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Der Weg aus der Krankheit

Verfasst: Do Jun 16, 2016 15:16
von cndiyv
Hallo ihr Lieben !

Ich leide mittlerweile seit 7 Jahren an der Krankheit und in letzter Zeit wird es umso schlimmer. Anstatt für wichtige Prüfungen zu lernen oder mich mit Freundinnen zu treffen, nehme ich lieber den Weg in der Supermarkt in Kauf und bereite wieder die FA vor und setze mich vor den Laptop mit meiner Lieblingsserie. Es ist so schlimm geworden, teilweise bis zu *x täglich.

Ich will das einfach nicht mehr. Ich habe da einfach nicht mehr die Kraft für.. kann mich aber keineswegs dazu "überreden". Abends denke ich mir, oder teilweise morgens nach dem gesunden Frühstück, dass alles jetzt vorbei ist. Keine Stunde später geht es wieder los und ich vergesse alles was ich mir vorher gesagt habe.

Hat oder hatte jmd ähnliche Probleme? Wie habt ihr es geschafft? Ich brauche echt Tipps, denn alleine schaffe ich es glaube ich nicht..

:( :(

Re: Der Weg aus der Krankheit

Verfasst: Do Jun 16, 2016 22:55
von dust_in_the_wind
Hallo cndiyv,

was du da schreibst, könnte mein Leben bis vor 3 Monaten sein. die Uni wird vernachlässigt, Freunde abgewiesen, man lullt sich zuhause mit Essen ein und hat keine Energie für etwas anderes, weil der Gedanke an Essen und die FAs so viel Zeit beanspruchen... so viel dazu, ich kann dich sehr gut verstehen, wie du dich fühlst und dass du nicht mehr kannst.
vor 3 Monaten war ich eben auch an diesem Punkt, wo ich nicht mehr konnte und mir Hilfe gesucht hab. seither mach ich eine Psychotherapie und es hat mir schon so unglaublich viel gebracht. ich komm Stück für Stück wieder in ein Leben zurück, dass ich mag. natürlich hab ich noch einen weiten Weg zu gehen, aber für mich ist die Therapie eine enorme Stütze. Also wenn ich dir was raten kann, dann dass du dir professionelle Hilfe suchst, wo du dich wohl fühlst und verstanden. in meinen Augen kann man nicht über alles mit Freunden und Familie reden, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
auf jeden Fall finde ich es toll, dass irgendetwas in dir sich anfängt gegen die ES zu wehren. ein Teil von dir will da raus und dafür lohnt es sich wirklich zu kämpfen, schlussendlich damit du wieder mit dir selbst ins reine kommst und mit dir selbst "gut" umgehen lernst.

das sind so meine Erfahrungen und Gedanken dazu, ich hoffe, dass es dir ein bisschen geholfen hat. auf jeden Fall kannst du dich echt verstanden fühlen von mir und Verständnis von anderen, die ähnliches durchgemacht haben, hat mir auch sehr geholfen.

ich schick dir ganz liebe Grüsse und viel Kraft!
dust_in_the_wind

Re: Der Weg aus der Krankheit

Verfasst: Fr Jun 17, 2016 1:20
von Complessa
Interessant, wie unterschiedlich doch die subjektive Wahrnehmung der Intensität der Krankheit ist.
* x am Tag als "schlimm" zu bezeichnen kommt MIR zB fast ironisch vor.
Trotzdem ist es die Lebensrealität der TE.

Re: Der Weg aus der Krankheit

Verfasst: So Jun 19, 2016 16:39
von anyone
Ich finde * mal am Tag schon echt viel :shock:
Ich kann verstehen, dass das viel Lebensqualität kostet. Mich hat einer am Tag schon echt aus der Bahn geworfen.

Re: Der Weg aus der Krankheit

Verfasst: So Jun 19, 2016 20:44
von Complessa
Tja, für jeden anders.
Für mich waren * bis * mal pro Tag kotzen normal.

Re: Der Weg aus der Krankheit

Verfasst: Mo Jun 20, 2016 21:07
von dust_in_the_wind
schlussendlich zählt doch nicht, wer mehr gek**** hat, sondern dass alle darunter leiden. für jeden ist die Frequenz anders und trotzdem heisst das nicht, dass je mehr man k****, desto mehr leidet man, sondern es ist individuell, so wie auch jeder Bulimiker individuell ist und seine eigene Geschichte hat. ich finde das darf man nicht vergessen und schon gar nicht sollte man vergleichen.

Re: Der Weg aus der Krankheit

Verfasst: Di Jun 21, 2016 11:57
von Complessa
So würde ich das nicht sagen.
Eine höhere Frequenz an Fressen/Kotzen schränkt einen noch viel mehr ein als nur ein paar Mal pro Tag/Woche/Monat whatever.

Ob dies als größerer Leidensdruck empfunden wird, ist allerdings die Frage.

Re: Der Weg aus der Krankheit

Verfasst: Di Jun 21, 2016 12:02
von dust_in_the_wind
ja es schränkt sicher noch mehr ein, je höher die Frequenz ist. mir geht es aber vor allem darum, dass man das nicht vergleichen sollte. wir sind doch nicht hier im Forum, um uns gegenseitig zu sagen, dass x mal pro Tag k***** keine grosse Sache ist für jemand anders...es zählt doch schlussendlich, dass man sich gegenseitig verstehen kann und Unterstützung geben kann, dass jemand aus seinem Loch herauskommt. wenn ich da was falsch verstanden hab, dann sorry, aber für mich kam dein Kommentar ziemlich so rüber, als ob du denkst, dass jemand der nur x mal pro Tag sich übergibt, gar nicht richtig darunter leidet...

Re: Der Weg aus der Krankheit

Verfasst: Di Jun 21, 2016 12:13
von Complessa
Oh Herr, lass Lesekompetenz regnen.

Und dann lies meinen ersten Beitrag nochmal, dust in the wind....