Einen Versuch ist es Wert
Verfasst: Sa Mai 28, 2016 11:07
Liebe Mitleidenden,
ich melde mich in diesem Forum, um mir selbst weiterzuhelfen meine Bulimie in den Griff zu bekommen. Ein paar Eckdaten zu mir: ich bin wie ich aus vielen wissenschaftlichen Texten herauslesen konnte, wohl die Vorzeigebulimikerin. Schlank, hübsch, erfolgreich, clever. Soweit die objektive Meinung. Subjektiv sieht die Sache Natürlich anders aus: "Wer frisst und kotzt, hat nicht das Leben gefunden, das ihm schmeckt." Ich bin jetzt 26, habe bereits zwei Bachelorstudiengänge abgeschlossen und mache derzeit einen Master. Das Studieren fällt leicht und finanziell bin ich durch eine sehr gute Anstellung als Werkstudent und eine Selbstständigkeit auch gut aufgestellt. So what? Was ist mein fucking Problem? Klingt doch alles tippitoppi!
Ich habe schon früh bulimische Tendenzen feststellen können und kann den schlussendlichen Ausbruch der Erkrankung zeitlich auf etwa 3-4 Jahre eingrenzen. Wie jeder weiß ich natürlich nicht, wann genau der Dämon von mir Besitz genommen hat. Er war einfach irgendwann da. In der Selbstreflexion bin ich dann darauf gekommen, dass ich wohl einen Kontrollzwang habe. So steht es ja schließlich auch in der Literatur. Aber das ist es nicht!!!
Der Ausbruch der Krankheit fällt zeitlich ungefähr auf den gleichen Zeitpunkt wie der Beginn meiner letzten Beziehung. Diese habe ich im August beendet, seit Januar war ich anfallsfrei. Ich dachte die Krankheit besiegt zu haben. Ich dachte ich habe die Auslöser eliminiert und kann nun wieder normal leben. Ich war so unfassbar glücklich. Meine Brust war selten so vor Stolz geschwellt. Du hast es geschafft! Wie falsch ich doch lag.
Am Donnerstag dann ein erster Rückfall, mittags, abends gleich nochmal auch egal jetzt hast du ja eh schon. Freitag gleich wieder. Heute noch nicht! Und wo bringt mich die Selbstreflexion jetzt hin, warum gerade jetzt, was ist es? Einsamkeit, ich besiege damit meine Einsamkeit. Die Leere in mir muss gefüllt werden, so übermäßig gefüllt, bis mir so schlecht ist, so dass es keine andere Möglichkeit gibt, als sich zu leeren. Und ich war wohl nie so einsam, wie in meiner letzten Beziehung, einer Beziehung mit einem krankhaften Narzisten, der mich vollends isoliert hat. Ich habe mich isolieren lassen.
Was ich mich frage, ist woher diese Einsamkeit kommt? Ich gehe viel unter Leute, fühle mich in meinem aktuellen Down in diesen Situationen aber noch einsamer als allein. Was kann man stattdessen machen? Beziehungsweise sind diese Gefühle nicht vielleicht sogar normal? Brauche ich nur ein anderes Ventil, um sie zu kanalisieren? Ich bin sehr künstlerisch und benutze das Schreiben und malen auch um nachzudenken. Aber irgendwie reicht das nicht als Ventil. Ich hänge mich ja schließlich immer wieder über die Schüssel.
