Meine Geschichte und warum ich so geworden bin...

#1
Möchte mal darüber schreiben, da es mir gut tut und ich sonst mit keinem wirklich darüber reden kann!

...es war im April vor 25 Jahren und ich war nicht wirklich geplant! Meine Eltern waren beide noch sehr jung und aus heutiger Sicht, durch verschiedene Umstände, meiner Meinung nach nicht reif und Belastbar für ein Kind. Früh hab ich die Streitereien meiner Eltern mitbekommen, Streit in ihrer Beziehung, wg der Mutter meines Vaters (besser gesagt Adoptivmutter) und ich denke mal sie haben ihr Leben nicht ausgelebt! Meine Mutter hatte von Anfang an schwere Probleme mit ihrer Schwiegermutter (ich kann heute ohne schlechtes Gewissen sagen, dass sie wirklich, also meine Oma (möchte dieses Wort gar nicht benutzten, da ich sie nicht als Oma sehe), ein böser Mensch ist. Sie wollte, dass ich nicht auf die Welt komme, macht meinem Vater nur nieder (auch schon als Kind und ich denke mal, desswegen kann mein Vater keine Gefühle zeigen und Verhält sich manchmal eigenartig), dass er nix wert sei und meine Mutter ist für sie der größte Dreck! Weiter möcht ich gar nicht drauf eingehen... Ich bin trotzdem früher als kleines Kind oft bei ihr gewesen, da meine Eltern arbeiten waren.

Ich habe extreme Verlustängste und mehr und mehr wird mir klar warum... Es gibt Situationen in der Kindheit, die vergisst man einfach nicht, egal wie klein man war! Mein schlimmstes Erlebnis, denke ich mal war, als meine Mama mich zu ihrer Mutter gebracht hat und eine Woche nicht mehr gekommen ist :shock: Keiner wusste wo sie ist... Ich muss fürchterlich geweint haben und hab geglaubt, meine Mama liebt nicht mehr und desswegen hat sie mich verlassen :cry: Selbst jetzt wenn ich drüber schreibe, kommen mir die Tränen... Oft hat sie mir, wenn ich was angestellt habe, gesagt dass ich eine böses Kind sei od hat mir eine geknallt und mit Nichtbeachten bestraft. Was soll ein kleines Kind von 2, 3 od 4 Jahren damit anfangen???? Ich habe wirklich geglaubt ich sei böse!!! Habe geglaubt mich lieben meine Eltern nicht mehr! Hatte als Kind und auch jetzt als er Erwachsene oft Träume, dass ich ein kleines Kind bin und meine Eltern mich verstoßen, od mein Freund mich verlässt!

Als ich knapp 5 Jahre alt war, trennten sich meine Eltern für 1.5 Jahre. Meine Mutter war unglücklich und mein Vater lies kaum was von sich hören :arrow: was ich wieder automatisch auf mich bezog! In der Schule hatte ich durch die Trennung meiner Eltern keinen guten Start und hang sehr an den Lehrern und schloß mit gleichaltrigen kaum Freundschaften. Ich war ja schon immer alleine, bin auf dem Land aufgewachsen und Kinder in meinem Alter gab es nicht, bzw. die die da waren wollten nichts mit mir zu tun haben :cry: Ich vermisste in der Zeit meinen Vater sehr, kann mich gut an eine Sache erinnern... Hatte im Kindergarten ein Vatertagsgeschenk gebastelt, eine Maus die man als Notizhalter benutzen konnte. Ich hab mich so gefreut, hab meinen Papa angerufen, dass ich ein Geschenk für ihn hätte und hab gewartet und gewartet und gewartet und er ist nicht gekommen :arrow: ich bin ja ein böses Kind und böse Kinder mag man nicht... Dann starb auch noch der Vater meines Vaters, mein lieber Opa, den ich immer noch so vermisse :cry:

Als ich 11 war, kam meine Schwester auf die Welt... Ein kleines, süßes, putziges Baby, dass man einfach lieb haben muss! Und wer hat mich lieb??? Meine Eltern verstanden die Eifersucht nicht... Trotzdem hab ich meine Schwester geliebt, hab sie gewickelt, gefüttert, gebadet auf sie aufgepasst und irgendwann durfte sie mehr als ich und selbst wenn ich es nicht wollte, dass sie in meinem Zimmer ist, musste ich es lt meiner Eltern erdulden :? Keine Privatsphäre und nur Unverständniss.

