Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#16
Okay, liebe Faramir, liebe Christie, liebe Louve und alle anderen Mitleser, denen vielleicht auch noch was entlang dieser Argumentationslinien von Christie, Faramir und Louve einfällt,

jetzt mal back to Basics.

Ich habe diesen Thread hier eröffnet, weil Gott das Beste ist, was mir je passiert ist. Das Beste auf der Bestenliste. Noch vor meiner psychosomatischen Reha, noch vor meiner besten Freundin und noch vor schwarzer Schokolade. Und mein größter Wunsch ist, dass so viele Menschen wie möglich diese Erfahrung auch machen. Gerade diejenigen, denen es nicht gut geht. Wie es sie im Forum eben gibt. Die Traumatisierten, Geschlagenen und multipel Traumatisierten. Die von ihrer Therapeutin auch noch verletzt wurden. Und von ihren Freunden. Und von ihren Eltern.

Aber es ist wie mit Erdbeereis: Wenn ich euch Erdbeereis anbiete und ihr wollt keins, dann wollt ihr eben keins. Man kann niemandem zu seinem Glück zwingen. Ich mag das vielleicht nicht perfekt gemacht haben mit der Erklärung von Gottes Güte und Strenge (Römer 11,22), ich habe vielleicht nicht die richtigen Worte immer gefunden. Aber es war ein aufrichtiger Versuch mit einer aufrichtigen Haltung dahinter. Solange schlabbere ich eben Erdbeereis alleine.

Ich habe die Kraft eines Gebetes im Namen Jesu heute wieder erlebt. Und das wird nicht weniger real davon, dass ihr es nicht glaubt. Die Schwerkraft hört auch nicht auf zu existieren, nur weil jemand sie verspottet.

Morgen Abend lebe ich Mt 5,44 und Kukas, 6,27 aus und bete für euch. Denn Jesus sagte: Freunde lieben ist für Anfänger, Feinde lieben ist die Kür. Immer nur her mit euch, ihr Gnadentrainer. Gott ist ein Gott derer, die in Schwierigkeiten sind. Er ist stark in den Schwachen (2. Kor 12)

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Sophie
Zuletzt geändert von Sophie11 am Mo Sep 01, 2014 20:39, insgesamt 2-mal geändert.
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#17
Das ist sehr schön für dich, wenn du von deinem Erdbeergott so sehr profitierst.
Pass nur auf, dass du dich nicht zu sehr dahinter versteckst und die Realität vollkommen aus dem Blick verlierst.

Ich jedenfalls lehne seinen "Segen" dankend ab, das für mich Beten kannst du dir auch getrost sparen.
Denn dass du so viele wie möglich für deine Überzeugung gewinnen willst ist nämlich genau das, was ich schon sagte: aufdringliches, ungewolltes Missionieren.

Edit: Der Schwerkraftvergleich hat mich zum Schmunzeln gebracht. Die ist nämlich beweisbar :lol:
Zuletzt geändert von Christie am Di Sep 02, 2014 9:19, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#18
Christie hat geschrieben:Edit: Der Schwerkraftvergleich hat mich zum Schmunzeln gebracht. Die ist nämlich beweisbar :lol:
Hallo liebe Christie,

wenn Dir der Schwerkraftvergleich nicht behagt, dann nimm den Elektrizitätsvergleich. Du hast noch nie Elektrizität gesehen. Aber Du glaubst daran, dass es sie gibt. Warum? Weil Du ihre Auswirkungen siehst. Du drückst auf den Lichtschalter - und es ist hell. Du siehst nicht die Elektrizität, die Deinen Laptop am Laufen hält. Aber dass er läuft, reicht Dir um zu glauben, dass es sie gibt. (Und bevor Du mir erzählst, dass Du keinen Laptop hast, nimm halt Dein Handy oder Deinen PC. Oder den von Deinem Freund. Ist mir auch recht.) In Johannes 14,11 sagt Jesus: "Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin, und der Vater in mir; wenn aber nicht, so glaubt mir um der Werke selbst willen." Es ist für Jesus okay, wenn Du ihm glaubst auf der Basis von dem, was er in der Welt sichtbar bewegt hat.

