bulimie.at - das Forum

Ich entschuldige mich schon mal im Voraus, aber ich muss einfach mal meine Erlebtes, meine Gedanken und meine Gefühle einmal niederschreiben! Nehmt es bitte nicht als einen Selbstmitleid meinerseits auf, denn ich hasse Selbstmitleid. Möchte nur einmal, mir von der Seele schreiben können, ohne schlechtem Gewissen, ich könnte jemanden damit belasten!

Zwar folgendes:

War jetzt 2 WOchen alleine im Ausland. Untergebracht war ich bei einer Familie. Das Haus besaß nur eine Toilette, somit waren FAs absolut nicht möglich (war aber nicht unbedingt ein Nachteil). Naja, aber dadurch wars halt so, dass ich die 2 Wochen echt fast nichts gegessen habe. Als ich mal ne Suppe zu Mittag gegessen habe, konnte ich es einfach nicht drin behalten - es musste echt raus! Zu meinem Glück, hat die Familie nichts davon gemerkt! Ich habe in den 2 Wochen etwas abgenommen, aber wirklich nicht viel! Aber ich war doch glücklich! Keine FAs und ein bisschen abgenommen - was will ich mehr?!

Auf jeden Fall, bin ich jetzt seit einer Woche wieder zu Hause, und es ist genauso beschissen wie vorher. Habe alles wieder zugenommen, komm mit der Kotzerei schon gar nimmer nach, und bin physisch uns psychisch ziemlich erledigt!

Aber wisst ihr, was mir die 2 Wochen klar gemacht haben, dass es in meinem Leben nur 2 Möglichkeiten gibt, für die ich mich entscheiden kann: Entweder Bulimie oder Magersucht! Gesund und "normal" mit dem Essen umzugehen, wirds einfach nicht spielen - das weiß ich jetzt! Für was soll ich mich jetzt entscheiden, denn immer so ein hin und her hat auch keinen Sinn! Ich glaube, ich werde mich fürs Letztere entscheiden!

Naja, tut mir leid falls mein Geschriebenes für euch nicht wirklich Sinn ergibt, aber mir tut es echt schon gut, mal drüber zu reden - denn ich kann ja sonst mit keinem darüber reden! Also danke euch!

Es braucht sich auch keiner die Mühe machen, mir zurückzuschreiben, aber ich würde mich über jede Antwort natürlich freuen! In diesem Sinne hoffe ich, dass es euch besser geht, und wünsche euch noch alles Gute!

Liebe Grüße Amy

hey...
ich hab echt genau die selben gedanken wie du!! bei mir is es auch so ein ewiges hin und her... wenn ich weiß, dass ich nicht kotzen kann, ess ich nichts und sonst ess ich auch nur, wenn ich weiß dass ich kotzen kann!
ich würde am liebsten einfach nichts essen... das ganze macht mich verrückt - meine konzentration hat ur nachgelassen, weil ich dauernd nachdenke, was ich jetzt noch essen darf oder was ich alles essen kann und dann kotzen!
aber weißt du was... ich will das nicht mehr! deshalb geh ich auch in ne klinik! dort kriegt man fixe mengen, die man essen muss und dann seh ich hoffenltich dass ich auch ned zu nehme wenn ich normal esse und ich hoffe, dass ich wieder nen normalen bezug zum essen krieg...
aba verstehn kann ich dich gut... und es klingt nicht nach selbstmitleid!!

alles gute!
steffi

...oh je, oh je...was soll man dazu nur sagen? Hand aufs Herz: Ich bin fast geneigt, Euch zuzustimmen, was Eure "2-Wege-Theorie" anbelangt. Aber wirklich nur fast.

