Re: Grübelzwänge und Antidepressiva

#16
Also ich hab nach letztem Donnerstag jetzt auch Citalopran 10mg verschrieben gekriegt...

Konnte nicht mehr aufhören zu heulen, geschweige denn zur Arbeit zu gehen, meine arme Hausärztin kriegt immer alles ab weil ich ja immer noch keine Therapeuten gekriegt hab :( Die wollte mich direkt in die Psychatrie einweisen wg. suizidalen Gedankengängen etc, konnte sie zum Glück davon abbringen :shock:

Jedenfalls hatte ich zuerst Mirtazapin von ihr gekriegt und da ich ja zur Generation Google gehöre hab ich ihr die am nächsten Tag leicht beschämt wieder auf den Tisch geknallt weil 90 % der Ergebnisse von starker Zunahme berichtet haben und das auch noch dick und fett in den Nebenwirkungen steht (Hallo??? Sie weiß aber schon WARUM es mir überhaupt so kacke geht ?!????

Jedenfalls merke ich von den ADs grad garnichts bis auch leichte Müdigkeit ... merkt man überhaupt den Punkt an dem die Wirkung einschlägt ?! Hab ja mal N U L L Erfahrung bzgl. solchen Medis ... :| (sind im Augenblick aber echt der Strohhalm an den ich mich klammer)
"...wer wunde Knie hat, ist entweder bulimisch oder eine Prostituierte"

Re: Grübelzwänge und Antidepressiva

#17
also ich nehme auch mirtazapin 30mg wegen der kreisenden gedanken und der schlaflosigkeit und ich habe am tag als ich sie bekam und danach gegoogelt habe auch DIEEEEE panik geschoben und nurnoch geheult.

hab sie dann am ersten tag genommen und die einschlaefernde wirkung war sofort erstaunlich...ich bin nach 30 minuten muede geworden und dann als ich mich hinlegte sofort weggepennt ^^
hab durchgeschlafen, traumlos und war am naechsten tag echt fit :)

habe mich aufgrund der guten erfahrung dazu entschlossen der sache eine chance zugeben und daich mein Gewicht ja eh kontrollierte habe ich gedacht : wenn ich merke, dass ich zunehme gehe ich zum arzt und frage nach einem anderen.

und ? ich schlafe super, bin mittlerweile tagsueber echt ausgeglichener (es loest natuerlich nicht meine probleme!) aber ich sehe die dinge rational und mach mich nichtmehr mit irgendwelchen gruebeleien verrueckt...

was das gewicht angeht, mit der ist nur zu rechnen wenn man mehr isst ( aber die leute bei google schwoeren ja sie wuerden nict mehr essen ;) , genau wie 90 prozent der UeG freundinnen meiner mutter schwoeren sie haetten was an der schilddruese und wuerden eigentlich NUR eine tomate am tag essen ;) )


ich habe sogar etwas abgenommen, weil der fressdrang durch meine ausgeglichenere stimmung weniger ist ...bin aber noch NG, also nur falls etzt wer meckert ;)


wie gesagt ...falls dir citalopran nichts hilft: zum schlafen und ausgeglichener werden kann ich Mirtazapin nur empfehlen .

man kann von allen ADs zunehmen... oder eben nicht ;)
Zuletzt geändert von Wollsocke am So Jul 03, 2011 21:05, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Grübelzwänge und Antidepressiva

#18
[quote="Wollsocke"]was das gewicht angeht, mit der ist nur zu rechnen wenn man mehr isst ( aber die leute bei google schwoeren ja sie wuerden nict mehr essen ;) , genau wie 90 prozent der UeG freundinnen meiner mutter schwoeren sie haetten was an der schilddruese und wuerden eigentlich NUR eine tomate am tag essen ;) )[quote]

Da geb ich dir natürlich uneingeschränkt Recht, gerne hat man auch "schwere Knochen" oder "das liegt in unserer Familie in den Genen" etc :mrgreen:

Die Schlalosigkeit war auch ein Grund, warum meine Ärztin mir die Mirtazapin zuerst geben wollte (zitat: "Die verschreib ich auch immer den Omis, damit sie in den Schlaf kommen") ^^ Also mal abwarten, ich komm auf dich zurück (und dein Beitrag hat mich etwas beruhigt :) )
Zuletzt geändert von BitterSweet10 am So Jul 03, 2011 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Grübelzwänge und Antidepressiva

#19
Hallo,

Bin nicht jeden Tag hier im Forum, deswegen kommt die Antwort erst spät.

@Christinel: Es gibt die sogenannten Benzodiazepine, die ab und an bei sehr akuten Depressionen oder Angstzuständen den Zwischenraum zwischen Einnahme von Antidepressiva und deren Wirkung überbrücken. Die machen aber schnell abhängig, wirken sofort. Auf jeden Fall werden in der Regel eher die ADs verschrieben, die später wirken, aber eben nicht abhängig machen. Hat mein Hausarzt so gesagt.

