Hui!
wie geht es dir?
Bei mir war der >>Knackpunkt<< auch kurz vor der Matura. Was ich aber an anderen Dingen die damals passierten festmache. Trotzdem träume ich oft ich gehe wieder zur Schule, befinde mich im letzten Jahr und irgendwie kommt die Matura nochmal bzw. ich muss noch ein Schuljahr machen und noch eines..und das Ganze endet nie. Ich beziehe das auf die Magersucht die damals ausgebrochen ist. Es ging mir schon etwas besser und jetzt wieder das Ganze von vorne. Und ich denke da es für mein Inneres leichter >>verdaulich<< ist verkauft mir mein Gehirn das Ganze als ich müsste die (Schul)zeit wiederholen. Mich haben damals auch Lehrer darauf angesprochen. Ich war 17 und wollte nicht wegen der magersucht in Therapie gehen. (Ich war schon vorher wegen einem Alkoholproblem und Depressionen in Therapie, hatte also schon ein wenig Erfahrung...) Ich wollte die Magersucht nicht hergeben. Ich bin dann zu intakt gegangen um meine Eltern und Lehrer zufriedenzustellen. Ich hatte den Vorsatz ich möchte von den Depressionen und den restlichen Erkrankungen geheilt werden aber nicht von der Magersucht. Ich wollte damals nicht verstehen, dass das Hand in Hand geht. Du schreibst du wurdest wegen deines Aussehens gemobbt. Wie alt warst du damals? Und gab es auch Äußerungen die sich auf andere Dinge an dir bezogen haben?
Uff, Diättips- Weiß deine Mutter von deinen Problemen?
Wie lange warst du in der Therapie?
Das klingt schön >>ich habe seitdem alles erreicht, was ich erreichen wollte.<<. Was waren das für Dinge?Was sind/ waren deine Ziele?
Mein Gott, wie du übers Backen schreibst und vor allem die Situation mit deiner Katze- mir geht gerade das Herz auf!Wirklich!
Das tut mir gerade so gut.
Also (hey, es gibt ja anscheinend für mich sogar noch andere Gesprächsthemen und DAS in so einem einschlägigen Forum!wow! (ich beschäftige mich nämlich (zu?)viel mit ES)) ich habe seit ein paar Monaten selbst zwei Katzen. Ohne die beiden wäre ich sowas von hinüber. Obwohls so auch schlimm hergeht körperlich. Ich habe momentan ein ganz moderates dünnes Gewicht für eine Magersüchtige aber ich treibe mich selbst immer an den Rand mit Tabletten, Alkohol, Stress, Fressen und Kotzen...
Das schönste und heilsamste ist wenn Luis (er ist weiß-schwarz-braun gefleckt) ins Bad kommt wenn ich erbreche. Ich mache zwar weiter aber er holt mich dennoch immer ein bisschen ins Hier und Jetzt zurück. Er ist so kindlich und verspielt er schaut mir neugierig zu, ohne zu verurteilen ohne Ekel. Es ist einfach etwas was ihn neugierig macht und er nicht versteht. Menschen begegnen einem nie so finde ich. Vor einiger Zeit habe ich ihn in einer Pause des Erbrechens in völliger Erschöpfung angesehen und bin >>aufgewacht<< (Momente wo ich wirklich bei mir bin). Mir ist für den Moment klar geworden, Warum tue ich das?Ich habe ihn und Blau (sein Bruder, tiefschwarz).Das ist das Leben!Wenn es mir schlecht geht sind doch die beiden da, ich sollte dann mit ihnen spielen.
Vor einem Anfall ist mir dann oft wieder alles egal und bin nur fixiert zu fressen. Dabei wünsche ich mir immer, dass ich wenn ich Tiere habe aufhöre zu erbrechen. Andrerseits um ehrlich zu bleiben die beiden helfen mir unglaublich aber die ES sitzt anscheinend sehr tief.
Was hast du für eine Katze? Wie heißt sie bzw er? Lebst du alleine mit Katze?