Tatsache ist: Ich habe auch kein "normales" (ich hasse dieses Wort) Verhältnis zum Essen. Aber heißt das etwa, daß ich es nie wieder haben kann? Oder das ein normaler Umgang mit Essen nicht etwa erstrebenswert ist?

onegirl hat es doch schon auf den Punkt gebracht: Diese ganzen Gedanken über das Essen in jeder wachen Minute des Tages treiben einen geradezu in den Wahnsinn. Genau das schneidet einen vom richtigen und erstrebenswerten Leben ab. Und dort ist es egal ob man ein *kg mehr wiegt oder nicht. Dort kann man morgens auch glücklich sein wenn die Waage mal was anderes anzeigt. Ach, was sag ich: Dort braucht man keine Waage!

Okay - die fanatische Hymne ist beendet.

Gute Nacht.

silberblick

Hallo Steffi, Hallo Silberblick!

Danke für eure Antworten, habe mich echt sehr darüber gefreut!

Dir Liebe Steffi, wünsche ich alles Gute für deinen Klinikaufenthalt und hoffe, dass du dich für keinen unserer "2-Wege-Theorie" entscheiden musst! Wenn du dies schaffst, dann berichte mir bitte davon! Denn vielleicht kannst du mich ja von meiner Theorie wegbringen und etwas anderes beweisen - wer weiß! Drück dir ganz fest die Daumen!

Lieber Silberblick! Ich verstehe, was du mir (uns) mit deiner doch fanatischen Hymne sagen willst! Ich bin ja noch nicht verrückt oder so... Vielleicht kann man ja wirklich den normalen Umgang mit Essen wieder "erlernen"! Doch wenn dies wirklich möglich ist, ist dies ein harter Weg allemal!

Wenn ich dies mal schaffen sollte, werde ich an euch denken!

Liebe Grüße Amy

hello...

tja ich hoffe auch, dass ich den 3. und richtigen weg erreichn werd... ich lass mich überraschn und werd mich auf jedn fall bemühn
natürlich werd ich dir/ euch dann davon erzähln...
danke, ich drück dir auch auf jedn fall die daumen... vielleicht machts ja mal klick... (verstehst, was ich mein?) dann kann mans schaffn denk ich... aba darauf hat man selber keinen einfluss denk ich..
machst du eigentlich ne therapie??

lg, steffi

Hallo Steffi!

Nein, ich mache keine Therapie. Wenn du mich jetzt fragst, warum nicht, ist dies für mich eine doch schwer zu beantwortende Frage - muss ich schon zugeben Wahrscheinlich sind da mehrere Faktoren dafür verantwortlich, warum ich sie nicht mache...

Bei mir ist es so: Wenn ich echt mal nimmer weiter weiß und ich merke, ich kann meine ES einfach nicht alleine bewältigen.. dann würde ich eine Therapie mal in Betracht ziehen und mal stark darüber nachdenken, ob eine Thera nicht doch ein vernünftiger Weg wäre...

Bist du eigentlich schon in Therapie?

Mittlerweile ist es ziemlich spät geworden. Wünsche dir eine Gute Nacht und bis bald!

Liebe Grüße Amy

Hallo Amy,

ich kenn das, was du beschrieben hast auch sehr gut, bin aber sicher, dass man sein Essverhalten auch wieder verändern kann.

Ich glaub es ist wichtig von diesem Abbnehmgedanken wegzukommen. So lange du dir ständig Essen verbietest ist nach meinen Erfahrungen der nächste Fressanfall schon wieder vorprogrammiert oder du rutscht in die zweite Möglichkeit hinein.

Gib nicht auf!
Ich wünsch dir alles Liebe
Giocanda

hey...

ich les immer, dass sich viele ur schwer tun sich zur ner therapie zu überwinden... irgendwie versteh ich das ned so ganz - für mich war das damals ur kein problem! außer vorm 1. besuch war mir etwas mulmig zumute aber das is immer so denk ich!

ja ich mach ne therapie! schon bei der 2. - stimmungsmäßig hilfts. bin danach immer gut gelaunt und motiviert... die laune hält eigentlich an, aber die motivation leider nicht sehr lang ;(

ja hast recht, es war schon spät *g+ warst so lang unterwegs? bin auch erst um 4 ins bett gekommen und sofort weg )
wie alt bist du eigentlich?

lg, steffi

@Giocanda: Halloo!