Mit 12 kam ich ins Internat, Begründung meiner Eltern: Wenn du ohne Aufnahmeprüfung die Realschule nicht schaffst, dann kommst du ins Internat!!! Klar bei meinem Glück musste ich Aufnahmeprüfung machen, also Internat! Hatte Anfangs schreckliches Heimweh und ich fühlte mich einfach nur abgeschoben und ungeliebt! Hab dann angefangen mit Lügen, gegenüber meinen Internatsfreundinen. Wollte mich interessant machen, mit der Hoffnung, wenigstens hier Aufmerksamkeit zu bekommen. Irgendwann kam alles raus... Egal die Sache wurde damals bereinigt und mir sind ganz liebe Freundinen geblieben, mit denen ich noch immer Kontakt habe! Nun ja da fing alles an mit meiner ES, habe die Nahrung verweigert und mir wurde von seiten der Erzieher mit meinen Eltern zu sprechen gedroht! Nun ja, dann aß ich wieder und kotzte alles.... Habe dann zugenommen und meine "feinfühlige" Verwandtschaft musst mir das gleich unter die Nase halten, dass ich nicht so viel fressen soll, da ich eh schon so dick sei :cry: Ich hasste sie alle in dieser Zeit!

Mit 15 hatte ich meinen ersten Freund, hielt aber nicht lange an und ich hab ihm auch nicht nachgetrauert. Ich war 16 und lernte meinen Ex kennen mit dem ich 7 Jahre zusammen war. Am Anfang eine schöne Zeit. Ich kam durch einen blöden Zufall in meine erste stationäre Therapie und er war der jenige, der mich besuchen kam... Meine Eltern in den 3.5 Monaten genau 3 mal!!! Für sie hatte und habe ich keine Bulimie. Meine Mutter holte mich einmal mit den Worten ab: Pack deine Sachen, du bist nicht so krank, um hier rum zu sitzen!... Nun ja ich hab danach keine Therapie mehr gemacht und alles blieb beim alten.

Mit der Zeit veränderte sich die Beziehung zu meinem Ex. Von anfänglicher Liebe nichts mehr zu spüren... Immer öfter schrie er mich an wg Kleinigkeiten, wurde sogar handgreiflich und sagte mir immer öfter, dass ich nichts wert sei, dumm bin und eine dumme Sau! Er sagte auch ich nerve ihn und er hasst mich :cry: Zu der Zeit wohnten wir schon zusammen, oben in der Wohnung bei seinen Eltern. Seine Mutter hasste mich, da ich ihn ihren Augen 1. nicht genug Geld habe (habe gespart wie eine blöde) 2. ich ihr den Sohn weggenommen habe und 3. eine Schlampe sei (nach einem harten Tag mit Überstunden in der Arbeit, hat man einfach oft keine Lust mehr noch den Haushalt zu machen...) Ja da ist einiges Vorgefallen, sie hat in meinen Sachen geschnüffelt und mich teilweise in der Arbeit angerufen und fertig gemacht! Ich hasste sie!!!! Er kam gegen sein Eltern nicht an und er machte alles was sie sagten, auch wenn er es nicht wollte und total sauer dann war. Er versuchte dann genau das Selbe bei mir, nur lies ich mir nicht seinen Willen aufzwängen. Wir führten richtige Kämpfe aus!!! Mein Ex wurde immer gemeiner zu mir und ich konnte aber nicht von ihm loslassen, da er mir einredete, ohne ihm bin ich nix und nach ihm kommt nix mehr... Ich rutsche praktisch von der einen emotionalen Abhängigkeit (Eltern) in die nächste! Ich wurde tierisch eifersüchtig und ich konnte schon lange Zeit nichts mehr essen und hatte ständig Magenschleimhautentzündung. Zu der Zeit war das Verhältnis zu meinen Eltern und zu frühern Freunden auch nicht gut! Ich bin eigentlich ein sehr lustiger Mensch, wenn ich nicht gerade wieder meine Depris habe, aber in der Zeit habe ich nichts mehr davon gehabt... Die Fröhlichkeit war wie weggeblasen.

