FA nach längerer Zeit - was jetzt..?

#1
Ich war jetzt länger nicht hier. Mir gings etwas besser und ich wollte etwas Abstand zu dem Ganzen gewinnen. Tut mir leid, dass ich jetzt einfach mal ein neues Thema aufmach, ohne großartig die Suche benutzt zu haben. Ich hoffe, das stört niemanden bzw jemand, der ein ähnliches Thema kennt, verlinkt es mir. Wäre nett.

(Tut mir auch leid, dass ich manchen keine Antwort mehr auf ihre PM's geschrieben hab. Leider bin ich öfter so, dass ich einfach "untertauche". Ich hasse diese Eigenschaft selbst an mir und versteh auch nicht, warum ich das immer wieder tu.)

Wie in der Überschrift beschrieben, hab ich gerade soetwas wie einen FA gehabt. Ein "richtiger" wars nicht, da ich noch um einiges mehr "vertragen" würde, als ich jetzt hab... Trotzdem plagt mich mein Gewissen. Dennoch will ich nicht k**n gehen. Ich will einfach nicht, doch in mir schreit alles danach, weil es für meine "normalen Verhältnisse" einfach doch zu viel Nahrung auf einmal war.

Ich weiß nicht, was jetzt? Die letzten Tage hab ich eher weniger Nahrung zu mir genommen gehabt, so als würde sich die Magersucht wieder breit machen. Da ist es doch normal, dass ich plötzlich eine Art Heißhunger bekomme und alles vertilge, was sich so finden läßt, ohne darüber nachzudenken, oder? Ich mein, ich werd doch auch mal etwas über die Strenge schlagen dürfen und fast eine ganze Pizza allein verputzen, oder? Andererseits war dann das "Hungern" (war nicht wirklich so, da ich einfach kein Bedürfnis hatte, Nahrung zu mir zu nehmen) der letzten Tage "umsonst". Etwas in mir sagt mir, dass diese Denkensweise falsch ist, dass sowas wie Hungern nicht nötig ist und die Tatsache, dass ich nicht gegessen hab, sowieso der Auslöser für meine jetzige Situation ist.

Geht es jemandem von euch manchmal auch so? Dass vor dem K**n alles mögliche durchgedacht wird, weil man eigentlich nicht über der Klomuschel landen will? Dass man irgendwie nach "Ausreden" sucht, um es doch zu tun und dann wieder Gründe dafür, es sein zu lassen..?

Ich hoffe, jemand ist noch wach und möchte mit mir darüber reden.

lg M-G

Re: FA nach längerer Zeit - was jetzt..?

#2
hallo
es ist zwar jetzt nicht nacht aber ich kenne diese gedanken vor einem FA nur zu gut. wen ich mal vile esse, dann ist es für mich auch schon klar, dass ich das wieder erbrechen werde. geraade hab ich auch ein ephase wo ich nichts/kaum essse, aber ich habe jetzt schon angst davor, wieder mehr zu esse, aber irgentwie weiß ich ja dass ich wieder mal mehr essen werd und dann wieder ein FA...naja ich denke du weißt was ich meine.
ich hasse diese blöden gedanken jedes mal aber oft habe ich ja dann doch gründe etwas zu essen und wenn ich dann esse dann endet das meisten in einem FA
wielange warst du die bulimie los, weil du ja geschrieben hast, dass du seit langem wieder nen Fa hattest. und bist du zwischendurch auch anorektisch?
LG

Re: FA nach längerer Zeit - was jetzt..?

#3
Also, nur mal ganz kurz: Hungern ist nicht der Weg aus der Bulimie. Klingt irgendwie total banal, aber irgendwie hat es sich anscheinend immer noch nicht rum gesprochen... :roll:

Ich fand die Mengenangabe triggernd. Gott, ich hasse es, immer fetter zu werden und das Gefühl zu haben, ich hätte Steine im Bauch und dann von anderen Leuten zu lesen, wie sie Magersuchtsanwandlungen schildern. :roll: Was du da gegessen hast, ist endlich mal eine halbwegs normale Mahlzeit. :roll: :evil:

*Ironise ein*Ja, sch** aber auch, heute bestimmt wieder nix abgenommen. *Ironieaus*

Re: FA nach längerer Zeit - was jetzt..?

#4
@Elisabeth
Dein Problem kommt mir von früher bekannt vor. Ich hab auch sehr lange solche Phasen gehabt, wie du es beschreibst. Ich bin aber irgendwie kein "Normalfall", was die Bulimie angeht - allerdings auch mit meinem Essverhalten nicht die Einzige. Oft hab ich Phasen, die sich über unbestimmte Zeitabschnitte ziehen (Wochen, Monate, das längste war ein halbes Jahr), in denen ich ganz normal essen kann. Und dann sind da wieder Phasen, in denen die ES + Symptome so aktiv sind, dass sie mein Leben bestimmen. Ich hab die Bulimie also mal mehr, mal weniger^^

Anorexie hab ich in dem Sinn nicht, zumindest wurde sie nicht diagnostiziert. Dennoch hatte ich eine "Phase", die sich über ein Jahr gezogen hat, in der ich mich eher magersüchtig beschrieben hätte. Allerdings ist das inzwischen schon wieder ziemlich genau ein Jahr her, dass sich diese "Phase" gelegt hat. Von daher mach ich mir einfach Gedanken darüber, ob ich mich zu sicher fühle bzw gefühlt habe und hab Angst davor, dass ich da wieder "reinrutschen" könnte. Aber ich hab auch in mir geforscht und bin drauf gekommen, dass es - wie so oft - einen Grund für mein Verhalten (ich mein das "Nicht-essen") gegeben hat. Leider zu spät erkannt aber besser spät als gar nicht. Scheinbar muß ich einfach öfter in mich reinhören...