Zum Versagen- manchmal hatte ich auch eines dieser Gefühle aber gerade habe ich eine neue Ausbildung begonnen und mir geht es richtig gut dabei! Schlimm ist es wenn ich meine alten Klassenkollegen (die ich nicht mochte) google. Ich weiß ich sollte das nicht tun. Ich bin eigentlich kein Mensch der sich vergleicht (außer beim Dünnsein) aber hin und wieder falle ich in so einen Blödsinn. Denke mir dann, die sind alle gesünder, haben sich schon abgenabelt von ihrer Familie, gehen auf Partys haben Beziehungen... Das hatte ich auch schon alles aber ich habe das Gefühl, dass ich mit 21 begonnen habe in eine frühkindliche Phase zurückzufallen, sprich ich habe weniger Freunde getroffen, bin nur mehr mit meinen Eltern zusammengewesen.. Und da habe ich schon gedacht, dass ist doch kein Leben, klar andere wirken glücklich sinds nicht unbedingt aber DAS ist wirklich kein Leben. Eher Isolation, ungesunde. Mittlerweile bin ich da wieder besser beisammen, mache aber nach wie vor zuviel mit meinen Eltern. Aber ich weiß auch, dass ich ganz viel Nachholbedarf habe... Auf jeden Fall bin ich gerade mit mir selbst zufrieden (also Ausbildungsmäßig). Ich entwickle mich in eine ganz neue Richtung, lerne neue Leute kennen die mich schätzen. Die Ausbildung und die Katzen sind meine Grundpfeiler. Sonst hält mich nicht allzuviel, aber diese Dinge geben mir dafür umso mehr Kraft. Ich lebe ein Doppelleben. Einerseits bin ich ein wirklich glücklicher Mensch wenn ich an meine Katzen denke und in der Ausbildung bin andrerseits stehe ich in der Küche und am Klo und denke, mann du bist echt krank. Aber ich weiß auch woher das kommt. Und dieses Jahr ist der wichtigste Mensch meines Lebens gestorben...
Aber nochmal zum Thema versagen: Ich glaube jeder braucht einfach unterschiedlich lange. Und manche >>schaffen<< es vielleicht auch nie. Trotzdem kann man ein durch und durch lebenswertes Leben führen. Zudem glaube ich, dass man aufgrund solcher Erfahrungen vielleicht viel intensiver lebt. Also auch was die schönen Dinge betrifft. Und das möchte ich nicht missen! Ich bin glücklich. Viele Menschen verstehen das nicht, aber für meine Verhältnisse (ich lebe mit 8 Diagnosen, wovon jede ihre Berechtigung hat..) habe ich es mir ganz bequem gemacht in dem Rahmen in dem ich lebe. Ich höre oft von Ärzten, dass ich (mittlerweile!) sehr gesund wirke, sprich ich habe gelernt mit vielem zu leben. Das finde ich sehr toll. Mit der ES kann ich aber überhaupt nicht leben und da fühle ich mich überhaupt nicht gut damit. Deshalb fühlt es sich oft wie mein Hauptproblem an und ich vergesse auch heute noch manchmal die Zusammenhänge zu suchen/sehen. Hast du noch andere psychischen Erkrankungen/ Probleme?
Zu deinen Fragen:
Ich habe bereits im zarten Alter von 9 eine Therapeutin besucht, weiter gings dann mit 15, dann mit 17-19 dann mit 23 wieder bis jetzt (ich bin 27). Ich kann nicht mehr sagen bei vielen Therapeutin ich war, egal welchen Geschlechts, welcher therapeutischen Schule angehörig, welchen Alters,..
Ich habe von mir immer absolute schonungslose Ehrlichkeit verlangt. Ich dachte ich wüsste alles aber es gab jahrelang immer noch blinde Flecken, Traumata. Und jetzt mit 27 habe ich im Sommer eine Therapie abgebrochen weil ich zum ersten Mal verstanden habe- ich bin noch gar nicht soweit. Jahrelang herumgegraben (ohne Erfolge was die ES betrifft). Meine letzte Therapeutin meinte dann dass ich immer wieder blockiere. Ich habe das selbst gar nicht gemerkt. Ich rede immer vollkommen offen über alles nur dissoziere ich einfach und empfinde nichts dabei. Wirklich einlassen kann ich mich anscheinend nicht. Ich vertraue nicht obwohl ich es so sehr will. Ich habe mich jahrelang dazu gezwungen mich zu öffnen und jetzt merke ich, Stopp das geht ja (noch) gar nicht. Ich habe mich selbst ignoriert und ich denke die eigenen Schutzfunktionen sollte man schon akzeptieren!
Ich war 4 mal in Kliniken, wovon 2 mal wirklich viel bei mir verändert haben. Nur einmal wegen Bulimie, was mir und den anderen Patienten rein gar nichts gebracht hat. Mittlerweile bin ich (leider) ganz allergisch auf Begriffe wie Achtsamkeit, Skills, Verhaltenstherapie...
Ich beschäftige mich privat sehr viel mit Psychologie. Bis jetzt habe ich das Gefühl, dass einfach viele Therapieformen nicht auf mich passen. Außer Mal und Musiktherapie glaube ich. Aber gerade bin ich so im Leerlauf, es ist anstrengend immer zu versuchen den Therapeuten zu unterhalten( Ich weiß der Zwang liegt bei mir, aber es gibt nicht viele Menschen mit denen man gut und gerne schweigt..). Jede Woche irgendetwas erzählen.
wahnsinn, ich habe viel geschrieben
Alles Liebe!