Irgendwann lernte ich meinen jetztigen Freund kennen und trennte mich in einer Hau-Ruck-Aktion von meinem Ex... DAS BESTE WAS ICH NUR MACHEN KONNTE!!! Das erste mal in meinem Leben, weiß ich und spüre ich was wahre und echte Liebe heißt!!!! Davon hab ich mehr als genug zu geben!!! Da mein Freund 50 km weiter weg wohnt und ich von ihm aus 75 km in die Arbeit habe, beschloss ich in meiner alten Umgebung zu bleiben. Hatte nach dem Auszug kurz bei meinen Eltern gewohnt, aber das ging nicht gut. Das erste mal in einer eigenen Wohnung, das erste mal alleine wohnen... Ich verfiel wieder total der Bulimie. Meine bzw. die Feunde meines Ex, also unsere gemeinsamen Freunde wendeten sich von mir ab, waren nur noch scheinheilig und ich stand alleine da! Klar hatte ich meinen Freund und lernte neue Freunde kennen, aber die waren alle 50 km weg und wir führten am Anfang eine Fernbeziehung! Ich kam mit der Situation nicht klar. Ich war zu dem Zeitpunkt sehr dünn und hatte aufeinmal wieder eine unersättliche Gier nach Essen! Obwohl ich so glücklich war und bin mit meinem Freund, aber ich fühlte mich alleine. Ich hatte dadurch wieder zugnommen, extrem meines Erachtens... Wollte mir zuerst nicht eingestehen, dass ich wieder Bulimie habe und redete mir ein ich kann jederzeit aufhören... Hatte durch die Gewichtszunahme extreme Angst meinen Freund zu verlieren. Jedesmal wenn er dünneren Mädels nachsah, hätte ich heulen können und ich hasste mich wieder so sehr! Nach über einem Jahr hab ich ihm alles gestanden. Er wusste, dass ich schonmal in Therapie war, aber er war der Meinung, dass ich gesund sei :roll: Jedenfalls alle Angst war unbegründet, er und seine Familie steht zu mir! Seine Mama ist wie eine Mama für mich und ich kann mit ihr über alles reden!

Ich habe mich dazu entschlossen wieder Therapie zu machen, ihm zuliebe. Es kann so nicht weitergehen... Ich habe wieder extrem abgenommen und die Bulimie ist schlimmer dennje, sehe aber die Veränderung nicht an mir, werde nur ständig darauf angesprochen, von Freunden und Arbeitskollegen! Nur von meiner Familie wird nichts bemerkt! Sie wissen (noch) nicht darüber bescheid, dass ich wieder stationär gehe und wieder voll drinstecke...

Ich weiß es sind meine Eltern, wir haben wieder ein besseres Verhältins zueinander, aber ich kann nicht vergessen was da alles passiert ist! Ich kann es nicht! Ich hasse sie manchmal sogar so sehr und habe aber dann wieder ein schlechtes Gewissen! Manchmal wünsche ich mir, ich wäre in eine andere Familie geboren!!! Ich habe mir geschworen niemals so mit meinen Kindern umzugehen und genau da kommt der Punkt wovor ich Angst habe, dass ich genauso werde! Aber ich wünsche mir schon ein Kind!

Durch das Ganze würde ich mich so beschreiben:
-ich habe ständig Angst verlassen zu werden
-habe Angst immer das Falsche zu sagen und zu machen
-bin eifersüchtig, zeige dass nur nicht gerne, da ich ja weiß, dass es in der Beziehung nicht gut tut und ich auch keinen Grund dazu habe, aber trotzdem belastet es mich
-versuche es immer und jeden Recht zu machen
-habe gerne Aufmerksamkeit, stehe aber nicht gerne im Mittelpunkt
-ich hasse und reagiere allergisch auf Bevormundung!!!!!!
-kann nur schwer Entscheidungen treffen
... und was ich noch mehr hasse ist mein Körper bzw. ich hasse mich

ja ich weiß es ist ziemlich lang geworden, es ist nicht mal alles, aber es hat gut getan es von der Seele zu schreiben! Wer es gelesen hat, erstmal Danke und vielleicht hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht und weiß, wie ich an meiner Situation was ändern kann od wie ihr Veränderungen geschafft habt!

