Re: ich trauer der Klinik hinterher...??? häää...

#16
Darf ich mich da kurz einklinken, Larissa und aire.

Das Wort "überzogen" im Sinn von "überzeugt sein" ist in diesem Text von Larissa keine freudsche Fehlleistung, sondern eine Verhochdeutschung unseres schweizerdeutschen Ausdrucks:
Ich bin überzeugt = I bi überzoge / Ich bi überzoge / I bi überzügt (je nach Dialekt bzw. Region).

Ich hoffe, damit etwas zur Klärung beigetragen zu haben.

lg an alle
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

Re: ich trauer der Klinik hinterher...??? häää...

#17
aha... :roll: *schäm*
Also müsste man in Hochdeutschem Ausdruck anstelle von "ich bin überzogen" sagen "ich bin überzeugt...dass"...
Okay... -das wusste ich nicht recht, tut mir leid. Ich habe wohl noch so einige schweizerdeutsche Wörter in meinen Beiträgen :shock:
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!

Re: ich trauer der Klinik hinterher...??? häää...

#18
Ich wollte auch am Anfang gleich wieder in meine Erste Klinik zurück, da war es total schön. Ich hatte eine "heile Welt", aber jetzt ein Jahr danach muss ich einsehen, dass es eine brutal schöne Zeit war und ich dort sehr glücklich war, aber ich musste meinen Weg weiter gehen. Mit manchen, aus meiner Klinik habe ich noch Kontakt und ich habe sehr viele Fotos damals gemacht. Die Zeit war wirlich schön und die Erinnerungen kann mir Niemand nehmen.
Das Leben ist zu kurz um es aufzugeben!

Re: ich trauer der Klinik hinterher...??? häää...

#19
hallo Larissa!

zu deinem Beitrag:
Jede ESlerin hat seltsame Verhaltensweisen und ob man ein Versprechen dabei bricht oder das Vertrauen anderer m*ssb**ch*, ist im Hintergrund.
Ich erinnere mich auch an "ähnliche" Verhaltensweisen in der Klinik. Als ich "verbotene Dinge" machte, andere austrickste und das Engelchen spielte fühlte ich mich irgendwie übermächtig, weil ich Kontrolle (ja wieder die Kontrolle -.-) über MEIN Leben hatte in diesen "fremden vier Wänden" der Klinik.

Vielleicht sehnst du dich nach der Freiheit, deine Krankheit auszuleben, die dir die Klinik bot.
Denn dort gibt es keine Eltern und Freunde, die einen rund um die Uhr versuchen zu beschwichtigen.
Aber denke daran, dass dich deine Eltern und dein Freund sehr lieben und nichts schlechtes für dich wollen.

Oder hättest du es lieber, in der Klinik irgendwann zusammengeklappt und nie wieder aufgewacht zu sein?
:( :( :(

Ich will dir damit nichts böses, aber z. B. in der Klinik wo ich war, da ist auch ein Mädchen an Organversagen plötzlich in der Nacht gestorben (nicht als ich da war, Gott sei Dank :| :cry: ). Eine Klinik ist auch kein allmächtiger "Lebensretter".

Nur du hast die Zügel in der Hand, Larissa.
Du kannst mit deinem Willen gegen die Krankheit ankämpfen.

Liebste Grüße (ich verspreche dir, heute schicke ich den Brief ab.. und Entschuldigung für die Verspätung)
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: ich trauer der Klinik hinterher...??? häää...

