Re: Ritzen im Rettungswagen???

#31
:roll:
Und besagter Sani meinte eben auch, dass die phobische Patientin für nix und wieder nix angerufen hat und sich ein Taxi hätte rufen sollen... (Wobei ich in dem Fall nicht seiner Meinung war!)
hmm... also als meine mom mal nachts eine Panikattacke hatte und keine Luft mehr kriegte, ließen die Sanis sie auch zu Hause... (Sie haben auf meine Mom gut eingeredet, so dass es ihr besser ging). Dann muss man wohl als Sani hartnäckig bleiben, wenn sich jd. mit Halsschmerzen einliefern lassen will :wink:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Ritzen im Rettungswagen???

#32
Deine Mum hatte eine erstmalig auftretende Panikattacke und die Sanis haben sie zuhause gelassen??? Nun ja, das ist ... mutig! Ich hab das zwar auch einmal gemacht, aber da war nicht einmal klar, ob das wirklich ne Panikattacke war, oder nicht doch eher ein Alptraum. Ich tendiere ehrlich gesagt dazu, Patienten zur Abklärung ins Spital zu bringen, wenn etwas zum ersten mal auftritt. Also im Fall deiner Mutter z.B.,ob das "nur mal so'n Vorfall" war, oder ob ihr eine Psychotherapie und gegebenenfalls Medis helfen könnten. Aber naja,ich weiß ja gar nicht, wie der Einsatz damals abgelaufen ist, vielleicht hat sich deine Mutter ja mit Händen und Füßen gewehrt auf eine Psychiatrie zu fahren? Dann kann nämlich nicht einmal der hartnäckigste Sani den Patienten einweisen...

gglg, Hörnchen :)

Re: Ritzen im Rettungswagen???

#33
nein nein... so mies wars dann auch wieder nicht :wink:

Sie ist aufgestanden und dachte, dass sie erstickt. Also hat sie Rettungswagen gerufen und hat aufm Balkon wegen frischen Luft und so gewartet. Die sind dann i-wann gekommen und haben sie beruhigt.

Sie nimmt Tabletten gegen Angststörungen und Depr. jetzt.
Sie hatte so was glaub das zweite Mal oder so. Aber sie muss ja durch mich leider auch viel leiden :roll: :cry:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Ritzen im Rettungswagen???

#34
CoCoRiCo hat geschrieben:Aber sie muss ja durch mich leider auch viel leiden :roll: :cry:

Hey, keine Selbstvorwürfe :!:
Meine Mutter hat auch Panikattacken und muss verschiedenen Medikamente nehmen um halbwegs normal zu ticken. Aber ich hab gelernt, dass es nich durch mich so ist, sondern dass es vielleicht auch andersherum beeinflusst hat, dass sie vor den Problemen, die ich an Land geschleppt hab auch schon krank war.

Liebe Grüße
All your cutting down to size. All my bringing you down.

Re: Ritzen im Rettungswagen???

#35
es muss größtenteils schon an mir liegen...
ich hab ihr das Leben schwer gemacht, aber nur, weil ich selbst Probleme hatte..

Es tut mir sehr leid, was ich ihr antue. Sie ist wirklich ein lieber Mensch. Nur leider ertrage ich ihre Nähe nicht so gut, ich schalte auf "Abwehr" und werde fies...
Aber ich kann dagegen nichts machen...
Da ist sie dann wohl i-wann krank geworden...
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Ritzen im Rettungswagen???

