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Hallo - Ich stelle mich vor

Verfasst: Mo Dez 10, 2018 10:07
von Tetelja
Hallo,

ich bin neu hier.

Zu meiner Geschichte (Kurzfassung): Ich bin 35 Jahre alt und habe seit meinem 16. Lebensjahr Bulimie. In den vergangen 19. Jahren gab es 6 Jahre, in denen ich komplett symptomfrei war. Ich habe normal gegessen und hatte keine Rückfälle. Die Bulimie kam vor 5,5 Jahren wieder zurück. Ich war hochschwanger. Es war gerade die Erdbeerzeit. Ich hatte so viele Erdbeeren gegessen, dass ich wie ferngesteuert auf die Toilette ging und alles erbrach, um dieses Völlgefühl loszuwerden. Seit dem Rückfall versuche ich mal besser und mal nicht so gut davon wegzukommen. Ich hatte zwischendurch es mit einer Therapie, einer Selbsthilfegruppe, vielen Büchern und mit eigenem starken Willen versucht, die Bulimie hinter mich zu lassen. Mit jeder Maßnahme wurde es immer wieder besser. Ich habe aufgehört zu rauchen. Ich nehme keine Abführmittel mehr. Ich habe ein Normalgewicht. Meine Rückfälle sind nicht mehr so stark und unkontrolliert. Wenn ich einen Rückfall habe, dann versuche ich das Essen bewusst zu genießen. Doch all das habe ich durch Sport ersetzt. Ich mache jeden Tag Sport. Es geht soweit, dass ich Mitten in der Nacht aufstehe, damit ich Sport machen kann. Denn ich habe eine Familie, eine Arbeit und einen Haushalt und all das braucht auch Zeit. Ich habe schon das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein. Stück für Stück. Doch es fehlt noch etwas.

Ich habe den Wunsch, mich so zu akzeptieren, wie ich bin. Ich möchte meinen Körper lieben. Ich möchte stark gegenüber dem ganzen Schlankheitswahn stark sein. Ich möchte akzeptieren, dass ich älter werde und nicht einen Körper einer 20-jährigen haben kann. Mein Körper verändert sich und das lasse ich auch zu. Ich möchte frei sein von dem Zwang, der Kontrolle, dem inneren Druck und dem Verstecken.

Ich wähle diesen Weg, weil ich an eine Therapie nicht glaube. Ich habe zwei Therapien, zwei Selbsthilfegruppen hinter mir und beides hat mir nicht viel geholfen. Außerdem möchte ich flexibel sein. Ich möchte selber entscheiden, wann ich mich mit dem Thema beschäftige und nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt und dann irgendetwas erzählen. Denn es kann auch mal vorkommen, dass ich zwei bis drei Wochen komplett keine Rückfälle habe. Es kann auch sein, dass ich Rückfälle habe und diese nicht als schlimm empfinde. Es gibt aber auch Tage, an denen schon ein Keks zu viel für mich eine Katastrophe ist.

In letzter Zeit beschäftigen mich Fragen, auf die ich hoffentlich eine Antwort bekomme. Ich habe es mittlerweile gelernt ein Sättigungsgefühl zu spüren. Aber ich habe es noch nicht gelernt, dann mit dem Essen aufzuhören. Wenn auf dem Teller noch etwas ist, dann muss ich das aufessen oder ich esse etwas, weil es mir einfach schmeckt und nicht genug davon bekommen kann. Ich esse dann nicht nur ein bisschen, sondern zu viel. Etwas später kommt das Völlegefühl und dieses Gefühl kann dazu führen, dass ich "verbotene" Lebensmittel esse (oft nicht viel) und dann auf die Toilette gehe. Mir ist es dann auch egal, ob ich alleine bin oder nicht. Und wie bei so vielen kommen diese Rückfälle vorwiegend am Abend.

Nun kommen meine Fragen:
Was kann ich machen, dass ich aufhöre zu essen, wenn ich satt bin?
Warum muss ich diesen Teller leer essen? Als Kind wurde ich nie gezwungen aufzuessen.
Was macht ihr, wenn ihr dieses Druckgefühl spürt, bevor der Rückfall kommt?
Wie habt ihr gelernt, euren Körper zu akzeptieren?
Womit hat ihr die Bulimie ersetzt?
Wie kommt es dazu, dass ich immer wieder ein Suchtverhalten entwickle? Sei es das Rauchen, Bulimie oder jetzt Sport.
Was sind eure Lebensziele? Wofür lebt ihr?

Ich bin mir sicher, dass ich es schaffe. Ich habe bis jetzt alleine so viel geschafft und auch das werde ich schaffen. Ich möchte mich austauschen und hoffe hier Anregungen und eventuelle Antworten auf meine Fragen zu finden.

LG an die vielen Unbekannten

Re: Hallo - Ich stelle mich vor

Verfasst: Di Dez 18, 2018 16:32
von Knuffeline
Hallo erstmal :)
Herzlich willkommen!

Also was du machen kannst, wenn du Satz bist ... das einzige was ich weis ist Disziplin und das restliche Essen weg stellen oder weg werfen.
Kleine Portionen zubereiten, dann hast du garnicht die Möglichkeit über dein Limit zu essen.

Wenn dieses Druckgefühl kommt, gehe ich manchmal ins Bett. (Weil, spät abends )
Ansonsten versuche ich ein gutes Buch zu lesen, mich anderweitig zu beschäftigen und die Zeit vergehen zu lassen. Dann denke ich mir, jetzt lohnt es sich eh nicht mehr, weil viel schon verdaut wurde und es nichts mehr bringt. (Ist natürlich so nicht ganz richtig)

Ich habe die B leider mit nichts ersetzen können. Sie war eigentlich immer irgendwo präsent. Allerdings eher im Hintergrund.

Zu dem Suchtverhalten kann ich leider nichts sagen.

Mein Lebensziel? Glücklich sein! Mein Sohn, meine Familie ... manchmal etwas schwerer als gedacht.


Liebe Grüße, Knuffeline