#20
Hallo CoCoRiCo,

Ich weiss es nicht. Ich weiss nicht genau was mich daran denken lässt. Ja, ich denke es ist die Kontrolle, welche ich damals hatte :roll:
Ich habe alles verweigert, gelogen, ausgetrickst und nicht zuletzt mein Leben aufs Spiel gesetzt.
Aber ich weiss nicht wieso...ich weiss nicht wieso ich das tat.. "klar, ich war krank"... Aber ich habe mich damals so gut gefühlt, war mächtig und habe das erreicht was ich erreichen wollte -zwar nicht ganz,...denn das wäre der Tod gewesen. :roll: :cry:
Das ist auch gleich die Antwort auf deine Frage *mich in die Ecke stell und schäm*
Ja...damals hätte mir das wirklich nichts ausgemacht, bei aller liebe meines Freundes, bei allem grossen(!) Verständnis der Ärzte und Pflegeleuten, ich hätte nicht mehr aufwachen wollen. Aber du kannst mir glauben wie oft ich abends im Bett war und weinte weil ich panische Angst hatte morgens nicht mehr aufzuwachen :cry: :cry: -Es war eine Zwickmühle.
Ich weiss dass die Klinik(en) kein(e) allmächten Lebensretter sind. Klar...
CoCoRiCo hat geschrieben:Vielleicht sehnst du dich nach der Freiheit, deine Krankheit auszuleben, die dir die Klinik bot.
Denn dort gibt es keine Eltern und Freunde, die einen rund um die Uhr versuchen zu beschwichtigen.
Aber denke daran, dass dich deine Eltern und dein Freund sehr lieben und nichts schlechtes für dich wollen.
Ja, ich denke das ist der Punkt. Ich habe da meinen (kranken) Plan durchziehen können.
Ich wusste damals genau dass mich mein Freund liebt... und mich nicht verlieren will. Aber das hat nichts gebracht...meine Krankheit war stärker... Bis mich dann die Maschienen vor dem Tod retteten. Schon oft habe ich mir derartige Vorwürfe gemacht weil ich denke ich hätte das meinem Freund nicht antun dürfen... -aber was solls, es war nunmal so wie es war. Das kann ich auch nicht mehr ändern. :cry:
Ich kann es heute...hier und jetzt, ändern... Aber nicht in der Vergangenheit.

ps: danke dass du an mich denkst...aber hey, der Brief eilt nicht! :wink:

Liebe Grüsse, Larissa
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!

Re: ich trauer der Klinik hinterher...??? häää...

#21
Hallo Larissa,
Aber ich habe mich damals so gut gefühlt, war mächtig und habe das erreicht was ich erreichen wollte -zwar nicht ganz,...denn das wäre der Tod gewesen.
Ich will dir nicht zu nahe treten, aber habe ich das richtig verstanden? :cry:

Hattest du diesen Wunsch, weil du aus dem Teufelskreis der Krankheit nicht ausbrechen konntest oder gab es andere Gründe?

Liebe Grüße, coc0
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: ich trauer der Klinik hinterher...??? häää...

#22
Ja...CoCo, ich denke das hast du richtig verstanden. :oops:

Es war mein einzig möglicher Ausweg, das einzig Mögliche was ich mir noch vorstellen konnte und auch das einzig Mögliche was mich erlöst hätte. Denn ich habe aus dem Teufelskreis nicht ausbrechen können...
Ich war einfach verloren, verloren in der Krankheit, die mir alle Kraft geraubt hat und mir so das Leben stahl/stehlen wollte. Ich glaube nicht dass ich überlebt hätte wenn man damals medizinisch nicht etwas hätte einleiten können...
Keine Ahnung. Ich rede nicht gerne darüber.

Liebe Grüsse, Larissa
Zuletzt geändert von *Larissa* am Do Jan 15, 2009 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ich trauer der Klinik hinterher...??? häää...

#23
Hallo Larissa,

drehen wir uns grad wieder im Kreis?
Du sehnst dich nach deinem Klinikaufenthalt, weil du damals kurz vor dem Tod gestanden bist? Weil du dir wünscht, wieder kurz vor dem Tod zu stehen?
Oder kann es sein, dass du schon wieder in dieser Art Phase bist, wo du keinen Ausweg mehr siehst und du dir wünschst, in der Klinik zu sein, damit du die Verantwortung über dein Leben, dem Klinikpersonal übergeben kannst? Nicht essen zu müssen, eine Sonde zu bekommen…etc?