#36
Hallo Hörnchen
ich finde auch, dass du recht gut reagiert hast, und dass du dir danach Luft gemacht hast, war doch auch ok!
Mir ist eingefallen, vielleicht hat die Patientin es gemacht, weil sie vielleicht entweder wirklich sehr sehr krank war, kein reines Svv-Verhalten hatte sondern eben echt so richtig krank war, oder aber weil sie insgeheim nach einer Weile angenervt war von euerem Gespräch und dich damit provozieren wollte, vielleicht damit du nichts mehr sagst zu diesem Thema.
Ich weiß von mir, wenn ich im Rettungswagen lag, und wach war, und die Sanitäterin mir einen Vortrag wegen Afm gehalten hat, udn sonstige Dinge wegen der Es, da hat es mir auch irgendwann total gelangt, ich meine ich lieg im Rettungswagen, mir gehts nicht gut, ich schiebe Panik wegen allerlei Dinge, und dann kommen noch lauter , sicherlich gut gemeinte, Sätze die ich sonst auch kaum aushalte ...das erträgt man nicht immer, naja, auf jeden Fall, anfangs war ich noch dabei ,hatte mich ein wenig drauf eingelassen, aber irgendwann, da hatte ich genug, und habe absichtlich krasse Sachen gesagt, um sie zu provozieren, damit ich meine Ruhe kriege, weil sie irgendwann die Nase voll hat.
Man darf Sani werden, wenn man alte Svv-Narben hat? Ich hatte schon öfter überlegt, (jetzt wo es mir besser geht), mich zu melden, damit ich evtl. wenigstens auf Festen oder so, Einsatzsani(?) sein könnte, wenigstens auf die Art wieder zurück in den Medizinschen/sozialen Bereich kann, aber ich habe große Scheu weil ich eben alte Narben habe...(ohne Borderline zu haben).
Tine

Re: Ritzen im Rettungswagen???

#38
Hi Tine!

Ja, würd dir auch raten, es zu probieren! "Einsatzsani" gibt's allerdings nicht - man muss 144 Stunde pro Jahr fahren, um seine Quali zu erhalten (wovon du natürlich viele auf Ambulanzen machen kannst...)
*Tine* hat geschrieben:weil sie insgeheim nach einer Weile angenervt war von euerem Gespräch und dich damit provozieren wollte, vielleicht damit du nichts mehr sagst zu diesem Thema.
Halte ich für unwahrscheinlich, ich hab über das Ritzen direkt ja erst geredet, nachdem sie die Schere rausgeholt hat. Vorher haben wir nur ein bisschen allgemeines über die Therapie geredet - und auch das nicht durchgehend, de facto hatten wir eigentlich eine ziemliche Redepause, bevor sie begonnen hat. Ich glaube also echt nicht, dass sie angenervt war. (Nicht weil ich mich verteidigen will oder so, sondern ganz objektiv.) Ich hab auch keine "gutgemeinen Tipps" gegeben, sondern nur zugehört - und sie auch sicher nicht dazu gezwungen etwas zu sagen, das sie nicht wollte...

Und ad AFM: Wenn das damals wirklich so abgelaufen ist, wie du's erzählst (also als "Predigt") finde ich das Verhalten des Sanis damals ZIEMLICH daneben. Hat die denn nicht gewusst, dass das eine Krankheit ist und du keine AFM nimmst, weil du glaubst, dass das witzig ist? :roll: Echt, manchmal könnte ich mich über meine KollegInnen aber so was von ärgern! :evil:


gglg, Hörnchen

Re: Ritzen im Rettungswagen???

#39
hab jetzt nicht alles durchgelesen...
aber ich bin selbst borderlinerin und habe in einer sehr akuten phase, als ich in der geschlossenen psychiatrie war, auch mehrfach vor anderen leuten (mitpatienten und pfelgepersonen) geritzt... allerdings habe ich dabei nicht gelächelt oder gegrinst, sondern verzweifelt und hysterisch geheult...
hab mich in mein bett gesetzt, und angefangen zu ritzen... oder mich im klo eingesperrt, und geritzt bis jemand von aussen die tür aufgeschlossen hat und mich rausgeholt hat...
bei mir ist das immer dann passiert, wenn ich vollkommen die kontrolle über mich verloren habe, nur noch schwarz gesehen habe, und nicht mehr über konsequenzen oder ähnliches nachdenken konnte... die pfleger in der psychiatrie haben auf diese ausbrüche immer sehr aggressiv reagiert, und haben mir vorwürfe gemacht... das hat dann leider alles nur noch schlimmer gemacht... :(
naja, also jedenfalls: wenn sie nicht dabei gelächelt hätte, dann könnte ich ihr verhalten schon nachvollziehen....