Woher weiß der Beduine, ob in der Nacht ein Kamel oder ein Mensch vor seinem Zelt vorbeigegangen ist. Er weiß es an den Fußspuren im Sand am nächsten Morgen. Woher weißt Du, dass es einen Gott gibt? Du siehst es an der Schöpfung. Du merkst es an dem Frieden, der Dich beim Beten erfüllt. Du merkst es, weil Du prophetische Impulse kriegst, oder andere Menschen, die über Dir beten, auf einmal Dinge aussprechen, die sie nicht hätten wissen können. Du merkst es, weil du siehst wie Heilungen geschehen, wie sich Menschen verändern. Millionen Menschen auf der ganzen Welt haben diese Erfahrungen gemacht, in Spanien, in Afrika, in Amerika. Es bin nicht ich alleine und es ist nicht nur "meine" Überzeugung.

Aber selbst wenn ich so alleine wie Elia vor 450 Baalspriestern stünde, so soll es immer noch meine Überzeugung sein! (1. Könige 18)

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#19
Auch Elektrizität kann man messen, beweisen.
Aber scheinbar kapierst du es nicht. Vergleiche niemals Esoterik/Glauben/Humbug etc. mit Wissenschaft und wissenschaftsbasierten Erkenntnissen. Das funktioniert nicht und diskreditiert dich nur selbst.

Die Welt wird bewegt und verändert durch Menschen, durch Tiere, durch Organismen, durch Ströme, durch Luft etc. etc. (Liste beliebig fortsetzbar).
Aber es ist natürlich immer einfacher, sich einer nüchternen, teilweise brutalen Realität nicht auszusetzen, sondern stattdessen eine mit Heiligenschein glorifizierte Allmacht hinzusetzen, die schon irgendwie alles erklären wird.

Ich frage mich nur manchmal, ob du dich eigentlich selbst reden hörst?
Bei dem, was du schreibst drängt sich mir automatisch das Bild einer verklärt lächelnden, vollkommen abgehobenen Frau auf, die allem und jedem ein Kreuzchen aufzeichnet und nur in Bibelversen spricht.

Wenn das deine Art der Flucht aus der Realität ist und du dich somit vor deinen Problemen schützen kannst, dann ist das deine Sache. Und auch die von den anderen, die so hochgeistig verklärt sind wie du (was allerdings nicht allzuviele sein dürften, trotz der angeblich Millionen von Christen. Zieh nur mal die mit gesundem Menschenverstand und die Taufscheinkatholiken ab...).
Humbug ist und bleibt es trotzdem.

Ich frage mich auch, ob du auch nur ansatzweise irgendwie kritisch denkst über das, was du da propagierst. Oder ob du schon so sehr in diesem Fundamentalismus steckst, dass dir die eventuelle Existenz einer Kehrseite der Medaille gar nicht in den Sinn kommt.

Und den Gottes-Segen-Geblubber kannst du dir bitte sparen, das macht mich wütend, wie ich dir schonmal schrieb, und ich denke nicht, dass das in dem Sinne deines nächstenliebenden, rücksichtsvollen Glaubens sein kann.

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#20
Hallo Christie,
Bei dem, was du schreibst drängt sich mir automatisch das Bild einer verklärt lächelnden, vollkommen abgehobenen Frau auf, die allem und jedem ein Kreuzchen aufzeichnet und nur in Bibelversen spricht.
hey, ich mag den Teil mit dem "lächelnd". Kreuze mache ich eher weniger. Aber es ist wirklich egal, womit Du Deinen Glauben ausdrückst. Zur Not können's auch Kreuze sein.

Zur "Flucht aus der Realität": Glaube ohne Werke ist tot. (Jakobus 2,26). Seid Täter des Wortes und nicht Hörer allein. (Jakobus 1,22) Gott will, dass wir nicht nur in unserer Stube über sein Wort nachsinnen, sondern er möchte auch Handlungen sehen. Schritte, die wir im Glauben tun: Dass Du Deiner Mutter wieder einen Brief schreibst. Dass Du Dich entschuldigst bei Leuten, denen Du weh getan hast. Dass Du Deine Hilfe anbietest bei einem Umzug. Dass Du Menschen, die gebrochen sind, ansprichst und anbietest, für sie zu beten. Dass Du das Handy, das Du gefunden hast, im Fundbüro abgibst. Dass du den Menschen am Postschalter durch ein Lächeln aufmunterst. Dass Du auf die Demo gehst und Dich gegen Antisemitismus auf die Straße stellst.

