2013 - ein Jahresrückblick

#1
Mich würde interessieren, wie das Jahr 2013 für euch gelaufen ist?! Was war gut? Welche Momente werden euch in Erinnerung bleiben? Was nehmt ihr euch mit von dem Jahr?

Bei mir:

Ich war über ein halbes Jahr im Krankenhaus. Das war eine verdammt schwierige Zeit aber auch eine der schönsten die ich je erlebt habe. Ich hab tolle Leute kennen gelernt, die hinter mir stehen. Ich hab viel über mich selber gelernt und wie ich besser mit den Krankheiten umgehen kann. Und ich bin meinen Eltern näher gekommen. Außerdem haben sich manche meiner Freunde als wahre Freunde gezeigt in dem Jahr.
Ich hab mehr Stabilität erreicht in dem Jahr als ich es in den letzten Jahren hatte. Ich seh der Zukunft positiver entgegen.
Das alles möchte ich mir mitnehmen. Dieses Gefühl, voran gekommen zu sein.
Ich hab in dem Jahr immer wieder Momente gehabt, in denen ich ehrlich gelacht habe und Spaß hatte. Ich hab intensive Gefühle, sowohl negative als auch positive erlebt. Keines dieser Gefühle hätte ich missen wollen.
Ich hab in dem Jahr aber auch große Enttäuschungen erlebt, aber gelernt damit umzugehen. Ich hab Menschen verloren, die mir sehr wichtig waren.
Ich hatte mit starken depressiven Episoden und Suizidgedanken zu kämpfen, aber auch diese bewältigt.
Insgesamt war 2013 glaub ich das ereignisreichste Jahr, das ich in meinem Leben je hatte.
Und ich bin dankbar für alles was ich in dem Jahr erleben durfte.
DANKE 2013!!

Würd mich auf Beiträge von euch freuen :)
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: 2013 - ein Jahresrückblick

#2
2013 war für mich das Jahr der großen Kämpfe. Mit mir selbst und vor allen Dingen für mich selbst, gegen die Bulimie und die anderen "Dämonen".

Mein Jahr begann direkt in der Klinik, in die ich mich Ende 1012 begeben habe. Das war eine Zeit der Extreme. Ich habe dort viel gelitten, gekämpft, Angst gehabt und trotzdem war es die schönste Zeit meines Lebens. Habe dort so viel erlebt, so viele neue Freunde gefunden, unter anderem meine beste Freundin, die ich über alles alles alles liebe. Wieder zurück hatte ich wegen den weiterhin bestehenden Problemen in der Familie und Schuldruck einen Totalrückfall. Habe mich mit Hilfe meiner beiden Therapien nach und nach wieder nach vorne gekämpft.

Mein Jahr war geprägt durch Depressionen und Suizidgedanken, aber auch von neuen (und alten) Freundschaften. Habe wieder Kontakt zu meiner ehemals besten Freundin. Meine ehemalige Lehrerin, dir mir vor fast zwei Jahren bei den ersten Schritten gegen die Bulimie geholfen hat, ist inzwischen eine gute Freundin. Sie steht immer hinter mir, immer noch bereit, mich aufzufangen, wenn es mir schlecht geht und ich seh sie ab und zu. All die Zeit hat sie mich nicht einmal im Stich gelassen, sie ist die Person, zu der ich am meisten Vertrauen habe. Meine Situation zu Hause hat sich gebessert, aber es gibt Wunden, die nie verheilen werden. Ich habe die Schule gewechselt, gehe jetzt auf ein berufliches Gymnasium, habe neue Freunde in einer neuen Klasse und neue Fächer (Hauptfach ist Pädagogik/Psychologie). Die neue Schule gefällt mir sehr, ich bin Klassensprecherin einer superlieben Klasse geworden und habe mir einen Traum erfüllt: Spanisch lernen (meine vierte Fremdsprache :D ) Dass man mich akzeptiert und sogar zum Klassensprecher wählt, war eine völlig neue Erfahrung für mich!

Ich habe in diesem Jahr gelernt, nach Alternativen zu suchen, wenn es mir schlecht geht, anstatt sofort zur Klinge zu greifen. Ich habe gelernt, wie schön das Leben sein kann, wenn nicht alles von dem Gefühlsdämpfer, den die Bulimie mit sich bringt, verschluckt wird. Ich habe gelernt, dass man negative Gefühle manchmal einfach aushalten muss, damit es positive gibt. Ich habe gelernt, mir gutes zu tun. Ich habe gelernt, zu vertrauen. Ich habe festgestellt, wie wichtig manche Menschen für mich sind. Und vor allen Dingen: Ich habe wieder einen guten Essrhythmus, ich spüre wieder, wenn ich satt bin und richte mich danach, esse bewusst. Noch vor einem Jahr habe ich täglich mehrmals erbrochen, heute nur noch 2-3 Mal im Monat.