Ja, ich verstehe was du meinst und es ist mir auch bewusst, dass es sicherlich nicht das wahre Rezept für die Bewältigung der ES ist, wenn man sich das Essen verbietet! Aber welche Möglichkeiten hat man denn schon?

Und du hast auch vollkommen recht, dass man sein Essverhalten so verändern kann, dass man mit Genuss und vielleicht auch ohne schlechtem Gewissen essen kann! Nur der Weg dorthin ist steinig und lang, aber andererseites, was ist denn schon ein langer Weg, wenn er nicht unendlich ist?! Viel Arbeit an sich selbst, Selbstdisziplin und Hoffnung sind meiner Meinung nach wichtige Faktoren, um irgendwann einmal sein Ziel zu erreichen! Naja, aber ich glaube, die fehlende Motivation und die permanenten Rückfälle hindern einen irgendwie daran, es immer wieder aufs Neue zu probieren! Vielleicht verstehst du, was ich meine..

Ich wünsche dir auch alles Gute weiterhin! Liebe Grüße Amy

@Onegirl: Hallo Steffi!

Ich finde es echt toll, dass du dich zu einer Therapie entschieden hast, und sie dir doch in einem gewissen Grad weiterhilft! Versuche dich nicht fallen zu lassen und halte deine Motivation so fest du kannst, denn dann bist du, glaube ich, auf dem besten Weg der Besserung!

Arbeite am Wochenende als Kellnerin in einem Lokal und da kann es dann doch vorkommen, dass ich so spät erst nach Hause komme - aber kein Problem, da schlaf ich dann wenigstens immer gleich ein

Bin 19 Jahre alt und du?

Wünsch dir noch weiterhin viel Glück, dass die Therapie dir auch wirklich hilft - ich wünsch es dir wirklich von ganzem Herzen! Ich glaub an dich, und das solltest du auch!!

Liebe Grüße Amy

tja die frage ist aber, ob man es schaffen will, das essverhalten zu ändern.
ich wüsste ganz genau, was gesund ist und im prinzip kann ich auch die mengen einschätzen, wieviel man essen sollte. hat man aber einmal magersucht gehabt (was bei mir der fall war) hat man nach jedem essen ein schlechtes gewissen, egal ob es auch nur ganz wenig war...

@amy
danke... ur lieb von dir ich glaub auch, dass ich am weg der besserung bin - überhaupt hab ich viel vertrauen auf die klinik, weil die quote, dass man gesund wird, ziemlich hoch ist...
normal bin ich eigentlich sehr pessimistisch... bzw. ich nenns realistisch... aber bzgl. der klinik bin ich ur optimistisch )

he das is sicher leiwand in nem lokal zu arbeitn oder? lernst ur viele leute kennen und ich nehm an, da wirst du dann auch positives feedback bzw. bestätigung von burschn/männern bekommen, was dich doch aufbaut oder?

ich bin 17...

lg, steffi

Tja, was soll ich nur sagen, Onegirl hat echt recht. Ich glaube, vielen von uns ist die unsrige Situation vollkommen bewusst! Genauso, wie wir wissen was gut oder schlecht für uns ist! Aber Tatsache ist, dass unser (schlechtes) Gewissen uns immer wieder einen neuen Tritt verpasst, wenn wir zB mal unserer Meinung nach, wieder mal zu viel gegessen haben! That's it!

@onegirl

Hy Steffi, Pessimist=Realist -> Das kenne ich irgendwoher... aber ich bin draufgekommen, dass auch genauso gut ein Optimist ein Realist sein kann... aber lassen wir das, ist zwar ein sehr interessantes, aber sehr komplexes Thema, über das man stundenlang diskutieren könnte
Und vergiss nicht, der Optimismus verhilft uns zur Hoffnung - und was wäre schon ein Leben ohne Hoffnung??