Offensichtlich siehst Du durch den Bildschirm nicht, dass ich auch etwas tue (außer Reden). Aber lass Dir versichert sein: Ich tue was. Danke, dass Du mich dran erinnerst, dass Glaube ohne Werke so tot ist wie meine Sünde am Kreuz!

Und ja, ich höre mich schon ganz gerne, denn auch ich kann eine gute Erinnerungsauffrischung an Gottes Wort gebrauchen. Und dazu gehört im Zweifelsfall, darüber zu schreiben.
Ich frage mich auch, ob du auch nur ansatzweise irgendwie kritisch denkst über das, was du da propagierst. Oder ob du schon so sehr in diesem Fundamentalismus steckst, dass dir die eventuelle Existenz einer Kehrseite der Medaille gar nicht in den Sinn kommt.
Oh, Kehrseiten. Guter Punkt.
Nummer eins:
Ich habe aufgehört mit Gitarre spielen.
Nummer zwei:
Ich muss mir anhören, dass ich ein Fundamentalist bin.
Nummer drei:
Jesus starb zwar für unsere Sünden und unsere Heilung und um den Weg zu Gott frei zu machen. Aber er hat uns nie vor Verfolgung erlöst. Phillipus wurde nach Samarien gescheucht. Paulus landete mehrfach im Gefängnis und schrieb Briefe von dort aus an seine Gemeinden. Dass Jesus uns nie vor Verfolgung erlöst hat, bedeutet, dass diese Verfolgungen früher oder später wieder kommen werden. Und wenn ich mir so die Demonstrationen gegen Juden anschaue, die unter dem Deckmantel der Demonstrationen gegen den Krieg liefen, dann kann ich mir die nächste Christenverfolgung auch schon lebhaft vorstellen.

Bitteschön, du wolltest Ehrlichkeit, also hier die Kehrseite.

Liebe Grüße und Segen

Sophie
Zuletzt geändert von Sophie11 am Di Sep 02, 2014 13:41, insgesamt 2-mal geändert.
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#21
Hallo Sophie.
Finde es mutig von dir, deine Überzeugungen mitzuteilen. Ich könnte glaub ich meinen Glauben nicht so präsentieren, aber ehrlich gesagt will ich das auch nicht. Jeder hat das Recht zu glauben woran und wie auch immer, sofern niemanden Schaden zugefügt wird( ist ein Glaubenssatz von meinem Glauben), die bedeutet, dass ich mich nie aufdrängen würde. Sophie, es freut mich für dich, dass du so viele geistige Erlebnisse haben durftest. Mich machte nur deine Beschreibung mit deinem Empfangen vom Hl. Geist sehr unbehaglich, denn es klang für mich wie bei dem Film "der Exorzist" .- also das mit dem Kopf drehen :wink: . Ich hoffe sehr, dass du wirklich in guten Händen bist. Du weißt, auch die andere Seite wirkt.
Und ja, dein Hineinsteigern in deinen Glauben kommt wirklich extrem fanatisch und teilweise unheimlich auf-denk.
Ob jemand an Gott glauben kann oder nicht, ist nun mal jedem seiner eigenen Erfahrungen Sache.
Wünsch dir aber alles Gute auf deinem Weg- hoffe du fällst nicht mal auf die Nase :wink:
piggi

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#22
Ach, und verklärt war ich leider noch nie. Andrew Wommack hat das aber mal erlebt. Damals war er im Krieg. Und als er wieder aufwachte von seiner Begegnung mit Gott, fand er sich in einem Haufen Kakerlaken wieder. Ich vermute mal, das qualifiziert auch unter "Kehrseiten des Glauben".
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#23
Sophie11 hat geschrieben:
Offensichtlich siehst Du durch den Bildschirm nicht, dass ich auch etwas tue (außer Reden). Aber lass Dir versichert sein: Ich tue was. Danke, dass Du mich dran erinnerst, dass Glaube ohne Werke so tot ist wie meine Sünde am Kreuz!
Trotz dieses wieder extrem verklärten Sprachstiles finde ich es schön, dass du scheinbar nicht nur Reden schwingst sondern auch Gutes (hoffentlich) tust.