Re: Ritzen im Rettungswagen???

#40
Hi Reyno!

Tut mir leid, wenn du meine Worte irgendwie als beleidigend oder so aufgefasst hast, aber ich muss sagen, ich bin nicht ganz deier Meinung:
Reyno hat geschrieben:Hörnchen hat geschrieben:
Deine Mum hatte eine erstmalig auftretende Panikattacke und die Sanis haben sie zuhause gelassen??? Nun ja, das ist ... mutig!


Nein, das ist nícht mutig, das ist Können, Wissen und Erfahrung.
Also eigentlich war das "mutig" sarkarstisch und nicht anerkennend gemeint. Also eher als unverantwortlich. (Weiß, ohne Lautfärbung kommt das schlecht rüber - Sorry) So wie's Coco dann in Ihrer Antwort geschrieben hat,lass ich mir auch einreden, dass ich sie zuhause lasse, aber in Ihrer erste Antwort war das eine Panikattacke, die zum ersten mal aufgetreten ist und von der nicht klar ist, was die Ursache ist und wie sie behandelt gehört. Ob diese Person in Zukunft alleine zurecht kommt, oder ob diese Person jetzt eigentlich ganz dringend Medikation und/oder Psychotherapie braucht, das kann bei allen "Können, Wissen und Erfahrung" ein Sank niemals herausfinden, ganz einfach, weil wir alle, weder Haupt- noch Ehrenamtlich, dazu im Dienst weder die Zeit noch die Ausbildung dazu haben. Bei solchen Einschätzungen machen sogar Psychiater nach einer 1h-Erstbegutachtung Fehler, wie soll das dann ein Sani vor Ort beurteilen können????
Reyno hat geschrieben:Die Kollegen machen ihren Job, dafür sind sie ausgebildet und dieser Job beinhaltet bisweilen auch, dass man nicht jeden, der den Rettungsdienst ruft, automatisch ins Krankenhaus zerrt, wenn es nicht nötig ist. Diese Entscheidung ist schwierig und will gekonnt sein, ausserdem hat sie einen Hintergrund, wenn man seinen Job kann. Es ist also kein Drama, wenn man jemanden zuhause läßt.
Nein, ich nehm auch bei weitem nicht jeden mit. Aber wie gesagt: Eine erstmalig auftretende Panikattacke ist etwas was mitgenommen gehört. Auch meine hauptamtlichen Kollegen - mit denen ich mich übrigens sehr gut verstehe und vor denen ich (nicht nur vom fachlichen her) auch Respekt habe - würden so jmd. ziemlich sicher mitnehmen. Wie du sagst: So eine Entscheidung will gekonnt sein, und naja, in diesem Fall.... Aber es muss ja jeder wissen, was er/sie persönlich dann im Fall des Falles für ein Gefühl hat. :roll:
Reyno hat geschrieben:Hörnchen hat geschrieben:

Und ad AFM: Wenn das damals wirklich so abgelaufen ist, wie du's erzählst (also als "Predigt") finde ich das Verhalten des Sanis damals ZIEMLICH daneben. Hat die denn nicht gewusst, dass das eine Krankheit ist und du keine AFM nimmst, weil du glaubst, dass das witzig ist? Echt, manchmal könnte ich mich über meine KollegInnen aber so was von ärgern!


