Ich hänge ein riesiges Bob Marley Stoff Poster in mein Zimmer

So, im Internet die Bilder waren alle doof und ich hatte gerade meine kreative Ader, also habe ich meine Göttin jetzt selber gemalt.
(Sind gemalte Ganzkörperbilder eigentlich Forumskonform?)
Hab also gerade meine eigene Kunsttherapie betrieben... Wie findet ihr das?
Ich merke gerade, die Schultern sind absolut nicht geraten, und die Beine sind ungleich groß. Und es ist auch unlogisch, dass die Haare nicht durchgehen, sondern in der Mite eine Lücke haben. Und die Oberarme sind unproportional dünn und an dem einen habe ich ziemlich rumgeschmiert, das sieht wie blaue Flecken aus. Und der Blick ist ziemlich komisch. Seufz, ich kann nicht gut malen

Mir gefällt's sehr! Wirkt angenehm harmonisch, farbenfroh, lebendig!
Die Formen sind schön gewählt, ich würde sagen, das kommt ins Zimmer der tristen Gedanken, die man dringend loswerden muss.
Als würde man sich einen Bessere-Zukunfts-Spiegel anschauen.

Zu den Reiseplänen schreibe ich dir nochmal, ich weiß gerade selbst nicht recht, was ich denke und will...

Danke

Haha, habe deinen Edit zu spät gelesen - Pech, mich konntest du nicht mehr negativ beeinflussen mit deiner unqualifizierten Kunstkritik.

Hm, hab halt keine Ahnung von Kunst

Man muss davon auch keine Ahnung haben - kann man das überhaupt? - sondern MACHEN!
Wäre doch wieder nur ein bloßes Rationalisieren, (Be-/Ab-)Werten und Ausnüchtern aller Gedanken und Gefühle oder meinetwegen Zufälligkeiten, die das Werk haben entstehen lassen.

Nightmare hat geschrieben:MACHEN!

Du auch! Wir müssen noch ein paar Räume einrichten!

Ok, keinen Druck.
Bei uns ist malen freiwillig

Ich hätte gerne ein Zimmer, in dem alle Wände (bitte nicht nur vier ) in einer anderen Farbe gestrichen sind. Wenn man sich dann ganz schnell im Kreis dreht, sieht man einen Farbenstrudel.
Und von der Decke hängen getrocknete Blumen und Kräuter, die einen angenehmen Naturgeruch verströmen.
Oder ein Becken mit Schwimmkerzen, die man mit Holzstäben über's Wasser bugsieren kann. Das finde ich sehr entspannend, hab ich mal gesehen.

In das Zimmer komm ich auch mal zu Besuch.
Ich helf auch beim Streichen.

Wo du schon die Freiwilligkeit ansprichst: ein bisschen schien die mir bei genauerer Recherche in diesem Rainbow-Camp unter dem Zwang zum Verzicht, sobald man sich beteiligen möchte, begraben.
Ich fände es besser, wenn man sich bewusst entscheiden würde, dann hätte es doch für einen persönlich einen viel größeren Wert, sich gewissen Änderungen zu unterziehen - anders, als wenn man weiß, dass man sie gewissermaßen einhalten 'muss' und das Ganze eher einem Versuch gleichkommt, sich möglichst lange zu disziplinieren. Ursprünglichkeit im Sinne einer Rückbesinnung anstatt eines Was-ist-das-äußerste-noch-Tolerable?.
Und die politischen Dinge...also ich glaube, wir gründen hier unsere eigene WG mit spontanen, beweglichen Aspekten. Die Grundideen bleiben schließlich bewahrt und geben dem Ganzen weiterhin diese ganz besondere Note.

Edit: Ja, unbedingt. Wir streichen alle zusammen! Und wie wäre es, wenn wir eine Art Dschungel-Zimmer hätten, wo jeder irgendwelche Lebe-oder Fabelwesen an die Wände malen kann und die Böden sind bemalt und die Decke - einfach alles - sodass man mit einem Mal nicht mehr weiß, wo oben und unten ist und trotzdem die Gewissheit hat, sich in einem geschützten Raum zu befinden und nicht ins Bodenlose zu fallen...

