Meine Lieben!
Also ich hab mir die Mühe gemacht und die Präsentation bis zum Ende genossen - ich fand die Zusammenstellung sehr schön und auch rührend. Klar sind in einem so alten Buch mit derart vielen Autoren wie der Bibel "Fehler" drin, Ungereimtheiten, Widersprüche, Unklarheiten, liebe @hurt, da geb ich Dir völlig Recht, aber die Auswahl der Sprüche, die Deine Freundin, @springflow, getroffen hat, ist sehr liebevoll und zartfühlend!
Immerhin, und das macht einem so eine Präsentation wieder einmal mehr bewusst, versammelt das "Buch der Bücher" die wichtigsten jüdischen Mythen - die Psalmen der alten Propheten haben schon eine ungeheure Kraft, bedenkt doch bloß aus welcher Zeit die sind und welchem Weltbild die entspringen! Ein Gott, dem man Worte in den Mund legt wie "ich rechne dir deine Sünden nicht an", das war schon ziemlich revolutionär, dieses neue Gottesbild! So und aus dieser Zeit heraus oder auch im Vergleich mit dem strafenden Gott-König der Sumerer oder den polytheistischen Religionen der Ägypter oder Griechen, muss man die Symbolik verstehen! Natürlich, liebe @darkdesire, können wir mit unseren heutigen Elternansichten das Wort "Eigentum" leicht in die falsche Kehle bekommen, aber bitte nehmt nicht alles wörtlich, sondern erkennt den Symbolcharakter und vor allem DIE POSITIVE ENERGIE, schlicht die Vaterliebe, die damit ausgedrückt wird.
Mein persönliches Gottesbild ist auch weniger personifizierend, aber wenn ich "Gott" ohne ihn als Wesen anzusehen als abstrakte Liebeskraft empfinde, ist doch jeder Mensch, der Teil dieser großen, "göttlich" genannten Liebe ist, auch Teil dieser urväterlichen Liebeskraft - irgendwie ein schönes Bild!
Und mit der Frage: "willst du mein Kind sein?" hat man damals gemeint: "willst du dem (polytheistischen) Götzenglauben abschwören und dem Monotheismus des Judentums (später: des Christentums) beitreten?" - diese Frage ist zwar rührend aber natürlich völlig aus dem Zusammenhang gerissen und damit "um-interpretiert", naja, ich würde sagen, die gute Absicht zählt und wir wissen es besser: niemand kann sich die Eltern aussuchen...
Euch allen wünscht den größtmöglichen Anteil an göttlicher Liebe in der Sprache, die sie/er versteht
Euer
cuoco
#17
Ich würde einen Gott nicht ablehnen, wenn es ihn gäbe.
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)
#18
Liebe @paula, das können wir nicht wissen, aber wenn unsere Vorstellung von einer höheren Macht die ist, dass wir sie als die schöpfende Liebe verstehen, dann ist sie doch etwas, nach dem wir uns orientieren können, an dem Anteil zu haben unser Bestreben sein kann! Macht das Bemühen darum nicht die Welt schon ein bisserl besser?
Liebe Grüße,
cuoco
Liebe Grüße,
cuoco
#19
Die Vorstellung einer höheren Macht - also eine gottähnliche oder gotthafte Macht - als schöpfende Liebe fällt mir zugegebenermaßen etwas schwer. Ob das Bestreben danach die Welt besser macht (wenn auch nur ein bisserl) kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen, da es doch an uns liegt, zu lieben, geliebt zu werden, Liebe zu geben aber auch Liebe zu nehmen, wenn man sie braucht. Das Streben nach Liebe ist - wenn vorhanden - gut, aber ist das LIEBEN an sich nicht noch viel besser, viel schöner, viel erfüllender?!
Die Liebe kommt doch von uns, aus unserem tiefsten Inneren, sie ist ein Gefühl, das wir entwickeln und nicht von außen kommt, also sicher nicht von einer höheren Macht. Gut, man sagt sicher nicht:"Ich will den und den lieben", sondern es passiert einfach - ist das höhere Macht? Oder ist es Schicksal - ist Schicksal eine höhere Macht? Puh, jetzt wirds schön langsam ein bisser kompliziert.
