Hallo,

ich wollte mich besonders an die Ehemaligen und längere Zeit Bulimiefreien, aber natürlich auch an alle anderen hier, richten!
Ich hatte jetzt seit 2 1/2 Monaten keinen FA und habe auch nicht gekotzt. Ist noch nicht lange, aber immerhin. Ich versuche jetzt normal zu essen (Gewicht halten, regelmäßig essen, auch Fettiges und Süßes). Es wundert mich eigentlich nicht, dass ich Verdauungsprobleme habe, klar hab ja auch 5 Jahre wie ne Verrückte gefressen/gekotzt/nicht gegessen.

Seltsam ist aber, dass ich teilweise 1-2 Wochen lang nichts habe und es mir super geht und ich ALLES vertrage, selbst sehr Fettiges und normalgroße Portionen (z.B. ne Pizza) essen, dann auf einmal esse ich aber nur mal ein leichtverdauliches Toast zum Frühstück und schon habe ich Bauchschmerzen, Krämpfe, Übelkeit usw. Ich habe schon an Unverträglichkeit gedacht, Glutamat, Laktose oder sonstwas, aber die Probleme treten halt nicht in Verbindung mit bestimmten Lebensmitteln auf. Zeitweise habe ich Phasen, da Esse ich außer Haus so gut wie nichts, weil ich Angst habe in der Vorlesung auf einmal Bauchkrämpfe zu bekommen. Ich hatte das auch schon phasenweise während der Bulimie, da wurde ich dann manchmal auf der Straße auf einmal blass, musste mich hinlegen und hatte schreckliche Schmerzen.
Mein Freund ist mittlerweile echt besorgt, weil ich so oft über Bauchschmerzen klage (manchmal spüre ich jedes Zusammenziehen des Magens einfach, als hätte ich dort Muskelkater, manchmal hab ich nen Blähbauch und manchmal einfach Krämpfe, dann wieder Verstopfung und waahh, einfach alles andere als Normal) und meint, ich sollte zum Arzt gehen, aber hier in meiner Studienstadt habe ich noch keinen "Arzt des Vertrauens" und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass der was besonderes feststellen sollte. Auf Magenspiegelung hab ich auch nicht wirklich Lust (keine Ahnung, nachher kommt der noch mit sowas ) und wohl oder übel müsste ich dem dann halt auch von der ES erzählen. Habe leider auch bei Ärzten schlechte Erfahrungen gemacht und Verdauung ist halt auch immer ein sensibles Thema.

Ich bin auch unschlüssig, ob es bei mir einfach so ist, dass ich generell einen nervösen Magen habe, ob es wirklich nur von der Bulimie kommt und es bald nachlassen wird oder ob ich mir da nachhaltig was ruiniert habe.
Hat da jemand ähnliche Erfahrungen mit gemacht oder kann mir helfen?
LG!

Hallöchen
Also ich bin zwar noch nicht richtig ehemalig, aber meine Anfälle sind in den letzten Wochen stark zurück gegangen. Ich esse auch regelmäßig und eigentlich überwiegend vollwertig und Rohkost, bisher vertrag ich es eigentlichen ganz gut, manchmal hab ich abends Bauchschmerzen, was aber wohl an der Rohkost liegt und ich überlege, ob ich da nochmal was dran veränder und auf leicht verträglicheres umsteige.
Es ist ja schon eine ziemliche Umstellung für den Verdauungsapparat und bei jedem unterschiedlich, wie man damit klar kommt, aber grundsätzlich würd ich der ganzen Sache noch ein bisschen Zeit geben und es gut beobachten. Wenn du einen 'nervösen' Magen hast, dann müsste das ja eigentlich auch mit Stresssituationen oder ähnlichen Zusammenhängen. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn du dir aufschreibst wann du Verdauungsprobleme hast und was du gegessen hast, vielleicht stellen sich ja doch irgendwelche Zusammenhänge heraus. Wenn es auf Dauer nicht besser wird, dann solltest du wirklich schauen dass du einen Arzt deines Vertrauens findest auch wenn du nicht so gute Erfahrungen gemacht hast. Eventuell wird es dem Arzt auch weiterhelfen, wenn du ihm deine konkreten verschriftlichen Beschreibungen mitbringst und er dann nicht gleich auf eine Magenspiegelung zurück greift.
Du kannst ja auch deinen Freund mitnehmen, falls dir das ein besseres Gefühl gibt?
Ich wünsch dir aufjedenfall dass sich das alles wieder legt und hoffe ich konnte dir vielleicht ein wenig helfen

liebe Grüße