Ganz liebe Grüße
Aschenputtel
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

#3
Ich nicht. Kann nicht noch mehr snif Geschichten haben für heute. :( Äh, Mist, wir haben ja schon wieder den nächsten Tag. :roll: Also, neue Ausrede her...

#4
Liebe Aschenputtel
Puuuh, das war schwere Kost! Was du da schon in deinen ersten paar Lebensjahren alles erleben musstest ist ja mehr als viele in einem ganzen Leben verkraften müssen.
Ich glaube dir aufs Wort, dass alleine schon das Erzählen oder hier Niederschreiben dir sehr gut getan hat.

Deine Geschichte zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass einerseits ein Kind in eine intakte Umgebung hineingeboren wird und anderseits wie sehr es darunter leiden kann, wenn Angehörige einander vorwerfen, "schuld" daran zu sein, dass eben dieses Kind überhaupt da sei. Ein Kind bekommt viel mehr mit als gemeinhin angenommen und es merkt sehr schnell, ob es geliebt wird und in der Familie willkommen ist oder eher als unangenehme Fussfessel angesehen wird.
Ich weiß es sind meine Eltern, wir haben wieder ein besseres Verhältins zueinander, aber ich kann nicht vergessen was da alles passiert ist! Ich kann es nicht!
Meiner Meinung nach sollst du dies auch nicht. Klar soll man nicht nachtragend sein und auch mal verzeihen können. Doch was dir deine Eltern und z.T. Grosseltern hier angetan haben, darf nicht einfach so vom Tisch gewischt werden. Du musst meiner Meinung nach für dieses Verhalten absolut kein schlechtes Gewissen haben.
Ich habe extreme Verlustängste und mehr und mehr wird mir klar warum...
Das wundert ja wohl keinen. Dir hat es so ziemlich an allem gefehlt in deiner Kindheit, was irgendwie mit Liebe, Zuneigung, Wertschätzung, Geborgenheit zu tun hat. Statt dir dies zu geben wurdest du bestraft. Statt dass dir deine Eltern ihre Liebe zueinander gezeigt haben, stritten sie sich in deiner Gegenwart. Den wohl einzigen Menschen, den du wirklich geliebt hast in jener Zeit, den hat dir der Tod entrissen. Woran solltest du denn Halt finden? :arrow: Du empfindest Verlustangst sofort, sobald du wieder einen Strohhalm in deiner Nähe hast.
Mit der Zeit veränderte sich die Beziehung zu meinem Ex. Von anfänglicher Liebe nichts mehr zu spüren...
Mein Ex wurde immer gemeiner zu mir und ich konnte aber nicht von ihm loslassen, da er mir einredete, ohne ihm bin ich nix und nach ihm kommt nix mehr...
Dein Ex war schlau, das muss man ihm lassen. Er hat deine Instabilität erkannt und voll zu seinen Gunsten ausgenutzt. Du konntest nicht von ihm lassen, weil er sich so dargestellt hatte, dass du ihm dankbar sein müsstest, ihn zum Freund zu haben. Sieh es mal von der andern Seite an: Wenn du doch so schlecht gewesen wärst, warum hat er sich dann nicht von dir getrennt und sich "etwas besseres geangelt"? Bitte entschuldige diesen Ausdruck, ich möchte dir nur aufzeigen, auf welchem Niveau er sich bewegte.
Es ist doch so, dass er solche Spielchen nur mit jemanden machen konnte, dessen Selbstwertgefühl 0 oder noch weniger war. Jede andere wäre ihm schon bald davongelaufen.
..trennte mich in einer Hau-Ruck-Aktion von meinem Ex... DAS BESTE WAS ICH NUR MACHEN KONNTE!!! Das erste mal in meinem Leben, weiß ich und spüre ich was wahre und echte Liebe heißt!!!! Davon hab ich mehr als genug zu geben!!!
Da kann ich dir nur zustimmen. Das war wirklich das Beste, was du in der Situation machen konntest. Und ich glaube dir auch, dass du nun die echte Liebe kennenlernen durftest. Doch du hast noch Probleme damit. Dir fehlte es über Jahre an Elternliebe, du hast bis weit nach 20 auch in Sachen Partnerliebe hartes Brot essen müssen.