Ich habe damit begonnen mein Umfeld in meine Krankheit einzuweihen. Ich hoffe, dass sich so die Hemmschwelle erhöht weiter selbstzerstörerisch zu handeln. Ich bin sogar in eine WG gezogen, um mir das Ausleben der Bulimie zu erschweren. Ich will das wirklich nicht mehr. Was kann ich noch tun? Und bitte nicht der Hinweis Therapie! Schon versucht. Therapeut: "Sie sind doch so intelligent, sie schaffen das doch wohl allein. Dass, das nicht gut ist brauche ich ihnen ja wohl nicht zu sagen." Ja danke dafür!!!
ich melde mich in diesem Forum, um mir selbst weiterzuhelfen meine Bulimie in den Griff zu bekommen. Ein paar Eckdaten zu mir: ich bin wie ich aus vielen wissenschaftlichen Texten herauslesen konnte, wohl die Vorzeigebulimikerin. Schlank, hübsch, erfolgreich, clever. Soweit die objektive Meinung. Subjektiv sieht die Sache Natürlich anders aus: "Wer frisst und kotzt, hat nicht das Leben gefunden, das ihm schmeckt." Ich bin jetzt 26, habe bereits zwei Bachelorstudiengänge abgeschlossen und mache derzeit einen Master. Das Studieren fällt leicht und finanziell bin ich durch eine sehr gute Anstellung als Werkstudent und eine Selbstständigkeit auch gut aufgestellt. So what? Was ist mein fucking Problem? Klingt doch alles tippitoppi!
Ich habe schon früh bulimische Tendenzen feststellen können und kann den schlussendlichen Ausbruch der Erkrankung zeitlich auf etwa 3-4 Jahre eingrenzen. Wie jeder weiß ich natürlich nicht, wann genau der Dämon von mir Besitz genommen hat. Er war einfach irgendwann da. In der Selbstreflexion bin ich dann darauf gekommen, dass ich wohl einen Kontrollzwang habe. So steht es ja schließlich auch in der Literatur. Aber das ist es nicht!!!
Der Ausbruch der Krankheit fällt zeitlich ungefähr auf den gleichen Zeitpunkt wie der Beginn meiner letzten Beziehung. Diese habe ich im August beendet, seit Januar war ich anfallsfrei. Ich dachte die Krankheit besiegt zu haben. Ich dachte ich habe die Auslöser eliminiert und kann nun wieder normal leben. Ich war so unfassbar glücklich. Meine Brust war selten so vor Stolz geschwellt. Du hast es geschafft! Wie falsch ich doch lag.
Am Donnerstag dann ein erster Rückfall, mittags, abends gleich nochmal auch egal jetzt hast du ja eh schon. Freitag gleich wieder. Heute noch nicht! Und wo bringt mich die Selbstreflexion jetzt hin, warum gerade jetzt, was ist es? Einsamkeit, ich besiege damit meine Einsamkeit. Die Leere in mir muss gefüllt werden, so übermäßig gefüllt, bis mir so schlecht ist, so dass es keine andere Möglichkeit gibt, als sich zu leeren. Und ich war wohl nie so einsam, wie in meiner letzten Beziehung, einer Beziehung mit einem krankhaften Narzisten, der mich vollends isoliert hat. Ich habe mich isolieren lassen.
Was ich mich frage, ist woher diese Einsamkeit kommt? Ich gehe viel unter Leute, fühle mich in meinem aktuellen Down in diesen Situationen aber noch einsamer als allein. Was kann man stattdessen machen? Beziehungsweise sind diese Gefühle nicht vielleicht sogar normal? Brauche ich nur ein anderes Ventil, um sie zu kanalisieren? Ich bin sehr künstlerisch und benutze das Schreiben und malen auch um nachzudenken. Aber irgendwie reicht das nicht als Ventil. Ich hänge mich ja schließlich immer wieder über die Schüssel.
Ich habe damit begonnen mein Umfeld in meine Krankheit einzuweihen. Ich hoffe, dass sich so die Hemmschwelle erhöht weiter selbstzerstörerisch zu handeln. Ich bin sogar in eine WG gezogen, um mir das Ausleben der Bulimie zu erschweren. Ich will das wirklich nicht mehr. Was kann ich noch tun? Und bitte nicht der Hinweis Therapie! Schon versucht. Therapeut: "Sie sind doch so intelligent, sie schaffen das doch wohl allein. Dass, das nicht gut ist brauche ich ihnen ja wohl nicht zu sagen." Ja danke dafür!!!