Sophie11 hat geschrieben:Solange Kirchen aus Menschen bestehen, wird es dort Fehler geben. Ich habe ja auch nicht gesagt: Werde ein Kirchenfan. Sondern: Wende Dich an Jesus.
Scheinbar haben dann aber diese Menschen, die sich an Jesus gewandt haben, das nicht als ausreichend angesehen.
Ich finde es ja grundsätzlich befremdlich, dass die ganzen Personen, die vorne stehen und laut schreien: Aber nur Jesus hilft! im stillen Kämmerchen Kinder anfassen.
Das hat für mich auch etwas mit Authentizität zu tun. Was für ein Bild liefert diese Religion, wenn selbst die, die am Ehrlichsten wirken, es gar nicht sind?
Und natürlich hat der Glaube an Jesus sehr viel mit der Kirche zu tun.
Eine Kirche beruht auf einer Dogmatik, die sich nach der Bibel und den darin enthaltenen Vorschriften gebildet hat.
Diese Dogmatik hat weniger damit zu tun, ob du evangelisch oder katholisch oder sonst was bist, sondern gründet sich allein auf der Bibel.
Und in der Bibel steht halt nun mal richtig dick drin, dass Nächstenliebe sowie Gottesliebe feste Grundpfeiler sind.
Und jetzt erzähl du mir nochmal, dass alle Menschen Fehler machen und dass damit quasi relativiert ist, dass irgendwelche Pfarrer und Priester sich an Kindern vergehen (was hat das mit Nächstenliebe zu tun?!) Natürlich kann du jetzt auch wieder argumentieren, dass das ja nichts mit dem Amt der Person zu tun hat. Nun ja, das Verbrechen an sich ist schon schlimm genug.
Aber dass es vorwiegend von Personen begangen wird, die vor Gott geschworen haben, seine Prinzipien einzuhalten und sich von der Bibel und dem Glauben leiten zu lassen: da hörts doch echt schlagartig auf.
Generell finde ich schwer zu sagen: Menschen machen Fehler, dass darf man nicht so eng sehen, Gott vergibt jedem. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass eben dieser Gott, der seinen Sohn opferte, auch der Gott ist, der im alten Testament die Leute umbringen lässt wie die Fliegen, wegen Nichtigkeiten. Tolerant ist dieser Gott sowieso nicht, denn natürlich hat er auch Menschen getötet, die einem anderen Glauben angehörten. das hat für mich auch nichts mit Nächstenliebe zu tun.
Dass sich Gott in all der Zeit entwickelt hat zu einem gnädigen Gott - das finde ich schwer zu glauben, denn natürlich liegt der Ursprung dieses Gottes in Angst und daraus resultierenden angstbesetzten Ehrfurcht. Diesem Gott könnte ich jedenfalls nicht vertrauen.
Noch etwas:
da du immer der Frage nach Scheidung und Homosexualität entgehst, lese ich daraus, dass deine Kirchenabspaltung wahrscheinlich ziemlich viel dagegen hält.
Das hat für mich auch nichts mehr mit Nächstenliebe zu tun. Warum so bissig, gegenüber den Menschen, die auch ehrlich lieben, aber das gleiche Geschlecht?
Warum sind geschiedene Leute plötzlich nicht mehr gern gesehen in der Gemeinde? Wird nicht ständig irgendwas von Vergebung gepredigt? der klassische Spruch "vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" gilt wohl nur für die sowieso schon "reinen" und bibeltreuen Christen.
Im Grunde merke ich bei dir, Sophie, ganz deutlich, dass hinter all deinen Bibelzitaten nichts mehr kommt, außer großer Blindheit. Du lässt dir von deiner Kirche alles brühwarm vorsetzen und natürlich habt ihr viele Prediger, die euch das erklären, was sie gern in euren Kopf setzen möchten. Ich selbst kenne von vielen Gemeinden kaum einen kritischen und differenzierten Prediger, der auch mal Dinge in Frage stellt und nicht alles schön redet, wie das oft so der Fall ist (gerade Kritik an der eigenen Kirche sucht man vergebens).
Vielleicht bist du davon überzeugt. ok. Aber verlier nicht Argumente aus den Augen, die durchaus ihre Berechtigung haben, auch wenn sie nicht aus christlichen Kreisen sind.
Und noch ganz zum Schluss:
So wie du hier versuchst die Leute zu missionieren: das hat auch nichts mit Nächstenliebe zu tun. Ich höre dich schon hinter deinem PC schreien: Aber nur das Wort Gottes kann uns retten!
Dazu nur ein Satz: nicht jeder möchte von deinem Schlachtschiff Kirche gerettet werden, es gibt auch Menschen (so wie mich), die lieber in den kleinen Kutter namens Wissenschaft steigen.