Da kamen sehr viele neue Empfindungen auf dich zu, die du wohl zu Beginn gar nicht richtig einordnen konntest, mit denen du überfordert warst, so schön diese Gefühle auch waren und sind.
Zu allem kam, dass du erstmals alleine in einer Wohnung wohntest, erstmals eine Fernbeziehung führtest, ebenfalls Umstände, an die du dich erst einmal gewöhnen musstest. Klar gestalteten sich dann die Tage, an denen du mit deinem neuen Freund zusammen warst, bestimmt noch intensiver. Doch dann folgte immer wieder der Abschied auf Zeit, die Trennung, die du ja aus deiner Kindheit in so schlechter Erinnerung hast.
Wundert es dich unter diesen Umständen, dass du wieder tiefer in die ES hineingerutscht bist? Mich nicht!
Ich habe mich dazu entschlossen wieder Therapie zu machen, ihm zuliebe.
NEIN!!! Tu es DIR zuliebe!!!
Denke jetzt einmal in erster Linie an dich. Wenn du in dieser Beziehung an dich und deine Gesundheit denkst, wird dein Freund dann automatisch davon mit profitieren.
-ich habe ständig Angst verlassen zu werden
-habe Angst immer das Falsche zu sagen und zu machen
-bin eifersüchtig, zeige dass nur nicht gerne, da ich ja weiß, dass es in der Beziehung nicht gut tut und ich auch keinen Grund dazu habe, aber trotzdem belastet es mich
Beide Punkte würden oder werden sich zumindest abschwächen, wenn dein Selbstbewusstsein und dein Selbstvertrauen einmal grösser sind. In einer Therapie könntest du bestimmt daran arbeiten.
-versuche es immer und jeden Recht zu machen
Du vermeidest Konflikte, weil du in deiner Kindheit immer eins auf den Deckel bekommen hast.
Bilde dir eine Meinung, vertrete diese auch, akzeptiere aber auch die Meinungen anderer und akzeptiere jene, falls sich herausstellen sollte in einem Gespräch, dass es die Bessere sei.
-habe gerne Aufmerksamkeit, stehe aber nicht gerne im Mittelpunkt
An Aufmerksamkeit hast du ja auch noch ein riesiges Defizit aus deiner Kindheit. In den Mittelpunkt haben sich da immer Andere gedrängt und meistens bekam dir dies nicht gut.
-ich hasse und reagiere allergisch auf Bevormundung!!!!!!
Kein Wunder. Davon hattest du schon genug. Oder sogar noch ein bisschen mehr.
-kann nur schwer Entscheidungen treffen
Auch das hast du ja bisher nie lernen können.
... und was ich noch mehr hasse ist mein Körper bzw. ich hasse mich
Dazu hast du nun keinen Grund. Erstens brauchst du deinen Körper nicht zu hassen, denn er ist nur so, weil deine geschundene Seele sich ein Ventil suchte. Wenn du es schaffst, deine Seele erstmals in deinem Leben in ein Gleichgewicht zu bringen, wird dir der Körper wohl bald folgen. Dein Freund wird es dir mit Komplimenten bestätigen. Lerne dann, seine Komplimente und vielleicht auch solche anderer Personen auch als Komplimente aufzufassen und anzunehmen.
Warum solltest du dich hassen? Erstens mache ich einen Unterschied zwischen hassen und nicht mögen. Doch auch wenn du sagst, du magst deinen Körper nicht, hast du eigentlich dazu keinen Grund. Denn was hast du selbst aktiv falsch gemacht in deinem Leben? Du musstest dich doch dein ganzes Leben bisher ducken, musstest kriechen, musstest genau das tun, was andere von dir wollten und wurdest zum "Dank" noch gerügt und gestraft.
Nein, Aschenputtel, es ist an der Zeit, dass du dich erhebst, auf zwei Beinen lernst, durchs Leben zu gehen. Zeig den andern, dass du nun mit beiden Beinen fest im Leben stehst und sie dich nicht mehr so einfach umhauen können. Ich weiss, du stehst erst am Anfang eines noch langen Weges. Mit der Unterstützung deines Freundes und jener Freundinnen, mit denen du noch immer Kontakt hast, kann es dir aber gelingen.

