Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#127
Hallo Hirngespinst,

ganz allgemein lese ich nicht so viel Zeitung. Zieht mich nur runter. Deswegen ist der ganze Pegida-Hype so ein bisschen an mir vorbeigegangen und ich habe nur grob eine Ahnung, wobei es denen geht.

Auf der Arbeit bin ich immer wieder mit Muslimen zusammen. Ich behandele sie einfach, wie alle anderen Menschen auch.

Liebe Grüße

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#128
Diesen Thread finde ich ziemlich interessant. Ich finde es stark, dass Du, Sophie, so zu deinem Glauben stehen kannst. Man sollte eine Entscheidung GEGEN diese Form von Glauben genauso respektieren wie die Entscheidung DAFÜR. Ich selber glaube an Gott, jedoch ist das nicht vergleichbar mit dem, was Du beschreibst. Es ist schwierig für mich, mir vorzustellen, dass eine Spontanremission durch Aufnahme von Jesus ins Leben eine allgemeingültige Möglichkeit ist. Ich freue mich sehr sehr sehr für Dich, dass du den für Dich richtigen Weg gefunden hast! Jedoch sehe ich gleichzeitig das Risiko, dass man sich in etwas reinsteigern könnte und sich von der Realität separiert durch einen solchen Glauben.

Hiermit habe ich folgende Erfahrung: Ein langjähriger bester Freund von mir hat sich mit 19 Jahren plötzlich von seiner Freundin getrennt, da er Jesus und Gott neu in sein Leben genommen hatte und ihm die Erleuchtung kam, dass diese Freundin nicht die Frau für ihn war. Seither hat er sich immer mehr seinem Glauben gewidmet, heute leitet er auch den Hauskreis und Jugendgruppe und übernimmt andere Aufgaben der "Church". Da er mein bester Freund ist, und ich seine Gefühle und Erfahrungen ernst nehme und verstehen möchte, höre ich immer zu, wenn er mir von Erfahrungen mit Gott/Jesus erzählt, oder auch, wenn er alltägliche Geschehnisse mit Gott/Jesus in Verbindung setzt - ich respektiere seine Meinung, wenn ich auch eine andere Sicht der Dinge habe. Nun hat es seit einiger Zeit eine neue Maxime genommen: Er ist nicht mehr abtrennbar von seinem Glauben, was für mich beängstigend ist. Alle in seinem Umfeld sind Mitglieder der Church, in der Freizeit beschäftigt er sich nur mit der Church, alle Ereignisse in der Welt kommentiert er aus Sicht des Glaubens. So behandelt er auch mich, was mitunter ein Grund ist, dass ich ihm nicht von meiner "Psychopathologie" erzähle. Sobald ich von einem Problem erzähle, sagt er, die Lösung liege im Glauben. Konkrete Tipps, die nicht mit Gott zu tun haben, gibt er mir praktisch nicht. In solchen Momenten komme ich mir nicht ernst genommen vor, so als würde er sich aus meinen Problemen raushalten wollen. Meistens behandelt man die Probleme anderer so wie man die eigenen behandelt. Da sein Verhalten mich an eine Flucht weg von der Realität - welche nämlich eine lösungsorientierte Herangehensweise erfordert - erinnert, mache ich mir auch Sorgen um ihn.

Daher verstehe ich das Argument, dass ein Glauben in diesem Ausmass für viele unverständlich erscheint. Ich selber bin überzeugt, dass man auch ohne diesen Glauben aus der Bulimie rausfinden kann, für jede Person der Weg anders ausschauen kann. Das Verhalten der Leute seiner Church haben mich schon häufig fragen lassen, was denn genau Missionieren ist. Diese Leute erzählen von Erlebnissen mit Gott, weil sie eine derartige Verbundenheit verspüren und stets Jesus im Kopf haben, weil sie auch möchten, dass andere Leute diese für sie schöne Beziehung erleben können. Daher verstehe ich Dich, dass du so ausführlich über den Glauben erzählst, und denke, dass Du genauso die Haltung anderer (nicht-gläubiger) Forenmitglieder respektierst. Was denkst Du zu meiner Ansicht?

Eine Frage (nicht um Dich zu kritisieren, sondern weil ich ehrlich an einer Antwort von einer gläubigen Person wie Dir interessiert bin): Denkst du, dass eine Spontanremission durch Aufnahme von Jesus ins Leben eine allgemeingültige Möglichkeit ist? In Bezug auf Bulimie?

Und noch eine Frage, da Dein Glauben dem Schreiben nach dem meines Freundes sehr gleicht: Um wieder auf meinen Freund zu sprechen zu kommen: Er sagt, alles sei heilbar, egal was, übergibt man sich nur Gott/Jesus, z.B. auch neurodegenerative Erkrankungen, Lähmungen, Blindheit, usw. Was hältst du davon?