Also zu dem Thema möchte ich mal folgendes bemerken:

Ich habe diesen Job Hauptamtlich gemacht und mein Geld damit verdient und das ist etwas GANZ anderes, als 3 mal im Monat mitzufahren. Man reißt tagtäglich in 12 Stunden 8-10 Einsätze in der Großstadt runter und ist der Rettungsdienst und NICHT die Krisenintervention. Um herauszufinden was passiert ist, werden Fragen gestellt, damit man das Problem erfassen kann und in der Klinik eine vernünftige Übergabe machen kann. Dabei geht es darum, Fakten zu erfassen und den Patienten nicht das Öhrchen zu kraulen. Sorry, aber wer dumme Dinge tut, muss sich auch Fragen gefallen lassen.......
Richtig, wir sind keine Krisenintervention - und genau deshalb sollten wir uns als keine aufführen. Fragen stellen und dann die Klappe halten (das was aus meiner Efahrung auch die meisten meiner Kollegen machen, auch meine hauptamtloichen Kollegen machen) ist voll ok, wenn man sich nicht auskennt, keiner erwartet, dass da jemand in Rot-Weiß neben der Trage sitzt und empathisch zuhörend das Patschi-Handi hält, wer das tun will, ok, aber nur wenn der/die etwa eine Ahnung hat, was man da tut. Und "Predigt halten" klingt nach null Ahnung haben und sich aufführen. DAS ist absolut NICHT in Ordnung. Wer nicht weiß, was Sucht bedeutet, der soll die Klappe halten, auf seinen Schein schauen,"Name? ,Vers.Nr?, Vorerkrankungen?,...?" fragen und dann nix mehr sagen. Meine Meinung.
Reyno hat geschrieben:Auf eben dieser Trage lag vor 20 Minuten noch ein Halbtoter blutender, darum kümmert sich auch keiner.
Na und???? Als der auf der Trage lag, hat man sich sehr wohl um ihn gekümmert. Jetzt ist der im Spital und dort kümmert sich halt wer anderer um ihn. Aber im Spital ist nicht "keiner"! Heißt die Tatsache, dass es andere gibt, denens körperlich schlechter geht, dass man denen den es besser geht nicht helfen darf? Wohl kaum, oder?

Ich möchte noch sagen, dass ich KEINE von den Ehrenamtlichen bin, die der Meinung sind, alle HAs sind blöd und alle EAs sind super. Ich habe Respekt vor dem Wissen und der Erfahrung meiner Kollegen und es ist für mich auch absolut verständlich, dass man mit der Zeit abstumpft (und übrigens auch absolut notwendig um sich selbst zu schützen.) Aber es ist auch so, dass die HA-Kollegen - so meine ich - auch mich für einen ganz guten Sani halten und Respekt vor mir haben. Ich bin mir sehr dessen bewusst, dass ich Grenzen habe und nicht alles weiß, aber ein bisschen was traue ich mir schon zu. Und was ich oben schreibe gahört zu dem was ich mir zutraue.

So, nichts von dem, was ich geschrieben habe ist gegen dich persönlich gerichtet, ich wollte nur mal meine Meinung schreiben, weil ich finde, dass da ein paar Dinge nicht ganz dem entsprechen, was ich so denke/weiß.
gglg, Hörnchen

Re: Ritzen im Rettungswagen???

#41
Ob diese Person in Zukunft alleine zurecht kommt, oder ob diese Person jetzt eigentlich ganz dringend Medikation und/oder Psychotherapie braucht, das kann bei allen "Können, Wissen und E
Keine Sorge, meine Mom hat einen Psychiater und eine Selbsthilfegruppe (um mit meinen Problemem fertig zu werden...)
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Ritzen im Rettungswagen???

#42
Danke, Coco, für die Info, war aber eher nicht auf deine Mutter im Speziellen bezogen, sondern halt ganz allgemein auf Patienten mit dem Krankheitsbild,wie du's in deiner ersten Antwort von deiner Mum beschrieben hast. Aber Danke trotzdem! :)