Ich habe nicht gelernt, wie ich mit meinem Gesellschaftshass und den Hass auf dieses dreckige System umgehen kann, manchmal weiß ich nicht, wohin mit der Wut. Ich habe immer noch Angst, zuzunehmen und drehe bei Gewichtszunahme durch, in diesem Moment kommt der Selbsthass und die Komplexe wieder hoch. Ich fühle mich fast immer unwohl mit meinem Körper, fühle mich zu dick (bin oberes NG). Ich habe Angst vor dem Mai, in dem meine Mototherapie endgültig ausläuft. Ich kann das nicht selbst zahlen und das Jugendamt tut's dann auch nicht mehr. Ich habe Angst, dann gehen zu müssen, weil ich mag meine Therapeutin sehr. Klingt total bescheuert, aber nach einem Jahr Therapie fühle ich mich total abhängig davon, viel mehr als von der Verhaltenstherapie. Zur Zeit geht es mir gut, aber ich habe wiederkehrende Depressionsphasen mit Suizidgedanken (völlig grundlos eigentlich, weil im Grunde hat mein Leben ne 180 ° Wende gemacht und ist sehr erfüllend, ich lebe eigentlich verdammt gerne)

Na ja, gibt noch viel zu tun im neuen Jahr, aber ich bin bereit es anzupacken, auch wenn ich auch Angst habe. Deshalb lautet mein Vorsatz für 2014: Nicht aufgeben! Mal schauen, wie weit ich komme.
Zuletzt geändert von Heartbeat am So Dez 22, 2013 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
Wir schlagen uns durchs Leben
Und das Leben schlägt zurück.
Doch manchmal schlägt's daneben,
Denn manchmal haben wir Glück!

Re: 2013 - ein Jahresrückblick

#3
Liebe Heartbeat,
Klingt Nach einem ebenso ereignisreichen Jahr!!
Kann nachvollziehen dass es nicht einfach für dich war!
Wünsch dir alles alles liebe und gute fürs neue Jahr - auf dass wir beide nicht aufgeben, weiter kämpfen und weiterhin in die richtige Richtung gehen!!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: 2013 - ein Jahresrückblick

#5
2013 war für mich ein Jahr der großen Gefühle, schweren Prüfungen, Depressionen und viel Leid.

Angefangen hat das Jahr mit der Gerichtsverhandlung in meinem v*rg*wa*ig*. Das war eine besonders schwere Zeit, weil es kaum Leute gab, die hinter mir standen. Das ständige "stark sein müssen" und Beleidigungen aushalten, sich für etwas rechtfertigen müssen, was einem selbst angetan wurde und das unzählige Wiederholen einer Geschichte, die nun mal ganz viel in mir auslöst. Zusätzlicher Begleiter war hier natürlich auch die Bulimie, in die ich vor allem 2013 sehr sehr tief gerutscht bin.
Das Jahr hat mir so einiges abverlangt. Die Zeit vor dem Sommer war sehr hart, ich war so tief unten. Und ich dachte es geht nicht mehr schlimmer, doch ich sollte eines besseren belehrt werden..

Den Sommer habe ich im Ausland gearbeitet (für 2 Wochen), was mir sehr gut tat und ich konnte die ganzen Sommerferien die Bulimie zurückhalten. Vor Schulbeginn hatte ich wahnsinnig große Angst, wollte mit der Schule aufhören. Ich hab mich so vor den anderen gefürchtet und vor der Gerichtsverhandlung.
Dann kam die Gerichtsverhandlung, der Täter wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Das war ein harter Schlag für mich. Ich hatte noch größere Angst vor der Schule und den Leuten dort.

Anfangs lief es noch ziemlich gut, aber sobald die täglichen Probleme wieder präsent waren, war es auch die Bulimie. Ab diesem Zeitpunkt wurde es nur noch schlechter. Ich bin so tief gerutscht, Gewichtsmäßig, Gesundheitsmäßig, Sozial, Psychisch. Kaum zu sagen wo der Anfang vom Ende war. Viele Menschen, die mir am Herzen lagen sind gestorben, viele haben mich verlassen, viele im Stich gelassen. Schmerz und Trauer haben für mich einen ganz neuen Begriff bekommen.

