Herzliches Hallo
Verfasst: Mi Apr 12, 2023 16:44
Hallo an Alle,
Ich wollte mich einfach mal kurz vorstellen.
Ich bin Sicario, lese schon seit einiger Zeit mit und eure Beiträge haben mir immer sehr geholfen mich nicht so alleine zu fühlen, deshalb hab ich mich jetzt angemeldet.
Ich hoffe ich bin hier richtig, ich habe mich zwar noch nie übergeben, aber Bulimie kommt an mein Esskuddelmuddel glaube ich am ehesten hin.
Ich esse tagsüber immer zu wenig, am Abend dann unkontrolliert total viel und mache hinterher viel zu viel Sport, um das Ganze wieder auszugleichen.
Die Essstörung hat aber bei mir schon viele Gesichter gehabt. Mehrere Magersuchtphasen, mal Binge Eating und immer neue Symptome.
Ich habe immer wechselnde bestimmte Rituale wie ich wann, was, wie schnell, wo etc. essen muss und wenn ich davon abweiche, bekomme ich total Panik.
Das belastet mich echt total und nimmt einfach mein ganzes Leben ein und macht mich so traurig, weil ich eigentlich ein echt schönes Leben habe, ich hab sehr nette Freunde, aber isoliere mich selbst immer, mein Job ist toll und macht mir Spaß und ist mir superwichtig, aber ich hab schon Probleme bekommen, weil ich mich so oft krank gemeldet habe und das nur um Sport zu machen oder weil ich nach einem Essanfall nicht in der Lage war hinzugehen. Ich gebe eigentlich mein ganzes Geld für Essen aus und mein Tag dreht sich nur darum. Ich hab auch schonmal Essen geklaut und Essensreste von anderen aus dem Müll gegessen und schäme mich dafür so in Grund und Boden, ich habe das Gefühl ich bin gar nicht mehr ich, davor war ich ganz anders....
Ich hab die Krankheit leider auch schon sehr lang und hab viel versucht. War einmal in einer psychosomatischen Klinik, dann in einer Psychiatrie, dann zwei Jahre in einer therapeutischen Wohngruppe, nehme Antidepressiva (die auch ein bisschen helfen), die Liste ist lang. Alle haben sich immer solche Mühe gegeben mir zu helfen und ich spreche mittlerweile mit niemandem darüber, als ich eine neue Arbeitsstelle angenommen habe, hab ich es niemandem erzählt, ich wollte einen Neustart (meine alte Arbeitsstelle wusste das und damit hab ich mich total unwohl gefühlt), auch meinen neuen Freunden nicht. Es ist mir unheimlich peinlich, dass ich trotz der Mühe aller immer noch feststecke. Ich habe die Programme alle zwar, glaube ich, gut mitgemacht, aber sobald ich alleine war, war ich wieder da, wo ich angefangen habe.
Und es tut mir auch leid, weil mein Umfeld echt nett zu mir ist und ich nicht das Gefühl habe nicht gemocht zu werden, alle freuen sich wenn wir was unternehmen, laden mich oft ein und auch auf der Arbeit werde ich oft gelobt, wenn ich etwas gut mache und meine neuen Kollegen versuchen auch immer sehr lieb mich zu integrieren. Im Gegenteil - ich bin selbst die Person, die sich immer zurückzieht und eine emotionale Mauer baut.
Ich tue mir im Endeffekt selber damit weh und weiß nicht wieso.
Ich empfinde mich auch generell als Suchtcharakter, zu meiner "Stickersammlung" gehören auch Probleme mit Marihuana, Kaufsucht, und Kleptomanie.
Ich kann schon auch sehen, dass es in den ganzen Jahren positive Seiten gab, ich hab auch Fortschritte gemacht, manche körperliche Aspekte haben sich erholt, ich habe eine Zukunftsperspektive gefunden, ein neues soziales Umfeld, die Beziehung zu meiner Mutter verbessert und vieles mehr. Also ich will nicht sagen, dass alles schlecht ist.
Trotzdem nimmt die Symptomatik in letzter Zeit wieder ein beträchtliches Ausmaß an und ich bin so traurig, weil ich dabei zusehen kann, wie die Esstörung mein ganzes Leben auffrisst. Jeden Tag bin ich ein bisschen weniger glücklich. Ich weiß auch nicht.
So viel zu mir, danke an alle, die sich tatsächlich die Mühe gemacht haben meinen Roman durchzulesen und nochmal ein herzliches Hallo!
Hat schon sehr gut getan, einfach mal alles von der Seele zu schreiben.
