Hallo zusammen

#1
Hi,
ich bin neu hier und habe noch nicht lange Symptome die auf Bulimie hinweisen. Ehrlich gesagt bin ich mir nicht einmal sicher ob man das was ich habe wirklich Bulimie nennen kann. Es beschäftigt mich aber sehr und macht mir auch ein bisschen Angst, wesshlb ich hoffe hier ein wenig Unterstützung oder zumindest Klarheit über meine Situation zu bekommen.
Vor einem Jahr (mit 14) ist mir das erste mal aufgefallen, dass irgendwas nicht stimmt. Ich habe mich selbst noch nie als schön empfunden und besonders meine Figur hat mich schon lange davor gestört. Ich habe keine "Fressanfälle" im eigentlichen Sinn, sonden esse einfach ab und zu mehr als ich will und brauche. Das Kotzen danach habe ich erst für eine stark ausgeprägte Form von Sodbrennen gehalten, bis mir auffiel, dass ich es unterbewusst steuerte. Ich weiß nicht genau wie ich das mache (und ich dürfte es ja sowieso nicht angeben) aber je fetter und hässlicher ich mich fühle, desto mehr meines Essens erbreche ich. Eine Weile lang hatte ich es im Griff und kurze Zeit passierte es sogar gar nicht, aber seit dem Anfang des Jahres geht es mir in jeder hinsicht schlechter und es tritt noch stärker auf als vorher. Das Problem ist das ich tatsächlich abnehme und dadurch immer weiter bestärkt werde da ich mich zum ersten mal beinahe wohl in meinem Körper fühle. Ich hoffe sehr, das es noch früh genug ist um keine Richtige Bulimie zu bekommen. Ich will meinen Körper nicht kaputtmachen!!!
Bitte, was kann ich tun um aufzuhören ohne es meiner Familie oder meien Freunden erzählen zu müssen???
(Danke an alle Menschen die sich die Mühe machen diesen ellenlangen Text zu lesen, es tut mir Leid aber ich musste das irgendwie loswerden.)

Re: Hallo zusammen

#2
Liebe bluePoppy,
es ist gut, dass du dir Gedanken über deine Situation machst und merkst, dass etwas nicht stimmt und vor allem, dass du etwas ändern möchtest. Das ist ein wichtiger Schritt.
du schreibst, dass du keine FAs (Fressanfälle) hast, aber du isst manchmal mehr als du willst und brauchst. was sind denn für dich FAs?
du schreibst, dass du dich nach dem Essen übergibst und es erst für starkes Sodbrennen gehalten hast. da kommt jetzt meine Frage, übergibst du dich willentlich oder passiert es, ohne nachzuhelfen?
dein Unwohlsein in deinem eigenen Körper kann ich gut nachvollziehen, mir ging und geht es auch so. allerdings ist es schon besser geworden, es ist aber wirklich nicht einfach, sich selbst aktzeptieren zu lernen.
du möchtest nicht mit deiner Familie und deinen Freunden reden, was ich auch sehr gut verstehen kann. ich habe auch lange alles verschwiegen und verheimlicht, aus Scham und Ekel über mich selbst. am Ende ist es bei mir trotzdem "herausgekommen", auf einem Weg, den ich lieber nicht gewählt hätte. natürlich ist es deine eigene Entscheidung, wem du was von dir erzählst. ich kann dir nur sagen, dass es mir sehr gut getan hat, mich jemandem anzuvertrauen, ich hab mich nicht mehr ganz so alleine gefühlt.
du könntest dich auch erstmal erkundigen, was es in deiner Umgebung für Anlaufstellen gibt. eine psychologische Beratungsstelle zum Beispiel. dort könntest du einer neutralen Person erzählen, was dich beschäftigt. das kostet viel Überwindung, das weiss ich. aber ich glaube, dass es sehr sehr schwer ist alleine aus solchen Muster herauszukommen.
ich hoffe, dass du dich etwas verstanden fühlst und es dir irgendwie gelingt, sorgsam mit dir umzugehen.
liebe Grüsse,
dust_in_the_wind
"remind yourself that it's okay not to be perfect" - Albert Einstein -