Hm. Es ist ja schon ziemlich einfach, sich zu disziplinieren, wenn man kilometerweit entfernt von jeder Ortschaft ist und die Rohkost ins Lager geliefert kriegt. Das würde ich dann nicht wirklich Disziplin nennen.
Klar, es wird eine Scheinwelt geschaffen, die so nicht existiert. Die Welt mit ihren Problemen und Versuchungen wird einfach ausgeblendet.
Es gibt aber auch "normale" Rainbow-Veranstaltungen ohne Rohkost-Aspekt, wo dann gemeinsam am Lagerfeuer gekocht wird, allerdings haben die den Ruf, dass da auch mehr Blödsinn passiert, weil eben auch Drogen erlaubt sind...
Als ich 2009 an diesem Strand war, war es auch anders. Das war ja keine zeitlich begrenzte Veranstaltung mit bestimmten Regeln, sondern ein paar Leute hatten es sich da dauerhaft heimisch gemacht, und zwischendurch kamen immer wieder Durchreisende dazu. Und jeder konnte machen, was er wollte. Da waren dann halt andere Einschränkungen, materieller Art. Das waren ja dann keine Berufstätigen, die mal zwei Wochen Hippie spielen wollten, sondern Menschen, die sich tatsächlich für längere Zeit von der Zivilisation abgewendet haben.
Und wenn dann grad wer irgendwas zu Essen aufgetrieben hatte, dann wurde gemeinsam gekocht, oder jemand war so schlau, irgendeinen Paella-Verkäufer dazu zu überreden, nach Ladenschluss die Reste billiger rauszugeben. Das war dann wieder eine ganz andere Stimmung, eben keine Rohkost-Freaks, sondern da nahm man alles, was man irgendwie kriegen konnte.
Vielleicht wäre es ja auch interessanter, nochmal irgendwann dahin zu fahren. Da ist dann lockere Lagerfeuergesellschaft, aber wenn man selber nicht am Existenzminimum kratzt, kann man sich ja auch was Vernünftiges kaufen.


In unserem Haus brauchen wir ja auch keine festen Regeln, es reicht ja, wenn wir uns einig sind.
Und wir müssen uns auch nicht komplett von der Zivilisation abwenden, es reicht ja, wenn wir unsere Gesellschaft nach Feierabend genießen können und arbeiten gehen können wir ja trotzdem noch.

Ja, und in das Dschungelzimmer hängen wir uns dann ein paar Hängematten

Nein, es geht mir nicht darum, was essensmäßig disziplinbezogen ablaufen sollte, sondern um die primäre Entscheidung, sich solchen Verzichtgedanken zu unterziehen bzw sich ihrer zu verpflichten. Ich finde nicht, dass das mit dem Streben nach Freiheit einhergeht. Nach meiner Definition jedenfalls nicht.
Dann tauscht man eben gesellschaftliche oder irgendwelche stressproduzierenden Alltagszwänge gegen solche eine. Wieder nur Symptomkosmetik im gesellschaftspathologischen Sinne. Mal ganz abgesehen von den Probleme, die für uns damit einhergehen.
Aber ich halte weiterhin an dieser Idee fest, sie muss sich nicht konkret an einer Gruppierung festmachen.
Wo genau hattest du diese Aussteiger-Truppe entdeckt?

Okay, bleiben wir in diesem Thread mehr in unserer Utopie als im Realen

Ich bleibe auch dabei, ich halte das eher für Realitätsflucht als für Verzicht, weil diese Menschen sich im Prinzip vorgaukeln, dass alle modernen Errungenschaften so nicht existieren, weder die Möglichkeit zu kochen, noch die Möglichkeit, in Häusern zu leben, ich hab da sogar einen kennengelernt, der sich weigerte, zu telefonieren
Symptomkosmetik, ja, da stimme ich dir zu.

Wenn wir jetzt anfangen, über Freiheit zu reden, sprengen wir vermutlich die Grenzen dieses Threads.
Ich weiß nicht, wie viel Freiheit überhaupt möglich ist, also mit unserer menschlichen Natur vereinbar. Ich glaube, Einschränkungen muss man immer eingehen, mit unendlicher Freiheit können wir gar nicht umgehen.
Wir haben nur die Freiheit, zu entscheiden, welche Einschränkungen das sind, zumindest teilweise.

Nightmare hat geschrieben:Wo genau hattest du diese Aussteiger-Truppe entdeckt?

Diese Aussteigertruppe lässt sich nirgendwo im Internet oder sonstwo finden, aber als ich 2008 bei diesem Gathering war, sind wir mal einen Tag gemeinsam zum Strand gegangen, und das war eben dieser spezielle Aussteigerstrand. Dass da tatsächlich Menschen dauerhaft lebten, war mir aber damals gar nicht aufgefallen.
Das habe ich erst ein Jahr später bemerkt, als ich eigentlich auf dem Selbstfindungstrip war und allein an dem Strand sein wollte. Aber irgendwie waren da schon welche Und mit denen bin ich dann eben ins Gespräch gekommen und einfach dageblieben.
Wenn du den exakten Ort erfahren willst, kann ich dir das per PN beschreiben.



Aber du hast recht, ich glaube, wir bleiben lieber bei der Utopie.
Ich schaukele noch ein bisschen in der Hängematte rum, kannst du mir dazu gute Musik anmachen?