Man kann die Liebe als "höhere Macht" sehen, wenn man damit meint, dass die Liebe unberechenbar ist, sie kann nicht erzwungen werden, man kann sie nicht abschalten, es gibt keinen Knopf, an dem man zu drehen hat, um sie ein- bzw. auszuschalten.
"Es ist, was es ist, sagt die Liebe" (Erich Fried) - ein wunderbares Gedicht, um versuchen die Liebe in Worte zu fassen.
In diesem Sinne, alles Liebe,
Iggy
Die Liebe kommt doch von uns, aus unserem tiefsten Inneren, sie ist ein Gefühl, das wir entwickeln und nicht von außen kommt, also sicher nicht von einer höheren Macht. Gut, man sagt sicher nicht:"Ich will den und den lieben", sondern es passiert einfach - ist das höhere Macht? Oder ist es Schicksal - ist Schicksal eine höhere Macht? Puh, jetzt wirds schön langsam ein bisser kompliziert.
Man kann die Liebe als "höhere Macht" sehen, wenn man damit meint, dass die Liebe unberechenbar ist, sie kann nicht erzwungen werden, man kann sie nicht abschalten, es gibt keinen Knopf, an dem man zu drehen hat, um sie ein- bzw. auszuschalten.
"Es ist, was es ist, sagt die Liebe" (Erich Fried) - ein wunderbares Gedicht, um versuchen die Liebe in Worte zu fassen.
In diesem Sinne, alles Liebe,
Iggy
#20
... ähm.. NEIN!cuoco hat geschrieben:Liebe @paula, das können wir nicht wissen, aber wenn unsere Vorstellung von einer höheren Macht die ist, dass wir sie als die schöpfende Liebe verstehen, dann ist sie doch etwas, nach dem wir uns orientieren können, an dem Anteil zu haben unser Bestreben sein kann! Macht das Bemühen darum nicht die Welt schon ein bisserl besser?
Liebe Grüße,
cuoco
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)
#21
ui ui ui, da bin ich aber an harten Widerstand geraten, @Mesdemoiselles! Ich jedenfalls sehe das Nichtsteuerbare am Gefühl der Liebe durchaus als etwas an, das stärker ist als ich, und in meiner einfachen Weltsicht könnt' es durchaus von JEMANDEM kommen, der stärker ist als ich, nennen wir es "höhere Macht", nennen wir es "Gott", wie auch immer!
@paula: eine strenge Ansicht, Bemühen um Gutes sei noch nicht gut, oder noch nicht gut genug! Ich anerkenne die hohen Ansprüche, die daraus sprechen! Nur ist mir bewusst, dass es in der Natur des Menschen liegt, Ansprüche oft nicht erfüllen zu können, deshalb bin ich schon bescheidener geworden als früher und lege meinen Mitmenschen und mir selbst die Latte nicht ständig zu hoch - deshalb beantworte ich die in meinem Posting gestellte rhetorische Frage eindeutig mit: ja, natürlich ist das Bemühen um Anteil an der "höheren" (für mich gleichbedeutend mit "göttlichen") Liebe schon ein bisserl was Gutes, und wer richtig liebt, so denke ich, nimmt an dem "Prinzip Liebe" Teil, "Prinzip" im Sinne von "anfänglichem Konzept", "Ziel".
Es ist mir klar, dass diese Worte bei atheistisch eingestellten Menschen auf wenig Resonanz stoßen...
Seid mir dennoch auf das herzlichste gegrüßt von
cuoco
@paula: eine strenge Ansicht, Bemühen um Gutes sei noch nicht gut, oder noch nicht gut genug! Ich anerkenne die hohen Ansprüche, die daraus sprechen! Nur ist mir bewusst, dass es in der Natur des Menschen liegt, Ansprüche oft nicht erfüllen zu können, deshalb bin ich schon bescheidener geworden als früher und lege meinen Mitmenschen und mir selbst die Latte nicht ständig zu hoch - deshalb beantworte ich die in meinem Posting gestellte rhetorische Frage eindeutig mit: ja, natürlich ist das Bemühen um Anteil an der "höheren" (für mich gleichbedeutend mit "göttlichen") Liebe schon ein bisserl was Gutes, und wer richtig liebt, so denke ich, nimmt an dem "Prinzip Liebe" Teil, "Prinzip" im Sinne von "anfänglichem Konzept", "Ziel".
