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die ES meiner Mutter
Verfasst: So Aug 06, 2006 20:24
von lionheart
Weiß nicht wie ich das hier erklären soll...
Ich hatte mit 14 /15 damals eine Magersuchtsphase, bin davon ausgehend dann in die Bulemie gerutscht, bin derzeit latent Rückfall gefährdet nenn ich das mal.
Ausgehend von diesem Hintergrund natürlich sehr sensibel, was das Essverhalten angeht.
Meine Mutter hat abgenommen, redet sehr oft darüber wie toll andere doch ab oder zugenommen hätten, mäkelt an ihrem äußeren herum, macht sehr viel sport...ok, soweit nicht unbedingt schlimm..
aber sie ist immer weniger...kocht sehr aufwendig und kalorisch, bäckt kuchen und animiert jeden zum essen ("nimm dir noch", "magst des mal gar aufessen, des heb ich so nimmer auf"), isst selber aber kaum was davon. isst extrem langsam, um während einer normalen mahlzeit nicht so viel zu sich zu nehmen.
vor ein paar wochen ist sie dann umgekippt. weil sie so wenig gegessen hat. sie leugnet es aber.
ich hab sie gestern darauf angesprochen, sie hat natürlich alles abgestritten. verdammt, ich mach mir sorgen. sie redet genau so wie ich damals. weiß nicht wem sie was vormachen will.
das prob is nur, dass ich nicht mehr zu hause wohne und nur alle 3 wochen etwa hier zu besuch bin. aber gerade deswegen fällt mir das so auf und meine restliche fam hier (v.a. meine brüder) sind so unsensibel und ignorant... aaaah...
andererseits, ich brauch ihr keine ratschläge geben, komm ja mit meinem eigenen essverhalten nicht mal richtig klar...
hat jemand ähnliches erlebt oder irgendnen tip für mich? *verwirrt und traurig bin*
eure lionheart
Verfasst: Mo Aug 07, 2006 12:47
von katjusza
hey löwenherz,
das tut mir leid zu lesen - auch meine Ma hatte eine derartige phase vor ein paar jahren - als es bei mir am schlimmsten war würde ich sagen, und sie sich nicht anders zu helfen wusste das kind verstehen zu lernen als mit genau der gleichen theorie nur in der praxis anders umgesetzt - erbrochen hat sie wohl nicht.
dennoch, das diätische ernähren und dennoch "feederallüren" der familie gegenüber kommt mir zu gut bekannt vor - schließlich hat se sich nur noch vor irgendwelchen biotischen eiweiß-schleimen ernährt und ich begann meinerseits mich zu sorgen - heute gloaub ich, dass dies der wahre grund war - mir zeigen, wie sich das anfühlt - der nutzen blieb selbstverständlich aus und sie gab schnell wieder auf, nicht ohne stolze pfunde weniger und entsprechnede propagandierung dieser...
aber nun - was hilfe? ich denk als erstes wäre es ganz sinnvoll, mal die gründe zu klären - e ist offensichtlich dass sie abnimmt - also bitte, konfrontation und ohne ausweichungen zu akzeptieren eine antwort erfahren wollen - sie ist alt genug und weiß, wenn es denn so ist, längst selber was los ist - schließlich hat auch sie ihr kind vor augen und kennt das spiel, oder? kannst du ihr ohne schlechtes gewissen abverlangen, sich mit deinen gefühlen als essgestörtes kind auseinanderzusetzen und sie ihr verhalten reflektieren lassen?
hast du eine idee, warum sie tut was sie tut?
vielleicht mag sie dich einfach nur beschützen, vor ihrer eigenen angst, vor dem rutschen in eine sucht - und redet deshalb nicht -
du bist ihr kind und darfst dir sorgen machen - kommuniziere - auch per brief, per mail, am telefon - nerv sie zu grunde, bis sie sich damit auseiandersetzen muss - nur pubertierende jugendliche sind so schrecklich unreflektiert, dass sie das alles von vornherein abblocken - ich glaube jenseits der 30 sind die wege gangbarer.
alles liebe, wenns dir danach ist auch gerne per PN,
kats
Verfasst: Mo Aug 07, 2006 23:24
von lionheart
Hey katjusza, danke für deine AW
ich glaub nicht dass das eine reaktion meiner mutter auf meine derzeitigen probleme mit dem essen sind. vielleicht hab ich sie auch endlich drauf angesprochen, weil ich dachte, sie hätte was mitbekommen, (weil ich es gehofft habe?)