LG Sicario
Ich wollte mich einfach mal kurz vorstellen.
Ich bin Sicario, lese schon seit einiger Zeit mit und eure Beiträge haben mir immer sehr geholfen mich nicht so alleine zu fühlen, deshalb hab ich mich jetzt angemeldet.
Ich hoffe ich bin hier richtig, ich habe mich zwar noch nie übergeben, aber Bulimie kommt an mein Esskuddelmuddel glaube ich am ehesten hin.
Ich esse tagsüber immer zu wenig, am Abend dann unkontrolliert total viel und mache hinterher viel zu viel Sport, um das Ganze wieder auszugleichen.
Die Essstörung hat aber bei mir schon viele Gesichter gehabt. Mehrere Magersuchtphasen, mal Binge Eating und immer neue Symptome.
Ich habe immer wechselnde bestimmte Rituale wie ich wann, was, wie schnell, wo etc. essen muss und wenn ich davon abweiche, bekomme ich total Panik.
Das belastet mich echt total und nimmt einfach mein ganzes Leben ein und macht mich so traurig, weil ich eigentlich ein echt schönes Leben habe, ich hab sehr nette Freunde, aber isoliere mich selbst immer, mein Job ist toll und macht mir Spaß und ist mir superwichtig, aber ich hab schon Probleme bekommen, weil ich mich so oft krank gemeldet habe und das nur um Sport zu machen oder weil ich nach einem Essanfall nicht in der Lage war hinzugehen. Ich gebe eigentlich mein ganzes Geld für Essen aus und mein Tag dreht sich nur darum. Ich hab auch schonmal Essen geklaut und Essensreste von anderen aus dem Müll gegessen und schäme mich dafür so in Grund und Boden, ich habe das Gefühl ich bin gar nicht mehr ich, davor war ich ganz anders....
Ich hab die Krankheit leider auch schon sehr lang und hab viel versucht. War einmal in einer psychosomatischen Klinik, dann in einer Psychiatrie, dann zwei Jahre in einer therapeutischen Wohngruppe, nehme Antidepressiva (die auch ein bisschen helfen), die Liste ist lang. Alle haben sich immer solche Mühe gegeben mir zu helfen und ich spreche mittlerweile mit niemandem darüber, als ich eine neue Arbeitsstelle angenommen habe, hab ich es niemandem erzählt, ich wollte einen Neustart (meine alte Arbeitsstelle wusste das und damit hab ich mich total unwohl gefühlt), auch meinen neuen Freunden nicht. Es ist mir unheimlich peinlich, dass ich trotz der Mühe aller immer noch feststecke. Ich habe die Programme alle zwar, glaube ich, gut mitgemacht, aber sobald ich alleine war, war ich wieder da, wo ich angefangen habe.
Und es tut mir auch leid, weil mein Umfeld echt nett zu mir ist und ich nicht das Gefühl habe nicht gemocht zu werden, alle freuen sich wenn wir was unternehmen, laden mich oft ein und auch auf der Arbeit werde ich oft gelobt, wenn ich etwas gut mache und meine neuen Kollegen versuchen auch immer sehr lieb mich zu integrieren. Im Gegenteil - ich bin selbst die Person, die sich immer zurückzieht und eine emotionale Mauer baut.
Ich tue mir im Endeffekt selber damit weh und weiß nicht wieso.
Ich empfinde mich auch generell als Suchtcharakter, zu meiner "Stickersammlung" gehören auch Probleme mit Marihuana, Kaufsucht, und Kleptomanie.
Ich kann schon auch sehen, dass es in den ganzen Jahren positive Seiten gab, ich hab auch Fortschritte gemacht, manche körperliche Aspekte haben sich erholt, ich habe eine Zukunftsperspektive gefunden, ein neues soziales Umfeld, die Beziehung zu meiner Mutter verbessert und vieles mehr. Also ich will nicht sagen, dass alles schlecht ist.

Trotzdem nimmt die Symptomatik in letzter Zeit wieder ein beträchtliches Ausmaß an und ich bin so traurig, weil ich dabei zusehen kann, wie die Esstörung mein ganzes Leben auffrisst. Jeden Tag bin ich ein bisschen weniger glücklich. Ich weiß auch nicht.
So viel zu mir, danke an alle, die sich tatsächlich die Mühe gemacht haben meinen Roman durchzulesen und nochmal ein herzliches Hallo!

Hat schon sehr gut getan, einfach mal alles von der Seele zu schreiben.
LG Sicario