Hi Reyno!
Tut mir leid, wenn du meine Worte irgendwie als beleidigend oder so aufgefasst hast, aber ich muss sagen, ich bin nicht ganz deier Meinung:
Reyno hat geschrieben:Hörnchen hat geschrieben:
Deine Mum hatte eine erstmalig auftretende Panikattacke und die Sanis haben sie zuhause gelassen??? Nun ja, das ist ... mutig!
Nein, das ist nícht mutig, das ist Können, Wissen und Erfahrung.
Also eigentlich war das "mutig" sarkarstisch und nicht anerkennend gemeint. Also eher als unverantwortlich. (Weiß, ohne Lautfärbung kommt das schlecht rüber - Sorry) So wie's Coco dann in Ihrer Antwort geschrieben hat,lass ich mir auch einreden, dass ich sie zuhause lasse, aber in Ihrer erste Antwort war das eine Panikattacke, die zum ersten mal aufgetreten ist und von der nicht klar ist, was die Ursache ist und wie sie behandelt gehört. Ob diese Person in Zukunft alleine zurecht kommt, oder ob diese Person jetzt eigentlich ganz dringend Medikation und/oder Psychotherapie braucht, das kann bei allen "Können, Wissen und Erfahrung" ein Sank niemals herausfinden, ganz einfach, weil wir alle, weder Haupt- noch Ehrenamtlich, dazu im Dienst weder die Zeit noch die Ausbildung dazu haben. Bei solchen Einschätzungen machen sogar Psychiater nach einer 1h-Erstbegutachtung Fehler, wie soll das dann ein Sani vor Ort beurteilen können????
Reyno hat geschrieben:Die Kollegen machen ihren Job, dafür sind sie ausgebildet und dieser Job beinhaltet bisweilen auch, dass man nicht jeden, der den Rettungsdienst ruft, automatisch ins Krankenhaus zerrt, wenn es nicht nötig ist. Diese Entscheidung ist schwierig und will gekonnt sein, ausserdem hat sie einen Hintergrund, wenn man seinen Job kann. Es ist also kein Drama, wenn man jemanden zuhause läßt.
Nein, ich nehm auch bei weitem nicht jeden mit. Aber wie gesagt: Eine erstmalig auftretende Panikattacke ist etwas was mitgenommen gehört. Auch meine hauptamtlichen Kollegen - mit denen ich mich übrigens sehr gut verstehe und vor denen ich (nicht nur vom fachlichen her) auch Respekt habe - würden so jmd. ziemlich sicher mitnehmen. Wie du sagst: So eine Entscheidung will gekonnt sein, und naja, in diesem Fall.... Aber es muss ja jeder wissen, was er/sie persönlich dann im Fall des Falles für ein Gefühl hat.
Reyno hat geschrieben:Hörnchen hat geschrieben:
Und ad AFM: Wenn das damals wirklich so abgelaufen ist, wie du's erzählst (also als "Predigt") finde ich das Verhalten des Sanis damals ZIEMLICH daneben. Hat die denn nicht gewusst, dass das eine Krankheit ist und du keine AFM nimmst, weil du glaubst, dass das witzig ist? Echt, manchmal könnte ich mich über meine KollegInnen aber so was von ärgern!
Also zu dem Thema möchte ich mal folgendes bemerken:
Ich habe diesen Job Hauptamtlich gemacht und mein Geld damit verdient und das ist etwas GANZ anderes, als 3 mal im Monat mitzufahren. Man reißt tagtäglich in 12 Stunden 8-10 Einsätze in der Großstadt runter und ist der Rettungsdienst und NICHT die Krisenintervention. Um herauszufinden was passiert ist, werden Fragen gestellt, damit man das Problem erfassen kann und in der Klinik eine vernünftige Übergabe machen kann. Dabei geht es darum, Fakten zu erfassen und den Patienten nicht das Öhrchen zu kraulen. Sorry, aber wer dumme Dinge tut, muss sich auch Fragen gefallen lassen.......
Richtig, wir sind keine Krisenintervention - und genau deshalb sollten wir uns als keine aufführen. Fragen stellen und dann die Klappe halten (das was aus meiner Efahrung auch die meisten meiner Kollegen machen, auch meine
hauptamtloichen Kollegen machen) ist voll ok, wenn man sich nicht auskennt, keiner erwartet, dass da jemand in Rot-Weiß neben der Trage sitzt und empathisch zuhörend das Patschi-Handi hält, wer das tun will, ok, aber nur wenn der/die etwa eine Ahnung hat, was man da tut. Und "Predigt halten" klingt nach null Ahnung haben und sich aufführen. DAS ist absolut NICHT in Ordnung. Wer nicht weiß, was Sucht bedeutet, der soll die Klappe halten, auf seinen Schein schauen,"Name? ,Vers.Nr?, Vorerkrankungen?,...?" fragen und dann nix mehr sagen. Meine Meinung.
Reyno hat geschrieben:Auf eben dieser Trage lag vor 20 Minuten noch ein Halbtoter blutender, darum kümmert sich auch keiner.
Na und???? Als der auf der Trage lag, hat man sich sehr wohl um ihn gekümmert. Jetzt ist der im Spital und dort kümmert sich halt wer anderer um ihn. Aber im Spital ist nicht "keiner"! Heißt die Tatsache, dass es andere gibt, denens körperlich schlechter geht, dass man denen den es besser geht nicht helfen darf? Wohl kaum, oder?
Ich möchte noch sagen, dass ich KEINE von den Ehrenamtlichen bin, die der Meinung sind, alle HAs sind blöd und alle EAs sind super. Ich habe Respekt vor dem Wissen und der Erfahrung meiner Kollegen und es ist für mich auch absolut verständlich, dass man mit der Zeit abstumpft (und übrigens auch absolut notwendig um sich selbst zu schützen.) Aber es ist auch so, dass die HA-Kollegen - so meine ich - auch mich für einen ganz guten Sani halten und Respekt vor mir haben. Ich bin mir sehr dessen bewusst, dass ich Grenzen habe und nicht alles weiß, aber ein bisschen was traue ich mir schon zu. Und was ich oben schreibe gahört zu dem was ich mir zutraue.
So, nichts von dem, was ich geschrieben habe ist gegen dich persönlich gerichtet, ich wollte nur mal meine Meinung schreiben, weil ich finde, dass da ein paar Dinge nicht ganz dem entsprechen, was ich so denke/weiß.
gglg, Hörnchen