pupillen sich erweitern, um mehr Licht / flucht- oder kampfrelevante Umweltinformationen aufzunehmen.....)

Es ist also "ganz normal" und nicht gefährlich....hoffe ich konnte Dir etwas helfen, wünsch Dir viel Kraft!

LG,

wiesenblume
Umwege erweitern die Ortskenntnis.

Re: Panikattacken - Angst und komisches Gefühl in den Händen

#4
*Tine* hat geschrieben:vielleicht hast du ja auch Hyperventiliert, dann können sich die Hände auch doof anfühlen und sogar krampfen.Und man hat das Gefühl dabei, zu wenig Luft zu kriegen.
...ja stimmt, das hatte ich ganz vergessen! Gerade wenn Du schneller / tiefer einatmest, dann erzeugst du ein Sauerstoffüberangebot und einen CO2-Mangel, das führt zu kurzfristigem Calciummangel und damit zu Krämpfen in Händen (sogenannte "Pfötchenhaltung") und einem noch stärkeren Erstickungsgefühl...da hilft: ruhiger atmen (ich weiß, viel verlangt wenn man panisch ist :wink: ) und eher länger aus- als einatmen...
Umwege erweitern die Ortskenntnis.

Re: Panikattacken - Angst und komisches Gefühl in den Händen

#5
Spät aber doch - danke für eure Antworten!
Gut eine Erklärung zu haben, woher das Gefühl in den Händen hat kommen können.
Hab übrigens eine Therapeutin und die weiß Bescheid von den Panikattacken. Hat sie auch schon einige Male miterleben dürfen...
Und ich weiß ich sollte nicht auf die Symptome achten wenn sie auftauchen, aber das gelingt mir leider nicht. Steiger mich meistens relativ rein :(
Naja seit dieser Attacke bis jetzt noch keine weitere gehabt. Werd es jetzt noch weiter ohne den Medis probieren.
Liebe Grüße :)
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!