Es ist mir klar, dass diese Worte bei atheistisch eingestellten Menschen auf wenig Resonanz stoßen...
Seid mir dennoch auf das herzlichste gegrüßt von
cuoco
#22
Mein lieber cuoco!
Danke für deine Bemühungen. Du schreibst
Meine atheistische Einstellung hab ich mir nicht ausgesucht, ich habe einfach nicht das Glück?? zu glauben.
Ob meine Unfähigkeit, meine Mitmenschen bedingungslos zu lieben respektive Liebe anzunehmen im Zusammenhang mit meiner Ungläubigkeit steht, bezweifle ich aufs Allerheftigste.
Tut mir leid, wenn ich die Natur betrachte und sehe wie unerhört intelligent sie am Werk ist, finde ich das wunderschön - selbstredend. Das macht mich aber lange noch zu keinem Narren, der durch den Wald läuft und in jeder Blume "Gott" sieht!!
Fühl dich umarmt
Paula
Danke für deine Bemühungen. Du schreibst
... Das sehe ich auch so, aber das hat noch lange nix mit einem Gott zu tun.Ich jedenfalls sehe das Nichtsteuerbare am Gefühl der Liebe durchaus als etwas an, das stärker ist als ich,
Meine atheistische Einstellung hab ich mir nicht ausgesucht, ich habe einfach nicht das Glück?? zu glauben.
Ob meine Unfähigkeit, meine Mitmenschen bedingungslos zu lieben respektive Liebe anzunehmen im Zusammenhang mit meiner Ungläubigkeit steht, bezweifle ich aufs Allerheftigste.
Tut mir leid, wenn ich die Natur betrachte und sehe wie unerhört intelligent sie am Werk ist, finde ich das wunderschön - selbstredend. Das macht mich aber lange noch zu keinem Narren, der durch den Wald läuft und in jeder Blume "Gott" sieht!!
Fühl dich umarmt
Paula
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)
#23
Es hat meiner Meinung nach nichts mit Atheismus zu tun, wenn ich - als beispiel - die Liebe nicht mit dem Begriff "Gott" bezeichne. Ich kann sie als höhere Macht bezeichnen, da sie das in einem gewissen Sinn auch ist, aber nicht als "gott".Es ist mir klar, dass diese Worte bei atheistisch eingestellten Menschen auf wenig Resonanz stoßen...
Bezeichne ich die Liebe mit dem Wort "Gott", so müsste ich jedes Gefühl, jede Regung in meinen Mitmenschen und mir als "gottgewollt" ansehen, das widerstrebt mir zutiefst.
Auch bin ich davon überzeugt, lieber Cuoco, dass du wohl kaum die Gefühle, die Menschen zu Verbrechen verleiten, als "gottgegeben" bezeichnest.
@paula: ich gebe dir recht, auch in renne nicht durch die natur und sehe in jeder blume oder in jedem baum "gott", auch nicht in jedem menschen.
Leute, die behaupten, "Gott" schenkt das Leben, müssen mir dann aber auch erklären, warum "Gott" Leben nimmt - nein, nicht wenn man alt ist und es zeit ist zu gehen, sondern jungen, aktiven Menschen wird das Leben genommen.
Schicksal? Pech? Zufall? oder einfach "passiert"?
Das Bemühen die Welt zu verbessern findet sicher nicht dadurch statt, dass ich nach etwas strebe, das sich "Gott" nennt, das Bemühen die Welt zu verbessern beginnt im Wunsch, sie zu verbessern und erreicht ihren Höhepunkt in Taten.
Das Bemühen? gut und schön, aber wenn das alles bleibt, was dann? dann bemühen wir uns mal, kann ja recht "nett" sein, aber weitergehen wird davon sicher nichts.
Liebe Grüße, in der Hoffnung auf weiteren fruchtbaren Austausch,
Iggy