Falls du mal Kinder haben solltest, glaube ich nicht, dass du die selben Fehler wieder machen würdest wie deine Eltern sie gemacht haben. Erstens bist du mit Bestimmtheit älter und zweitens hast du am eigenen Leib erfahren müssen, was diese fehlende Liebe und Zuneigung auslösen kann. Ich glaube eher, dass du deine Kinder mit Liebe und Zuneigung fast überschütten würdest als Kompensation für das, was du nie hast erleben dürfen.

Ich wünsche dir viel Erfolg in der Therapie und einen guten Start in das "richtige" Leben.
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

#6
aireschäfchen... warum schreibst du in einen thread den du nicht mal liest?
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#7
a) weil ich ein schäfchen bin
b) weil ich nachts IRGENDWAS schreiben muss, es aber nicht allzu geistreich wird
c) weil ich irgendwie ja doch Mitleid mit Aschenputtel habe, es mir aber gerade nicht antun kann, den Text zu lesen.

also, Sorry fürs Spammen, Aschenputtel.

lg

aire

#9
Erstmal zu dir!es tut mir echt Leid und ich weiß nicht was ich sagen soll...
Aschenputtel hat geschrieben: -ich habe ständig Angst verlassen zu werden
-habe Angst immer das Falsche zu sagen und zu machen
-bin eifersüchtig, zeige dass nur nicht gerne, da ich ja weiß, dass es in der Beziehung nicht gut tut und ich auch keinen Grund dazu habe, aber trotzdem belastet es mich
-versuche es immer und jeden Recht zu machen
-habe gerne Aufmerksamkeit, stehe aber nicht gerne im Mittelpunkt
-ich hasse und reagiere allergisch auf Bevormundung!!!!!!
-kann nur schwer Entscheidungen treffen
... und was ich noch mehr hasse ist mein Körper bzw. ich hasse mich
DAS kann ich blind unterschreiben....das schreibe ich hier mit Tränen in den Augen weil es GENAU jeder einzelne Satz auf mich zutrifft
:cry:
Bild
"Sie laufen so schnell! Sie berühren überhaupt nicht die Erde beim Laufen”.

#10
oooooja - jeden einzelnen punkt (naja, strich) davon kann ich ebenso unterschreiben.

bloss meinen körper mag ich eigentlich mittlerweile zu gewissen teilen, und mich find ich eigentlich recht okay :wink:
von hass kann ich zumind. gar nicht sprechen...
wie können wir dir helfen dass du das auch schaffst??