Es ist ja auch nicht so, dass ich absichtlich in den letzten Tagen eher "gehungert" hab. Ich hatte einfach kein Bedürfnis, etwas zu essen. Kein Gefühl im Bauch, das Hunger angekündigt hätte. Wenn ich dann trotzdem esse, fühl ich mich einfach nur noch schlecht, was ich aus vergangenen Zeiten weiß und sagen kann. Keine Ahnung, ob du das nachvollziehen kannst, @Aire. Mir ist klar, dass das Hungern kein Weg aus der Bulimie ist. Du kennst mich kein Stück und es hört sich so an, als würdest du mir etwas nachsagen wollen. Ich hab Wochen bzw Monate (nein, ich zähl das nicht. Ich bin über diesen Abschnitt hinaus, weil es für mich bedeutet, dass ich mich an die Sucht klammere, dass ich nicht davon loskommen werde, solange ich die Tage zählen muß, in denen ich "clean" bin. Ist ähnlich wie beim Rauchen. Erst wenn du die Tage leid bist, zu zählen, bist du wirklich suchtfrei. Leider nicht ganz auf die Bulimie übertragbar aber für mich steckt mehr als nur ein Funken Wahrheit dahinter.) bevor diese paar Tage gekommen sind, in denen ich weniger gegessen hab, jeden Tag meine vier, fünf Mahlzeiten gehabt. Nicht nur Gemüse, Obst und so Zeug, sondern "richtiges Essen". Mal abgesehen davon bin ich normalgewichtig und es gibt für mich keinen Grund zu- oder abzunehmen. Glaub es, oder lass es sein. Gestern war ich allein und hatte niemanden, mit dem ich hätte reden können. Nach ein paar Tagen "nix essen" fühlt sich so eine Pizza einfach nach mehr an, als es ist, tut weh usw. Vlt kennst du das ja. Sorry, wenn ich teilweise schroff kling aber irgendwie fühl ich mich angegriffen.

Re: FA nach längerer Zeit - was jetzt..?

#6
@ M-G

Das kenn ich nur zu gut.
Ich beneide Menschen, die einfach über den Hunger essen können, weil es ihnen schmeckt.
Diese Menschen machen sich nichts daraus, weil sie gesund sind.

Weil, wenn es nicht zur Gewohnheit wird, der Körper das ohne Weiteres verdauen kann.
Weil es normal ist.
Weil es bei uns allen so sein sollte.

Ich find es aber allein schon bemerkenswert dass du so stark warst und nicht die Kloschüssel besucht hast,
mein Respekt.
Du hast genau richtig gehandelt, ich wünschte ich wär da so konsequent wie du.
Ich kann verstehen, dass dich ein schlechtes Gewissen plagt, aber du hast nichts schlimmes getan,
dein Körper hatte wohl auch Verlangen danach, so wie du das beschreibst und wenn es bei der einen FA bleibt,
dann hat dieses einmal mehr essen keine negativen Auswirkungen für dich.

Ich wünsch dir alles Gute :)



aire hat geschrieben:Also, nur mal ganz kurz: Hungern ist nicht der Weg aus der Bulimie.
Das sagt sich so leicht. :roll:
Ich dachte mal ich wär weg von meiner ES, weil die FAs und das Erbrechen aufhörten,
dass ich dafür aber kaum noch was zu mir nahm, bemerkte ich erst als mich jemand gezielt darauf ansprach.

Man kann sich so leicht so wahnsinnig viel einreden.
Aber ich frage mich wirklich, wie andere es schaffen, einfach wieder auf normales Essen umzusteigen?

Re: FA nach längerer Zeit - was jetzt..?

#7
dieses richtige essen kann ich mir auch überhaupt nicht mehr vorstellen,
normale portionen, regelmäßig, nicht nur ungesundes oder nur gesundes- ausgewogenheit, kein schlechtes gewissen haben, nicht immer denken, was werde ich heute essen, was habe ich gegessen- einfach sich auf ein essen mit freunden oder mit der familie freuen.... aber irgentwie klappt das nicht, irgentiwe komisch, dass so was normales, so abnormal und schrecklich sein kann.
sorry, dass ich grad so negativ schreibe, aber momentan gehts mir gar nicht gut.

Re: FA nach längerer Zeit - was jetzt..?

#8
elisabeth4830 hat geschrieben:dieses richtige essen kann ich mir auch überhaupt nicht mehr vorstellen,
normale portionen, regelmäßig, nicht nur ungesundes oder nur gesundes- ausgewogenheit, kein schlechtes gewissen haben, nicht immer denken, was werde ich heute essen, was habe ich gegessen- einfach sich auf ein essen mit freunden oder mit der familie freuen.... aber irgentwie klappt das nicht, irgentiwe komisch, dass so was normales, so abnormal und schrecklich sein kann.
sorry, dass ich grad so negativ schreibe, aber momentan gehts mir gar nicht gut.
Ich kann dir jetzt nur ermutigend die Hand reichen,
ich denke wir alle sind hier um irgendwann wieder in die Normalität zurückzukehren.
Ich kann es mir auch nicht vorstellen, aber ich möchte deswegen nicht aufgeben.
Das solltest du auch nicht - Kopf hoch!