Also, betreffend positiven Feedback: Ja, kann schon mal ab und zu vorkommen, das man Komplimente bekommt! Aber bei mir gehen Komplimente in ein Ohr rein, und so schnell kannst du gar nicht schauen, ist es auch schon wieder im anderen draußen! Sprich: Komplimente nehme ich absolut nicht wahr, und fühle mich meist von den jeweiligen Personen belogen. Nicht ganz so extrem - aber kurzer Gedanke ist schon da! Liegt bei mir wahrscheinlich daran, dass ich mit mir selbst doch ziemlich unzufrieden bin und sehr selbstkritisch bin! (vom übertriebenen Perfektionismus gar nicht zu reden)! Weiß nicht, vielleicht ist es ja bei dir ca. ähnlich wie bei mir?

Darf ich dich fragen, wie lange du schon in der Klinik bist und wo die ist? Ist die vielleicht sogar direkt in Wien?

Schönen abend noch und Liebe Grüße, Amy

@ amy...
hm, du dürftest was falsch verstanden hab oder zu schnell drüber gelesen haben
ich bin bis jetzt nur in einer therapie, ab 20. oktober bin ich in der klinik...
am anfang war ich ur skeptisch und hab mich ur angschissn... wollt auch schon drauf verzichten wegn der schule, aber jetzt bin ich echt froh, dass ich mich dafür entschieden hab, weil im moment hab ich einfach nur das gefühl, dass ichs ned alleine schaffn kann!
in der klinik hab ich dann keine möglichkeit ins internet zu kommen! die ersten 3 woche ist sogar komplette kontaktsperre... am anfang hab ich mir gedacht - oh gott - aber jetzt denk ich mir, dass es mir sicher gut tut, mal von allem abstand zu haben
der aufenthalt dauert dann 6 wochen... die klinik ist in villach... paracelsus heißt sie... vielleicht hast du schon davon gehört??
in wien gibts nur das akh für mich... ab 18 kann man dann in die stumpergasse, die soll nicht so schlecht sein, kannst ja mal vorbeischaun, falls du dir überlegst auch ne stationäre therapie zu machen - oder kommst du nicht aus wien?

das kenn ich... ich kann von manchen keine komplimente annehmen, weil ich ma denk, die sagn das nur so schleimerisch oda so... bei manchen freu ich mich aber ur )
also das kann ich dann schon annehmen... im gegensatz zu negativen bemerkungen, die merk ich mir ewig...

gute n8,
steffi

@onegirl:

Ah, sorry, da dürfte ich mich ja wirklich glatt verlesen haben, aber jetzt ist alles klar! Wau, die ersten 3 Wochen absolute Kontaktsperre? Also, das finde ich von dir absolut bewundernswert, dass du das machst *3-fache-Verneigung*!
Naja, mittlerweile kennst du meine Einstellung zu einer Therapie oder Klinikaufenthalt - fühle mich einfach noch bereit zu soetwas! Ich werde noch etwas abwarten.... vielleicht kann ichs ja doch noch allein schaffen! Komm nicht direkt aus Wien, sondern aus NÖ! Aber danke, es ist trotzdem gut einmal zu wissen, welche Kliniken es denn so gibt! (für alle Fälle )

Wünsche dir auch noch eine gute Nacht und Liebe Grüße Amy

@anny

ja ich weiß, was du meinst,
aber gib nicht auf! Veränderungen gehen meistens nur sehr langsam.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir sagst, dass Rückfälle ganz normal sind, wenn du etwas Neues ausprobierst

Wünsch dir alles liebe und einen schönen Tag
Giocanda

ich mag dich nicht entmutigen, aber ich denk ehrlich gesagt nicht dass diese gedanken von alleine weg gehn... deswegn mach ich auch in die klinik gehn...
klar, wenn du noch nicht soweit bist, bringt ne therapie nichts, aber ich ich drück dir auf jeden fall die daumen )
weißt du wie es bei dir zur bulimie gekomemn ist?
wenn du magst, kannst mir auch ne pm schreibn
vielleicht überlegst dus dir ja, wenn ich glücklich zurück komm )

lg, steffi