liebgruss, L.
~~~yesterday's burden will be tomorrow's gleam of hope~~~

#11
Hej Cinderella,
was für meine Augen etwas freundlicher denn Aschenputtel zu sein scheint und dieses kleine bisschen freundlichen Umgang miteinander hast du, haben wir alle doch verdient.

Peter hat zu Deinem langen bewegten Post schon viele schlaue Gedanken geschrieben und diese zu lesen wir dir gut getan haben - zu recht, denn sie kommen wie ich Peter kenne von tief.

Nun mein kurzer Senf dazu: Meine Kindheit verlief, inklusive der grausigen [und ja, es gibt Menschen, die hat ihr Leben schlecht gemacht] Adoptivgroßmutter deiner nicht unähnlich - eigentlich fast gleich. Wie es ausschaut ist sogar das Ergebnis das selbe gewesen: ein in sich unsicherer Mensch mit eklatantem Mangel an Vertrauen in das eigene und fremdes Sein.

Wie da raus? Der wesentliche -und schmerzhafteste- Schritt war für mich war der Griff zur Ehrlichkeit. "Ja, ich habe gelogen, ja ich habe mein Leben schön geredet, ja ich habe nie gezeigt wer ich wirklich bin und ja, verdammt, wenn ich um mich um schaue, dann sehe ich keine Blumenwiese sondern einen Haufen Mist".
Das tat weh, mir und den damals noch meinen und so blieben auch nur ein paar wenige übrig. drei um es genau zunehmen.

Mein [und das ist sicher kein Patentrezept] Anfang war es, erstmal den Mund zu halten und zu schauen, was da kommt - mich raus aus dem Mittelpunkt nehmen den ich so sehr brauchte und den ich so sehr hasse weil er mir doch eigentlich immer und immer wieder nur zeigt, wie nichtig ich eigentlich bin - strebend und fordern und mir selbst nie genug.
Dann kamen Versprechen an mich selbst - erst an meinen Körper, der mich trägt und dann an meinen Geist, der mich prägt.
Es fängt mit den kleinen Dingen an - in etwa und rein metaphorisch: "und hats dir geschmeckt?" "klar mama, wie immer" ODER "war OK, aber es hat salz gefehlt" Schritt drei ist dann, nicht mehr nach dem Essen den Mut zu finden, sich über zu milde Würze zu beklagen, sondern schon während dessen nach Salz zu verlangen - weil es OK ist zu enttäuschen, Erwartungshaltungen aufzubrechen und Eigenes zu proklamieren.

Schritt vier war dann, anstatt nach mehr Salz zu fragen, einfach selbst zu kochen und das auch auf die Gefahr hin, dass das Essen versalzen ist.

Dieses Bild begleitet mich viel und ich hoffe, Du kannst Dir ein klein Stück davon nehmen.

Katja, die wieder mit ihrer Familie redet :roll:
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

#12
Erstmal ein wunderschönen guten Morgen euch allen! Vielen lieben Dank, dass ihr es gelesen habt (und wenn auch nicht, macht das auch nix, war ja schließlich langer Text, trotzdem Danke fürs dasein *mal rüberwink zum Schäfchen* :wink: !!!)

Die Nacht war kurz und die Augenringe sind umso tiefer, aber egal heut ist Freitag, was bedeutet nur bis Mittag arbeiten und dann Wochenende!!!!

@Peter: Ersten Danke ich dir, dass du dir die Zeit genommen hast und es ist einfach schön verstanden zu werden! Ich werde sicher in meiner Therapie die Sache ansprechen um endlich ein Mensch zu werden, der sich nicht für alles und jeden Verantwortlich fühlt und ich möchte endlich selbstbewusst werden! Es ist für mich sehr schwer Komplimente anzunehmen, wenn nicht sogar schon peinlich!

Mit meinem Ex hast du vollkommen Recht, eine Andere hätte das nicht 7 Jahre mitgemacht!!! Ich habe auch total lange gebraucht in meiner neuen Beziehung ein Vertrauen aufzubauen. Habe immer gedacht, oh du darfst ja nix falsch machen sonst hasst der dich auch wieder und dann steh ich wieder alleine dann! Alleine sein ist so schlimm für mich!!! Ich hab zwar auch gern mal ein paar Stunden für mich alleine, aber ich brauche das Gefühl bzw. die Sicherheit, es kommt wieder jemand nach Hause!

wg Therapie: Im Moment kann ich es noch nicht für mich machen, weiß nicht wieso!

Kinder... da geb ich dir auch Recht, wahrscheinlich bekommen meine Kinder mal mehr als genug Liebe! Und das haben sie auch verdient!

