Schreiben statt (Fr)essen

#1
Hey =)

Ich habe mir gedacht, nach dem Essen, anstatt weiterhin Nahrungsmittel in sich zu stopfen und anschließend dem Klo einen Besuch ab zu statten, könnte man ja einen "Schreibthread" beginnen.

Da nicht immer jemand hier sein kann um jemanden zurück zu schreiben, wie währe es wenn wir eine kleine Geschichte schreiben.
Eine Story an der jeder zur Ablenkung mitschreiben kann.

Einfach so viel schreiben wie man möchte und das Thema darf sich der erste überlegen =)

Liebe grüße,
darkgreen

Re: Schreiben statt (Fr)essen

#2
den selben gedanken hatte ich auch als ich bei ich brauche neuen mut versucht habe motivation zu stiften :D
finde ich persönlich ne tolle :idea:

hmpf bin gerade am überlegen... ich fang einfach mal mit irgendwas an... mal sehen, wie die geschichte so weitergeht.

Sie wachte auf. Das Zimmer war hell, da der Vollmond gerade mit all seiner Kraft direkt hinein strahlte. Die Palme schräg vor ihrem Fenster wirkte wie eine Komikfigur mit einem riesigen Haarbuschen in diesem Licht. Es erinnerte sie daran doch wieder mal zeichnen zu können. Sie hatte schon lang keinen Stift mehr in der Hand. Wie spät es wohl war? Sie war zu müde um nach zu sehen und gleichzeitig zu munter um wieder einzuschlafen. Früher als Kind, wenn sie nicht schlafen konnte, fantasierte sie immer vor sich hin. Sie stellte sich damals immer eine Straße vor, die zu einer Kreuzung führte. Jeder Weg von dort weg führte sie in eine andere Welt. Wenn sie rechts ging kam sie immer in ein Dorf, indem alle fröhlich waren und alles ganz bunt. Wenn sie gerade aus ging kam sie schlussendlich zu einer Wegzweigung, wobei die mit einem Stufenaufgang und einen Stufenabgang weiterführte. Links war sie von dort aus noch nie gegangen. Warum wusste sie selbst nicht. War dies denn der Weg in die reale Welt, welchen sie insgeheim versuchte zu vermeiden? Oder waren die anderen Wege einfach schon spannend genug? Sie wusste es nicht. Sie stand an der Kreuzung und überlegte für welche Richtung sie sich heute entscheiden sollte...
Lebe dein Leben- es könnte dein Letztes sein.

Re: Schreiben statt (Fr)essen

#3
Welche Richtung, das war eine Frage, die sie in ihrem Leben hauptsächlich beschäftigte, egal ob bewusst, oder unbewusst.
"Ist es nicht eine Kopfsache, dass der Mensch sich aus Gewohnheit immer für die gewohnte Richtung entscheidet?". flüsterte sie gedankenverloren. Ihr Hund, der ausgestreckt auf ihrem Bett lag, hob den Kopf. Also hatte sie den Gedanken laut ausgesprochen.
Das passierte ihr manchmal, wenn sie sehr in Gedanken versunken war.
Ihm über das etwas fettige Fell streichelnd drehte sie sich auf die andere Seite und versuchte weiterzuschlafen.
"Morgen werde ich dich ausgiebig bürsten", murmelte sie.
Doch weiterschlafen ging nicht. Zu viele Gedanken, bestimmte und unbestimmte wirbelten ihr durch den Kopf.
Nicht gerade wirbelten, sie lagen eher da, wie eine zähe, träge Masse, genau wie der Hund, der ziemlich viel Platz des Doppelbettes einnahm und dessen Umrisse sich im Mondlicht abzeichneten.
Ihre Hand griff automatisch neben das Bett, fischte eine Zigarette aus der halbvollen Packung.

Re: Schreiben statt (Fr)essen

#4
Die junge Hündin hob nun endgültig ihren Kopf und sah mich beinahe strafend an. Ich blickte stumm auf die Zigarette in meiner Hand und anschließend in die kastanienbraunen Augen des Tieres. Gedankenverloren interpretierte ich ihren Blick als einen enttäuschenden. Ich hatte mir doch selbst geschworen ohne das in Papier gewickelte Nikotin weiter zu leben. Aber ich wollte so unbedingt. Nur eine einzige. Eine letzte.. wie so oft, nur eine letzte. Verlangend starrte ich auf das Suchtmittel bevor ich es tief durchatmend bei Seite legte. Beherrschend öffnete ich mein Fenster welches bereits halb gekippt war. Vorsichtig blickte ich in die dunkle Nacht und als ich niemanden erkennen konnte, warf ich die Packung auf die Straße und fixierte sie solange, bis das erste Fahrzeug, ein roter LKW das Schächtelchen platt walzte.
Ich wollte endlich frei von diesem Zwang sein.