ich hab im gespräch so dinge gesagt, dass ich die letzte wäre, der sie im thema ES etwas vormachen muss, dass ich angst um sie habe.
sie meinte es wäre alles in ordnung, sie fühlt sich wohl mit dem gewicht, sie hat nie großartig mehr oder weniger gewogen (halloho?), und dass ich doch nicht verlangen könnte, dass sie jetzt *kg zunimmt. sie isst eben öfters und kann nicht so große portionen (klar, der magen wird auch kleiner auf die dauer *grml*)
hab dann geweint, wusst nicht was ich sagen soll. sie meinte "ich ess ja noch alles. auch meine gummibärchen und den kuchen". naja, stimmt schon, aber irgendwie doch anders wie früher.
und dann der killersatz "ich steck mir wenigstens nicht den finder in den hals". ich bin erschrocken, dachte wir kommen jetzt dann auf meine aktuellen probleme zu sprechen, doch es ging um früher, um damals. ich hab also gesehen, dass ihr das von damls noch bewusst ist, von meinen derzeitigen FAs und kämpfen mit dem gewicht keiner aber was mitbekommen hat.
also denk ich nicht, dass es eine art hilflosigkeit wg. mir ist. denk es sind echt ihre "eigenen probleme". (hoff das klingt nicht blöd, weiß nicht wie ichs nennen soll)
andererseits - vielleicht bin ich echt so schizophren und projeziere meine ES nun auf meine mutter, nur weil ich nicht ertragen kann dass sie so schlank ist???? *hilfe*
am ende war sie dann sauer, oder beleidigt, oder überfordert, weiß nicht. hat das thema aber zur seite geschoben, ich soll mir keine sorgen machen, mich in nichts reinsteigern. es geht doch um was ganz anderes...was ich für sorgen hätte, was mit mir los ist...aber auf anderer ebene (studium, trennung von meinem freund blaaa)
weiß echt nicht was ich jetzt machen soll. wenn ichs übertrieben hab dann mach ich alles kaputt, dann gelt ich als hysterisch und was viel schlimmer ist: sie merken, dass ich wieder ein problem mit dem essen hab, das kann ich ihr nicht antun.
andererseits, evtl. ist mein rückfall auch eine reaktion auf ihre auftretenden symptome....aaaah...teufelskreis *verwirrt bin*
gruß,
lionheart
Verfasst: Di Aug 08, 2006 9:50
von Tender
Hi Lionheart!
Ich kenn das Problem nur zu gut. meine Mutter ist/war selbst auch essgestört. Sie ist mit uns eigentlich immer recht offen mit dem thema umgegangen. Sie hat uns von ihrer Magersuchtzeit erzählt, von ihren Fresszeiten usw.. Dass sie das Problem noch lange nicht im Griff hatte, habe ich erst kapiert seit ich selbst in der ganzen Sch* drin bin. Für mich war es immer ganz schlimm, dass meine Mutter essen kann was sie will (zumindest sagte sie das immer) und nicht zunimmt. Dass sie in Wirklichkeit zwar Schokolade gegessen hat, aber vielleicht 2 Stück und dann den ganzen Tag nichts mehr, das habe ich nicht gesehen.
Und schlussendlich habe ich jetzt kapiert, nachdem ich meiner Mama von der Bulimie erzählt habe, dass ich ihr und sie mir einfach nicht helfen kann. Deine Mutter muss selbst kapieren, dass sie ein Problem hat. Du kannst sie zwar darauf ansprechen und ihr vielleicht die Augen öffnen, aber ich denke wesentlich mehr steht nicht in deiner Macht.
Lg Tender
Verfasst: Mi Aug 09, 2006 13:06
von katjusza
dem kann ich mich nur anschließen -
kümmer dich um dich - und zwar erstmal ausschließlich!
für zwei reicht die kraft nicht - der absturz miteinander geht tiefer als der alleine, das kannst du glauben.
sagst ja selber - teufelskreis...
versuch dich um d9ch zu kümmern - ich weiß, schwer - unser gewissen ist so schrecklich konditioniert! - mach dir das bewusst und versuchs zu akzeptieren.
pass auf dich auf, erstmal - und das sag ich dir wirklich mit dem glauebn daran dass es geht - bei jeder
kats