Sophie11 hat geschrieben:
Nummer eins:
Ich habe aufgehört mit Gitarre spielen.
Wieso?

Sophie11 hat geschrieben:
Nummer zwei:
Ich muss mir anhören, dass ich ein Fundamentalist bin.
No comment...
Sophie11 hat geschrieben:
Nummer drei:
Jesus starb zwar für unsere Sünden und unsere Heilung und um den Weg zu Gott frei zu machen. Aber er hat uns nie vor Verfolgung erlöst. Phillipus wurde nach Samarien gescheucht. Paulus landete mehrfach im Gefängnis und schrieb Briefe von dort aus an seine Gemeinden. Dass Jesus uns nie vor Verfolgung erlöst hat, bedeutet, dass diese Verfolgungen früher oder später wieder kommen werden. Und wenn ich mir so die Demonstrationen gegen Juden anschaue, die unter dem Deckmantel der Demonstrationen gegen den Krieg liefen, dann kann ich mir die nächste Christenverfolgung auch schon lebhaft vorstellen.
Äh ja, so meinte ich die Kehrseite nicht. Nicht ihr Christen als arme Lämmer sondern die kleinen und großen Verbrechen, die von Menschen unter dem Zeichen "Gottes" begangen wurden und immer noch werden.
Tausende, die hingerichtet, verfolgt, getötet wurden?
Menschen, die ausgeschlossen werden, weil sie gegen krude Verhaltensvorschriften "verstoßen" haben?
Das Ächten von Schwulen, von Andersartigen?
Der Verbot von Kondomen? Von Sex vor der Ehe und der Verfolgung derjenigen, die so etwas wagen?
Dem Leugnen der Evolutionstheorie?

DAS ist die Kehrseite, liebe Sophie...

Nur um das nochmal klarzustellen:
Mich stört es absolut nicht, wenn jemand privat für sich in einem guten Rahmen zum Glauben gefunden hat.
Aber das was du treibst, scheint unglaublich fanatisch zu sein. Und vor allem gedankenlos.


Edit: mit "verklärt" ist in diesem Zusammenhang ein Zustand der naiven, entrückt-verrückten Beseligung gemeint. Ich glaube auch, dass du das durchaus verstanden hast, nur manches genau so drehst, wie's dir grade passt.

Aber danke, dass du deine Schlussformel jetzt weglässt.
Zuletzt geändert von Christie am Di Sep 02, 2014 13:56, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#24
Hallo liebe Christie,
Äh ja, so meinte ich die Kehrseite nicht. Nicht ihr Christen als arme Lämmer sondern die kleinen und großen Verbrechen, die von Menschen unter dem Zeichen "Gottes" begangen wurden und immer noch werden.
Tausende, die hingerichtet, verfolgt, getötet wurden?
Menschen, die ausgeschlossen werden, weil sie gegen krude Verhaltensvorschriften "verstoßen" haben?
Das Ächten von Schwulen, von Andersartigen?
Der Verbot von Kondomen? Von Sex vor der Ehe und der Verfolgung derjenigen, die so etwas wagen?
Dem Leugnen der Evolutionstheorie?

DAS ist die Kehrseite, liebe Sophie...
Hallo Christie,

nachdem ich 6 Wochen in meiner Gemeinde verbracht hatte, war ich wahnsinnig dankbar dafür, was mir gegeben war: Da stand ein Gemeindegebäude, das ich nicht bezahlt hatte, ein Stuhl, den ich auch nicht bezahlt hatte, eine Lobpreisband und vieles mehr. Vor allem natürlich Predigten, die mich jeden Sonntag aufgebaut haben - egal, wie abgebaut ich war: Ich kam hinterher immer mit erhobenem Haupt wieder raus. Natürlich hatte ich auch mitgekriegt, dass diverse Leute ehrenamtlich dort arbeiten, unter anderem diejenigen, die Parkplätze anweisen, den Beamer betreuen und Bücher über die Theke reichen vor und nach dem Gottesdienst. Und ich wollte mich auch einbringen. Also füllte ich eine Mitarbeiterkarte aus und warf sie in den Briefkasten. Und es passierte: Nichts. Nicht mal, dass man mir eine Absage geschrieben hätte, es passierte einfach nichts.