Liebe Grüsse
"We either make ourselves miserable or we make ourselves strong. The amount of work is the same" - Carlos Castaneda

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#129
Hallo Taitz,

danke für Deinen Beitrag. Ich habe ihn vor ein paar Tagen schon gelesen und darüber nachgedacht.
Denkst du, dass eine Spontanremission durch Aufnahme von Jesus ins Leben eine allgemeingültige Möglichkeit ist? In Bezug auf Bulimie?
Vielleicht hast Du es nicht so gemeint, aber irgendwie klingt das, als wäre Jesus eine Tablette, die man sich einschmeißen könnte und dann ist man von Bulimie geheilt. Ich vermute mal, das liegt aber daran, weil Du die Frage verkürzt hast. Letzten Endes geht ja darum, dass man sein Leben nicht mehr nach seinen Vorstellungen gestaltet, sondern aus der Beziehung mit Gott/Jesus lebt.

Ich persönlich hatte mich schon Jahre, ehe ich Jesus mein Leben gegeben habe, aus der Bulimie herausgekämpft. Aber wenn ich mir mal anschaue, wie schnell ich andere Probleme mit Gottes Hilfe losgeworden bin, habe ich den starken Verdacht, auch die Bulimie wäre ich mit Gott schneller und einfacher losgeworden. :)

Jesus' Wille für unser Leben ist Heilung. Und das gilt auch für psychische Krankheiten. Allerdings gibt es für psychische Krankheiten weniger Berichte von Heilungen. Ich kann mir denken, dass es für Leute immer noch schwieriger ist, sich vorne hinzustellen und zu sagen "Ich wurde von meinen Depressionen befreit" als "Ich wurde von Multipler Sklerose geheilt". Trotz dieser Hemmschwelle habe ich auch schon Geschichten gehört, wo Leute von Ängsten beispielsweise geheilt wurden.

Persönlich denke ich, dass jede Person für ein Leben mit Jesus geboren ist. Wer möchte nicht geliebt werden? Gott ist Liebe. Wer sucht nicht nach innerem Frieden? Jesus schenkt uns seinen Frieden. Wer möchte nicht gerne verstanden werden? Jesus versteht uns, weil er Mensch war wie wir. Wer sucht nicht jemanden, auf den er sich verlassen kann? Gott ist absolut zuverlässig. Der ehrlich ist und Halt gibt? Jesus ist die Wahrheit. Gott ist ein Felsen. Wenn Du eine Person findest, die nach diesen Dingen nicht sucht, hast Du eine Person gefunden, für die Jesus nichts ist.
Er sagt, alles sei heilbar, egal was, übergibt man sich nur Gott/Jesus, z.B. auch neurodegenerative Erkrankungen, Lähmungen, Blindheit, usw. Was hältst du davon?
In jedem Heilungsgottesdienst haben wir Leute, die geheilt wurden und Leute, die nicht geheilt wurden. Oder noch nicht. Ich sehe das wie mein Pastor, der sagt, dass er lieber für die Kranken betet und sich auf die positiven Erfahrungen konzentriert, anstatt für niemanden mehr zu beten, weil auch Leute nicht geheilt wurden.

Wann immer eine Krankheit sich bei mir anschleicht (z.B. eine Erkältung) erkläre ich ihr, dass ich im Namen von Jesus geheilt bin. Das funktioniert ganz gut. Während mein Kollege auf der Arbeit zwei Wochen erkältet war, war ich zwei Tage krank. Selbst meine Menstruationsbeschwerden fallen ausgesprochen sanft aus. Früher hatte ich immer am Vorabend vor dem ersten Tag Kopfschmerzen und die ersten ein bis zwei Tage Bauchkrämpfe. Mittlerweile habe ich keine Kopfschmerzen mehr und die Bauchschmerzen fallen auch sehr gering aus.

Mach Dir keine Sorgen um Deinen Freund. Wenn er sich wirklich verirren sollte, kann ihn Gott auch wieder auf den richtigen Weg führen. Ich vermute mal, er steht in seiner Gemeinde sicherlich auch im Austausch mit anderen Leitern und unter Supervision.
In solchen Momenten komme ich mir nicht ernst genommen vor, so als würde er sich aus meinen Problemen raushalten wollen.
Was für Probleme zum Beispiel?

Liebe Grüße und alles Gute für Dich und eure Freundschaft!