Zum Absetzen sagte mein Hausarzt, dass ich die Citalopram einfach absetzen könnte, jederzeit wenn mir danach wäre. Allerdings nicht absetzen, wieder anfangen, absetzen und wieder anfangen zu nehmen. Der Apotheker meinte auch, 20mg sei noch okay zum einfach absetzen. Es wird meist empfolen, dass man sie langsam absetzen muss, das heißt die Dosis langsam ausschleichen lassen.
@Kleene: Ja stimmt, irgendwann funktioniert das mit dem einfach nur funktionieren nicht mehr.
Wenn du das Johanniskrautextrakt probierst, dann solltest du nicht gleichzeitig mit Antidepressiva anfangen. Das verträgt sich wohl gar nicht. Also, entweder fängst du Johanniskraut an, kontinuierlich erst mal über einen Monat. Wenn du dann keine Besserung empfindest, kannst du zum Hausarzt gehen. Oder du gehst gleich zum Hausarzt und lässt dir ein AD verschreiben. Mein Hausarzt hat seinen Rezeptblock gleich mach dem dritten Satz von mir gezückt. Dabei wollte ich mich nur informieren ob die notwendig sind, woher ich überhaupt weiß ob ich welche brauche oder ob ich einfach nur zu doof bin meine Übungen effektiv zu machen. Medikamenten gegenüber bin ich sehr skeptisch, obwohl ich mich vor Monaten auch schon mal über eine Schmerztablette gefreut hatte. Der HA weiß von meiner (ehemaligen) Essstörung, die steht immer riesig groß und rot auf dem PC, wenn man meine Daten aufruft, eingerahmt von kleinen schwarzen Überweisungen, die ich mir hole. Dossierung hat er Pi mal Daumen eingeschätzt. Das fand ich krass. So als seinen das Bonbons. Der Apotheker, der mich beraten und mir auch ausführlich vom Johanniskraut erzählt hat, meinte aber auch, die Citalopram seinen eher die "harmlosen" unter den Antidepressiva und ich solle doch einfach mal meine Skepsis ablegen.

Ich hab die Citalopram übrigens nach Hause geholt, hab das Rezept noch eingelöst. Ich hab mich einfach überwunden und hab die Sicherheit im Gepäck, dass ich die jederzeit wieder absetzen kann. Ich wollte nicht schon wieder bei meinem Hausarzt antanzen und bin mal wieder den bequemsten Weg gegangen. Ich nehme sie jetzt seit paar Tagen. Aber ich hab die Dosis eigenverantwortlich herab gesetzt. Statt 20mg nur 10mg pro Tag, also halbe Tbl. Bei mir hats was die innerlichen Angstzustände angeht und die Gedankenzwänge sehr schnell gewirkt. Jedenfalls empfinde ich das nicht mehr als belastend. Obs Placebo ist oder nicht, ich hab keine wirkliche Lust mir darüber ewig und pseudolösungsorientiert Gedanken zu machen, so ein bisschen wie "scheiß egal Stimmung". Keine Angst die mehr einfach so und völlig unpassend kommt und mich gefangen nimmt. Ich bedenke ab und an Dinge, aber irgendwie nicht mehr als aufgezwungene Unendlichschleife, die mich herunter zieht in den Abgrund. Nur wenn mal wirklich die Probleme so über mich schwemmen, ich sie nicht alleine Lösen kann und von anderen abhängig bin, dass die mir zuarbeiten und das aber nicht tun und ich dadurch evt. Respressalien haben könnte, könnte ich immernoch echt Panik entwickeln. Und das sind dann trotz Ads die Zeiten, in denen ich diesen Drang verspüre in den Tiefen meines Kühlschrankes nach der Lösung der Probleme zu suchen und so tun als sei ich gar nicht da. Blöderweise weiß ich aber recht gut, dass sich dadurch leider keine Probleme lösen und so hab ich trotz Drang und Lust gar keine Motivation dort wirklich zu suchen, aber lauter innere Konflikte, die dadurch entstehen, wenn ich überlege, ob ichs tue oder nicht.
Und ich bin hundmüde. Das schlimme ist, ich kann aber auch nicht wirklich gut schlafen, ich wache nachts sehr oft auf, bin minutenlang munter und ab 2/3Uhr döse ich eher nur noch. Erholsam ist eigentlich was anderes. Tagsüber bin ich nicht zu müde um was zu machen, dann hab ich ja die nächste Dosis wieder intus und bin so konsequent wie möglich an meinen Aufgaben dran. Mal schauen, wie sich das mit Müdigkeit und trotzdem Nichtschlafen weiter entwickelt.



So, hoffentlich kommt der Sommer wieder. Das wird mir draußen echt langsam zu ungemütlich, feucht und kalt.