Ihr könnt euch denken, wie ich mich fühlte: Ich war sauer und verletzt. Ich hätte am liebsten eine wütende E-Mail geschickt und gesagt, dass ich garantiert nie für irgendeinen Job mehr zur Verfügung stehen werde. Gerade, was Jobabsagen betrifft, bin ich schließlich ein gebranntes Kind. Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon etwas gelernt von dieser Gemeinde. Und eines der ersten Themen, die mich beschäftigten, war Vergebung. Vergebung spielt in der Bibel eine große Rolle. Und das nicht erst seit Jesus der Ehebrecherin vergab. (Joh 8 ) Schon im alten Testament hatte David dieses wichtige Prinzip begriffen. Sein Erzfeind Saul hatte ihn quer durchs Land gejagt um ihn umzubringen. Der Grund? Neid (1. Sam 18,9) David war im Kampf erfolgreicher gewesen als Saul, der König Israels, selbst. David aber vergibt Saul. Zweimal kriegt er die Chance, seinen Erzfeind umzubringen. Und David hatte zu diesem Zeitpunkt nicht nur Goliath besiegt, sondern auch diverse andere Menschen im Krieg geschlagen. Saul umzubringen, wäre danach einfach gewesen. Doch David verschont ihn. Weil Saul ein bisschen schwer von Begriff ist und ihn der Neid auch nicht los lässt, wiederholt sich die Situation noch mal. (1. Samuel 24 und 26)

Als ich also sauer war, fragte ich Gott nach seiner Perspektive. Und er sagte: Gemeinden werden von Menschen geleitet. Und Menschen machen Fehler. Tatsächlich machen auch die Menschen Fehler, die wir im Allgemeinen für „unschuldig“ halten. Zum Beispiel wollte ich einmal ein Praktikum absolvieren in einer Schuhwerkstatt. Ich war dort mehrmals Kunde gewesen und ging also persönlich hin um zu fragen, ob ich mich bewerben darf. Der Chef erzählte mir im Vertrauen, dass das nicht ginge. „Sie kennen doch unseren behinderten Mitarbeiter?“ fragte er mich. „Ja.“ „Nun, er arbeitet nicht mit Frauen zusammen. Wir haben das schon zwei Mal probiert. Es hat nicht funktioniert.“ In anderen Worten Ich bin wegen meines Geschlechtes diskriminiert worden. Und das von jemandem, der einer Minderheit angehört, die in den Medien immer als „Unschuldslamm“ präsentiert wird.

Ein anderes Mal stand ich am Bahnhof an einem Mülleimer und fischte darin herum. Ein Rollstuhlfahrer fuhr in aggressiver Art auf mich zu und verhöhnte mich laut als „Penner“. Die Worte gruben sich in meine Seele und taten mir weh. Seine Worte schienen noch in meinen Ohren nachzuhallen, da war ich schon 20 Meter weiter und er außer Sicht. „Penner, Penner, Penner“. Wusstest Du schon, was Du bist. Ein Penner. Haha. Und wisst ihr was mir so irgendwie ganz die Illusion genommen hat? Dass es nicht ein noble Person im Anzug gesagt hat. Sondern jemand, der auch einer Minderheit angehört. Jemand, der eigentlich wissen müsste, wie Spott tut. Jemand, der selbst unter Diskriminierung leidet. Schief angeschaut wird.

Und was lernen wir daraus? Es gibt auf der Welt keine Unschuldslämmer. Nicht die Tauben. Nicht die Rollstuhlfahrer. Nicht die Schwarzen. Nicht die Juden. Nicht die Christen. Nicht die Muslime. Es gibt eine Unschulslämmer außerhalb der Kirche. Und auch keine Unschuldslämmer innerhalb der Kirche. In der Kirche ist man vielleicht enttäuschter von dieser Erkenntnis. So wie ich von meiner Gemeinde mehr erwartet hätte auf meine Bewerbung. Mehr erwartet als auf eine Bewerbung in der freien Wirtschaft. Aber auch in unserer Gemeinde laufen Menschen herum. Und, wie das Motto unserer Jugendabteilung besagt: „We're not perfect - we're just forgiven.“ (Das heißt: Wir sind nicht perfekt. Uns ist nur vergeben.) Ich selbst habe auch schon Menschen weh getan. Und je mehr ich mit Gott Zeit verbringe, desto mehr Beispiele fallen mir ein. Wo ich Leute angeschrien habe. Absichtlich verletzt. Nur, weil ich einen schlechten Tag hatte. Weil ich mich selbst nur im Sinn hatte und wie ich mich fühle. Nicht, wie andere sich fühlen.