Danke dir nocheinmal, es hat mir sehr gut getan, dass von dir zu lesen!

@aire: kein Problem, ich kann auch nicht immer alles lesen und keine Sorge, du spamst nix zu hier! Danke einfach fürs dasein!

@Paula: Ganz lieben Dank auch an dich! Und es ist ja schon ziemlich spät gewesen!

@windhündin: es tut mir in der Seele weh zu hören wie Eltern mit ihren Kindern teilweis umgehen! Ich kann es nicht verstehen! Ich muss doch Verantwortung und ein Vorbild für die Kinder sein... Drück dich ganz fest!

@Lorelai: es tut mir auch leid von dir dass zu hören, dass du diese Erfahrung gemacht hast! Was du mir voraus hast... du hasst deinen Körper nicht! Dieses Ziel möchte ich auch erreichen!!! Sei stolz drauf! Wie man mir helfen kann? Puh keine Ahnung? Es hilft mir schon, wenn ich mit euch schreiben kann! Auch ganz lieben Gruß an dich!!!

@Katja: Es zeigt einem, dass es doch immer ähnlich od gleiche Erfahrungen gibt und so blöd es sich auch anhört, man steht nicht alleine damit da! Du hast Recht, ich sollte nicht immer alles schön reden und für gut befinden was die Anderen machen (obwohl ich natürlich kein Problem mit der Meinung anderer Leute habe, solange sie mir nichts aufzwängen wollen!!) ich sollte auch mal meinen Mund aufmachen und sagen was mir nicht passt!!! Puh, ich werde daran arbeiten und an deine Worte denken! Ganz lieben Gruß und Danke, dass auch du dir Zeit genommen hast!

Liebe Grüße
Aschenputtel (Cindarella, was wirklich schöner klingt :wink: )
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

#13
Peter_B hat geschrieben:
Ich habe mich dazu entschlossen wieder Therapie zu machen, ihm zuliebe.
NEIN!!! Tu es DIR zuliebe!!!
Denke jetzt einmal in erster Linie an dich. Wenn du in dieser Beziehung an dich und deine Gesundheit denkst, wird dein Freund dann automatisch davon mit profitieren.

Ich schließe mich der Meinung von Peter_B an. Stell dir mal vor.( Ist nicht schön...aber dennoch realistisch) Du trennst dich von deinem Freund oder er sich von dir. Da ist die Chance VIEL höher das du wieder in dein Altes Muster zurückfällst, da du es ja hauptsächlich "ihm zu liebe" gemacht hast. Und was bleibt danach nochg übrigig? Die Liebe ist nicht mehr da bzw wird nicht mehr erwidert. Was baut dich dann noch auf? - Was hält dich dann noch? - Versuch - auch wenn es schwer sein mag - es allein zu schaffen aus eigenen "wollen"


lg
Und mit jedem neuen Tag frisst uns der Alltag auf.

ich ziehe mich vorerst zurück.

#14
Liebe Plia,

im Grunde habt ihr schon Recht, dass ich es für mich machen muss! Aber im Moment kann ich das nicht! Vielleicht brauch ich einfach den "Arschtritt" und den kann ich mir selber nicht verpassen :roll: Weiß nicht ob ich die richtige Erklärung dafür habe... Ich weiß ich bin krank, kann meinen Körper aber nicht ausstehen bzw. hasse ihn/hasse mich! :arrow: warum soll ich dann für mich kämpfen, ich brauche einen Grund zu kämpfen :arrow: der Grund ist mein Freund, weil ich mit ihm glücklich bin! Kannst du das Verstehen? Alles so verzwickt :?

Liebe Grüße
Aschenputtel
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

#15
Natürlich kann man das verstehen. Im Leben passieren aber viele Sachen und es gibt auch keine Garanie. Vestehst du? Was ich damit sagen will ist dass wenn ihr mal auseinander gehen solltet (was ich dir auf keinen fall wünsche!!!) du dann nicht aufgibst, weil der Grund -dein Freund- weg ist. Verstehst du??


Deswegen ist es sehr wichtig, das für dich zu tun. Und wenn du glücklich bist. Dann wird dein Freund auch glücklich. Aber in erster Linie musst du das trotzdem für dich machen.

Ich habe aufgehört auch wegen meinen Freund, weil er mich vor der ENtscheidung gestellt hat, entweder B*** oder er. Ich habe mich entschieden. Damals auch sozusagen wegen ihn, natürlich wollte ich selber auch aufhören. Aber mittlerweile denke ich, ich mache das für mich.

Liebe Grüße
"Es ist keine Schande, krank zu sein. Aber es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun!" (c)