Dir wird grad wieder mal alles zu viel.
Du merkst, dass du kämpfen musst um auf einem lebensfähigen Gewicht zu sein.
Es wird dir erschwert, dich auf deinen Schuleintritt zu freuen.
Dein Vater lässt Meldungen vom Stapel, die dich an dir zweifeln lassen.

Verdammt noch mal. Das Leben ist nun mal Arbeit und Kampf. Schwierigkeiten gehören dazu um auch schöne Dinge genießen zu können.
Du hast schon so viel geschafft. Lass dich nicht wieder treiben.
Du hast es verdient, glücklich zu sein………aaaaaaaaaaaalso kämpfe darum!!!!!!

Eine, die an dich glaubt
Hedi

Re: ich trauer der Klinik hinterher...??? häää...

#24
Jaaa, ich kämpfe ja auch! Mensch, momentan kämpfe ich so viel wie wirklich noch nie!
Ich habe ein Ziel...und ich will verdammt noch mal dieses Ziel um alles in der Welt erreichen! :cry:
Ich habe das Gefühl so viel zu kämpfen dass mir einfach alles sehr viel wird.
Ich lerne, mein Freund ist bis Sonntag seit seinem Unfall wieder zu hause -das ist alles andere als einfach :| , ich muss alles finanziell organisieren, dann muss ich meine Eltern auf dem Laufenden halten, die ja in Australien sind, und mein leiblicher Vater hat auch immer nur das letzte Wort :roll:

Das ist echt zum verzweiflen.

Da ist das andere, mein Freund, die Angst vor der Schule (wobei die mir genommen wird wenn ich die Prüfungen bestehe, schliesslich muss ich mich nicht von anderen abhängig machen oder mich mit ihnen vergleichen!) dann kommen meine Eltern, insbesondere meine Mutter, die mich dastellt als könne ich nichts und ich solle mir nicht derart hohe Ziele (-> Gymnasium) setzen die ich eh nicht erreichen kann. :shock:
Da kommt aber noch mein (wichtiger) Therapeut, der mir sagt ich solle das, weil er merke dass ich das will, auch wirklich machen -Er sagt ich könne das! Und er kennt mich weiss gott genug gut.
Aber eben...dauernd lasse ich mich wieder von meiner Mutter (der Tante der IV oder wem auch immer) einschüchtern :cry:

Hedi, ich möchte dir gerne sagen dass du wirklich sehr aufmerksam bist, wie ich merke, es dir wirklcih wirklich sehr gut gelingt jedes Puzzleteil zusammenzusetzen. So bin ich dann immer öfters sprachlos nach deinen Fragestellungen. Ich weiss dass ich momentan nicht auf diese Fragen im Detail eingehen kann... es mag sein dass du mit der einen oder anderen wirklich recht hast. Aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir doch auch dass ich diese Ziele (die meiner Meinung nach gut sind) habe und ich das andere vergessen muss, das andere Vergangenheit ist -oh mein Gott, die Vergangenheit :cry: - ICH kann nicht beides (und will es auch nicht).
Nein...ich wünsche mir nicht wieder kurz vor dem Tod zu stehen. Das kann ich ganz klar sagen! Es ist weitaus besser heute wie damals.
hedi hat geschrieben:Oder kann es sein, dass du schon wieder in dieser Art Phase bist, wo du keinen Ausweg mehr siehst und du dir wünschst, in der Klinik zu sein
Nein, das wünsche ich mir nicht.
Aber den Ausweg sehe ich momentan wirklich gerade auch nicht.
Morgen sollte ich aushelfen (also arbeiten) und nachmittags bin ich bei meinem Lehrer zum lernen. Aber ich habe Halsschmerzen und fürchterliche Ohrenschmerzen... wer weiss was noch alles kommt. Ich bin einfach etwas am Ende....
Aber das wird schon wieder...irgendwie, irgendwann.

Danke hedi., vielen herzlichen Dank. Schön dass du an mich glaubst, das tut unheimlich gut!

Larissa
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!