Es gab auf der Welt nur ein Unschuldslamm: Und das war Jesus. Jesus, so schreibt Max Lucado in seinem Buch „Er versetzt immer noch Berge“, ist die einzige Person, die hätte Steine auf andere Menschen werfen dürfen. Denn er war in allem was er tat ohne Schuld. Er alleine verfehlte den Willen des Vaters nie.
Unsere Aufgabe ist es nicht, andere Menschen zu richten (Mt 7,1)Unsere Aufgabe und unser erstes Gebot ist es, andere Menschen zu lieben (Joh 15,12 und 17) Liebe verändert Menschen. Es mag keine schnelle Veränderung sein. Ich selbst bin jahrelang von Menschen geliebt worden, die auch an Gott glaubten. Es hat trotzdem Jahre gedauert. Aber wenn irgendetwas Menschen zum Positiven verändern kann, dann ist es die Liebe, die wir ihnen schenken. Jesus veränderte seine eigenen Brüder, die ihn erst verspotteten (Joh 7,2) durch seine Liebe(Apg 1,14)

Und mit der Liebe und dem Segen verabschiede ich mich

Sophie
Zuletzt geändert von Sophie11 am Mi Sep 03, 2014 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#26
Piggi hat geschrieben:Ich könnte glaub ich meinen Glauben nicht so präsentieren, aber ehrlich gesagt will ich das auch nicht. Jeder hat das Recht zu glauben woran und wie auch immer, sofern niemanden Schaden zugefügt wird( ist ein Glaubenssatz von meinem Glauben), die bedeutet, dass ich mich nie aufdrängen würde.
Liebe Piggi,

"jeder hat das Recht zu glauben, woran er will". Klar. Aber es geht hier um die wichtigste Frage überhaupt, nämlich:

Wo wirst du die Ewigkeit verbringen?

Unser Pastor meinte mal: Nur ein Dummkopf geht durchs Leben ohne sich über das Unausweichliche - den Tod - Gedanken zu machen.

Wenn ich mal sterbe, werde ich im Himmel stehen. Nicht weil ich perfekt bin. Sondern weil ich Jesus in mein Leben aufgenommen habe und er perfekt war. Und ich werde im Himmel die Menschen begrüßen dürfen, die ich zu Jesus geführt habe. Und wenn es soweit ist, will ich so vielen Menschen wie möglich die Hand schütteln können. Wir haben hier einen Lauf zu vollenden, wie Paulus sagt. (2. Timotheus 4,7) Und eine der Hauptberufungen ist, wie Andreas es immer sagt: Die Hölle plündern - und den Himmel bevölkern! Menschen dazu zu bringen, dass sie das Geschenk, das Jesus uns gemacht hat, annehmen und in den Händen halten. Dass sie selbst in Gottes Licht stehen und es weiter geben können. Dass ihr Leben gesegnet wird - jetzt und in alle Zeit. Dass sie nie wieder alleine irgendwohin gehen. Dass sie wiederum anderen Leuten die frohe Botschaft - die beste Botschaft überhaupt - vermitteln können. Antonio hat es mal so erklärt: Es gab in der Geschichte (18. Jahrhundert) mal einen Deal: Alle Menschen mussten ihren Schmuck abgeben, damit der Staat wieder Geld hatte. Als Lohn dafür bekamen sie ein Armband aus Blech, auf dem stand "Ich gab mein Gold und bekam Blech dafür". Die Geschichte ging ein als der schlechteste Deal überhaupt. Und so ähnlich war das bei Jesus: Er lebte das perfekte Leben, dass wir hätten leben sollen und er gab das und nahm dafür unsere Sünde, und trug unsere Strafe. Und Gott sagt nicht, das war ein schlechter Deal. Er sagt, das war der beste Deal ever. In Jes 53,10 heißt es „Aber dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden.“ Seinen Sohn, an dem er Wohlgefallen hat. (Markus 1,11) Warum gefiel ihm also das Leid? Weil er wusste, dadurch werden zahllose Menschen gerettet. Weil er wusste, dass die Sünde, die die Menschen von Gott trennte, nun hinweg genommen war. Weil wir jetzt kühn vor den Thron des Herrn treten können (Hebr 4,16) Und dieses Geschenk ist so kostbar, dass ich mich dafür einsetze, es so vielen Menschen wie möglich zu zeigen. Denn das beste Geschenk nutzt nichts, wenn Menschen es nie annehmen und auspacken.