Sophie

Ps: Hast Du eigentlich eine medizinische Ausbildung? Weil Du Begriffe verwendest wie "Remission" und "neurodegenerative Erkrankungen"?
Zuletzt geändert von Sophie11 am Sa Feb 14, 2015 22:07, insgesamt 2-mal geändert.
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#130
Hey Sophie,

ich habe mir noch nicht alles durchgelesen, aber ich kann dem, was ich bisher gelesen habe komplett zustimmen.
Ich bin seit Kurzem auch in einer christlichen Gemeinde und was da durch Gebete schon passiert ist, ist echt ein Wunder.
-Kettenraucher, denen nach der Taufe plötzlich nach jeder Zigarette so schlecht geworden ist, dass sie sich übergeben mussten
-Drogenabhängige, die plötzlich keinen Wunsch mehr nach Drogen verspürten und keinerlei Entzugserscheinungen hatten, nachdem sie ihr Leben Jesus Christus übergeben hatten
-Heilungen von Krebs, Depressionen..
-es gab sogar ein Mädchen, das von einen auf den anderen Moment wieder sehen konnte, obwohl es jahrelang blind war, genau in dem Moment als eine geistliche Schwester im Namen Jesu Christi für sie gebetet hatte
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#131
Hi Kätzchen,

habe Dich ewig nicht mehr gelesen! :D Schön, dass es Dir auch gut geht und Du auch eine tolle Gemeinde gefunden hast. :)

Willst Du vielleicht noch ein bisschen mehr von Dir erzählen? (Gerne auch per pn, wenn es Dir zu persönlich ist) Ich finde Berichte von anderen immer wahnsinnig aufbauend. :)

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Sophie
Zuletzt geändert von Sophie11 am Mo Feb 16, 2015 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#132
Kätzchen hat geschrieben:Ich bin seit Kurzem auch in einer christlichen Gemeinde und was da durch Gebete schon passiert ist, ist echt ein Wunder.
-Kettenraucher, denen nach der Taufe plötzlich nach jeder Zigarette so schlecht geworden ist, dass sie sich übergeben mussten
-Drogenabhängige, die plötzlich keinen Wunsch mehr nach Drogen verspürten und keinerlei Entzugserscheinungen hatten, nachdem sie ihr Leben Jesus Christus übergeben hatten
-Heilungen von Krebs, Depressionen..
-es gab sogar ein Mädchen, das von einen auf den anderen Moment wieder sehen konnte, obwohl es jahrelang blind war, genau in dem Moment als eine geistliche Schwester im Namen Jesu Christi für sie gebetet hatte
Ich respektiere gläubige Menschen (egal, welcher Konfession), aber Sorry, das ist für mich Schwachsinn bzw. nur für Leute interessant, die zB. an die weinende Marienstatue glauben ...
Schwer zu glauben, dass (wenn ich gebetet hätte), meine Mutter nicht binnen 6 Wo an Krebs verstorben wäre u. ich endlich die ES los wäre ...

Tut mir leid - ich will niemanden verletzen, aber das musste ich jetzt grad loswerden.
Zuletzt geändert von maxi am Mo Feb 16, 2015 21:16, insgesamt 1-mal geändert.
Vorstellung: Hi, ich bin maxi | Privat: Blog

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#134
Menschen reden viel wenn der Tag lang ist....


Ich weiß es ist nicht der Glaube in euren Sinn Kätzchen und Sophie aber ich bin momentan glücklich, weil es endlich eine Person geschafft hat mir eine Ansicht von Gott näher zu bringen die nichts mit "der liebe gute gott der allen hilft und alles gut macht" etc. mit der ich merke, dass ich mich echt anfreunden könnte.
Wo ich Gott zwar ganz anders sehe wie ihr, aber so, dass ich merke, dass ich mich mit ihn aussöhnen könnte.

Für euch wäre ich vermutlich dann immer noch ein Sünder, weil ich dann immer noch nix mit Kirche, Bibel, etc. anfangen kann.
Aber für mich ist es wichtig, einen eigenen Weg zu finden.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Egal, was dein Problem ist: Gott ist größer als das Prob

#135
Hey Louve,

jeder geht seinen eigenen Weg. Jeder hat seinen persönlichen Zugang zu Gott oder man hat ihn eben nicht.
Deshalb würde ich aber nicht die Menschen in Sünder oder in Nicht-Sünder unterteilen.
Ich freue mich aber für dich, dass du dich Gott annähern konntest!

Bei mir ist es im Endeffekt auch eine Annäherung- jeden Tag:
Ich lasse mich darauf ein und dann gibt es eben Tage, an denen mir Wunder erzählt werden oder ich
erlebe selber einige Dinge, die ich als wundersam empfinde.
Ich glaube, dass es eine Kraft im Hintergrund gibt, ja, daran glaube ich fest.
Ich glaube auch Vieles aus der Bibel.
Aber Gott oder diese Kraft in all ihren Facetten kenne ich natürlich nicht. Ich kann nur daran glauben, dass es sie gibt und mich darauf einlassen.
Und schauen, was passiert.
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."