2013 war auch das Jahr der Flashbacks - ich glaube, ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so eine schlimme Periode, in der ich soviel über Vergangenes nachdenken musste und soviele Rückschläge erfahren hab.

Ab November wurde es richtig heftig. Andauernde Eskalationen zuhause, ein immer instabilerer psychischer Zustand, soviel Leid und Schmerzen, andauernde Suizidgedanken, einfach sterben wollen. Körperliche Gewalt von außen und von innen. Bis zum "Super-Gau" vor 1,5 Wochen.

Ich denke, es war nötig, dass es so eskaliert ist.Es ist nur bedrückend, dass es so weit kommen musste. Aber jetzt wird es bergauf gehen, auch wenn 2013 deutliche Spuren hinterlassen hat..

Aber, 2014 wird ein besseres Jahr, ganz bestimmt.

Ich wünsche mir, dass 2014 mein Jahr wird. Das Jahr der Freuden, des Erfolgs und des Glücks.
Zuletzt geändert von mäuschen am Di Dez 24, 2013 21:18, insgesamt 1-mal geändert.
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?

Re: 2013 - ein Jahresrückblick

#6
2013 war definitiv ein ereignisreiches Jahr, da schließe ich mich an. Für mich war es ein Jahr der Umbrüche.
Anfang des Jahres habe ich meinen Job verloren.
Ein paar Monate später habe ich mit einer Therapie angefangen. Das erste Mal wieder nach vier oder fünf Jahren.
im Frühjahr habe ich die Gitarre für mich entdeckt. :)
Im Herbst habe ich angefangen mit einer beruflichen Reha, die ein Jahr dauern soll. Weil das sehr anstrengend war (und ist) habe ich zwei körperlich aktive Hobbys aufgegeben.
Im Winter bin im umgezogen.
Ab Januar soll ich wieder im Arbeitsleben Fuß fassen. Momentan bin ich noch beim Bewerben.
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: 2013 - ein Jahresrückblick

#8
Für mich war 2013 kein gutes Jahr.
Nachdem ich knapp ein halbes Jahr meinem Opa zu sehen musste , wie er langsam aber sicher stirbt und beim Tod selbst dann auch mit bei war, mich deswegen und wegen anderen Dingen, mit meiner Tante - mit der ich sonst immer super verstand und neben meinem Opa die einzige wirkliche Bezugsperosn war- zerstritten haben, die Beerdigung folgte und ich mich deswegen immer noch nicht richtig einkriegen kann, habe ich zwei große Fehler begangen.
Wobei der eine , lebenslange Konsequenzen haben kann und bei meinem Glück auch haben wird.
Dann habe ich nach einer Person gesucht, die mir echt meine Kindheit, mit dem was er getan hat, zur Hölle gemacht hat und auch gefunden. Ich weiß nicht warum ich das getan habe , doch habe ich es getan. Zu allem Überfluss, habe ich ihn dann auch noch zwei mal real gesehen. Seit dem denke ich wieder so oft daran.
Anfang 2013, habe ich mich wieder angefangen zu ritzen. Und habe andere Dinge mit mir gemacht, auf die ich nicht stolz bin.
Ich war zweimal im KH und war zu oft krank. Habe mit meinen Knien Probleme, sodass ich nicht mal mehr ansatzweise so viele Sport machen kann, wie früher. Es nervt mich. Und zu allem Überfluss, bin ich seit knapp 6 Monaten immer mal wieder heiser bzw. meine Stimme ist total weg, sodass ich das einzige was mich aufrecht erhält - neben dem Sport, was sich ja im Moment auch schwierig gestaltet- , das Singen / Musik machen, nicht wirklich bzw. nur phasenweise praktizieren kann.
Bin mit der Person zusammen gekommen, welche ich so mag und habe mehr zuglassen als ich es mir erträumt hätte.
Habe mich aber in eine Person verliebt, wo ich weiß, dass es falsch wäre sich darum zu bemühen. Generell wäre es nicht richtig.
Nun versuche ich beide irgendwie aus meinem Leben zu bekommen.
Dann gab es noch viele kleinere Dinge die einfach nicht so toll liefen.

Aber es gab glücklicherweise auch positives.
Bin seit Anfang des Jahres in Therapie.
Ich bin seit über drei Monaten Kotzfrei
und ritze mich nicht mehr.

Ich hoffe auf ein besseres Jahr 2014.

Und wünsche euch allen ganz viel Kraft und Gesundheit und dass das, was ihr euch wünscht und vorgenommen habt, auch in Erfüllung geht.