Liebe Grüße

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#27
Egal hat geschrieben:Du flüchtest vor der Realität
Liebe Egal,

wir haben letztens eine Führung gemacht zu einem Ort an einem Fluss, wo früher ein Gefängnis war. Die Gruppe, die die Führung hörte, stand auf der einen Seite von der Mauer mit den Scharnieren eines großen Tores. Die Stadtführerin stand auf der anderen Seite. Und sie ließ uns raten: "Was glaubt ihr, wer in dem Gefängnis steht: Stehe ich drin oder Sie?" Jemand aus der Gruppe riet: "Sie." "Nein", korrigierte sie. "Wo ich stehe, lief früher der Fluss, der weiter nach hinten verlegt wurde. Also, Sie stehen im Gefängnis. Und ich stehe eigentlich im Wasser. Das fing ziemlich direkt vor den Toren an."

Also, wenn ihr irgendwelche Gitter vor euren Augen seht: Ihr steht im Gefängnis. Nicht ich. Die gute Nachricht ist: Die Tür ist nicht zu. Ihr müsst einfach nur die Türklinke nehmen, und ihr könnt heraus spazieren. Jesus hat die Tür schon lange aufgemacht. Aber es ist an euch, sie zu ergreifen, und einen Schritt zu tun. Jesus sagt: „Ich bin die Tür zu den Schafen. Wenn jemand durch mich eintritt, wird er gerettet werden.“ (Joh 107) Und: „Jeder, der nicht durch die Tür in den Schafstall geht, sondern auf einem anderen Weg eindringt, ist ein Dieb und ein Räuber.“ (Joh 10,1)

Liebe Grüße

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#28
Hallo an alle Leser,

in einer Youtube Video Beschreibung habe ich gerade gelesen: "Ich fordere alle Nicht-Gläubigen heraus. Wenn du Jesus direkt ansprichst und fragst, ob er real ist und ihn bittest, sich dir zu zeigen und wenn du das in einer ernsthaften und bescheidenen Art tust, einfach in der Suche nach Wahrheit, dann wird er etwas tun um Dir zu zeigen, dass es ihn gibt. Bitte sei geduldig, da er dies in seinem Zeitplan tun wird, nicht in deinem!!

Ich habe Jesus daraufhin gefragt: Jesus, stimmt das? Offenbarst du dich den Ungläubigen, wenn sie ehrlich und bescheiden nach dir fragen? Und er sagte: "Natürlich, du hast das Gleiche gestern erst in einem Brief selbst geschrieben, nur in anderen Worten. Und du hast selbst auch schon die Textstellen angehängt gehabt." Diese sind: (Hebr 11,8; Jer 29,13; 5. Mose 4,29; 2. Chr 15,4; Sprüche 8;17; Apg 17,27)

Liebe Grüße und allen Segen

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#29
Liebe Sophie ,

ich erkenne dich kaum wieder. Ich habe manchmal noch die wütende und oft aufbrausende Frau in Erinnerung als die ich dich kennengelernt habe.

Schön, dass es jetzt anders ist.

Ich finde es klasse, dass du in Gott einen Weg gefunden hast mit deinen Problemen umzugehen...
ich glaube ja selber sehr stark und schätze das Gefühl des nicht alleine seins...und ich gebe Gott bestimmt nicht die Schuld für meine Krankheit oder die schlimmen Dinge, die mir widerfahren sind.


Aber auch ich finde deinen Wandel sehr plötzlich und heftig ....magst du mehr darüber erzählen wie du auf diesen Pfad gekommen bist ?


Wie lebst du momentan und was macht die Arbeit?

Liebe Grüße,

deine Wollsocke
anybody listen?

sleeping awake.